Betreff
Neugestaltung Rampe und Treppenanlage Gerbereiunterführung;
Anmeldung von Mehrkosten und einer Bauzeitverlängerung
Vorlage
66/032/2020
Aktenzeichen
VI/66
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Nach Fertigstellung der Bauarbeiten DB Netz AG zum viergleisigen Ausbau soll anschließend mit der Neugestaltung des Gerbereitunnels ein attraktiver Zugang zur historischen Innenstadt geschaffen werden. Neben der funktionalen Verbesserung der Bahnunterführung erhalten der Tunnel, die Rampe und die Zugänge auch eine gestalterische Aufwertung. Mit dem Licht-Farbkonzept soll die bisherige Unterführung den Charakter eines trostlosen Durchgangs verlieren und ein attraktiver, gern genutzter, Stadtraum werden. Die hiermit verbundene und daran anschließende Baumaßnahme zur Neugestaltung der Westlichen Stadtmauerstraße sowie der Paulistraße West (Teilbereiche) zu verkehrsberuhigten Straßenräumen tragen zu einer Aufwertung der Erlanger Innenstadt bei. Die Verwaltung wurde mit Beschluss des Bau- und Werkausschuss für den Entwässerungsbetrieb vom 07.05.2019 mit der Umsetzung der Maßnahme beauftragt.

Mit den Arbeiten zur Neugestaltung der Gerbereiunterführung wurde im April 2020 begonnen.

Über den aktuellen Projektstand in Bezug auf Baukosten und Bauzeit wird berichtet.

 

Entwicklung der Projektkosten

Durch mehrere nicht bekannte Veränderungen der Projektrahmenbedingungen haben sich gegenüber dem geplanten Projektablauf bzw. den geschätzten Projektkosten Veränderungen ergeben, die zu einer Kostensteigerung und zu einer Bauzeitverlängerung geführt haben.

Die Kostenmehrung setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden drei Bausteinen zusammen:

1. Ausschreibungsergebnisse:

Die Ergebnisse der Angebote für den Ingenieurbau (Rohbau) und für die Fassaden- / Metallbauar-beiten lagen wegen der aktuellen Baukonjunktur, insbesondere im Bereich der Ausbaugewerke, z.T. deutlich über den in der Kostenschätzung veranschlagten Beträgen. Die auf Grundlage der beauftragten Ingenieurverträge ermittelten Kostenzusammenstellung ergaben Investitionskosten in Höhe von ca. 1.047.000,- € für die Ingenieurbauarbeiten sowie der Ausbaugewerke (Fassaden- / Metallbauarbeiten und E-Technik). Die Ausschreibungsergebnisse für alle Gewerke lagen in Summe bei 1.503.000,- €

Somit haben sich im Rahmen der wettbewerbsbasierenden Auftragserteilung Kostensteigerungen von insgesamt rd. 456.000,- € ergeben. Diese sind hauptsächlich auf die derzeitige konjunkturbedingte gute Auslastung der Baufirma, insbesondere im Bereich der Ausbaugewerke zurückzuführen. Ergänzend ist anzumerken, dass sich im Bereich der Ausbaugewerke auch durch die Fortschreibung und Konkretisierung der Ausführungsplanung Kostensteigerungen ergeben haben.

2. Änderung der Bauausführung:

Weiterhin haben sich auf Grund der baubegleitenden statischen Prüfung, der sog. Prüfstatik, in Verbindung mit der Ausführungsstatik der Bohrpfahlgründung Änderungen gegenüber der Entwurfsplanung ergeben, die zu erheblichen Mehrkosten geführt haben. So mussten die Bohrpfähle gegenüber den bisherigen Planungen tiefer eingebracht und in Einzelfällen auch im Durchmesser geändert werden. In Summe ergibt sich hierbei eine Kostensteigerung von rd. 80.000,- €.

 

3. PCB-Belastung der Stützwand:

Wie bereits im Bau- und Werksausschuss am 15.09.2020 berichtet, wurde im Zuge der Abbruch-vorbereitung eine Belastung der alten Stützmauer mit PCB festgestellt. Der dadurch entstehende Mehraufwand beim Abbruch der Mauer (Abbruch in mehreren Abschnitten, zusätzliche Zwischenlagerung und Entsorgung des Abbruchmaterials sowie die Verlängerung der Bauzeit) verursacht eine Kostenmehrung in Höhe von ca. 250.000,- €.

Gegenüber den damals genannten Investitionskosten in Höhe von ca. 1.030.100,- € ergibt sich somit eine Kostensteigerung von rd. 786.000,- €.

Die neuen Projektkosten belaufen sich nach derzeitigem Sachstand auf ca. 1.850.000,- €.

Kostenzusammenstellung:

Bisherige Projektkosten:                                                                   1.030.100,- €

Mehrung 1, Ausschreibungsergebnisse:                                             456.000,- €

Mehrung 2, Änderung in der Bauausführung:                                       80.000,- €

Mehrung 3, PCB belastete Stützwand:                                                250.000,- €

Mehrung 4, Erhöhung der Baustellengemeinkosten:                             34.000.- €

Gesamtmehrung:                                                                                  786.000,- €.

Neue Gesamtprojektkosten                                                      ca. 1.850.000,- €.

 

Entwicklung der Bauzeit

Aus den bereits in der MzK vom 15.09.2020 dargestellten Gründen verlängert sich leider auch die vorgesehene Bauzeit. Vom Auftragnehmer wurde als derzeitiger Fertigstellungstermin April 2021 genannt. Der neue Fertigstellungstermin wird derzeit noch mit dem Auftragnehmer im Detail verhandelt. Die Begründung für die Verlängerung der Bauzeit ist jedoch grundsätzlich nachvollziehbar. Durch die bekannten Verlängerungen durch die aufwendigen Abbrucharbeiten nebst Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes, mehrere kleinere Unterbrechungen beim Einsatz der Spezialtiefbaufirma und natürlich durch die nunmehr zu berücksichtigende Unterbrechung über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel, ist die o.g. Bauzeitverlängerung als begründet und nachvollziehbar einzustufen.

Ungeachtet dessen wird die Verwaltung diesen ersten Terminplan weiter mit dem Unternehmer nachverhandeln und Optimierungspotentiale zur Bauzeitverkürzung suchen.

In die weiteren Verhandlungen zur Bauzeit werden auch die im Frühjahr 2021 beginnenden Stra-ßenbaumaßnahmen zur Umgestaltung der Westlichen Stadtmauerstraße und dem westlichen Abschnitt der Paulistraße mit einbezogen.

 

Öffentlichkeitsarbeit

Die Anwohner, die Verkehrsbehörde, die Regierung von Mittelfranken als Zuschussgeber sowie die unmittelbar betroffenen Gewerbebetriebe (z.B. Kaufland) werden von der Verwaltung über die anstehende Bauzeitverlängerung informiert.

 


Anlagen: