Betreff
Amtliche Schülerzahlen zum 01./20.10.2019
Vorlage
40/211/2019
Aktenzeichen
IV/40-10
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie an den Förderschulen werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres vorgelegt (vgl. Anlagen 1 – 6).

 

1.       Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen von 2013 - 2019

 

An den staatlichen allgemeinbildenden Schulen entwickelten sich die Schülerzahlen in den Schuljahren von 2013/2014 bis 2019/2020 wie folgt:

 

Schülerentwicklung allgemeinbildende Schulen

 

 

 

Bei Betrachtung des Gesamtzeitraums der letzten 7 Jahre ist an den allgemeinbildenden Schulen ein Schülerrückgang zu verzeichnen. Die Schülerzahlen sind im angegebenen Zeitraum um

3,8 % bzw. um 436 Schülerinnen und Schüler gesunken.

 

Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr sind die Zahlen relativ konstant geblieben. Es gab einen leichten Zuwachs von insgesamt 0,5 % bzw. 63 Schülerinnen und Schüler. An den Mittelschulen (plus 4,4 %) kann erneut ein Anstieg verzeichnet werden, während an den Grundschulen (plus 0,8 %), den Realschulen (plus 0,9 %) und den Gymnasien (minus 0,5 %) die Zahlen relativ konstant verliefen.

 

 

2.       Demographische Entwicklung

 

Die demographische Entwicklung ist für die Schulentwicklungsplanung aller Schulen, insbesondere aber für die Entwicklungsplanung der Grundschulen von großer Bedeutung. Die Geburten- und Hauptwohnbevölkerungszahlen geben dabei einen möglichen Anhaltspunkt für die zu erwartenden Einschulungszahlen an den Grundschulen in den folgenden Jahren. Maßgeblich ist jedoch nicht nur die Geburtenentwicklung, sondern auch die Zu- und Abwanderung von Menschen sowie die stadtplanerische Weiterentwicklung in der Stadt. Diese Parameter fließen in eine Schülerprognose ein (s. auch Punkt 3), die dem Schulverwaltungsamt als Arbeitsgrundlage dient.

 

 

3.   Schülerzahlen und -prognosen

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch die Abteilung Statistik und Stadtfor-schung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für einen Teil der Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt, um möglichen Handlungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und zukünftig entsprechend gestaltend auf die Schullandschaft einwirken zu können.

 

Schülerprognosen sind Fortschreibungen der aktuellen Geburtenjahrgänge verbunden mit Prognosen über die weitere Entwicklung der Geburtenziffern und Annahmen über zukünftige Zu- und Wegzüge. Darüber hinaus werden Gastschüleranteile, Übertrittsquoten der Vergangenheit und geplante Bebauungen berücksichtigt.

Ab dem Schuljahr 2019/20 wurde für alle Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September 6 Jahre alt werden, ein Einschulungskorridor eingeführt. Die Eltern entscheiden nach Beratung und Empfehlung der Schulen selbst, ob ihr Kind regulär oder erst zum nächsten Schuljahr eingeschult werden soll. Dadurch können sich Verschiebungen bei den Schülerzahlen ergeben, die nicht prognostiziert werden können.

 

Während die Prognosen aus dem Jahr 2017 ab dem Schuljahr 2025 von erheblich steigenden Schülerzahlen ausging, wurde dies bereits in den Prognosen aus 2018 und 2019 wieder etwas relativiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.1     Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

Schülerentwicklung GSen

 

Im Schuljahr 2019/2020 sind insbesondere bei der Pestalozzigrundschule (+27 Schülerinnen und Schüler, +2 Klassen), der Grundschule Brucker Lache (+10 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse), der Friedrich-Rückert-Schule (+13 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse), der Mönauschule (+11 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse), der Max-und-Justine-Elsner-Schule (-13 Schülerinnen und Schüler), der Grundschule Büchenbach (-14 Schülerinnen und Schüler) und der Michael-Poeschke-Grundschule (-1 Klasse bei gleicher Schülerzahl) größere Schwankungen zu verzeichnen. Bei allen weiteren Grundschulen sind nur kleine Abweichungen der Schülerzahlen zum vergangenen Jahr feststellbar.

 

Die aktuelle Prognose aus dem Jahr 2019 geht mittelfristig (bis 2024/2025) von steigenden Schülerzahlen in den Grundschulen auf einen Prognosewert von ca.3.700 aus; danach sinken die Zahlen wieder ab.

 

 

3.2     Schülerentwicklung an den Mittelschulen

           

Die Schülerzahlen in den Erlanger Mittelschulen stiegen im Schuljahr 2019/2020 wieder an und können ein Plus von 4,4 % verzeichnen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Mittelschulen gerade mit ihren pädagogischen Konzepten und den Profilgebungen dem negativen Image entgegengesteuert haben.

 

Während die Schülerzahlen an der Eichendorff-Mittelschule gleichblieben, konnten die Ernst-Penzoldt-Mittelschule (+23 Schülerinnen und Schüler, +2 Klassen) und die Hermann-Hedenus-Mittelschule (+14 Schülerinnen und Schüler, +1 Klasse) einen Zuwachs verzeichnen.

 

Für die Mittelschulen wird bis zum Jahr 2022/2023 ein moderater Anstieg (ca. 1.150 Schülerinnen und Schüler) erwartet; anschließend pendeln sich die Zahlen auf ein etwa gleichbleibendes Niveau ein. Für die Eichendorff-Mittelschule werden steigende Schülerzahlen prognostiziert. Welche Auswirkungen dies auf den Raumbedarf hat, wird zu gegebener Zeit geprüft.

 

Schülerentwicklung MSen

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen nicht enthalten (hierzu siehe Ziff. 4).

 

 

3.3   Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

Die Zahlen an den Gymnasien sanken auch in diesem Jahr insgesamt wieder leicht ab. Während beim Albert-Schweitzer-Gymnasium, dem Gymnasium Fridericianum und dem Ohm-Gymnasium die Schülerzahlen konstant blieben, musste das Christian-Ernst-Gymnasium einen Rückgang um 70 Schülerinnen und Schüler (-1 Klasse) und das Emmy-Noether-Gymnasium einen Rückgang um 32 Schülerinnen und Schüler verzeichnen. Das Marie-Therese-Gymnasium hatte dagegen einen Zuwachs von 23 Schülerinnen und Schülern (+2 Klassen).

 

Für die Gymnasien werden zunächst konstante Zahlen bis 2022/23 und anschließend steigende Zahlen erwartet. Ab dem Schuljahr 2025/2026 (Vollausbau des G9) wird mit einer weiteren Erhöhung um etwa einer Klasse pro Zug gerechnet. Mit geschätzten 5.630 Schülerinnen und Schülern wird der Höchststand aus dem Schuljahr 2010/2011 (ca. 6.180 Schülerinnen und Schüler) jedoch nicht erreicht.

Wie sich dies auf den Raumbedarf an den Gymnasien auswirkt, wird im Rahmen der Schulentwicklungsplanung bewertet.

 

An den Realschulen sind die Schülerzahlen im Schuljahr 2019/2020 nach einem Verlust im Vorjahr wieder ganz leicht angestiegen.

 

Laut Prognose werden die Zahlen an den Realschulen voraussichtlich bis zum Jahr 2022/2023 erneut leicht sinken und danach wieder ansteigen. Die Raumkapazitäten der Realschule am Europakanal sind bereits vollständig ausgeschöpft. Bei einem dauerhaften weiteren Anstieg der Schülerzahlen ist ggf. mit dem Ministerialbeauftragten ein Ausgleich zwischen den Realschulen der Stadt Erlangen und Umgebung zu diskutieren. Ohne Ausgleich werden bauliche Erweiterungsmaßnahmen erforderlich.

 

 

Schülerentwicklung Gym und Real

 

 

 

4.       Beschulung von Asylbewerbern und ausländischen Schülern

 

Zur Beschulung schulpflichtiger Kinder ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse wurden auch im aktuellen Schuljahr 2 Deutschklassen im gebundenen Ganztag (24 Schülerinnen und Schüler) an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule sowie 1 Deutschklasse im gebundenen Ganztag (14 Schülerinnen und Schüler) an der Hermann-Hedenus-Mittelschule fortgeführt, die mit Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert werden. An der Eichendorff-Mittelschule wird eine Deutschklasse im Regelunterricht (19 Schülerinnen und Schüler) geführt.

Die Deutschklassen sind in den im Anhang aufgelisteten Zahlen nicht enthalten, da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler jährlich schwankt.

 

An der Berufsschule werden im Schuljahr 2019/2020  40 Schülerinnen und Schüler in 3 Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerbern zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schülerinnen und Schüler in die regulären Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind 2 BIK-Klassen eingerichtet, in denen 27 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.

 

5.       Ganztagsschule

 

Im Schuljahr 2019/2020 wurden die Ganztagsangebote (ohne gebundene Deutschklassen) weiter ausgebaut. Die Friedrich-Rückert-Schule hat im Schuljahr 2019/2020 ihren gebundenen Ganztagszug mit einer zusätzlichen Klasse aufgebaut. Die Hermann-Hedenus Grundschule hat seit diesem Schuljahr neben den gebundenen Ganztagsklassen nun auch ein offenes Ganztagsangebot.

 

Es verfügen demnach 20 von 33 staatlichen und kommunalen Erlanger Schulen über verschiedene schulische Ganztagsangebote. Insgesamt bieten die Schulen 47 offene Ganztagsgruppen und 63 gebundene Ganztagsklassen an, die von 2.351 Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen werden. Die Quote in Erlangen liegt mit ca. 20 % leicht über dem bayernweiten Durchschnitt von ca. 18,4 %. Je nach Schulart, sind Unterschiede zu erkennen. Während bei den Grundschulen fast 25 % und bei den Mittelschulen sogar knapp 70 % von einem Ganztagsangebot Gebrauch machen, ist der Anteil bei den Realschülern mit 7 % und bei den Gymnasiasten mit

11 % eher schwach ausgeprägt.

 

 

Der Ausbau der Ganztagsschule und die Gewährleistung eines ausreichenden Versorgungsangebots gemeinsam mit den Einrichtungen der Jugendhilfe wird weiterhin ein wichtiges Ziel der Stadt Erlangen bleiben. In diesem Zusammenhang wird auf die Planungen der Verwaltung zur Gewährleistung des geplanten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und die Beschlüsse des Bildungsausschusses hierzu verwiesen (siehe Beschlussvorlagen IV/054/2018 und IV/063/2019).