Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie an den Förderschulen werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres vorgelegt (vgl. Anlagen 1 – 6).

 

 

 

1.       Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen von 2011 - 2018

 

An den staatlichen allgemeinbildenden Schulen entwickelten sich die Schülerzahlen in den Schuljahren von 2011/2012 bis 2018/2019 wie folgt:

 

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Bei Betrachtung des Gesamtzeitraums der letzten 8 Jahre bis heute ist an den allgemeinbildenden Schulen ein Rückgang zu verzeichnen. Die Schülerzahlen im angegebenen Zeitraum sind um 6,6 % bzw. um 776 Schülerinnen und Schüler gesunken.

 

Werden die aktuellen Erhebungen im Vergleich mit dem vergangenen Jahr betrachtet, bleibt die Schülerzahl mit einem Minus von 0,5 % relativ konstant. Je nach Schulart haben sich die Zahlen unterschiedlich entwickelt. So kann an den Mittelschulen (plus 8,9 %) erneut ein Anstieg verzeichnet werden. An den Grundschulen (minus 0,3 %) und an den Gymnasien (minus 1,3 %) verlaufen die Zahlen relativ konstant, während sich an den Realschulen (minus 4,1 %) der Negativtrend der Vorjahre fortsetzt.

 

2.       Demographische Entwicklung

 

Die demographische Entwicklung ist für die Schulentwicklungsplanung aller Schulen, insbesondere aber für die Entwicklungsplanung der Grundschulen von großer Bedeutung. Die Geburten- und Hauptwohnbevölkerungszahlen geben dabei einen möglichen Anhaltspunkt für die zu erwartenden Einschulungszahlen an den Grundschulen in den folgenden Jahren. Aktuell liegen die Prognosen für das Jahr 2018 für die Grund- und Mittelschulen als Arbeitsgrundlage vor.

 

Während die Prognosen aus dem Jahr 2017 ab dem Schuljahr 2025 von erheblich steigenden Schülerzahlen ausging, wird dies in der Prognose 2018 wieder etwas relativiert. Mittelfristig (bis 2023/2024) steigen die Schülerzahlen in den Grundschulen auf einen Prognosewert von ca.3.750 an und sinken danach wieder ab (aktuelle Zahlen siehe unter 3.1). Ab 2027/2028 pendeln sich die Zahlen konstant ein. Eine ähnliche Entwicklung, entsprechend zeitlich versetzt, wird im Bereich der weiterführenden Schulen erwartet. Innerhalb Erlangens werden sich die Schülerzahlen an den Schularten und an den einzelnen Schulen aller Voraussicht nach unterschiedlich entwickeln. Beispielsweise steigen die Prognosewert der Mittelschulen aus dem Jahr 2018 im Vergleich zu 2017 langfristig stetig leicht an.

 

 

3.   Schülerzahlen und -prognosen

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch die Abteilung Statistik und Stadtfor-schung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für einen Teil der Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt, um möglichen Handlungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und zukünftig entsprechend gestaltend auf die Schullandschaft einwirken zu können.

 

Schülerprognosen sind Fortschreibungen der aktuellen Geburtenjahrgänge verbunden mit Prognosen über die weitere Entwicklung der Geburtenziffern und Annahmen über zukünftige Zu- und Wegzüge. Darüber hinaus werden die Gastschüleranteile sowie Übertrittsquoten der Vergangenheit berücksichtigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.1  Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

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In diesem Schuljahr sind insbesondere bei der Grundschule Brucker Lache (+15 Schüler), Loschgeschule (+15 Schüler), Adalbert-Stifter-Grundschule (./. 21 Schüler) und Michael-Poeschke-Schule (./. 35 Schüler) größere Schwankungen zu verzeichnen. Bei allen weiteren Grundschulen sind nur kleine Abweichungen der Schülerzahlen zum vergangenen Jahr feststellbar. Die Schülerzahlen der Grundschulen werden sich mittelfristig bis 2023 bei etwa 3.700 Schülerinnen und Schülern bewegen. Danach werden die Zahlen gemäß Prognose 2018 wieder rückläufig sein.

 

An der Michael-Poeschke-Grundschule wurde zum Schuljahr 2018/2019 eine „mitwachsende“ Partnerklasse eingerichtet. Bei positiver Bilanz dieses Inklusionsprojekts soll ab 2021/2023 ein Partnerklassenzug (1.-4.Jgst.) aufgebaut werden. Ein hieraus entstehender erhöhter Raumbedarf wird gesondert betrachtet.

 

 

3.2  Schülerentwicklung an den Mittelschulen

           

Die Schülerzahlen an bayerischen Mittelschulen steigen laut Prognosen des Kultusministeriums weiter an. Auch die Schülerzahlen in den Erlanger Mittelschulen steigen im Schuljahr 2018/2019 wieder an und können ein Plus von 8,9 % verzeichnen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Mittelschulen gerade mit ihren pädagogischen Konzepten und den Profilgebungen dem negativen Image entgegengesteuert haben. Bis zum Jahr 2030 ist an den Mittelschulen ein flach verlaufender Anstieg der Schülerzahlen zu erwarten.

 

 

Grafik_MS_18_19

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen nicht enthalten (hierzu siehe Ziff. 4).

 

3.3   Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

Die Zahlen der Gymnasien sinken auch in diesem Jahr wieder leicht ab. Nach derzeitigem Stand (Prognose 2017) ist zu erwarten, dass sich die Zahlen mittelfristig stabilisieren und bei 5.000 Schüler einpendeln werden. Erst ab dem Schuljahr 2025/2026, in dem der Ausbau zum G9 mit einer
13. Jahrgangsstufe abgeschlossen ist, werden die Zahlen etwas steigen. Die Prognosen gehen von etwa 550 weiteren Schülerinnen und Schülern an Erlanger Gymnasien aus. Dies würde dem Stand des Schuljahres 2012/2013 entsprechen.

 

Wie im vergangenen Jahr sinken die Zahlen an den Realschulen im Stadtgebiet weiter leicht ab. Die Prognosen aus 2017 gehen für die nächsten Jahre jedoch von leicht steigenden Zahlen aus. Größere Auswirkungen sind hierdurch kurz- bis mittelfristig nicht zu erwarten.

 

 

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4.       Beschulung von Asylbewerbern und ausländischen Schülern

 

Zur Beschulung schulpflichtiger Kinder ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse wurden Deutschklassen an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (2 Klassen mit insgesamt 33 Schülerinnen und Schüler), der Eichendorffschule (1 Klasse, 16 Schülerinnen und Schüler) und der Hermann-Hedenus-Mittelschule (1 Klasse, 20 Schülerinnen und Schüler) eingerichtet. Drei dieser Deutschklassen werden im gebunden Ganztag geführt (Hermann-Hedenus-Mittelschule und Ernst-Penzoldt-Mittelschule), die im Rahmen eines Modellprojekts aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden.

 

An der Berufsschule werden im Schuljahr 2018/19 54 Schüler in 4 Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerbern zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schülerinnen und Schüler in die regulären Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind 2 BIK-Klassen eingerichtet, in denen 36 Schüler unterrichtet werden.

 

5.       Ganztagsschule

 

Im Vergleich zum vergangenem Schuljahr sind die Zahlen in Bezug auf die Ganztagsangebote (ohne gebundene Deutschklassen) leicht gestiegen. Die Friedrich-Rückert-Schule hat im Schuljahr 2018/2019 erstmalig einen weiteren gebundenen Ganztagszug eingerichtet. Es verfügen demnach 20 von 33 staatlichen und kommunalen Erlanger Schulen über verschiedene schulische Ganztagsangebote. Insgesamt bieten die Schulen 41 offene Ganztagsgruppen und 62 gebundene Ganztagsklassen an, die von 2.236 Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen. Die Quote in Erlangen liegt mit ca. 20 % über dem bayernweiten Durchschnitt von 16,0 %. Je nach Schulart, sind Unterschiede zu erkennen. Während bei den Grundschulen jedes 5. Kind und bei den Mittelschulen sogar fast zwei Drittel der Kinder von einem Ganztagsangebot Gebrauch machen, ist der Anteil bei den Realschülern mit 12 % und bei den Gymnasiasten mit 11 % eher schwach ausgeprägt.

 

Der Ausbau der Ganztagsschule und die Gewährleistung eines ausreichenden Versorgungsangebots gemeinsam mit den Einrichtungen der Jugendhilfe wird weiterhin ein wichtiges Ziel der Stadt Erlangen bleiben. Insbesondere ist nach derzeitigem Erkenntnisstand zu erwarten, dass ab 2025 die Städte und Gemeinden in der Pflicht stehen, die Umsetzung des Rechtsanspruchs für Grundschulkinder auf Ganztagsbetreuung sicherzustellen, was eine große Herausforderung bedeutet und mit hohen finanziellen Ressourcen verbunden sein wird. Die Stadt Erlangen hat bereits entsprechende Überlegungen zur Gewährleistung des Rechtsanspruchs angestellt; diese werden dem Bildungsausschuss in der Sitzung am 08.11.2018 vorgestellt (siehe Beschlussvorlage IV/054/2018).


Anlagen:

Anlage 1 – Gesamtübersicht Schülerzahlen im Schuljahr 2018/2019

Anlage 2 – Entwicklung nach Schularten

Anlage 3 – Entwicklung an den Grund- und Mittelschulen

Anlage 4 – Entwicklung an den weiterführenden und beruflichen Schulen

Anlage 5 – Entwicklung an den Förderschulen