Betreff
Beendigung der Projektlaufzeit des Bundesprogramms „Bildung integriert“
Vorlage
IV/BB/004/2020
Aktenzeichen
IV/BB
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Zum 31. August 2020 endete im Bildungsbüro das Bundesprogramm „Bildung integriert“. Das Projekt wurde mit Zustimmung des Stadtrats im April 2015 beantragt und für den Zeitraum vom 01.09.2015 bis 31.08.2020 bewilligt. Die beiden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) teilfinanzierten Stellen des Bildungsmonitorings und Bildungsmanagements werden durch die Stadt Erlangen nach Projektende weiterfinanziert.

 

Ziel des Bundesprogramms „Bildung integriert“ war es, Kommunen den Aufbau eines datenbasierten Bildungsmanagements sowie eines Bildungsmonitorings zu ermöglichen. Im Einzelnen sollten in der Projektlaufzeit folgende Elemente erarbeitet und weiterentwickelt werden:

·         Aufbau eines kontinuierlichen, kommunalen Bildungsmonitorings über das Lernen im gesamten Lebenslauf

·         Eine Berichterstattung mit Bildungsberichten

·         Bündelung der Bildungszuständigkeiten und -aktivitäten und Zusammenführung in einem gemeinsam verantworteten Bildungsmanagement

·         Ansätze für eine verbesserte Bildungsberatung generieren

·         Einbindung verschiedener Schlüsselakteure der Bildung in der Kommune sowie verbindliche und auf Nachhaltigkeit angelegte Kooperationsvereinbarungen

Insgesamt konnte das Bildungsbüro verschiedene Gremienstrukturen aufbauen, weiterentwickeln und in der Kommunalverwaltung integrieren, sodass eine kontinuierlich steigende Vernetzung im Bildungsbereich erreicht wurde. Fester Bestandteil dessen ist der Erlanger Bildungsrat, der alle Erlanger Bildungsakteure repräsentativ einbindet. Zusätzlich wurden themenspezifische Fachgruppen aus dem Bildungsrat heraus gegründet. In den Fachgruppen erarbeitete Impulse werden durch einen Bottom-up-Prozess aufgegriffen, in dem entsprechenden bildungspolitischen Ausschuss diskutiert sowie im Rahmen von Bildungskonferenzen und Bildungsberichterstattung in Maßnahmen und Projekte überführt. Im Bildungsrat werden die Ergebnisse der Fachgruppenarbeit erörtert und Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung ausgesprochen. Außerdem werden in den Sitzungen Einrichtungen, Angebote und Projekte vorgestellt sowie Meinungen und Anregungen des Expertengremiums zur Weiterentwicklung der Erlanger Bildungslandschaft eingeholt.

Zudem wurde die Bildungsberichterstattung so konzipiert, dass eine kontinuierliche Schaffung von Transparenz während der Entstehungsprozesse und eine partizipative Erarbeitung von Handlungsempfehlungen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungsakteuren gewährleistet ist. Bestehende Indikatoren werden mit den Bildungsakteuren vor Ort weiterentwickelt und durch kleinräumige Analysen ergänzt. Je nach aktuellen Herausforderungen im Bildungsbereich vor Ort werden neue Schwerpunkte gesetzt und noch zu bearbeitende Phasen der Bildung im Lebenslauf einbezogen. Die gemeinsam erarbeiteten Handlungsempfehlungen bilden einen fachlich fundierten Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der kommunalen Bildungslandschaft und werden nach Berichterstellung durch das Bildungsbüro oder andere Dienststellen weiterverfolg und kontinuierlich zur Umsetzung gebracht.

 

Zur Etablierung einer nachhaltigen, kommunalen Bildungsberichterstattung wird die Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsmonitoring als koordinierende fach- und bildungsbereichsübergreifende Stelle und den Fachplanungen der Stadtverwaltung (Jugendhilfeplanung, Schulentwicklungsplanung, Stadtplanungsamt, Abteilung für Statistik und Stadtforschung) ausgebaut.

 

Konkret konnte das Bildungsbüro verschiedene Projekte initiieren und umsetzen. Beispielhaft können genannt werden:

·         Herausgabe von Bildungsberichten; 2019 hat der Bildungsrat sich dafür ausgesprochen, keine Gesamtberichte, sondern Teilberichte zu erstellen. So können die einzelnen Phasen des Lernens im Lebenslauf tiefergehender beleuchtet und passgenauere Handlungsempfehlungen an die politischen Entscheidungsträger formuliert werden. Bislang veröffentlicht wurden zwei Bildungsberichte zu verschiedenen Phasen im Lebensverlauf sowie ein Teilbericht zur Erwachsenenbildung. Kurz vor der Veröffentlichung steht der Teilbericht zu Übergängen im Bildungssystem. Geplant sind weitere Teilberichte, bspw. zur Frühkindlichen Bildung, zu Allgemeinbildenden Schulen und Ganztagsbildung oder zur Beruflichen Bildung und Universität

·         Aufbau von Gremien: Neun Sitzungen des Erlanger Bildungsrats und 36 Fachgruppensitzungen seit 2016. Derzeit bestehen sechs Fachgruppen, die sich zweimal jährlich, bzw. bei Bedarf häufiger, treffen.

·         Herausgabe und regelmäßige Aktualisierung der Online-Bildungsberatungsbroschüre „Bildungsberatung in Erlangen. Ein Wegweiser“

·         Jährliche Herausgabe eines Schulplaners mit Informationen zur Berufsorientierung

·         Regelmäßige Herausgabe eines Newsletters seit 2017

·         Herausgabe eines Programm- und Serviceheftes zu Jugendbildungsangeboten in Erlangen in Kooperation mit dem Stadtjugendring

·         Herausgabe der Online-Broschüre „Der Weg zu meinem Beruf“ mit Informationen zu Beratungsangeboten am Übergang Schule-Beruf

·         Durchführung von Bildungskonferenzen zu verschiedenen Bildungsthemen

·         Konzeption und Organisation eines Erlanger Bildungsdialogs 2016 zum Thema „Digitalisierung im Bildungssystem“

·         Befragung von Erlanger Schulen zur Nutzung und Bedarfen von Maßnahmen zur Lern- und Sprachförderung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund im Jahr 2018

·         Konzeption und Auswertung einer Bevölkerungsbefragung im Jahr 2018 zur Generierung von Wissen über die Teilnahme an Erwachsenenbildungsangeboten in Erlangen sowie zu Informationsbedarf und Bekanntheit der Angebote.

 


Anlagen: