Betreff
Flächendeckende Weiterführung der dezentralen Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten
Vorlage
772/033/2020
Aktenzeichen
III/EB77
Art
Beschlussvorlage

Die Verwaltung prüft die flächendeckende Umsetzung einer dezentralen Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten im Stadtgebiet Erlangen und unternimmt nach Möglichkeit die weiteren Schritte zu deren Einführung.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Getrennt erfasste Altspeisefette und -öle können recycelt und somit zum Großteil zu Biodiesel verarbeitet werden. Sie werden bisher vor allem im gewerblichen Bereich gesondert gesammelt und einer Verwertung zugeführt. Für Privathaushalte besteht derzeit nur die Möglichkeit zur Abgabe an der Umladestation am Hafen.

Die Firma Altfettrecycling Lesch hat deshalb ein System zur haushaltsnahen Sammlung von Altspeisefetten und -ölen entwickelt und dieses im Rahmen des Pilotprojekts „Jeder Tropfen zählt“, an dem auch die Stadt Erlangen teilgenommen hat, erprobt. Im November 2018 wurden in den Stadtteilen Röthelheim, Röthelheimpark und Sebaldussiedlung insgesamt 7 Sammelautomaten aufgestellt und an ca. 7.700 Haushalte entsprechende Sammelbehälter verteilt. Das durch die Bundesstiftung Umwelt geförderte Pilotprojekt endete im März 2020. Die Stadt Erlangen nutzt derzeit eine Option zur unentgeltlichen, zeitlich begrenzten Fortsetzung der Sammlung.

Um das Gesamtpotenzial einer flächendeckenden Sammlung hinsichtlich der erzielbaren Einsparung von Treibhausgasen darzustellen, zeigt folgende Tabelle die Sammelmengen in Erlangen aus Gastronomie und Privathaushalten sowie die resultierenden CO2 Einsparungen:

Treibhausgas Emissions-Einsparung pro
Kilogramm verarbeitetem Altspeisefett/-öl:

2,88 kg CO2

 

Jährliche Sammelmengen aus Gastronomie durch Fa. Lesch

Einsparung Treibhausgas/CO2

Jährliche Sammelmengen Müllumladestation

Einsparung Treibhausgas/ CO2

2018

180.000 kg

518.400 kg

2.000 kg

5.760 kg

2019

179.000 kg

515.520 kg

1.800 kg

5.184 kg

 

Angestrebte jährliche Sammelmenge

Angestrebte jährliche Sammelmenge gesamt (bei 110.000 EW)

Angestrebte jährliche Einsparung an Treibhausgas/CO2 (ab 2025)

0,65 kg/Einwohner

71.500 kg

205.920 kg

Quelle: Fa. Altfettrecycling Lesch

Im Pilotprojekt wurde eine Sammelmenge von 0,29 kg pro Einwohner/Jahr erreicht. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und nach Etablierung der Sammlung in der Stadtbevölkerung wird eine Steigerung dieser Menge auf ca. 0,65 Kg/Einwohner/Jahr prognostiziert. Bei Erreichung des Sammelziels aus Privathaushalten bis zum Jahr 2025 wäre mit einer Einsparung von jährlich 205.920 kg CO2 zu rechnen.

Berechnungsgrundlage der CO2 Einsparung ist folgende Tabelle:

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Die Resonanz bezüglich des Projekts ist bisher äußerst positiv und der Zuspruch durch die
Bürger*innen in den beteiligten Stadtteilen sehr hoch. Während der gesamten Projektzeit hat
die Verwaltung immer wieder Anfragen bezüglich einer Ausweitung der Sammlung aus anderen
Stadtteilen erhalten.

Die Verwaltung hat sich daher entschlossen, die dezentrale Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen fortzusetzen und auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten.

Das Pilotprojekt der Firma Lesch wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert; der Stadt Erlangen sind daher bisher keine Kosten entstanden.

Bei einer Weiterführung und Ausweitung der Altfettsammlung auf das gesamte Stadtgebiet
kämen voraussichtlich Kosten von rund 100.000 € jährlich auf die Abfallwirtschaft zu, die über die Abfallgebühren auf die Bürger*innen umgelegt würden.

Die Vergabestelle der Stadt Erlangen prüft derzeit die mögliche Vergabeart. 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

4.   Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

             ja, positiv*

             ja, negativ*

             nein

 

Erläuterungen siehe Sachbericht

 

 

5.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

ca. 100.000€/Jahr

bei Sachkonto: Abfallgebühren

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

              werden nicht benötigt, da Finanzierung aus Abfallgebühren

              sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                    sind nicht vorhanden


Anlage: Bericht Zwischenergebnis Pilotprojekt „Jeder Tropfen zählt“