Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Am 26. November 2019 fand im Stadtmuseum die Auftaktveranstaltung zur
Entwicklung des Museumskarrees statt. Von den teilnehmenden Vertreter*innen der
Politik, der beteiligten Fachreferate und Fachämter sowie von
Multiplikator*innen der Stadtgesellschaft konnte dabei ein erstes Meinungsbild
zu den Erwartungen hinsichtlich der Wirkung des Museumskarrees in die Stadt und
Region, der künftigen inhaltlichen Ausgestaltung des Stadtmuseums und zu
denkbaren Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingeholt werden.
Im Folgenden wurde durch das Stadtmuseum eine Analyse der bestehenden
räumlichen Grundlagen aus musealer Sicht auf Basis der Machbarkeitsstudie für
das Pinolihaus aus dem Jahr 2015 beauftragt, die auch die vorhandenen
Unterlagen zum Gebäude Martin-Luther-Platz 10 einbezieht. Dieses konnte in
diesem Zusammenhang erstmals in weiten Teilen besichtigt werden, um einen
Eindruck von den baulichen Gegebenheiten zu erhalten. Eine genaue Analyse des
baulichen Zustands wird durch GME erfolgen.
Ziel der Studie ist es, wichtige Erkenntnisse zu den bestehenden
räumlichen Möglichkeiten, aber auch zu vorhandenen Problematiken (Raumgrößen-
und zuschnitte, Verbindungen zwischen den einzelnen Gebäudeteilen,
Erschließungsmöglichkeiten, Eingangssituation etc.) zu gewinnen, die
grundlegend für die Erarbeitung der künftig möglichen Aufteilung der
verschiedenen musealen Bereiche und die Definition des Flächenbedarfs sind.
Diese Studie liegt mittlerweile in einem Erstentwurf vor und wird aktuell vom
Stadtmuseum durchgesehen und präzisiert. Die Ergebnisse sollen nach Auswertung
vorgestellt werden.
Parallel zur Beauftragung der Studie konnten, insbesondere in Folge der
durch die CoronaPandemie bedingten Schließung, umfangreiche
Inventarisierungsarbeiten zu noch nicht erfassten Exponaten in der
Dauerausstellung und Neuerwerbungen erfolgen, die laufend fortgeführt werden.
Die vollständige Inventarisierung ist unerlässliche Basis für die Erarbeitung
des künftigen Konzepts sowie für die Festlegung des Umfangs und inhaltlicher
Schwerpunkte der neuen Dauerausstellung.
Des Weiteren wurden umfangreiche Recherchen bei vergleichbaren Museen
mit Neukonzeptionen und/oder Neubauten betrieben, um Erkenntnisse zur
Vorgehensweise bei der Erarbeitung der Museumskonzeption sowie zu hierfür in
Frage kommenden Gestaltungs- und Architekturbüros zu gewinnen. Diese Recherchen
wurden ergänzt um eine deutschlandweite Umfrage bei vergleichbaren Museen zum
jeweiligen Flächenangebot der unterschiedlichen musealen Bereiche. An dieser
Umfrage haben sich 18 von 31 Museen beteiligt. Die Umfrage bestätigt die
Anforderungen, die an ein modernes und partizipatives Stadtmuseum heutzutage
gestellt werden, etwa hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Flächen für
Sonderausstellungen, museumspädagogischen Angebote, Gastronomie sowie flexibel
einsetzbare Veranstaltungsräume.
Im nächsten Schritt wird das Stadtmuseum, mit
fachlicher Unterstützung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in
Bayern, ein Rahmenkonzept entwickeln, das die Erkenntnisse aus der Vorstudie einbezieht
und Basis für die bauliche Umsetzung sein wird. Um Bürger*innen und Interessensvertreter*innen
frühzeitig in den Prozess einzubinden, ist geplant, parallel auch ein
Beteiligungskonzept zu erarbeiten.
Beides soll durch externe Expertise begleitet werden. Hierzu findet eine
Identifizierung und Vorauswahl von in Frage kommenden Büros durch das
Stadtmuseum statt.
Für die Beauftragung sind als nächstes die Erarbeitung der konkreten Aufgabenstellung sowie die Vorbereitung der Vergabe, über die nach aktueller Planung im ersten Quartal 2021 im KFA/Stadtrat entschieden werden soll, erforderlich.
Die Arbeiten an der Planung und
Konzeption des Museumskarrees laufen parallel zum regulären Museumsbetrieb. Aus
dem gestiegenen Arbeitsaufwand ergeben sich notwendige Änderungen für das
Ausstellungsprogramm. So sollen Ausstellungen in den nächsten Jahren vermehrt
von externen Kooperationspartnern erarbeitet oder von anderen Museen übernommen
werden, um Kapazitäten für die Neukonzeption freizuhalten. Auch die Zahl der
gezeigten Ausstellungen wird gegebenenfalls verringert.
Anlagen: