1.
Der Bedarf einer zusätzlichen Kinderkrippengruppe mit insgesamt zwölf und zwei
Kinder
gartengruppen mit insgesamt
50 Plätzen für den Neubau einer betrieblichen Kindertagesstätte
im Stadtteil Röthelheim und
Südgelände wird als bedarfsnotwendig anerkannt.
2.
Die Verwaltung wird beauftragt, das Projekt voranzutreiben und den
Jugendhilfeausschuss
(JHA) über den weiteren
Planungsstand zu informieren.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Fortführung
der Ausbauplanung im Stadtteil Röthelheim und Südgelände (U3‑Planungsbezirk: G‑Röthelheim
/ Kindergartenplanungsbezirk: 5‑Röthelheim und Südgelände) um den
Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Vorschulalter zu
gewährleisten.
1. Programme / Produkte / Leistungen /
Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Die
Technische Fakultät (TechFak) der Friedrich-Alexander-Universität plant auf dem
Südgelände in der Erwin-Rommel-Straße eine weitere Betriebskindertagesstätte
für zu errichten. Derzeit werden an diesem Standort in der Kinderkrippe
„Pfauennest“ drei Krippengruppen mit insgesamt 36 Plätzen betreut. Durch
den Neubau sollen zwölf weitere Kinderkrippen- und 50 Kindergartenplätze
neu geschaffen werden.
Es
ist geplant, dass die Einrichtung vorrangig für Kinder der Mitarbeiter der FAU
zur Verfügung gestellt werden soll. Die Betriebsträgerschaft soll an die
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. übergeben werden. Der voraussichtliche Baubeginn
ist für März 2021 und die Fertigstellung für September 2022 vorgesehen.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Einschätzung der Jugendhilfeplanung
„Die
Betriebskita der TechFak, das „Pfauennest“ in der Erwin-Rommel-Straße 1a, mit
derzeit 36 Krippenplätzen für Kinder im Alter bis U3 liegt im
Krippenplanungsbezirk „G – Röthelheim und Südgelände“ und im
Kindergartenplanungsbezirk „06 Südstadt“.
Die
aktuelle kleinräumige Versorgungsquote weist dort für den Krippenbereich (U3)
eine Versorgung von derzeit 62% und bereits eine 134,1%ige Versorgung für
Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren aus. Stadtweit liegt die Versorgung dieser
Altersklassen zum momentanen Zeitpunkt bei den Krippenkindern bei 41,0% und bei
den Kindergartenkindern bei 99,5%.
Die
Versorgungsquoten in den einzelnen Planungsbezirken sind dabei sehr
unterschiedlich.
Doch
neben der kleinräumigen Betrachtung gilt es, auch die Versorgungsquote
gesamtstädtisch zu betrachten.
Um
die Erlanger Familien in der Kinderbetreuung ausreichend zu versorgen, hat der
Stadtrat sich 2017 und 2018 in seinem Bedarfsbeschluss auf einen im
Krippenbereich stadtweiten Versorgungskorridor von 45-50% und einer fixen
Versorgungsquote in der Betreuung von Kindergartenkartenkindern von 105%
geeinigt. Dieses Ziel wird seither konsequent durch die Planung und Schaffung
neuer Plätze in neuen Einrichtungen oder durch Neuschaffung von Plätzen in
bereits bestehenden Einrichtungen angestrebt. Dies bedeutete, dass für den
U3-Bereich 180-360 Plätze nach dem Stand von 2017/2018 geschaffen werden müssen
und im U6-Bereich 535 Plätze vakant sind.
Um
dem stadtweiten Bedarf an U3- und U6-Plätzen schnellstmöglich gerecht zu
werden, wurden die Ausbaupläne von Freien Trägern, Betriebskitas und
stadteigenen Einrichtungen seit 2017 massiv vorangetrieben. So ist die TechFak
seit 2017 deshalb mit der Stadt Erlangen in Gesprächen über den Ausbau der
betriebseigenen Kindertagesstätte.
Die
Ausbauplanung sieht die Schaffung von 12 weiteren Krippenplätzen (U3) und 50
Kindergartenplätzen (U6) vor.
Ein
Bedarfsbeschluss liegt bisher jedoch noch nicht vor.
Das
geplante Projekt der TechFak mit den oben genannten Plätzen floss, trotz
fehlenden Bedarfsbeschlusses, daher jedoch bereits 2019 in die Platzschaffung
und somit in die Bedarfsberechnung der Jugendhilfeplanung mit ein.
