Betreff
Pop-up-Radweg Kosbacher Damm - Ergebnisse der begleitenden Verkehrserhebungen
Vorlage
613/027/2020
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Anlass für den Pop-up-Radweg:

Gemäß Beschluss 613/014/2020 hat die Verwaltung am 3.8.2020 einen sogenannten Pop-up-Radweg über den Kosbacher Damm zwischen Möhrendorfer Straße und Odenwaldallee eingerichtet. Diese temporäre Radverkehrsanlage auf dem vierspurigen Kosbacher Damm ist durch Markierungen und Baken von der Fahrbahn für den motorisierten Verkehr abgetrennt. Ein kurzfristiger Anlass für die Errichtung des Pop-up-Radweges war die Sperrung der parallel zum Kosbacher Damm verlaufenden Radwegeverbindung über den Steinforstgraben und den Rabenweg aufgrund von dort stattfindenden Arbeiten zur Fahrbahndeckenerneuerung.

Netzfunktion des Pop-up-Radweges:

Der Pop-up-Radweg über den Kosbacher Damm stellt für den Radverkehr eine geradlinige, umwegfreie und damit zügig zu befahrende Verbindungsachse zwischen den Stadtteilen im Erlanger Westen und der Innenstadt dar. Im Vergleich zur Nutzung des o. g. Radweges über den Steinforstgraben und den Rabenweg entsteht für den Radverkehr ein Reisezeitvorteil, insbesondere in der morgendlichen Spitzenstunde, wenn letztgenannter Radweg stark vom Schülerverkehr zu den Schulen am Schulzentrum West frequentiert wird und damit der Pendlerverkehr zwischen dem Erlanger Westen bzw. dem westlichen Landkreis und der Innenstadt behindert wird.

Netzplanerisch kann der Pop-up-Radweg als überörtliche Radschnellverbindung bzw. Radhauptroute betrachtet werden, die vor allem dem Pendlerverkehr dient. Vor diesem Hintergrund könnte mit einer dauerhaften Einrichtung als Radweg das Ziel verfolgt werden, die genannte Verbindungsachse insbesondere für pendelnde Radfahrer zu ertüchtigen. Hierbei würde wiederum einem der wesentlichen Ziele des Verkehrsentwicklungsplanes gerecht werden. Ebenso würde mit der Förderung des Radverkehrs als umweltfreundliches Verkehrsmittel ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Sollte eine weiterführende Planung für eine dauerhafte Radwegeverbindung über den Kosbacher Damm erfolgen, ist eine enge Abstimmung mit dem Zweckverband Stadt-Umland-Bahn erforderlich, da die vorgesehene Trasse der Stadt-Umland-Bahn ebenfalls über den Kosbacher Damm führen soll.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist zu sagen, dass hinsichtlich der Nutzung des Pop-up-Radweges zwar mehrere Verkehrszählungen vorliegen, diese aber aufgrund der Ferienzeit sowie der Baustellensituation noch keine repräsentative Datenbasis als Bewertungsgrundlage zum weiteren Vorgehen darstellen. Die Verwaltung wird aus diesem Grund weitere Verkehrserhebungen im Bereich des Pop-up-Radweges durchführen, um anhand der Nutzungszahlen die notwendige Bewertungsgrundlage zu erhalten, ob eine dauerhafte Einrichtung eines Radweges über den Kosbacher Damm zielführend ist. Die unten beschriebenen Ergebnisse der ersten Verkehrserhebungen zeigen jedoch bereits, dass der Pop-up-Radweg von Radfahrern angenommen wird.

Ergebnisse der bisherigen Verkehrserhebungen und -beobachtungen:

Nach Ausweisung des Pop-up-Radweges wurde in den Sommerferien in der Kalenderwoche 33 eine Verkehrserhebung in beiden Fahrtrichtungen durchgeführt. Hierbei wurden in Richtung Büchenbach sowie in Richtung Innenstadt auf dem Pop-up-Radweg 168 bzw. 172 Radfahrer pro Tag erfasst. Im Straßenquerschnitt betrug die Nutzung somit 340 Radfahrer pro Tag. Weiterhin nutzten den Kosbacher Damm in jede Fahrtrichtung rund 2.400 Kfz/Tag (insgesamt 4.800 Kfz/Tag).

Eine weitere Verkehrserhebung wurde in der Kalenderwoche 38 durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war die Radwegeverbindung über den Steinforstgraben und den Rabenweg zwischen Büchenbach und der Innenstadt wieder nutzbar. Die Wegeverbindung entlang dem Steinforstgraben ab In der Reuth war aufgrund der Arbeiten zur Fahrbahndeckenerneuerung noch gesperrt.

Ergebnis dieser Zählung waren in Richtung Büchenbach 105 Radfahrer pro Tag und in Richtung Innenstadt 100 Radfahrer pro Tag. Im Straßenquerschnitt betrug die Nutzung somit 205 Radfahrer pro Tag. Weiterhin nutzen den Kosbacher Damm in Fahrtrichtung Büchenbach rund 3.100 Kfz pro Tag und in Fahrtrichtung Erlangen rund 3.300 Kfz/Tag (insgesamt 6.400 Kfz/Tag).

Insgesamt kann zum aktuellen Zeitpunkt festgestellt werden, dass der Pop-up-Radweg sowohl während der Baustellenphase in den Sommerferien als auch nach den Sommerferien als die parallele Wegeverbindung wieder nutzbar war, von den Radfahrern angenommen wurde.

Der Kosbacher Damm ist bei der erfassten Verkehrsbelastung durch den Kfz-Verkehr auch mit dem Pop-up-Radweg ausreichend leistungsfähig. Einschränkungen der Verkehrssicherheit wurden nicht festgestellt. Die Verwaltung wird über die Ergebnisse der weiteren Verkehrserhebungen, die im Laufe des September 2020 vorgesehen sind, dem Ausschuss erneut berichten.

Nach gegenwärtigem Stand ist der Abbau des Pop-up-Radweges in der Kalenderwoche 41 in 2020 vorgesehen.

 


Anlagen: