Die Verwaltung prüft die flächendeckende Umsetzung einer dezentralen Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten im Stadtgebiet Erlangen und unternimmt nach Möglichkeit die weiteren Schritte zu deren Einführung.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Getrennt erfasste Altspeisefette und -öle können recycelt und somit zum Großteil zu Biodiesel verarbeitet werden. Sie werden bisher vor allem im gewerblichen Bereich gesondert gesammelt und einer Verwertung zugeführt. Für Privathaushalte besteht derzeit nur die Möglichkeit zur Abgabe an der Umladestation am Hafen.
Die
Firma Altfettrecycling Lesch hat deshalb ein System zur haushaltsnahen Sammlung
von Altspeisefetten und -ölen entwickelt und dieses im Rahmen des Pilotprojekts
„Jeder Tropfen zählt“, an dem auch die Stadt Erlangen teilgenommen hat,
erprobt. Im November 2018 wurden in den Stadtteilen Röthelheim, Röthelheimpark
und Sebaldussiedlung insgesamt 7 Sammelautomaten aufgestellt und an ca. 7.700
Haushalte entsprechende Sammelbehälter verteilt. Das durch die Bundesstiftung
Umwelt geförderte Pilotprojekt endete im März 2020. Die Stadt Erlangen nutzt
derzeit eine Option zur unentgeltlichen, zeitlich begrenzten Fortsetzung der
Sammlung.
Um das Gesamtpotenzial einer flächendeckenden Sammlung hinsichtlich der
erzielbaren Einsparung von Treibhausgasen darzustellen, zeigt folgende Tabelle
die Sammelmengen in Erlangen aus Gastronomie und Privathaushalten sowie die
resultierenden CO2 Einsparungen:
Treibhausgas Emissions-Einsparung pro |
2,88 kg CO2 |
|||
Jährliche Sammelmengen aus
Gastronomie durch Fa. Lesch |
Einsparung Treibhausgas/CO2
|
Jährliche Sammelmengen
Müllumladestation |
Einsparung Treibhausgas/ CO2 |
|
2018 |
180.000 kg |
518.400 kg |
2.000 kg |
5.760 kg |
2019 |
179.000 kg |
515.520 kg |
1.800 kg |
5.184 kg |
Angestrebte jährliche
Sammelmenge |
Angestrebte jährliche
Sammelmenge gesamt (bei 110.000 EW) |
Angestrebte jährliche
Einsparung an Treibhausgas/CO2 (ab 2025) |
0,65 kg/Einwohner |
71.500 kg |
205.920 kg |
Quelle: Fa. Altfettrecycling Lesch
Im Pilotprojekt wurde eine Sammelmenge von 0,29 kg pro Einwohner/Jahr erreicht. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und nach Etablierung der Sammlung in der Stadtbevölkerung wird eine Steigerung dieser Menge auf ca. 0,65 Kg/Einwohner/Jahr prognostiziert. Bei Erreichung des Sammelziels aus Privathaushalten bis zum Jahr 2025 wäre mit einer Einsparung von jährlich 205.920 kg CO2 zu rechnen.
Berechnungsgrundlage
der CO2 Einsparung ist folgende Tabelle:
Die
Resonanz bezüglich des Projekts ist bisher äußerst positiv und der Zuspruch
durch die
Bürger*innen in den beteiligten Stadtteilen sehr hoch. Während der gesamten
Projektzeit hat
die Verwaltung immer wieder Anfragen bezüglich einer Ausweitung der Sammlung
aus anderen
Stadtteilen erhalten.
Die Verwaltung hat sich daher entschlossen, die dezentrale Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen fortzusetzen und auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten.
Das
Pilotprojekt der Firma Lesch wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
gefördert; der Stadt Erlangen sind daher bisher keine Kosten entstanden.
Bei einer Weiterführung und Ausweitung der Altfettsammlung auf das gesamte
Stadtgebiet
kämen voraussichtlich Kosten von rund 100.000 € jährlich auf die
Abfallwirtschaft zu, die über die Abfallgebühren auf die Bürger*innen umgelegt
würden.
Die Vergabestelle der Stadt Erlangen prüft derzeit die mögliche Vergabeart.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Erläuterungen
siehe Sachbericht
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
ca. 100.000€/Jahr |
bei Sachkonto: Abfallgebühren |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt, da Finanzierung aus Abfallgebühren
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlage: Bericht Zwischenergebnis Pilotprojekt „Jeder Tropfen zählt“