1.   Ein städtebaulicher Wettbewerb zur künftigen Struktur und Entwicklung des Großparkplatzes soll ausgelobt werden.

 

2.   Die Auslobung des Wettbewerbs soll auf Grundlage der genannten städtebaulichen Ziele in der Beschlussvorlage vorbereitet werden.

 

3.   Die Bürgerinnen und Bürger sollen informiert und an der Vorbereitung der Wettbewerbsauslobung beteiligt werden. 

 

5.   Die Anträge Nr. 015/2019 der Grünen Liste-Fraktion und Nr. 042/2019 der CSU-Fraktion sind damit bearbeitet.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

Die richtige städtebauliche Struktur für die künftige Entwicklung des Großparkplatzes soll gefunden werden.

 

Städtebauliche Ziele zur Entwicklung des Großparkplatzes

Der UVPA hat am 16.06.2015 grundsätzliche Ziele für eine Entwicklung des Großparkplatzes beschlossen (siehe Beschluss zur Vorlage PET/001/2015 Entwicklung Großparkplatz).

Die Ziele werden mit dieser Beschlussvorlage fortgeschrieben: 

 

·         Erhöhung der Zahl der PKW-Parkplätze auf dem Großparkplatz
Ziel der Stadt ist eine signifikante Erhöhung der Parkplätze auf dem Großparkplatz. Aktuell gibt es am Großparkplatz ca. 1.600 Parkplätze, zum Teil offen und ebenerdig und zum Teil in einem nur eingeschränkt nutzbaren maroden Parkhaus. In Zukunft sollen die Parkplätze vor allem in modernen und attraktiven Parkhäusern untergebracht werden, um Platz für neue Nutzungen zu schaffen.

Die Zahl der Parkplätze soll deutlich steigen, um die Innenstadt von Parkdruck zu entlasten und Teile der dortigen Stellplätze auf den Großparkplatz zu verlagern (zum Beispiel Gehwegaufparker). Dies entspricht auch dem Ergebnis des aktuell in Aufstellung befindlichen Verkehrsentwicklungsplans (siehe Beschluss zur Vorlage 613/128/2017 Verkehrsentwicklungsplan Erlangen: Maßnahmen für ein Parkraumkonzept Innenstadt).

Ein weiterer Grund für die Erhöhung der Parkplätze sind konkrete Stellplatzbedarfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten und Besucherinnen und Besucher des Universitätsklinikums Erlangen. Ein Teil dieser benötigten Stellplätze könnte am Großparkplatz untergebracht werden. Die Stadtverwaltung erarbeitet dazu aktuell gemeinsam mit den ESTW in Abstimmung mit dem Universitätsklinikum ein Konzept für eine City-Bus-Linie, welche die Kliniken und die nördliche Altstadt direkt mit dem Großparkplatz verbindet und damit die ÖPNV-Anbindung des Universitätsklinikums verbessert (siehe Beschluss zu den Vorlagen 613/211/2018 Prüfung einer City-Linie – aktueller Stand und 613/222/2018 Sachstandsbericht Parkplätze / Mobilitätskonzept Uni-Klinikum).  

 

·         Aufwertung der Mobilitätsdrehscheibe
Ziel der Stadt ist es, den Großparkplatz als wichtige Drehscheibe für alle Verkehrsarten zu erhalten und auszubauen.

Die geplante Stadt-Umland-Bahn wird hier eine Haltestelle bekommen. Die Haltestelle soll in die künftige städtebauliche Struktur integriert sein.
Vom Bereich gibt es einen direkten Zugang zum Hauptbahnhof Erlangen. Auch in Zukunft sollen hier am Hauptbahnhof weiterhin Kiss-and-ride Parkplätze vorgesehen werden.

Für Fahrräder sind ausreichend Stellplätze einzuplanen.

Der künftige Umfang der Haltestellen für Busse wird gerade geklärt. So empfiehlt der Nahverkehrsplan die Einrichtung eines neuen zentralen Busverknüpfungspunkt im Umfeld der Arcaden in unmittelbarer Nähe zum neuen Landratsamt (siehe Beschlüsse zur Vorlage 613/157/2017/1 Zentraler Busverknüpfungspunkt im Bereich Innenstadt und zur Vorlage 613/113/2017 Nahverkehrsplan Erlangen 2016-2021). Gemäß UVPA-Beschluss vom 13.03.2018 laufen derzeit Planungen zur Ermittlung einer Vorzugsvariante an den Arcaden oder  am Großparkplatz. Außerdem wird aktuell eine Machbarkeitsstudie erstellt, um die Erschließung des Großparkplatzes für den Buslinienverkehr von Norden zu ermöglichen.

Zwischen allen Verkehrsarten sollen attraktive und bequeme Umsteigebeziehungen aufgebaut werden.

 

·         Lebendiges, gemischt genutztes Quartier
Ein gemischt genutztes Quartier soll entstehen. Mit einem neuen Stadtquartier soll ein Impuls zur Stärkung der Erlanger Innenstadt und der Altstadt gesetzt werden. Vorstellbar ist die Ansiedlung innenstadtrelevanter Einrichtungen aus dem Bereich Dienstleistung, Kreativwirtschaft oder Bildung.
Die Entwicklung von großflächigem Einzelhandel als Konkurrenz zur vorhandenen Innenstadt bleibt ausgeschlossen.
Es ist gewünscht, dass die Möglichkeit der Integration von Wohnungen in das neue Stadtquartier geprüft wird.
Dem öffentlichen Raum soll in dem neuen Stadtquartier besondere Bedeutung zukommen. Der Bereich ist heute weitgehend versiegelt. In Teilen stehen Bäume auf dem Parkplatz. Der Grünanteil soll insgesamt erhöht werden, auch um künftig eine hohe Aufenthaltsqualität bieten zu können. Die Integration der aktuell bestehenden wertigen Bäume in das neue Stadtquartier soll geprüft werden. Intelligente Lösungen zur Entsiegelung der Fläche und zur Begrünung sollen vorgeschlagen werden (zum Beispiel eine Begrünung künftiger Parkhäuser und künftiger Dächer und Fassaden).
Auf dem Parkplatz finden heute regelmäßig Flohmärkte statt. Diese Tradition könnte auch in das neue Stadtquartier überführt werden. 

 

·         Überwindung bestehender Barrieren
Der Großparkplatz liegt zwischen Bahnanlagen und Autobahn, die den Bereich von der umgebenden Stadt und dem Regnitzgrund abschneidet. Das neue Stadtquartier soll in Zukunft eine Gelenkfunktion übernehmen. So soll die Innenstadt mit der Entwicklung des Großparkplatzes wesentlich besser und für alle Menschen attraktiver an den Naherholungsraum Regnitzgrund angebunden werden. Die Teilnehmer am Wettbewerb sollen deshalb städtebauliche Ideen zum Aufbau von Bezügen und zur Überwindung der bestehenden Barrieren entwickeln.

 

·         Ausbildung eines prägnanten Stadteingang unter Wahrung des „Erlanger Maßstabs“
Der Bereich liegt unmittelbar westlich der Innenstadt am Hauptbahnhof Erlangen und grenzt jenseits der Autobahn an den Regnitzgrund. Das künftige Stadtquartier wird von Westen her frei sichtbar sein. Mit der Entwicklung des Großparkplatzes soll ein neuer baulicher Stadteingang entstehen, der Impulswirkung für die ganze Innenstadt hat und zur positiven Adressbildung des neuen Stadtquartiers und ganz Erlangens beiträgt. Bei der Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten kommt daher der neuen Stadtsilhouette besondere Bedeutung zu. 

·         Umgang mit dem vorhandenen Verkehrslärm
Der Bereich liegt zwischen Bahnanlagen und Autobahn und ist stark von Lärm beeinträchtigt. Aufgabe des Wettbewerbs ist, intelligente städtebauliche und technische Lösungen für die vorhandene Schallproblematik vorzuschlagen. 

 

Handlungserfordernis:

Aktuell fordern der schlechte Zustand des Parkhauses auf dem Großparkplatz und die Planungen zur Stadt-Umland-Bahn eine zeitnahe Ideenfindung zur weiteren Entwicklung und Umwandlung des Großparkplatzes. Auch zeichnet sich mit der neu geplanten Berufsfachschule für Krankenpflege eine erste mögliche konkrete Nutzung ab, die auf dem Areal angesiedelt werden könnte.

 

Chance für die Stadtentwicklung und die Innenstadt:

Für die Stadt Erlangen eröffnet sich mit der Entwicklung des Großparkplatzes die seltene Möglichkeit einer nachhaltigen Innenentwicklung in direkter Nähe zu Hauptbahnhof und Innenstadt. Hierin liegt eine große Chance für die Stadt. Ein wichtiger Impuls für die Alt- und Innenstadt kann gesetzt werden, die im nördlichen Bereich zurückgehende Frequenzen verzeichnet. Die Erlanger Innenstadt soll gegenüber anderen Innenstädten in der Metropolregion konkurrenzfähig und attraktiv bleiben.

Durch die Entwicklung kann der Standort in seiner Funktion als zentraler Verkehrsknotenpunkt gestärkt werden. Durch das Plus an Parkraum wird zudem die Innenstadt entlastet. Des Weiteren führt die Ansiedlung von innenstadtrelevanten Nutzungen unter Einbezug von Wohnungen zu einer Aufwertung der Innenstadt und des Bahnhofumfelds. Mit der Entwicklung des neuen Quartiers wird die gesamte Innenstadt besser an den Naherholungsraum Regnitzgrund angebunden.

 

Stadt-Umland-Bahn (StUB)

Aktuell laufen die Planungen zur Stadt-Umland-Bahn (StUB). Die StUB wird aller Voraussicht nach über den Bereich des heutigen Großparkplatzes geführt werden. Auch eine Haltestelle der StUB soll hier entstehen.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für das Raumordnungsverfahren zur Stadt-Umland-Bahn. Voraussichtlich im Juni 2019 sollen die Unterlagen bei der Regierung von Mittelfranken eingereicht werden. 

Die dort angeführte Vorzugsvariante der Trassenführung soll auch Grundlage für den städtebaulichen Wettbewerb zur Entwicklung des Großparkplatzes werden (siehe Beschluss zur Vorlage VI/184/2019 StUB-Trassenvarianten Regnitzquerung).

Die genaue Lage der StUB steht dabei noch nicht fest. Somit ergibt sich für die künftigen Wettbewerbsteilnehmer eine gewisse Flexibilität. Die künftige Stadtstruktur und die Lage der Trasse der StUB können zusammen und aufeinander abgestimmt gedacht und entworfen werden. 

 

Geplantes Zentrum der Berufsfachschulen für das Gesundheitswesen (ZBG)

Der Freistaat Bayern sucht in zentraler Lage einen Standort in Erlangen für die Errichtung eines Neubaus für ein Zentrum der Berufsfachschulen des Gesundheitswesens und für eine Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe am Universitätsklinikum Erlangen (ZBG). Hierfür ist aus Sicht der Stadtverwaltung und des Freistaats ein Standort am heutigen Großparkplatz prinzipiell geeignet. Die Realisierung des Vorhabens wäre im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung des Großparkplatzes grundsätzlich möglich. Aktuell bereiten die Stadt und der Freistaat eine gemeinsame Absichtserklärung vor. Die Verwaltung wird den Stadtrat weiter darüber informieren. 

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

Für die künftige städtebauliche Struktur des Bereichs des heutigen Großparkplatzes sollen mehrere Vorschläge entwickelt werden.

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

Die Stadt Erlangen lobt einen städtebaulichen Wettbewerb für die Entwicklung des Großparkplatzes aus.

 

Aktueller Zeitplan

 

·         14.05.2019:     Beschlussvorlage Wettbewerb Entwicklung Großparkplatz (UVPA)

 

·         21.05.2019:     Vorstellung Wettbewerb im Stadtteilbeirat Innenstadt

     

·         26.07.2019:     Bürgerbeteiligung zur Wettbewerbsauslobung

 

·         15.10.2019:     Information Wettbewerbsauslobung und Ergebnis Bürgerbeteiligung (UVPA)

 

·         Ende 2019:      Veröffentlichung Wettbewerb und Ausgabe Wettbewerbsunterlagen

 

·         1. Halbj. 2020: Wettbewerbsabgabe und Vorprüfung

 

·         Mitte 2020:     Preisgerichtssitzung

 

·         Mitte  2020:    Öffentliche Vorstellung Wettbewerbsarbeiten

 

Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

Die Bürgerinnen und Bürger werden an der Vorbereitung der Wettbewerbsauslobung beteiligt. Hierzu ist eine öffentliche Informations- und Beteiligungsveranstaltung am 26.07.2019 geplant. Die Ergebnisse werden Teil der Wettbewerbsauslobung.

 

Die Wettbewerbsergebnisse werden der Öffentlichkeit vor einer Entscheidung für einen bestimmten Wettbewerbsbeitrag vorgestellt und mit den Bürgerinnen und Bürgern besprochen.  

Einen Überblick über das Verfahren, die Planungshistorie und die Stadtratsbeschlüsse zur Entwicklung des Großparkplatzes bieten auch die Internetseiten der Stadt Erlangen unter www.erlangen.de/großparkplatz.

 

Der städtebauliche Wettbewerb ist ein transparentes Verfahren. Die Entscheidung des Preisgerichts zum Wettbewerb ist eine Empfehlung und für die Stadt nicht bindend.

Die Stadt kann nach dem Wettbewerb frei entscheiden, welche Idee vertieft und Grundlage der Entwicklung des Großparkplatzes werden soll. Gleiches gilt für die Art der Umsetzung und die Art der Realisierung des neuen Stadtquartiers. 

 

 

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:                  

183.000 €

bei Sachkonto: 543192

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk   543192

                   sind nicht vorhanden


Anlagen:        Anlage 1:        Städtebaulicher Wettbewerb Entwicklung Großparkplatz Erlangen

Anlage 2:        Stadtmodell mit Wettbewerbsbereich Entwicklung Großparkplatz

Anlage 3:        Plan Wettbewerbsbereich Entwicklung Großparkplatz Erlangen

Anlage 4:        Schrägluftbild Großparkplatz Erlangen

Anlage 5:        Grüne-Liste-Fraktionsantrag 015/2019

Anlage 6:        CSU-Fraktionsantrag 042/2019