Nach
Realisierung der geplanten Projekte ergab dies im letzten Jahr 2019 so eine
Versorgungsquote für 2025 von 53% im Krippenbereich und eine Versorgungsquote
von 117% im Kindergartensektor.
Die
jüngsten Berechnungen der Jugendhilfeplanung zeigen nun, dass die Kinderzahlen
im Rahmen der Prognose rückläufig sind. So ist stadtweit mit einem Rückgang der
Kinderzahlen von den derzeit 0-3-Jährigen von 3.180 auf 2.340 und von 3.644
Kindern im Alter von 3-6 auf 3.371 bis zum Jahr 2025 zu rechnen.
Dies
zeichnet 2020 ein neues Bild der Lage, was in den Planungsjahren (2017/2018)
noch nicht vorherzusehen war.
Zum
Vergleich: 2017 belief sich die Kinderzahlprognose für 2020 auf 3.512 Kinder im
U3-Alter (heute real: 3.180) und auf 3.799 Kinder im U6-Alter (heute real:
3.644).
So
steigt 2025 die Versorgung im Krippenplanungsbezirk „G – Röthelheim und
Südgelände“ kleinräumig ohne die Schaffung neuer Plätze auf 175% und mit den
Ausbauten auf 199% an. Im Kindergartenplanungsbezirk „06 Südstadt“ wird sich
eine Versorgungsquote von 143% ohne die Schaffung neuer Plätze und mit den
Ausbauten von 172% ergeben. Diese hohen Versorgungswerte ergeben sich für die
beiden Planungsbezirke im Bereich Krippe und Kindergarten jedoch auch daher,
dass die Betriebskitas der Siemens AG wie auch der FAU überwiegend im Röthelheim
wie auch in der Südstadt angesiedelt sind. Das schafft ein optisches
Ungleichgewicht, da die Kinder der Mitarbeiter aus dem ganzen Stadtgebiet die
dortigen Einrichtungen besuchen.
Der
bereits vom Stadtrat beschlossene Ausbau der Kindertagesbetreuung im Bereich
der Krippen und Kindergärten gewährt, nach Fertigstellung aller bereits
geplanten und größtenteils beschlossenen Neubauten, bei den prognostizierten
sinkenden Kinderzahlen für 2025 gesamtstädtisch einen Anstieg der
Versorgungsquote auf 64% (U3) und 124,1% (U6). Damit liegen die
Versorgungsquote in der 5- Jahres-Prognose weit über dem angestrebten
Ausbauziel von über 45-50% (U3) und 105% (U6).
Ein
weiterer Bedarf am Ausbau der Betreuungsplätze (Krippe und Kindergarten) kann,
aufgrund der prognostizierten sinkenden Kinderzahlen und der hohen stadtweiten
Versorgungsquote, nicht ohne weiteres festgestellt werden.
Ergänzend
zu den o. g. Ausführungen der Jugendhilfeplanung ist deshalb folgendes
auszuführen:
Die
Freien Träger haben sich in den letzten Jahren auf Bitten der Stadt Erlangen
bereit erklärt, am Ausbau von Kindertagesstätten mitzuwirken. Die aktuell auf
der Prognose der Jugendhilfeplanung sich ergebenden Versorgungszahlen basieren
auch auf der Annahme, dass diese Projekte zeitnah realisiert werden. Es
zeichnet sich ab, dass das eine oder andere Projekt, zumindest nicht in naher
Zukunft, realisiert werden kann.
Die
Aufgezeigte Entwicklung bietet nun die Chance, über die reine zahlenmäßige
Versorgung hinaus den Ausbau auch an integrativen Plätze voran zu treiben und
auch im Rahmen künftiger Planungen und Berichte zu berücksichtigen. Gleiches
gilt für den Qualitätsausbau, der aus Sicht der Verwaltung des Jugendamts z.B.
mit einer Verminderung der Gruppengrößen einhergehen muss. Des Weiteren wird es
ab 2025 auch einen Rechtsanspruch auf eine verlässliche Schulkindbetreuung
geben, die mit Sicherheit nicht ausschließlich im Schulbereich realisiert
werden kann, so dass eine Umwidmung von Kinderbetreuungseinrichtungen auch ein
Mittel der Wahl sein kann. Das vorliegende Projekt soll nun zeitnah umgesetzt
werden, so dass die Erfüllung des aktuellen Bedarfs möglich wird.“
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den
Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist
bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine
Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: