Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
Der Fraktionsantrag Nr. 135/2019 ist hiermit abschließend bearbeitet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Mit Fraktionsantrag 135/2019 beantragt die CSU-Stadtratsfraktion die Einberufung eines Forums „Masterplan für Erlangen“. Eine „Weiterentwicklung der Stadt“ könne es nur geben, „wenn es eine breite Zustimmung zu einem integrierten Gesamtkonzept in der Erlanger Bürgerschaft gibt.“ Im Zuge dessen könnten ein neuer Flächennutzungsplan und ein „Masterplan“ aufgestellt werden. Der Begriff „Masterplan“ wird im Folgenden als „Stadtentwicklungskonzept“ verstanden.
Das grundlegende formelle Instrument der Stadt- und Raumplanung ist der Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2003. Er bildet – zusammen mit den Bebauungsplänen – das Fundament für die geordnete Planung und Entwicklung einer Stadt. Darüber hinaus existiert eine Vielzahl informeller Planungen der Stadt. Ein Stadtentwicklungskonzept ist ebenfalls ein informelles Planungsinstrument. Stadtentwicklungskonzepte beinhalten in der Regel eine Analyse, die Identifikation von Handlungsfeldern und Maßnahmen sowie die Entwicklung einer Gesamtstrategie.
Städte unterliegenden stetigem Wandel. Ihre Entwicklung ist niemals beendet, sondern verläuft kontinuierlich und dauerhaft. Neue Entwicklungen führen zu veränderten Situationen, die sich auf die Stadtentwicklung auswirken. Stadtentwicklung muss daher zu jedem Zeitpunkt in der Lage sein, flexibel auf Entwicklungen zu reagieren.
Erlangen ist eine prosperierende Stadt, die für viele Menschen und Unternehmen sehr attraktiv ist. Ziel der Stadtverwaltung ist es, diese Prosperität zu bewahren und auszubauen, die Entwicklung der Stadt dabei aktiv und positiv zu steuern und inhärente Zielkonflikte zu minimieren. Erlangen steht dabei, wie viele andere Städte in Deutschland auch, vor großen Herausforderungen, wie zum Beispiel die Sanierung der Infrastruktur, der Umgang mit Flächenknappheit, die Bekämpfung des Klimawandels, die Verkehrsprobleme in verdichteten Ballungsräumen, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums oder die Auswirkungen des demografischen Wandels.
Darüber hinaus hat in Erlangen, ausgelöst durch den Bau des Siemens Campus, ein spezifischer Transformationsprozess begonnen, der weite Teile der Stadt betrifft. Auf dem Areal des heutigen, weitgehend unzugänglichen Forschungsgeländes entsteht ein offener Stadtteil, der künftig neben Siemens auch weiteren Akteuren aus Wissenschaft und anwendungsorientierter Forschung Platz bieten wird. Durch den Umzug von Siemens auf den Campus werden bisher von Siemens genutzte Gebäude in der Innenstadt frei, für die es Nachnutzungen zu finden gilt. Mit dem Ankauf des Himbeerpalasts und weiteren Entwicklungen ist hier eine umfassende universitäre Nutzung durch die Philosophische Fakultät vorgezeichnet. Diese wiederum kann dann ihre teilweise maroden Gebäude in der nordöstlichen Innenstadt freimachen, so dass sich dort das Universitätsklinikum ansiedeln kann. Alle Entwicklungen wirken sich direkt und indirekt auf den Stadtraum aus.
Mit diesen Veränderungen beschäftigte sich die Stadt 2015 und 2016 im Wettbewerb Zukunftsstadt. In verschiedenen Workshops diskutierten Bürgerinnen und Bürger, Stakeholder, Politik und Stadtverwaltung darüber, wie Erlangen diese Veränderungen nachhaltig gestalten kann. Das Ergebnis war eine Darstellung („Vision“) unter dem Titel „Stadt Verwandlung Leben“, die unter anderem die Themenfelder Wohnen, Mobilität, Grün in der Stadt und Zusammenhalt adressierte (siehe Anlage 1, vgl. Vorlage 13/123/2016). Am Beginn des umfassenden Transformationsprozesses hat somit ein intensiver Diskurs in der Stadtgesellschaft darüber stattgefunden, wie und wohin sich Erlangen entwickeln soll.
Im Rahmen des Wettbewerbs erarbeiteten Stadtverwaltung, Politik, Stakeholder und Bürgerinnen und Bürger das Leitbild „Gute Bürgerbeteiligung in Erlangen“, das im Mai 2016 beschlossen wurde und seitdem die Grundlage für die Stadt darstellt, die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung der Stadt einzubeziehen (vgl. Vorlage 13/109/2016). Die Stadt hat in diesem Sinne neue, moderne Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen, um die Erlangerinnen und Erlanger bei der Gestaltung der Zukunft der Stadt noch stärker einzubinden. Die Ortsbeiräte wurden um die Stadtteilbeiräte ergänzt, so dass die Bürgerinnen und Bürger nun flächendeckend in ihren Stadtteilen mitgestalten können. Mit der Vorhabenliste hat die Stadt zudem ein Instrument eingerichtet, welches frühzeitig und transparent über alle wesentlichen Planungen und Vorhaben der Stadt informiert. Das interaktive Auswahlmenu ermöglicht dabei eine zielgenaue Nutzerführung zu einzelnen Stadtteilen oder Themen. Mit Vorlage 13/312/2019 hat der HFPA beschlossen, die Darstellung der Vorhabenliste online zu optimieren und eine Überblicksfunktion über übergreifende Themenfelder einzurichten. Dazu schlägt Amt 13 vor:
·
Mobilität
– stadtverträglich und klimafreundlich
·
Wohnen
– attraktiv und bezahlbar
·
Klima,
Umwelt und Gesundheit – nachhaltig und bewusst
·
Wirtschaft
und Wissenschaft – wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert
·
Familie,
Kultur und Freizeit – lebenswert und vielfältig
·
Schule
und Bildung - lebendig und zukunftsweisend
·
Stadtgemeinschaft
– solidarisch und engagiert
Zur Umsetzung des
Leitbilds wird im Stadtrat regelmäßig berichtet.
Die Stadt hat in
den vergangenen Jahren, beginnend teilweise schon vor 2014 und in vielen Fällen
mit großer Mehrheit im Stadtrat, in wichtigen kommunalen
Handlungsfeldern detaillierte Strategien für die kommenden Jahrzehnte
erarbeitet. Teilweise sind sie fertiggestellt und bereits Basis kommunalen
Handelns, teilweise sind sie in Erarbeitung. Die Verwaltung legt dabei einen
Schwerpunkt auf interdisziplinäres und ämterübergreifendes Arbeiten, um die
Konzepte zielgerichtet und aufeinander abgestimmt an die Herausforderungen
unserer Stadt anzupassen und dabei ein Höchstmaß an Partizipation zu
verwirklichen. Eine Vielzahl der Konzepte wurde und wird unter Einbindung
externer Akteure und von Bürgerinnen und Bürger erarbeitet, so dass eine hohe
Verbindlichkeit angenommen werden kann.
Ausgewählte Strategien im Überblick
Die nachfolgende
Tabelle bietet ohne Anspruch auf Vollständigkeit einen Überblick über aktuelle
Strategien und Handlungskonzepte der Stadtverwaltung. In ausgewählten Prozessen
ist auch die stattgefundene Beteiligung dargestellt. Die Spalte „Jahr“ markiert
den Beginn der Erarbeitung (ggf. den initialen Stadtratsbeschluss) oder das
Jahr der Verabschiedung durch den Stadtrat.
Konzept |
Jahr |
Status |
Inhalte / strategische Ziele |
Mobilität – stadtverträglich und Klimafreundlich |
|||
Verkehrsentwicklungsplan |
Seit 2013 |
In
Erarbeitung, Fertigstellung 2020, bereits in Anwendung |
Erarbeitung
von Lösungen und Konzepten für den Verkehr in Erlangen 2030 unter
Einbeziehung von Stakeholdern und Bürger*innen. Zielekorridor mit 42
Handlungszielen, u.a. Verbesserung des ÖPNV-Angebots, Intermodalität,
Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr (vgl. u.a. Vorlage
613/189/2014) |
Stadt-Umland-Bahn
inkl. raumbedeutsame Projekte entlang der Trasse |
Seit 2017 |
In
Erarbeitung |
Planung,
Bau und Betrieb der Stadt-Umland-Bahn im Dialog mit Stakeholdern und
Öffentlichkeit. Integration der Straßenbahn in den Stadtraum |
Entwicklung
des Großparkplatzes |
Seit 2019 |
In
Erarbeitung |
Städtebauliche
Entwicklung des Großparkplatzes unter verschiedenen Zielvorgaben, u.a.
Erhöhung PKW-Parkplätze, Aufwertung Mobilitätsdrehscheibe, lebendiges gemischt
genutztes Quartier. Öffentlicher Auftaktworkshop Juli 2019 (vgl. Vorlage
PET/30/2019) |
Wohnen – attraktiv und bezahlbar |
|||
Strategiepapier
Wohnen |
2013 |
In
Anwendung |
Strategien
und Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum in der Stadt; Grundsätze sparsamer Umgang
mit Fläche, Innenentwicklung vor Außenentwicklung etc. (vgl. Vorlage
611/173/2012) |
Klima, Umwelt und Gesundheit – nachhaltig und
bewusst |
|||
Integriertes
Klimaschutzkonzept |
2016 |
In
Anwendung, Überarbeitung im Zuge der Ausrufung des Klimanotstands beschlossen |
Fortschreibung
und strategische Ausrichtung aller Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und
Energiewende unter Einbezug von Stakeholdern und Öffentlichkeit, u.a.
Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Mobilität (vgl. Vorlage 31/117/2016) |
Gemeinsame
Gesundheitsstrategie der Gesundheitsregion Plus Erlangen Höchstadt und
Erlangen |
2017 |
In
Anwendung |
Strategien
zur Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung in Stadt und Landkreis,
darunter u.a. gesundheitliche Chancengleichheit für Menschen in schwierigen
Lebenslagen, Vernetzung (vgl. Vorlage 52/148/2017/1) |
Klimaschutzteilkonzept
„Anpassung an den Klimawandel“ |
Seit 2018 |
In
Erarbeitung, Fertigstellung steht bevor |
Entwicklung
von Strategien und Maßnahmen im Umgang mit den Folgen des Klimawandels (vgl.
Vorlage 31/185/2018) |
Grün in
Erlangen 2018 - ein Zukunftskonzept |
2018 |
In
Anwendung |
Festlegung
langfristig wirksamer Ziele und Maßnahmen für das öffentliche Grün in
Erlangen mit Stakeholdern, u.a. Bestandssicherung, Aufwertung,
Neuentwicklung, Vernetzung (vgl. Vorlage EB77/030/2018) |
Nachhaltigkeitsstrategie
SDGs |
Seit 2018 |
In
Erarbeitung |
Umsetzung
der 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals -
SDGs) auf lokaler Ebene |
Wirtschaft und Wissenschaft – wettbewerbsfähig
und zukunftsorientiert |
|||
Einzelhandelskonzept |
2011 |
In
Anwendung |
Stabilisierung
und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt, fußläufige Versorgung in den
Orts- und Stadtteilen (vgl. Vorlage 611/064/2011) |
Leitlinien
Gewerbeflächenentwicklung |
2018 |
In
Anwendung |
Einbeziehung
von Stakeholdern aus (Land-)Wirtschaft, Gewerkschaften, Naturschutzverbänden.
Aktive Bodenvorratspolitik zur Sicherung von ortsansässigen Unternehmen;
Wohnen und Arbeiten gemeinsam denken; Gewerbegebiete mit spezifischer
Ausrichtung (vgl. Vorlage IIWA/020/2019) |
Achse der
Wissenschaft und Nachnutzungskonzepte Standort Siemens Mitte |
Seit 2018 |
In
Erarbeitung |
Erarbeitung
von Nachnutzungskonzepten für die heute von Siemens genutzten Immobilien am
Standort Mitte, insbes. auch durch die FAU; Vernetzung der Einrichtungen aus
den Bereichen Wissenschaft und Bildung/Kultur entlang der Achse
Fahrstraße/Sieboldstraße |
Digitalisierungskonzept |
Seit 2019 |
In
Erarbeitung bis voraussichtlich April 2020 |
Konsequente Nutzung digitaler Möglichkeiten durch die Stadtverwaltung,
Schaffung einer positiven digitalen Kultur |
Familie, Kultur und Freizeit – lebenswert und
vielfältig |
|||
Kultur- und
Bildungscampus Frankenhof |
2015 |
In
Erarbeitung |
Sanierung,
Neubau und Weiterentwicklung des Freizeitzentrums Frankenhof zum Kultur- und
Bildungscampus Frankenhof |
Kita-Ausbauplanung |
2016 |
In
Erarbeitung |
Ausbauplanung
für reguläre und vorübergehende Betreuungsplätze im Rahmen der Projektgruppe
Kita-Ausbau. |
Sportentwicklungsplanung |
2018 |
In
Erarbeitung |
Fortschreibung
von 2005/2006 und 2013/2014 mit Stakeholdern; Schaffung optimaler
Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung für Alle in Bezug auf Sportanlagen,
Bewegungsräume, Sportangebote und Organisationsformen mit verschiedenen
Handlungsfeldern und Maßnahmen (vgl. Vorlage 52/171/2018) |
„Beteiligt
und dabei“: Konzept für Kinder- und Jugendbeteiligung |
2018 |
In
Anwendung |
Schaffung
wirksamer Möglichkeiten der Beteiligung an Prozessen und Entscheidungen für
Kinder und Jugendliche; Entwicklung und Durchführung passgenauer Konzepte und
Formate (vgl. Vorlage 51/163/2018) |
Gesamtkonzept
Bergkirchweihgelände |
2018 |
In
Erarbeitung |
Maßnahmen
zur Sicherung und Weiterentwicklung des Geländes. In Einklang bringen der
Anforderungen der Veranstaltung und der 48 Wochen „Alltag“, also der
Anforderungen der Anwohner, des ruhenden Verkehrs und des Grünbestands. |
Seniorenpolitisches
Konzept |
2019 |
Fertigstellung
ist erfolgt. |
Beteiligung
in Form von Stadtteilworkshops; Auswertungen und Maßnahmen für die Bereiche
Gesundheit, Wohnen, Mobilität, Ehrenamtliches Engagement und intergenerative
Beziehungsnetzwerke, soziale Teilhabe, Pflege sowie Nahversorgung (vgl.
Vorlage 50/167/2019) |
Weiterentwicklung
Stadtmuseum |
2019 |
In
Erarbeitung |
Weiterentwicklung
des Stadtmuseums inkl. Pinoli-Haus mit dem Ziel der Belebung der Erlanger
Altstadt |
Schule und Bildung – lebendig und zukunftsweisend |
|||
Schulsanierungsprogramm |
2007 |
in
Anwendung |
Schrittweise
Sanierung der sanierungsbedürftigsten Schulen anhand einer ständig
fortgeschriebenen Planung und unter Einbezug der Schulfamilie, Schwerpunkte
Brandschutz, Haustechnik, energet. Modernisierung, Instandsetzung der
Innenräume (vgl. u.a. Vorlage 242/051/2015) |
Smarter School |
2017 |
In
Anwendung |
Wirkungen
im Bereich Medienerziehung, Mediendidaktik und Medienkompetenz mithilfe des
Konzepts smartERschool, welches den Bedarf an IT-Ausstattung der Erlanger
Schulen in den Jahren 2018-2020 abbildet |
Programm
Zukunft Grundschulen |
2019 |
In
Anwendung |
Strategien
zur bedarfsgerechten und pädagogisch qualitätsvollen Umsetzung des für 2025 zu erwartenden Rechtanspruches auf
Betreuung von Grundschulkindern in kooperativen Formen zwischen Schule und
Jugendhilfe (vgl. Vorlage IV/054/2018) |
Bildungs- und Präventionskette |
|
Dauerhaft
umgesetzt |
Verschiedene
Einrichtungen und Dienstleistungen der Jugendhilfe wirken eng zusammen, um
Erlanger Kinder, Jugendliche und Familien zu unterstützen, die auf Grund
individueller, familiärer, materieller oder sozialer Belastungen mit
besonderen Risiken aufwachsen. Die Bildungs- und Präventionskette ist
biografisch entlang der Lebensphase der Kinder und Jugendlichen angelegt und
reicht von der Schwangerschaft und Geburt bis hin zum Übergang in den Beruf. |
Stadtgemeinschaft – solidarisch und engagiert |
|||
Soziale
Stadt Innenstadt |
2004 |
In
Anwendung |
Strategien
und Maßnahmen zur Steigerung von Attraktivität und Lebensqualität in der
Erlanger Innenstadt |
Leitbild Integration |
2007 |
In Anwendung |
Integration
als zentrale kommunale Querschnittsaufgabe; Definition eines verbindlichen
Rahmens für die Stadtverwaltung |
Konsequenzen aus dem Sozialbericht |
2015 |
Teilweise
in Anwendung, teilweise in Erarbeitung |
Ableitung
von vier zentralen Themenfeldern aus dem Sozialbericht 2015 (Wohnen,
Langzeitarbeitslosigkeit, Teilhabe, Integration) und Entwicklung von
Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Betroffenen |
Leitbild
Gute Bürgerbeteiligung in Erlangen |
2016 |
In
Anwendung |
Festlegung
von Leitsätzen für Bürgerbeteiligung in Erlangen; kontinuierliche inhaltliche
Weiterentwicklung (vgl. Vorlage 13/109/2016) |
Soziale
Stadt Erlangen-Südost |
Seit 2016 |
In
Anwendung |
Strategien
und Maßnahmen für Erlangen Südost, Fragestellungen u.a.: Verbesserung
Wohnsituation und Wohnumfeld, Möglichkeiten der Nachverdichtung, Verbesserung
der Infrastruktureinrichtungen |
Gedenkort
Konzeption NS-„Euthanasie“ |
Seit 2017 |
In
Erarbeitung |
Konzeption
eines Lern- und Gedenkorts für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Erlangen
(vgl. u.a. Vorlage 13/283/2018) |
Soziale
Stadt Büchenbach-Nord |
Seit 2018 |
In
Erarbeitung |
Erarbeitung
von Impulsen für eine positive Entwicklung im Stadtteil, insbesondere im
Untersuchungsgebiet im Rahmen eines ISEK |
Mit Siemens, der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg und dem Universitätsklinikum verfügen auch wesentliche Dritte
über Rahmenplanungen oder erarbeiten diese. Masterpläne sind in Zusammenarbeit
mit Stadtverwaltung und Stadtrat u.a. entstanden für den Siemens Campus, das
Uni-Südgelände, die Universität in der Innenstadt und das Universitätsklinikum.
Übergeordnete Prozesse mit einem hohen Grad an Abstraktion haben Grenzen. Die Zahl der Menschen, die sich beteiligen, wächst mit Betroffenheit. Abstrakte Themendiskussionen erreichen nur einen ganz bestimmten, kleinen Ausschnitt interessierter Bevölkerung mit Auswirkungen auf die Repräsentativität der Ergebnisse. Konsensfähige Konzepte werden abstrakt erreicht, helfen aber im konkreten Konfliktfall nur bedingt weiter.
Ein klassisches Stadtentwicklungskonzept zu entwickeln dauert mehrere Jahre. Der finanzielle, personelle und zeitliche Aufwand solcher Prozesse ist hoch. Im Wettbewerb Zukunftsstadt wurde 2015 und 2016 die Frage, wie sich Erlangen entwickeln soll, umfassend und doch effizient diskutiert und das Leitbild „Gute Bürgerbeteiligung in Erlangen“ entwickelt. Darüber hinaus sind in allen wichtigen kommunalen Handlungsfeldern detaillierte Strategien für die kommenden Jahrzehnte erarbeitet worden. In der Summe verfügt die Stadt damit über ein vielseitiges und ausdifferenziertes Instrumentarium an Zukunftskonzepten, welche Steuerungswirkung für das Handeln der Verwaltung haben und welche die Verwaltung in die Lage versetzen, die Herausforderungen, vor denen Erlangen steht, zu gestalten und dabei flexibel auf Entwicklungen zu reagieren. Vor diesem Hintergrund wird nicht empfohlen, zum jetzigen Zeitpunkt einen weiteren Gesamtprozess zu initiieren.
Grundsätzlich wird weiterhin von einem Konsens für die 2016
gefundenen Ziele ausgegangen. Wie dargestellt unterliegen Städte aber einem
ständigen Wandel, dem es flexibel zu begegnen gilt. Ein sinnvoller nächster
Schritt könnte daher sein, zunächst die Inhalte der 2015/2016 erarbeiteten
Darstellung „Stadt Verwandlung Leben“ beginnend ab dem Jahr 2020 unter
Einbeziehung relevanter Akteure zu überprüfen und in geeigneter Form
fortzuschreiben. Die Arbeiten des Vereins „Heimat Erhalten“ können dabei ebenso
einfließen wie Ideen neu hinzugekommener Akteure wie „Fridays for Future“.
Anlagen: Zukunftsstadt Erlangen Phase 1 Vision
CSU-Fraktionsantrag 135/2019