Betreff
Teilnahme Stadt Erlangen am Forschungsprojekt des BMBF "Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft - Straße der Zukunft"
Vorlage
613/258/2019
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Projekte, die umsetzungsorientierte Konzepte für Wasserwirtschaft, Flächennutzung und Stoffstrommanagement als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung von Stadtquartieren erforschen, entwickeln und erproben (vgl. https://ressourceneffiziente-stadtquartiere.de/).

 

Die Stadt Erlangen hat sich im Rahmen dieser Förderrichtlinie zusammen mit vier weiteren Ver-bundpartnern aus Forschung, Wirtschaft und Kommunen (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Drees & Sommer, Stadt Ludwigsburg) mit einem Forschungsvorhaben zur Zukunft des Straßenraums („Straße der Zukunft“) beworben (vgl. VI/142/2018) und im März einen positiven Zuwendungsbe-scheid erhalten. Die Siemens AG ist als assoziierter Partner in das Projekt eingebunden.

 

Der Forschungsschwerpunkt des Projektes „Straße der Zukunft“ (vgl. Anlage) liegt darauf, Kom-munen bei dem effizienten Planungs- und Umsetzungsprozess ressourceneffizienter Straßen zu unterstützen. Hierzu sollen künftige Bedarfe, die potenziellen Nutzungen und Anforderungen an den Straßenraum aus unterschiedlichen Perspektiven (Mobilität, Wasser, Stadtplanung etc.) erhoben werden. Der Straßenraum als attraktiver und für jeden zugänglicher öffentlicher Raum ist eine zentrale Komponente im Quartier der Zukunft. Aktuell sind Städte jedoch häufig geprägt durch Au-toverkehr, hohe Lärm- und Schadstoffemissionen und Barrieren für den Fuß- und Radverkehr. Insbesondere öffentliche Straßenräume müssen hierfür nachhaltig gestaltet werden. Die Straße der Zukunft muss daher einer Vielzahl an Funktionen wie nachhaltiger Mobilität, Lebensqualität im Quartier, Ressourceneffizienz etc. gerecht werden.

 

In den Städten Ludwigsburg und Erlangen sollen daher anhand von Musterstraßen Stadtpla-nungsprozesse optimiert und neue Lösungen erprobt werden. Als Versuchsquartier in Erlangen fungiert der „Siemens Campus“, der zukünftig neben seiner Rolle als moderner Bürostandort auch der Stadtbevölkerung als öffentlich zugänglicher Stadtteil zur Verfügung stehen wird. Durch die Konzentration von Arbeitsplätzen und dem Umzug bestehender Siemens-Bereiche auf den Cam-pus entsteht ein ganz neues Mobilitätsverhalten, welches auch gesamtstädtische Auswirkungen haben wird.

 

Das Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmer verändert sich am stärksten bei einer örtlichen Veränderung wie einem neuen Wohnort oder Arbeitsplatz. In Erlangen bietet sich durch die räumliche Veränderung von mehreren 1.000 Mitarbeitern der Fa. Siemens die ziemlich einmalige Chance, zeitgleich mit der Besiedelung des Siemens-Campus direkt Einfluss auf das Mobilitätsverhalten zu nehmen.

 

Die Mobilitätsangebote sollen hierfür zielgruppenspezifisch angepasst und Erfahrungen mit neuen Mobilitätsformen und technischen Innovationen (Smart Mobility) gesammelt werden. Für Erlangen stehen daher folgende Forschungsfragen im Mittelpunkt:

 

-           Welches Verkehrsverhalten und welche Bedürfnisse haben die Nutzer des Siemens Campus?

-           Wie kann der Umweltverbund und neue Mobilitätsformen gefördert werden?

-           Wie können städtische Verkehrsangebote und firmeneigenen Mobilitätsangebote sowie private Mobilitätsdienstleister optimal kombiniert werden?

 

In der Projektlaufzeit (April 2019-März 2022) sollen für die Module 1 (ggf. auch Modul 2) Daten zum Mobilitätsverhalten sowie Mobilitätsbedürfnisse der zukünftigen Nutzer erfasst werden, unter-schiedliche Mobilitätsangebote verknüpft und erprobt (z.B. Mobilitätsstationen, Bikesharing etc.) sowie Maßnahmen eines betrieblichen Mobilitätsmanagements umgesetzt werden Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der Siemens AG und ein enger Austausch mit dem von Siemens in Auftrag gegebenen Mobilitätskonzept und -management.

 

Das Forschungsvorhaben wird durch eine Fördersumme von 346.133 € unterstützt, aus welcher die Planung und Umsetzung sowie eine Personalstelle bei der Verkehrsplanung für den Projekt-zeitraum finanziert werden. Die Verwaltung wird in regelmäßigen Abständen über den Projektver-lauf informieren.


Anlagen:       

Anlage Projektblatt „Straße der Zukunft“