Die Verwaltung informiert über den Prozessstand sowie bisherige Arbeitsergebnisse zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) „Soziale Stadt“ Büchenbach-Nord 2030 sowie über das weitere Vorgehen.
Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
ISEK „Soziale Stadt“
Büchenbach-Nord 2030
Im Mai 2019 wurde die Arbeitsgemeinschaft Regina Sonnabend kooperativ planen sowie Prof. Dr. Holger Schmidt Büro für Siedlungsentwicklung aus Dessau-Roßlau mit der Erstellung des ISEK „Soziale Stadt“ Büchenbach-Nord 2030 beauftragt. Seitdem arbeitet die Arbeitsgemeinschaft kontinuierlich an diesem Projekt. Neben den fachlichen Erhebungen und Bestandsanalysen bildet der Beteiligungsprozess auf unterschiedlichen Interaktionsebenen von Anbeginn einen wesentlichen Baustein bei der Entwicklung des ISEKs. Das Fundament für eine vertrauensvolle Arbeit in Büchenbach-Nord bzw. vor Ort legten dabei sog. Stadtteilexpertisen von lokalen Akteuren. Diese umfassten Interviews beispielsweise mit Vertretern der Diakonischen Runde, des Stadtteilbeirats, Gewerbetreibenden, GEWOBAU, Bewohnenden sowie Ämtervertreter*innen.
Arbeitsthesen
Im Herbst 2019 legten die Planer*innen ein Zwischenfazit als Diskussionsgrundlage vor. In diesem werden erste Erkenntnisse in Form von 8 Arbeitsthesen vorgestellt:
1. Büchenbach-Nord:
Siedlungsschollen, Lebenslagen
Das Untersuchungsgebiet Soziale Stadt Büchenbach-Nord ist bestimmt
durch eine heterogene Bau- und Eigentümerstruktur, die im Städtebau der
Nachkriegsmoderne als „soziale Mischung“ konzipiert war. Unterschiedlich wie
die baulichen Typologien sind die sozialen Verhältnisse und Lebenslagen im
Stadtteil geblieben. Die Wohngebiete sind typologisch und sozial genau zu
unterscheiden und schwimmen wie Eisschollen nebeneinander her. Zwischen ihnen
bestehen keine funktionellen Verflechtungen und kaum direkte soziale
Interaktionen. Ihre Problemlagen sind sehr unterschiedlich. Die Körnigkeit der
ursprünglich gedachten sozialen Mischung hat sich überlebt und funktioniert
nicht mehr. In Summe war Büchenbach-Nord nie städtisch, sondern ist eine
äußerst heterogene Wohnsiedlung. Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes ist
künstlich.
2. Der Stadtteil Büchenbach:
Segregiert oder divers?
Auch in der Gesamtbetrachtung stellt sich der Erlanger Stadtteil
Büchenbach als heterogen dar. Das ursprüngliche Bauerndorf Büchenbach ist im
Dorfkern noch erkennbar. Um diesen Kern wuchsen nach Norden und Westen hin seit
Mitte des 20. Jh., insbesondere ab 1970, neue Siedlungsbereiche auf, die aus
Sicht der Planer zwar als großstädtische Wohnstadt konzipiert waren, aber
niemals zu einem Stadtteil mit eigener Identität zusammengewachsen sind.
Vielmehr koexistieren Siedlungsbereiche entsprechend ihrer Bauzeiten relativ
isoliert. Zentrale Versorgungsachsen wie die Dorfstraße und die Büchenbacher
Anlage bilden mehr oder weniger leistungsfähige Nahtstellen in diesem
Siedlungsgefüge. Holzweg und Mönaustraße markieren räumliche Grenzen zwischen
den Siedlungsabschnitten (Büchenbach-Nord, Büchenbach-West I und II), die von der
Bevölkerung deutlich auch als soziale Grenzlinien wahrgenommen werden.
3. Sozialer Wohnungsbau
Durch die räumliche Konzentration der Wohnungsbestände der GEWOBAU in
relativ wenigen Stadtteilen kommt es in einzelnen Nachbarschaften von
Büchenbach-Nord zu einer Ballung von sozial gebundenem Wohnraum (1. Förderweg).
Dieser teilweise hochverdichtete Wohnungsbestand in Büchenbach-Nord beinhaltet
sowohl Chancen als auch Risiken für die Entwicklung von Büchenbach(-Nord).
Stellenweise fallen Chancen und Risiken zusammen. So stellt der preisgünstige
Wohnraum für Haushalte mit geringem und kleinem Einkommen (zu denen nicht nur
prekäre Haushalte, sondern auch solche der unteren und mittleren Mittelschicht
zu zählen sind) eine der wenigen Chancen dar, bezahlbaren Wohnraum in Erlangen
zu finden. Vor allem für Zuwanderer ist der Stadtteil ein Ankunftsquartier der
„arrival city“. Für einige Haushalte ist Büchenbach-Nord eine Durchgangsadresse
auf dem Weg zu „besseren“ Wohnlagen mit höheren Wohnungskosten. Für nicht wenige
ist Büchenbach-Nord Endstation ihrer sozialen und Wohn-„Karriere“.
4. Büchenbach-Nord: Ein
Integrationsmotor
Im Stadtteilvergleich trägt Büchenbach-Nord eine überdurchschnittliche
Integrationslast, die sich in den Sozialdaten der Statistik widerspiegelt.
Gleichzeitig erbringt Büchenbach-Nord eine enorme soziale Integrationsleistung,
die gesamtstädtische und regionale Bedeutung hat. Diese Integrationsleistung
wird alltäglich und zu allererst in den Kindertagesstätten und Schulen von
Büchenbach-Nord realisiert. Dafür benötigen und verdienen diese größere
öffentliche Wertschätzung und staatliche Förderung.
5. Integrierte Entwicklung von
Nachbarschaften
Im Wohnquartier Goldwitzer Straße/Marienstraße haben die Stadt Erlangen
und die
GEWOBAU erste gute Erfahrungen mit angepassten Sanierungsstandards und
passendem Wohnungsmix im Bestand von Geschossbauten gemacht. Flankierend – und
unterstützt von privaten Förderern - wurde ein sozialer Treffpunkt mit
Familienberatungsstelle ertüchtigt. Dieses „Modell“ der quartiersbezogenen
Kombination von Wohnungsangebot, Quartierstreff und Beratungsstützpunkt könnte
auf weitere Nachbarschaften mit großen sozialen Herausforderungen übertragen
und strategisch entwickelt werden. Hierbei geht es um die Überwindung von
Anonymität, Unübersichtlichkeit, sozialer Isolation, Verwahrlosung und
Stigmatisierung ganzer Wohnbereiche.
6. Governance in lokaler
Partnerschaft
Büchenbach-Nord verfügt über ein starkes Netzwerk aus sozialen
Akteuren, Institutionen und Einrichtungen, die sich für den Stadtteil
engagieren und seine Entwicklung mitgestalten. Dazu gehören die Diakonische
Runde mit ihren Vertretungen aus den sozialen und Bildungseinrichtungen, den
Kirchen und der kommunalen Verwaltung sowie der Stadtteilbeirat. Angesichts von
Komplexität und Herausforderungen im Stadtteil ist die Reichweite und
Wirksamkeit dieser Strukturen begrenzt. Mit Blick auf den weitreichenden
Planungs- und Umsetzungshorizont des ISEK schlagen wir für Büchenbach-Nord ein
Kommunikations- und Mitwirkungsformat vor, das weiter in das Feld der
Stadtteilakteure und der Zivilgesellschaft ausgreifen und ausstrahlen kann. Im
Ergebnis der bisherigen Bestandsaufnahme erscheint es uns vielversprechend, ein
Modell der „Lokalen Partnerschaft“ zwischen Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik
und Verwaltung, Wirtschaft- und Sozialakteuren als Mitwirkungsgremium zur
Erarbeitung und Umsetzung des ISEK für Büchenbach-Nord zu entwickeln. Das neu
einzurichtende Quartiersmanagement wird dafür der zentrale Schlüsselakteur zur
Vernetzung und Koordination der lokalen Partner und Akteure werden.
7. Mögliche Schlüsselprojekte
a) Stadtteilschule: Lernen,
begegnen, kommunizieren, weiterbilden
Die Mönauschule und die Hermann-Hedenus-Mittelschule haben
Erweiterungs- und Sanierungsbedarfe, die aktuell geprüft werden. In einer
städtebaulichen Machbarkeitsstudie soll u.a. untersucht werden, ob die derzeit
zweihäusige Mittelschule am Standort in Büchenbach-Nord zusammengeführt werden
kann, was Wunsch der Direktionen von Mittelschule und Grundschule ist. Beide
Schulen verstehen sich bereits heute als Schulen mit einem besonderen
Bildungsauftrag für den umgebenden Stadtteil. Es liegt nahe, den Schulstandort
im Sinne einer Stadtteilschule zu profilieren und diese mit Funktionen zu
konzipieren, die das Ganztagsangebot der Schulen ergänzen, auch im Sinne von
Begegnungsangeboten für den Stadtteil. Das Konzept der Stadtteilschule OSKAR in
Potsdam Drewitz kann hier als Modell dienen. Dortige Erfahrungen lassen sich
für Büchenbach-Nord auswerten und konzeptionell nutzen.
b) Die Mitte
Die GEWOBAU-Nachverdichtung an der Odenwaldallee und das
Investorenprojekt von BAUWERKE Liebe & Partner an der Büchenbacher Anlage
werden zur Zentrumsstärkung beitragen. Prozess und Planung des ISEK können als
Plattform und Grundlage dienen, diese Vorhaben städtebaulich und
gesellschaftlich in die weitere Entwicklung des Stadtteils zu integrieren.
Themen sind insbesondere die Sicherung der Nahversorgung, auch während der
Bauphase des Investorenprojektes, und die Neugestaltung des öffentlichen
Raumes. Zwischen GEWOBAU-Nachverdichtung und Neubauprojekt BAUWERKE Liebe &
Partner entsteht ein neuer Platzraum, der mit der bestehenden Büchenbacher
Anlage in Beziehung zu setzen ist. Die städtebaulich-freiräumliche
Neugestaltung der Mitte sollte im Kontext der Stadtteilschule und der beiden
kirchlichen Gemeindezentren angegangen werden, die dieses Stück der
Büchenbacher Achse funktional und symbolisch fassen. Zur Entwicklung eines
nachhaltigen Gestaltungsansatzes empfiehlt sich ein qualifiziertes planerisches
Verfahren auf der Grundlage einer intensiven Bürgerbeteiligung. Hier besteht
die Möglichkeit für eine erste Erprobung des Mitwirkungsformates „Lokale
Partnerschaft“.
c) Integrierte Entwicklung von
Nachbarschaften
Die soziale Stabilisierung der Nachbarschaften in den Beständen der
GEWOBAU ist ein dringendes Ziel. Die oben skizzierte Strategie der integrierten
Entwicklung von Nachbarschaften kann die soziale Befriedung und Entwicklung von
lebenswerten Nachbarschaften stärken. Dazu kann auch Neubau beitragen, der in
passendem Maß bezahlbaren/ geförderten Wohnraum im Stadtteil schafft.
Seniorenwohnungen und Wohnen für (große) Familien sind wichtige Themen, aber
auch neue Wohnformen (z.B. barrierefreies Wohnen, gemeinschaftliches Wohnen)
für neue Zielgruppen können die Entwicklung des Stadtteils stärken. Im Kontext
einer unternehmerisch-wohnungswirtschaftlichen Zielstellung lassen sich im
Wohnungsbestand bei passenden Interventionen (z.B. Concierge-Systeme,
Begrenzung räumlicher Zugänglichkeit und Bildung von kleinteiligen „Adressen“
im Geschossbau, zielgruppenadäquate Wohnumfeld-Gestaltung) tragfähige
Nachbarschaften befördern, in denen sich gegebene Lebenslagen besser bewältigen
und perspektivisch gestalten ließen. Davon profitieren alle in den Quartieren,
vor allem aber Kinder, Jugendliche, Senioren und Zuwanderer.
8. 50 Jahre Büchenbach-Nord
Büchenbach-Nord kann in den kommenden Jahren seinen 50. Geburtstag
feiern. Das bietet Anlass für eine differenzierte Kritik und Würdigung seiner
Entstehungsgeschichte sowie der Städtebauepoche, in die Büchenbach-Nord gehört.
Das Jubiläum kann in Form von Ausstellungen, Vortragsreihen und kulturellen
Events (Stadtmuseum, Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Kunstvereine) begangen
werden und liefert den Aufhänger für unterschiedlichste Aktionen der Image- und
Öffentlichkeitsarbeit, die dem Stadtteil zu einem veränderten und positiveren
Selbst- und Fremdbild verhelfen könnten.
Abstimmung beteiligte
Ämter und Lenkungsgruppe/ öffentliche Winterwerkstatt
Die wesentlichen Ergebnisse der Bestandsanalysen sowie die Arbeitsthesen wurden mit der Lenkungsgruppe Büchenbach-Nord im Herbst 2019 und den beteiligten Ämtern im Januar 2020 erörtert.
Aus den bisherigen Erkenntnissen können folgende strategischen Entwicklungsziele für Büchenbach-Nord abgeleitet werden:
1. Anders lernen:
Neue Räume für Schulen, Bildung, Ausbildung, Engagement im Stadtteil
2. Gut wohnen:
Bezahlbar, in Ruhe, nachbarschaftlich, mit passender Versorgung im Quartier
3. Attraktive Mobilität:
Vernetzt, sozial, umwelt- und generationengerecht und mit der StUB bald City nah
4. Vernetzte Freiräume:
Für Erholung, Sport, Spiel, Gemeinschaft und Kultur
5. Imagewandel „In Zukunft Bueno“:
Büchenbach-Nord: Besser als sein Ruf, International und sympathisch, Vielfältig und en-
gagiert, Grün und bezahlbar
Diese Ergebnisse wurden wiederrum in der Winterwerkstatt am 25.01.2020 in der Mönauschule in Büchenbach-Nord den rund 140 Teilnehmenden vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Anschließend wurden ausgewählte Themen in unterschiedlichen Formaten mit interessierten Teilnehmenden weiterbearbeitet.
Die umfassende Dokumentation zur Winterwerkstatt in der
Anlage vermittelt neben den Ergebnissen auch die konstruktive und intensive Zusammenarbeit
miteinander. (Siehe Anlage: Dokumentation
der Winterwerkstatt)
Die folgende Kurzfassung gibt die wesentlichen Inhalte wieder, wie sie nun in den Entwurf des ISEK „Soziales Stadt“ Büchenbach-Nord 2030 aufgenommen werden.
Das Fazit vom Thementisch
„Schule & Stadtteil“ ist eine Vision für die Mönauschule und die
Hermann-Hedenus-Mittelschule im Jahr 2030:
... die Mittelschule ist einhäusig
am Standort
Büchenbach-Nord zusammengeführt.
... beide Schulen sind attraktiv und arbeiten im Ganztagsbetrieb
am Standort Büchenbach-
Nord.
... die Schulen sind ansprechend
gestaltet und
technisch gut ausgestattet.
... sie haben differenzierte Räume
in erforderlicher
Zahl und Größe und können diese flexi-
bel nutzen.
... sie haben attraktive
Außenflächen für
Spiel, Sport und Entspannung, die nicht zu Konflik-
ten mit den Nachbarn führen.
... sie haben stabile und
attraktive Kooperationen mit sozialen und Kultureinrichtungen so-
wie mit
Unternehmen in ganz Erlangen. Diese Partner unterstützen und fördern den
pädagogischen und
sozialen Auftrag der Schulen.
... sie sind ein Treffpunkt und
Begegnungsort für
Stadtteil und Schulen mit einem breiten
Angebot für
Beratung, Bildung und Freizeitgestaltung, besonders für Familien: Sie sind
Stadtteilschulen.
...die Schulen haben ein neues,
positives Image über
Büchenbach hinaus.
Das Fazit vom
Thementisch „Was braucht`s für gute Nachbarschaft?“
Es braucht...
... Begegnung sowie Anlässe und Orte für Begegnung im
Stadtteil! Das braucht z. B.: Sitz-
gelegenheiten im
öffentlichen Raum, Veranstaltungsräume für Feste und Familienfeiern,
eine öffentliche
Toilette, ein Café mit Abendbetrieb im Stadtteil, die Erhaltung von Dienstl
leistungseinrichtungen als soziale Treffpunkte, Nachbarschaftsgärten,
Informationsange-
bote, eine
Tauschbörse und Räume und Impulse für die Selbstorganisation von Bewohn-
ergruppen.
Konkreter Vorschlag für 2020: „50 Tische – 50 Jahre Büchenbach“, eine
lange Tafel im
öffentlichen Raum aufstellen und die Nachbarn und Bewohner*innen zu
Begegnung,
Gespräch und Essen einladen.
... Sauberkeit und Ordnung, die
das Wohlfühlen in der Nachbarschaft befördern! Das
braucht z. B.:
Verbessertes Müllkonzept für den Stadtteil und einzelne Quartiere sowie
ständig anwesenden
Hausmeister im Wohnquartier, der leicht erreichbar und Ansprech-
partner ist.
... mögliche Parkplatzprobleme
ermitteln und entschärfen! Dafür soll die Situation an kriti-
schen öffentlichen
Parkplätzen überprüft werden. Gewünscht werden öffentliche Fahrrad-
stellplätze im
Gebiet.
... Nachbarschaft in Wohnungen und
Wohnumfeld unterstützen! Das braucht z. B.; die An-
passung der Wohnungen,
Häuser und des Wohnumfelds für die Ansprüche der verschie-
denen
Nutzergruppen (Familien, Senioren, Kinder und Jugendliche) und Reduzierung
möglicher
Konfliktanlässe; große Wohnungen für Familien mit 3 und mehr Kindern sowie
Wohnungen und das
passende Wohnumfeld für Menschen mit Behinderungen; Platz für
Rollatoren,
Kinderwagen, Fahrräder etc. in und vor den Häusern, am besten überdacht
und
abschließbar/sicher.
Das Fazit vom
Thementisch „Büchenbacher Anlage“ lautet:
... die weitere Qualifizierung des
neuen Nahversorgungszentrums hinsichtlich der Gestalt-
ung (Anbindung
Umfeld, Höhenentwicklung) etc. ist notwendig.
... die Platzgestaltung der „neuen
Mitte“ muss
sorgfältig geplant und alle Bauvorhaben
müssen gut
aufeinander abgestimmt werden.
... die beiden Neubauvorhaben und
die Gestaltung der „neuen Mitte“ sollen als Bausteine
für ein
positiveres Image von Büchenbach-Nord verstanden und genutzt werden.
... Bewohnerinnen und Bewohner sollen zu allen Entwicklungen
weiterhin proaktiv inform-
iert und
eingebunden werden.
Das Fazit der
Jugendlichen an der „Station 56Nord“ lautet:
... grundsätzlich sind Angebote im
Stadtteil vorhanden die
z. T. ausgebaut,
erweitert und
besser gepflegt werden sollen.
... die gefühlte Unsicherheit im
öffentlichen Raum (tlw.
Rückzug ins Private) und soziale
Probleme wie
öffentlicher Alkoholkonsum spielen eine große Rolle.
... räumliches Erscheinungsbild,
Vermüllung, Tristesse und unsichere Wegebeziehungen
sind für Kinder
und Jugendliche im Stadtteil ein Thema. Lösungsansätze könnten sein:
sicherere
Straßenüberquerung, Grünbepflanzung, Farbgestaltung und bessere
Beleuchtung im
Stadtteil.
... das bestehende Spiel- und
Freiraumangebot für Freizeit und Naherholung soll weiter
ausgebaut werden,
um die Aufenthaltsqualität zu stärken.
... die Büchenbacher Achse nehmen die Jugendlichen als
Zentrum wahr, das erneuert und
schöner werden
muss. Interessen und mögliche Konflikte der verschiedenen sozialen
Gruppen und Nutzer
sollen geklärt und bei der Neugestaltung beachtet werden.
... bestehende soziokulturelle
Angebote werden
wahrgenommen, müssen aber teilweise
hinsichtlich ihrer
räumlichen Lage und ihrer Zielgruppen überdacht werden.
Die
Dokumentation der Winterwerkstatt wird nach der Kenntnisnahme durch den
Stadtrat auf der Internetseite der Stadt Erlangen eingestellt. Die
Teilnehmenden werden -soweit sie Ihre E-Mail-Adressen hinterlassen haben- auf
das Angebot aufmerksam gemacht.
Weiteres Vorgehen
Anknüpfend an die oben aufgeführten Ergebnisse werden vertiefende Untersuchungen durchgeführt. Außerdem sind folgende weitere Planungsschritte im Rahmen des ISEK „Soziale Stadt“ Büchenbach-Nord 2030 geplant:
Laufend:
- Konkretisierung Zielsetzungen ISEK und Handlungsprogramm
- Vorplanung 50 Jahre / 50 Tische Büchenbach-Nord in Kooperation mit der Diakonischen Runde sowie dem Stadtteilbeirat im Juli 2020 (aufgrund der Auswirkungen der Pandemie ist die Veranstaltung von Juni 2020 in das Jahr 2021 unter dem Motto 50 + 1 verschoben worden)
- Vorbereitung und Vergabe städtebauliche Machbarkeitsstudie Schulstandortentwicklung
- Vorabstimmung Parkraumerhebung Umfeld Büchenbacher Anlage
- Vorabstimmungen Planungswerkstatt öffentlicher Raum im Umfeld der Büchenbacher Anlage im Zuge der Neubauvorhaben Odenwaldallee der GEWOBAU Erlangen sowie des Wohn- und Geschäftshauses
- Kooperationen:
- Bildung Evangelisch und FAU: Seminar zu Nachbarschaften in Büchenbach-Nord sowie Vorbereitung einer Tagung zum Thema „Stadtteil – Lebenswelt – Nachbarschaft: Erlangen zwischen Nachverdichtung, Segregation und gesellschaftlichem Wandel“
- AWO-Stadtteilprojekt
Ab Mai 2020:
- Eröffnung Stadtteilwerkstatt und Tätigkeitsbeginn des Stadtteilkoordinators (das Konzept wird aufgrund der Auswirkungen der Pandemie aktuell angepasst)
Ab Juli 2020:
- Öffentliches ISEK-Sommerplenum (ursprünglich im Juli 2020 geplant, das Beteiligungskonzept wird aufgrund der Auswirkungen der Pandemie aktuell angepasst)
- Tagung zum Thema „Stadtteil – Lebenswelt – Nachbarschaft: Erlangen zwischen Nachverdichtung, Segregation und gesellschaftlichem Wandel“
- Zwischenbericht ISEK im UVPA im Juli 2020
- Berichtlegung ISEK
- Beteiligung Träger öffentlicher Belange
Dezember 2020/ Januar 2021:
- Abschlussbericht ISEK im UVPA/ Stadtrat
Anlagen:
Dokumentation der Winterwerkstatt Büchenbach-Nord inklusive Präsentationen