Betreff
Familiäre Bereitschaftspflege: Anpassung des Tagessatzes und Sicherstellung einer Nachbetreuung
Vorlage
511/069/2019
Aktenzeichen
IV/51/511/009
Art
Beschlussvorlage

1. Der Jugendhilfeausschuss beschließt die von der Verwaltung vorgeschlagene Anpassung der
    Tagessätze für die Familiäre Bereitschaftspflege.

2. Dem Nachbetreuungskonzept mit der finanziellen Vergütung wird zugestimmt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, zukünftige Anpassungen aufgrund von gestiegenen
    Lebenshaltungs- und Lohnkosten in eigener Verantwortung umzusetzen.


Sachbericht:

        Die Familiäre Bereitschaftspflege wurde beim Stadtjugendamt Erlangen 1999 konzeptionell entwickelt und umgesetzt. Das Konzept hat sich bewährt. Familiäre Bereitschaftspflegen sind eine wichtige Ergänzung im Bereich der Notunterbringungen von Kindern in Krisensituationen. Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder und Kinder in Vorschulalter benötigen bei stationärer Unterbringung ein familiäres Setting.

      Bereitschaftspflegefamilien nehmen ad hoc Kinder auf, die aufgrund von krisenhaften Entwicklungen und Kindeswohlgefährdungen in ihren Familien kurzfristig untergebracht werden müssen. Viele dieser Kinder sind aufgrund ihrer krisenhaften Lebensumstände nicht altersentsprechend entwickelt oder zeigen auffällige Verhaltensweisen.  Die Kinder leben in der Bereitschaftspflegefamilie bis ihre weitere Perspektive geklärt ist. Zu den Aufgaben der Bereitschaftspflegefamilien gehören zusätzlich zu Betreuung und Entwicklungsförderung der Kinder u.a. Vorbereitung und Begleitung der Kinder bei Elternkontakten und Gestaltung der Übergänge zurück zu den Eltern oder in Anschlusshilfen.

        Aufgrund der hohen fachlichen Anforderungen basiert das Konzept der Familiären Bereitschaftspflege beim Stadtjugendamt Erlangen auf dem Fachkräftemodell, d.h. in jeder Bereitschaftspflegefamilie muss mindestens eine Betreuungsperson über eine pädagogische Ausbildung oder über langjährige Erfahrung als Vollzeitpflegestelle verfügen.
Derzeit stehen dem Stadtjugendamt drei qualifizierte Bereitschaftspflegefamilien zur Verfügung.  Diese reichen allerdings nicht aus, um den Bedarf zu decken. Ein Ausbau auf fünf Familien wird daher angestrebt.

        Um Fachkräfte für diese Aufgabe gewinnen zu können, ist es notwendig, diese attraktiver zu gestalten und die Konditionen der Familiären Bereitschaftspflege zu verbessern.

        Der Tagessatz für die Familiäre Bereitschaftspflege des Stadtjugendamtes Erlangen wurde zuletzt 2014 erhöht und beträgt derzeit bei Belegung für die Erziehungsleistung und den Unterhalt des Kindes 80,- € pro Kind. Die Rufbereitschaft wird bisher mit 10% des Tagessatzes vergütet. Der Bayerische Städte- und Landkreistag empfiehlt mit Rundschreiben vom 13.02.2019 die Erhöhung des Tagessatzes auf 93,- € pro Kind.

        Die familiäre Bereitschaftsbetreuung ist ein äußerst wirtschaftliches Angebot. Zum Vergleich: Der Tagessatz der Kindernotwohnung des Kinder- und Jugendnotdienstes in Nürnberg beträgt 375,- €. 

        Konzept Nachbetreuung:

        Pädagogisch ist es notwendig, die Übergänge zurück zur Herkunftsfamilie oder in eine Anschlusshilfe für die Kinder verantwortungsvoll zu gestalten und zu begleiten. Besonders nach Langzeitbelegungen haben die Kinder in der Regel enge Bindungen zur Bereitschaftspflegefamilie entwickelt. Hier sind Nachbetreuungskontakte notwendig, um den Kindern das Auflösen der Bindungen zu erleichtern und positive Bindungserfahrungen zu ermöglichen. Maximal fünf Nachsorgekontakte sind hier fachlich ausreichend.

1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

        Sicherstellung des Angebots Familiäre Bereitschaftspflege.

 

 

2.         Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

·         Anpassung des Tagessatzes für die Familiäre Bereitschaftspflege

·         Umsetzung des Nachbetreuungskonzeptes.

 

 

 

3.         Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

·         Der Tagessatz für die Familiäre Bereitschaftspflege wird auf 93,- € für jedes aufgenommene Kind angehoben.

·         Die Rufbereitschaft wird mit 25 % des Tagessatzes vergütet.

·         Für die Nachsorge stehen maximal fünf Kontakte zur Verfügung. Die Kontakte werden mit 50,- € je Kontakt vergütet. Fahrtkosten bis zu einem Umkreis von 100 km sind in diesem Betrag enthalten.

·         Die Umsetzung der genannten Punkte erfolgt zum 01.07.2019.

 

 

 

4.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?) Der finanzielle Aufwand hängt direkt von den Belegtagen ab. 2018 betrug der Aufwand 101.588,34 €. 

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                               bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                         sind nicht vorhanden


Anlagen: