Betreff
Amtliche Schülerzahlen zum 01./20.10.2020
Vorlage
40/019/2020
Aktenzeichen
IV/40-10
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie an den Förderschulen/Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen können den beigefügten Tabellen (6 Anlagen) entnommen werden.

 

1.       Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen von 2014 - 2020

 

An den staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen entwickelten sich die Schülerzahlen in den Schuljahren von 2014/2015 bis 2020/2021 wie folgt:

Diagramm_allgemeinbildende Schulen_20_21_neu

Bei Betrachtung des Gesamtzeitraums der letzten 7 Jahre ist ein Schülerrückgang zu verzeichnen. Die Schülerzahlen sind im angegebenen Zeitraum um 2,4 % bzw. um 271 Schülerinnen und Schüler gesunken. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr sind die Zahlen relativ konstant geblieben. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler ist um drei Schülerinnen und Schüler, also gerade einmal um 0,27 %, gestiegen.

 

Bei allen Schularten verliefen die Zahlen relativ konstant. Die Mittelschulen (+ 0,6 %) und die Gymnasien (+ 0,9 %) verzeichnen einen minimalen Anstieg, während die Grundschulen (- 0,7 %) und die Realschulen (- 1,4 %) leicht gesunken sind.

 

 

2.       Demographische Entwicklung

 

Die demographische Entwicklung ist für die Schulentwicklungsplanung aller Schulen, insbesondere aber für die Entwicklungsplanung der Grundschulen, von großer Bedeutung. Die Geburtenzahlen geben dabei einen möglichen Anhaltspunkt für die zu erwartenden Einschulungszahlen an den Grundschulen in den folgenden Jahren. Maßgeblich ist jedoch nicht nur die Geburtenentwicklung, sondern auch die Zu- und Abwanderung von Menschen sowie die stadtplanerische Weiterentwicklung in der Stadt. Diese Parameter fließen in eine Schülerprognose ein (s. auch Punkt 3), die dem Schulverwaltungsamt als Arbeitsgrundlage dient.

 

 

3.   Schülerzahlen und -prognosen

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch die Abteilung Statistik und Stadtforschung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für einen Teil der Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt, um möglichen Handlungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und zukünftig entsprechend gestaltend auf die Schullandschaft einwirken zu können.

 

Schülerprognosen sind Fortschreibungen der aktuellen Geburtenjahrgänge verbunden mit Prognosen über die weitere Entwicklung der Geburtenziffern und Annahmen über zukünftige Zu- und Wegzüge. Darüber hinaus werden Gastschüleranteile, Übertrittsquoten der Vergangenheit, und geplante Bebauungen berücksichtigt. Durch die Einführung des Einschulungskorridors im Schuljahr 2019/2020 können sich allerdings noch Verschiebungen bei den Schülerzahlen ergeben, die nicht prognostiziert werden können.

 

Der Vergleich der Prognosen aus dem Jahr 2019 und der aktuellen Prognose aus Juni 2020 ergibt folgendes Bild:

 

Bei der Prognose für die Grundschulen ist kaum eine Veränderung zum Jahr 2019 ersichtlich, die Zahlen bleiben konstant. Bei den Prognosen für die weiterführenden Schulen sind Unterschiede bei den jeweiligen Schularten zu erkennen. Während bei den Mittelschulen die prognostizierten Werte im Vergleich zum Vorjahr um jährlich durchschnittlich 54 Schülerinnen und Schüler (Plus

5,2 %) steigen, sinken die Prognosewerte bei den Realschulen (jährlich im Durchschnitt -71 SuS, -5,1 %) und bei den Gymnasien (jährlich im Durchschnitt -56 SuS, -1,2 %) bis 2029/2030.

 

 

3.1     Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

Im Schuljahr 2020/2021 sind insbesondere bei der Grundschule Brucker Lache (+17 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse), der Grundschule Dechsendorf (- 13 Schülerinnen und Schüler, -2 Klassen), der Heinrich-Kirchner-Schule (-12 Schülerinnen und Schüler, -1 Klasse), der Loschgeschule (-17 Schülerinnen und Schüler bei gleicher Klassenzahl), Michael-Poeschke-Grundschule (-13 Schülerinnen und Schüler bei gleicher Klassenzahl) und der Pestalozzischule (-13 Schülerinnen und Schüler, -1 Klassen) größere Schwankungen zu verzeichnen. Bei allen weiteren Grundschulen sind nur kleine Abweichungen der Schülerzahlen zum vergangenen Jahr feststellbar.

 

   Diagramm_Grundschulen_20_21

 

 

Die aktuelle Prognose aus dem Jahr 2020 geht insgesamt bis 2024/2025 von leicht steigenden Zahlen aus, anschließend sinken diese wieder und pendeln sich auf einem gleichbleibenden Niveau mit den aktuellen Zahlen ein.

 

An der Grundschule Brucker Lache steigen auf Grund baulicher Maßnahmen im Sprengel die Schülerzahlen temporär zwischen den Schuljahren 2021/2022 und 2025/2026 an und pendeln sich bis ab dem Jahr 2029/2030 wieder auf dem diesjährigen Niveau ein. Um den Schüleranstieg räumlich kompensieren zu können, wird die Hausverwalterwohnung an der Schule temporär für schulische Zwecke umgenutzt.

 

Für die Friedrich-Rückert-Grundschule ist ein dauerhafter Schüleranstieg prognostiziert, weshalb diese Schule auch im Rahmen des Programms „Zukunft Grundschule und Ganztagsbetreuung“ erstpriorisiert wurde und einen Erweiterungsbau erhalten wird. 

 

 

3.2     Schülerentwicklung an den Mittelschulen

 

Diagramm_Mittelschulen_20_21

 

Die Schülerzahlen in den Erlanger Mittelschulen stiegen im Schuljahr 2020/2021 erneut, wenn auch nur leicht mit einem Plus von 0,6 % an.

 

Während die Schülerzahlen an der Hermann-Hedenus-Mittelschule nahezu gleichbleiben, erhält die Eichendorff-Mittelschule Zuwachs (+33 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse), die Ernst-Penzoldt-Mittelschule weist sinkende Schülerzahlen auf (-32 Schülerinnen und Schüler, bei gleichbleibender Klassenanzahl).

 

Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen bis zum Jahr 2022/2023 moderat auf ca. 1.200 Schülerinnen und Schüler an. Anschließend sinken die prognostizierten Werte wieder leicht, um dann bis zum Jahr 2028/2029 auf einen Höchstwert von 1.287 Schülerinnen und Schüler anzusteigen. Danach ist wieder mit sinkenden Werten zu rechnen.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen nicht enthalten (hierzu siehe Ziff. 4).

 

3.3   Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

Die Zahlen an den Gymnasien sind seit 2014/2015 erstmalig wieder leicht gestiegen. Während das Albert-Schweitzer-Gymnasium einen leichten Rückgang ( -9 Schülerinnen und Schüler/- 1 Klasse) verzeichnet, nehmen die Zahlen der anderen Gymnasien leicht zu (Gymnasium Fridericianum +20 Schülerinnen und Schüler/+1 Klasse, Ohm-Gymnasium +14 Schülerinnen und Schüler/-1 Klasse, Christian-Ernst-Gymnasium +3 Schülerinnen und Schüler/-2 Klassen, Marie-Therese-Gymnasium + 14 Schülerinnen und Schüler und Emmy-Noether-Gymnasium +1 Schülerin und Schüler, beide jeweils bei gleichbleibender Klassenzahl).

 

Für die Gymnasien werden die nächsten Jahre in der Tendenz steigende Zahlen erwartet. Der Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als auch Klassenmehrungen führen. Mit einem neuen Höchststand, wie im Schuljahr 2010/2011 (6.180 Schülerinnen und Schüler) wird jedoch nicht gerechnet. Die Zahlen werden sich zwischen 5.500 und 5.560 Schülerinnen und Schülern einpendeln.

 

An den Realschulen nehmen die Schülerzahlen leicht ab. Dieser Trend zeigte sich auch schon in den vergangenen Jahren. Laut Prognose werden die Zahlen auch bis zum Jahr 2022/2023 weiter leicht sinken. In den Folgejahren werden die Zahlen zwar wieder leicht ansteigen, tendenziell sinken die Zahlen jedoch bis zum Jahr 2029/2030 minimal um ca. 1%.

 

Diagramm_Realschulen_Gymnasien_20_21

 

4.       Beschulung von Asylbewerbern und ausländischen Schülern

 

Zur Beschulung schulpflichtiger Kinder ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse wurden auch im aktuellen Schuljahr zwei Deutschklassen im gebundenen Ganztag (27 Schülerinnen und Schüler) an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule sowie eine Deutschklasse im gebundenen Ganztag (14 Schülerinnen und Schüler) an der Hermann-Hedenus-Mittelschule eingerichtet, die mit Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert werden. An der Eichendorff-Mittelschule wird eine Deutschklasse im Regelunterricht (18 Schülerinnen und Schüler) geführt.

Zwischenzeitlich besuchen zunehmend Kinder von Arbeitsmigranten die Deutschklassen.

 

An der Berufsschule werden im Schuljahr 2020/21 35 Schülerinnen und Schüler in zwei Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerbern zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schülerinnen und Schüler in die regulären Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 24 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.

 

 

5.       Ganztagsschule

 

Im Schuljahr 2020/2021 sind die Ganztagsangebote (ohne gebundene Deutschklassen) in Erlangen gleichbleibend. An der Hermann-Hedenus-Grundschule konnte in diesem Schuljahr keine gebundene Ganztagsklasse in der 1. Jahrgangsstufe gebildet werden, dafür erhöhte sich die Zahl der Kinder im offenen Ganztag. Die Friedrich-Rückert-Schule hat im Schuljahr 2020/2021 ihren gebundenen Ganztagszug wieder mit einer zusätzlichen Klasse aufgebaut.

 

Es verfügen weiterhin 20 von 33 staatlichen und kommunalen Erlanger Schulen über verschiedene schulische Ganztagsangebote. Insgesamt bieten die Schulen 47 offene Ganztagsgruppen und 64 gebundene Ganztagsklassen an, die von 2.359 Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen werden.

Der Ausbau der Ganztagsschule und die Gewährleistung eines ausreichenden Versorgungsange-bots gemeinsam mit den Einrichtungen der Jugendhilfe wird weiterhin ein wichtiges Ziel der Stadt Erlangen bleiben. In diesem Zusammenhang wird auf die Planungen der Verwaltung zur Gewährleistung des geplanten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und die Beschlüsse des Bildungsausschusses hierzu verwiesen (siehe Beschlussvorlagen IV/054/2018 und IV/063/2019).

 


Anlagen:

Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen 2020/2021