1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Familienbildung in
Erlangen auf der Grundlage der 1. Fortschreibung des Bedarfsplans und Konzepts
Familienbildung weiter zu entwickeln und die
empfohlenen Planungsschritte und Handlungsansätze umzusetzen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die Koordinierungsstelle Familienbildung stellt im
Jugendhilfeausschuss die
1. Fortschreibung des Bedarfsplans und Konzepts Familienbildung Erlangen vor.
Sie finden die 1. Fortschreibung auf der Homepage der Stadt
Erlangen im Downloadbereich der Koordinierungsstelle Familienbildung unter:
„Rathaus – Ämter und Dienststellen von A-Z“ K - Koordinierungsstelle
Familienbildung:
https://www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-1132/19_read-15444/start-k/
Oder direkte der Download-Link:
Für an Familienbildung besonders Interessierte liegen Druckexemplare im Ausschuss aus.
1 Einführung (Kapitel 1)
Seit dem Jahr 2014 erhält das Stadtjugendamt die staatliche
Förderung zur
„Strukturellen Weiterentwicklung der Kommunalen Familienbildung und
Familienstützpunkte“ des Bayerischen Ministeriums für Familie, Arbeit und
Soziales.
Hierzu wurde die staatlich geförderte Stabsstelle
„Koordinierungsstelle Familienbildung“
(mit 30 Wochenstunden) eingerichtet.
Ihre vorrangigen Aufgaben sind:
· Sie treibt die Weiterentwicklung der Familienbildung in Erlangen nach SGB VIII §16 voran und übernimmt die jugendhilfeplanerische Aufgabe des öffentlichen Trägers in diesem Bereich. (SGBVIII §80)
o Sie koordiniert und gestaltet ein Netzwerk Familienbildung aus Fachleuten und Vertretern der Familienbildung in Erlangen.
o
Sie erhebt in einer regelmäßigen Elternbefragung
die Bedürfnisse der Eltern
(vgl. Kapitel 1.5)
o Sie erhebt den Bestand an Angeboten und Anbietern der Familienbildung in Erlangen. (Vgl. Familien ABC und Fortschreibung der Familienbildung in Erlangen - Kapitel 1.4)
o Sie erarbeitet daraus regelmäßig alle vier Jahre einen Bedarfsbericht unter Beteiligung der Erlanger Fachleute für Familienbildung.
· Mit der regelmäßigen Veröffentlichung des Familien ABC – ELTERN.WISSEN.MEHR als Broschüre, Homepage und APP zeigt die Koordinierungsstelle Familienbildung stets den aktuellen Bestand an offen zugänglichen Familienbildungsangebote in der Stadt auf und schafft so Transparenz für Familien und Fachleute.
· Sie hat die strategische, fachliche und personelle Steuerung mit Dienst- und Fachaufsicht für die bereits bestehenden und entstehenden vier städtischen Familienstützpunkte unter Trägerschaft des Jugendamtes.
Im Jahr 2016 hatte die Koordinierungsstelle Familienbildung
im Stadtjugendamt Erlangen das
erste Familienbildungskonzept vorgestellt. Dieses war seitdem Grundlage für
eine systematische und bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Familienbildung
in der Stadt.
Die hier vorliegende 1.Fortschreibung des damaligen Bedarfsplans legt dar, was nach nun vier Jahren in der Familienbildung in Erlangen weiterhin als notwendig angesehen wird. Die bisherigen Ziele und Entwicklungen werden überprüft und angepasst. Wo nötig werden neue Empfehlungen ausgesprochen.
Die 1. Fortschreibung folgt im Wesentlichen einer vom Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales vorgegebenen Gliederung und unterscheidet sich dahingehend vom ersten Bedarfsplan und Konzept Familienbildung.
Die Fortschreibung dient der Koordinierungsstelle Familienbildung als Arbeitsgrundlage und Handlungsrichtlinie für die nächsten vier Jahre. Sie ist somit ein Handlungsplan für die Weiterentwicklung der Familienbildung in der nahen Zukunft.
2 Inhalt des Berichts kurz zusammengefasst:
Diese Zusammenfassung
bietet nur einen kurzen Überblick über die zentralen Inhalte der
1. Fortschreibung des Bedarfsberichts Familienbildung.
Bei vertieftem
Interesse an Familienbildung bitten wir Sie, die gesamte 1. Fortschreibung zu
lesen.
2.1 Was ist Familienbildung? (Kapitel 1.1)
Unter „Familienbildung“, auch „Elternbildung“ genannt, verstehen wir in der Jugendhilfe Angebote, die eine Stärkung der elterlichen Erziehungs- und Elternkompetenz und ein gelingendes Zusammenleben in der Familie zum Ziel haben.
Diese
Angebote sind präventiv ausgerichtet
und haben stets Bildungscharakter,
auch wenn sie nicht immer in Kurs- oder Vortragsform angeboten werden.
Anbieter dieser Kurse, Vorträge oder Treffs sind zum Beispiel die Jugend- und
Familienberatung der Stadt Erlangen, die VHS, der Kinderschutzbund, Bildung
Evangelisch oder der Mütter- und Familientreff sowie Frühförderungen. Dies ist
nur eine unvollständige Aufzählung.
Zur Verdeutlichung sind hier einige Beispiele aufgezählt:
· PEKIP-Kurse (Prager Eltern Kind Programm)
· „Babywerkstätten“
· Vorträge zu Grenzen setzen in der Erziehung oder über Pubertät
· Eltern-Kurse wie „Starke Eltern - Starke Kinder“
· Kurs „Kinder im Blick“ für sich trennende Eltern
· Die städtischen Familienpädagogischen Einrichtungen
·
Bei allen Angeboten im Familien ABC –
ELTERN.WISSEN.MEHR
www.familien-abc.net handelt es sich um Angebote der Familienbildung
èFamilienbildungsangebote haben immer einen
Bildungscharakter und
sind präventiv ausgerichtet
2.2 Familienbildung ist eine Pflichtaufgabe der Kommune (Kapitel 1.1/ 1.2)
Familienbildung ist eine originäre Aufgabe der Jugendhilfe. Sie wird im SGB VIII § 16 genauer beschrieben. Eltern haben einen Anspruch auf Unterstützung bei der Ausübung ihrer Erziehungsaufgabe. Familien sollen eine allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie erfahren. Eine zentrale Form dieser Förderung ist Familienbildung.
Durch
eine gut aufgestellte Familienbildung unterstützt die Kommune als Träger der
öffentlichen Jugendhilfe ihre Eltern und Familien darin, dass Kinder gut aufwachsen
und dass Erziehung und Zusammenleben in der Familie gelingen können.
Familienbildung hat somit den Auftrag, zur Prävention erzieherischer und
familiärer Krisen beizutragen.
èFamilienbildung ist eine gesetzliche
Aufgabe der Kommune
2.3
Erlangen besitzt eine breite und vielfältige
Familienbildungs-Landschaft
(Kapitel 1.4 Bestand)
In Erlangen bieten 33 verschiedene Träger Familienbildung an. Hinzu kommen weitere Akteure wie Kindertageseinrichtungen, Schulen, Offene Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, das Erlanger Bündnis für Familien, Kirchengemeinden…
Alle offenen Angebote der
Familienbildung, die also für alle Erlanger Eltern zugänglich sind, werden
stets aktuell im Familien ABC – ELTERN, WISSEM.MEHR (www.familien-abc.net) präsentiert.
Dieses wird als Broschüre, Homepage und App gemeinsam mit der Fachstelle für
Familienbildung des Landratsamts Erlangen Höchstadt herausgegeben. Pro Jahr
werden ca. 1000 Familienbildungsangebote in Stadt und Landkreis veröffentlicht
und den Eltern nahe
gebracht.
èErlangen besitzt eine breite Palette an
Familienbildungsangeboten. Diese sind durch Themen und Formate auf
verschiedenste Zielgruppen zugeschnitten.
2.4 Eltern werden nach ihren Bedürfnissen gefragt (Elternbefragung Kapitel 1.5)
Regelmäßig ca. alle 5 Jahre wird von der Jugendhilfeplanung des Stadtjugendamtes Erlangen in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Familienbildung und dem Sachgebiet Statistik und Stadtforschung eine repräsentative Elternbefragung durchgeführt.
Ziel der Befragung ist es, die Bedürfnisse der Eltern zu den Themenbereichen Kindertagesbetreuung, Familienbildung, Beteiligungswünsche und Nutzung von Spiel- und Freizeitflächen zu erfahren.
èDie Ergebnisse dieser Elternbefragung
fließen in die Bedarfsermittlung für
Familienbildung der Koordinierungsstelle Familienbildung ein.
2.5
Für eine gute Bedarfsplanung braucht es Ziele.
Dies sind die Leitziele für Familienbildung in Erlangen (Kapitel 2.1):
Ziel 1: Abgestimmtes Gesamtkonzept
Es gibt in Erlangen ein mit den Trägern der Familienbildung abgestimmtes, bedarfsorientiertes Gesamtkonzept der Familienbildung und Familienstützpunkte.
Ziel 2: Gute Kindheit in Erlangen
Die Erlanger Eltern werden bei der Erziehung unterstützt,
so dass alle Kinder in Erlangen
einen möglichst gelingenden Start ins Leben und eine gute Kindheit haben.
Ziel 3: Bekanntheit des Angebots
Die Erlanger Eltern kennen und finden unkompliziert das für sie passende Familienbildungsangebot.
Ziel 4: Bedürfnis- und Bedarfsorientierung
sowie Passgenauigkeit
Es gibt in Erlangen ein Familienbildungsangebot, das an den Bedürfnissen der Eltern und an den Bedarfen, die die Fachleute als notwendig und sinnvoll anerkennt, ausgerichtet ist.
Ziel 5: Prävention durch verbesserte
Zugänge
Die Angebote der Familienbildung erreichen alle Familien in Erlangen unabhängig von Herkunft, Nationalität, Einkommen und Bildung und tragen zu sozialer Bildungs- und Chancengerechtigkeit und zu sozialer Inklusion bei.
Ziel 6: Transparenz und Herstellung von
Anschlüssen
Das Gesamtangebot der Familienbildung in Erlangen ist nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Träger transparent, damit Kooperationen, Abstimmungen und bei Bedarf Ergänzungen erfolgen können.
Ziel 7: Qualitätsentwicklung und
Nachhaltigkeit
Das Angebot der Familienbildung wird im Sinne einer nachhaltigen Wirkung für die Familien durch die Koordinierungsstelle Familienbildung fachlich weiterentwickelt.
èDiese Ziele wurden bereits im Bedarfsplan
2016 formuliert. Sie bleiben jedoch weiterhin gültig. In der vorliegenden 1.
Fortschreibung wird bilanziert, was inzwischen erreicht wurde.
2.6 Neue
Bedarfe und Handlungsempfehlungen in der Fortschreibung 2020
(Kapitel 2.2 / 2.3)
In Kapitel 2.2. finden Sie die Handlungsempfehlungen, die in 2016
formuliert wurden und was seitdem daraus geworden ist.
Im Kapitel 2.3 finden Sie zudem neue
Bedarfe und Handlungsempfehlungen, die sich inzwischen ergeben haben. Sie
beruhen auf mannigfachen Praxiserfahrungen und intensiven fachlichen
Diskussionen mit Anbietern und Fachleuten der Familienbildung, über die letzten
4 Jahre.
Es werden inzwischen folgende neue Bedarfe gesehen:
1 „Familienzeit“ als Herausforderung und Chance für Familienbildung aufgreifen
2 Vielfalt von Formaten der Familienbildung bewahren und ausbauen
3
Bewährte
Themen von Familienbildung nachhaltig beibehalten
4
Alltagsnahe
Orte für Familienbildung nutzen und stärken
5
Angebote
für Familien ausbauen, die von sich aus keinen Zugang zu
Familienbildung suchen
6 Muttersprachliche Angebote für Familien mit Migrationshintergrund ausbauen
7
Angebote
für Familien mit behinderten Kindern sichtbarer machen
8
Parallel
Kinderbetreuung anbieten
9
Konstant
Werbung und Öffentlichkeitarbeit für das Familien ABC betreiben
è Erläuterungen zu diesen neuen Handlungsempfehlungen
können Sie
in Kapitel 2.3. nachlesen.
2.7 Familienstützpunkte in Erlangen (Kapitel 3)
Das staatliche Förderprogramm definiert „Familienstützpunkte“ als dezentrale und niederschwellige Anlaufstellen für Familien in deren direktem Wohnumfeld. Familien erfahren hier allgemeine Beratung mit weitervermittelnder Lotsenfunktion hin zu spezialisierten Hilfen und Fachdiensten.
Außerdem organisieren Familienstützpunkte in ihren Häusern oder Stadtteilen Angebote der Eltern- und Familienbildung. Familienstützpunkte bieten allen Eltern und Familien dort, wo sie leben, und über alle Phasen der Kindheit hinweg, Ansprechpartner zu Fragen und Sorgen rund um Familie und Erziehung. Sie erleichtern den Zugang zum bestehenden Beratungs- und Hilfesystem.
Derzeit gibt es einen Familienstützpunkt am Anger und einen in Büchenbach. Zwei weitere sind in Bruck und im Röthelheimpark in Bau bzw. in Planung. Alle künftig vier Familienstützpunkte befinden sich in städtischer Trägerschaft. Jeder arbeitet mit 9,75 Wochenstunden.
è In Kapitel 3 finden Sie Näheres zur
Verortung, Arbeitsstruktur, Vernetzung und den Aufgaben sowie Angeboten der
Erlanger Familienstützpunkte.
2.8
Konkretisierung: Was werden wir tun? – Kapitel 4
Im abschließenden
Kapitel der 1. Fortschreibung des Bedarfsplans formuliert die
Koordinierungsstelle ihre wichtigsten Aufgaben für die nahe Zukunft:
1
Familien ABC – ELTERN.WISSEN.MEHR
Das Familien ABC wird als Broschüre zwei Mal im Jahr mit
rund 80 Seiten veröffentlicht. Die Homepage und APP wird inhaltlich und
technisch weiterentwickelt und beworben.
2
Familienstützpunkte (FSP)
Die bereits angelaufenen Familienstützpunkte Anger und Büchenbach werden stabilisiert, gut verankert und wo machbar weiterentwickelt werden. Die zwei neuen Familienstützpunkte in den Stadtteilen Bruck und Röthelheim werden in Betrieb genommen und mit Leben erfüllt.
3
Netzwerk Familienbildung
Das Netzwerk Familienbildung mit Anbietern der Familienbildung wird gut gepflegt und soweit sinnvoll erweitert. Diskussionen um Qualitäten in der Familienbildung sowie um Angebotsthemen und -formate werden weiterhin durch die Koordinierungsstelle Familienbildung angestoßen und moderiert.
4
Kooperation mit der Fachstelle
Familienbildung im Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Gemeinsam werden fachliche Entwicklungen und strategische Ausrichtungen der Familienbildung in unserer Region diskutiert und bearbeitet. Beim Familien ABC wird operativ eng zusammengearbeitet. Auch unabhängig vom Familien-ABC wird in der Familienbildung und erzieherischen Prävention weiterhin eine enge Partnerschaft mit dem Landkreis gepflegt, vor allem bei der Öffentlichkeitsarbeit.
5 Service für Familienbildung in Kitas
Kindertageseinrichtungen sind aus Sicht aller Fachleute rund
um Familie, Erziehung und
Familienbildung hervorragende Orte, um Familien einen Zugang zu Familienbildung
zu erleichtern und um Eltern zu stärken. Auch die Eltern selbst wünschen sich
laut Familienbefragung für Angebote dezentrale und alltagsnahen Orte, wo sich Kinder
und Familien sowieso aufhalten. Mittel- und langfristig sollte es daher Kitas
möglich sein, Familienbildung noch mehr in ihren Einrichtungen zu verankern.
Die Koordinierungsstelle Familienbildung hat gemeinsam mit Netzwerkpartnern ein Konzept erarbeitet, um Kitas in der Elternarbeit und Elternbildung zu unterstützen. Es trägt den Titel „Service für Familienbildung in Kitas“.
Die Umsetzbarkeit dieses Konzeptes hängt von den künftigen
Ressourcen der Koordinierungsstelle Familienbildung ab, die derzeit vorrangig
durch das Familien ABC und die fachliche, organisatorische und personelle
Steuerung und Unterstützung der Familienstützpunkte gebunden sind.
Gemäß der
Förderrichtlinie des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und
Soziales wird der Bedarfsplan Familienbildung in Erlangen auch weiterhin alle
vier Jahre fortgeschrieben.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz
handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem
Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung
zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: