Die vorliegende, aktualisierte Planung zur Neugestaltung des
Gerbereitunnels sowie zu den
angrenzenden Teilbereichen der Westlichen Stadtmauerstraße und der
Paulistraße West wird als Grundlage zur Weiterführung der Planung und der
Bauausführung beschlossen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Nach Fertigstellung der Bauarbeiten der DB Netz AG zum viergleisigen Ausbau soll anschließend mit der Neugestaltung des Gerbereitunnels ein attraktiver Zugang zur historischen Innenstadt Erlangens geschaffen werden. Die mit einem Farb- und Lichtkonzept gestaltete Unterführung soll den Charakter einer trostlosen Unterführung verlieren und ein gern genutzter Stadtraum für Fußgänger, Radfahrer und mobilitätseingeschränkte Bürger werden. Die hiermit verbundenen und daran anschließenden Baumaßnahmen zur Neugestaltung der Westlichen Stadtmauerstraße sowie der Paulistraße West (Teilbereiche) zu verkehrsberuhigten Straßenräumen tragen zu einer Aufwertung der Erlanger Innenstadt bei. Die vorliegende, aktualisierte Planung zu den Bauabschnitten bildet die Grundlage, um die weitere Konkretisierung der Planung und die Realisierung zu gewährleisten. Ziel ist die absehbare Fertigstellung der Gesamtmaßnahme, die durch den Ausbau des zusätzlichen S-Bahngleises initiiert wurde.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Neben den
Baumaßnahmen der DB Netz AG werden in diesem Bereich die städtischen
Baumaßnahmen in zwei Bauabschnitten realisiert. Diese beiden Bauabschnitte sind
im beiliegenden Plan durch Geltungsbereiche gekennzeichnet und räumlich
abgegrenzt.
Bauabschnitt:
Neugestaltung des Gerbereitunnels Der
Geltungsbereich des Bauabschnittes umfasst den Tunneldurchgang, die Treppe, die
Rampe sowie die beiden Zugänge des Gerbereitunnels. Er beinhaltet die
Sandsteinverkleidung der Schallschutzwand in Assoziation zur benachbarten
Stadtmauer, die gestalterische Aufwertung der Unterführung auf der Basis eines
Licht- und Farbkonzeptes, die funktionelle Verbesserung für Fußgänger, für
mobilitätseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger durch eine breitere Rampe mit
drei Zwischenpodesten sowie für Fahrradfahrer als Teilstück der Fahrradhauptroute
Nr. 6 Innenstadt-Stadtwesten. Die Rampe wird zukünftig verkehrsrechtlich als
Fußweg mit der Freigabe für den langsam fahrenden Radverkehr ausgewiesen. Als
Zugang zur historischen Innenstadt sollen beide Zugangssituationen u.a. mit
einem Schriftzug künstlerisch gestaltet werden. Die Neugestaltung des
Tunneldurchgangs und der Zugänge einschließlich der Rampe kann erst erfolgen,
wenn die bahnseitige Stützwand erneuert, die vorhandenen Abstützungen entfernt
wurden und die Baumaßnahmen der DB Netz AG wie z.B. die Fertigstellung der SSW
abgeschlossen sind.
Bauabschnitt: Neugestaltung der angrenzenden
Teilbereiche der Westlichen Stadtmauerstraße und der Paulistraße West Bedingt
durch die Verbreiterung der Rampe zur Unterführung „Gerbereitunnel“, die den
Abbruch und das Versetzen der Stützwand erfordert, ist auch die Neugestaltung
der angrenzenden Westlichen Stadtmauerstraße unumgänglich. So sollen in einem
weiteren Bauabschnitt Teilbereiche der Paulistraße (westlicher Abschnitt bis
Goethestraße) und der Westlichen Stadtmauerstraße (Abschnitt Paulistraße bis
Zugang Heuwaagpassage) als verkehrsberuhigte Bereiche neu gestaltet werden. Mit
dem geplanten kleinteiligen Pflaster als Bodenbelag für Fahrbahn und Gehweg
wird der verkehrsberuhigte Bereich gekennzeichnet und das begonnene
Stadtbodenkonzept in der historischen Innenstadt weitergeführt. Der Wechsel des
Bodenbelags (Bestand Asphaltbelag/Planung Betonpflaster Via Castello) in der
Westlichen Stadtmauerstraße im Bereich der Heuwaagpassage und die geplante
Pflanzung von Bäumen sollen zugleich den Zugang zur historischen Innenstadt
markieren. Es wird geprüft, ob dieser Stadteingang zusätzlich auf der Grundlage
eines Wettbewerbs zu „Kunst im öffentlichen Raum“ bzw. im Rahmen eines
Lichtkonzeptes betont werden kann. Der Geltungsbereich
der Baumaßnahme wurde so gewählt, dass die Fußwegebeziehungen durch die
Heuwaagpassage zur Innenstadt angebunden und Bezug auf die barocke
Hugenottenstadt genommen werden können.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Termine (Auswahl)
15.11.2011 Grundsatzbeschluss
im UVPA zur Neugestaltung des Gerbereitunnel
10.07.2012 MzK mit Vorstellung des Lichtkonzeptes durch
Lichtplaner Herr Friedrich, lunalicht
Karlsruhe
16.10.2012 UVPA-Beschluss
zum Vorentwurf zur Gestaltungsplanung mit Lichtkonzept
ab 11/2014 Errichtung
eines Teiles der Schallschutzwand (SSW) durch DB Netz AG
ab 11/2014 Kanaldurchpressung
EBE
ab 04/2015 Verkleidung
der SSW mit Sandsteinplatten
07.07.2015 Bemusterungstermin vor Ort mit
Vertretern den mobilitätseingeschränkten Bürger (ZSL, BBSB,
Behindertenbeauftragter der Stadt Erlangen, Vertreter der Stadtratsfraktionen,
Vertreter der Verwaltung und beauftragte Planer
ab 12/2015 Ämterbeteiligung zum Entwurf
Westliche Stadtmauerstraße und Paulistraße
West (Teilbereiche)
18.10.2016 UVPA-Beschluss mit vorherigem
Ortstermin zur Neugestaltung des Gerbereitunnels (Bauabschnitt 1). Angaben
zur Materialität und Farbgebung als
Ergebnis des Ortstermins 2015 werden für die Realisierung bestätigt. Für den
Kreuzungsbereich am oberen Zugang zur Rampe werden Granitgroßsteinpflaster und
als Bodenbelag für die Rampe Asphalt beschlossen.
01.02.2016 1. Bürgerbeteiligung für
Westliche Stadtmauerstraße/Paulistraße mit Anwohnern, Gewerbetreibenden und
Eigentümern des voraussichtlichen Geltungsbereiches
bis
14.05.2018 Ämterbeteiligung zum
überarbeiteten Planungsstand der beiden Geltungsbereiche mit anschließender
Aktualisierung des Planes
Die Einbindung der Vertreter der
mobilitätseingeschränkten Bürgerinnen und Bürger wie z.B. das Zentrum
Selbstbestimmtes Leben (ZSL), der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund
e.V.(BBSB), der Seniorenbeirat und der Behindertenbeauftragte der Stadt Erlangen
erfolgte kontinuierlich durch
Information, Beratung und z.B. Anlegen einer Testfläche im Bereich der
Rampe.
Weitere geplante Schritte:
-
DA-Bau-Beschlüsse für die Unterführung Gerberei
sowie für die Paulistraße/Westliche Stadtmauerstraße nach Vorliegen der
entsprechenden Entwurfsunterlagen
-
Fertigstellung der SSW sowie der
Sandsteinverkleidung durch DB Netz AG voraussichtlich 12/2018 bis II/2019
-
Neugestaltung der Bahnunterführung Gerbereitunnel
einschließlich der Verbreiterung der Rampe sowie der neuen Stützmauer als
städtische Maßnahme voraussichtlich im Jahr 2020 (gem. Entwurf des
Investitionsprogrammes zum HH 2019)
-
ggf. Wettbewerb zu Kunst im öffentlichen Raum an
den drei Zugängen zur Unterführung
-
2. Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung der
Westlichen Stadtmauerstraße/ Paulistraße West (Teilbereiche) z.B. mit
Abstimmung zu möglichen Parkständen und Außengastronomie im Rahmen der
Erarbeitung der Ausführungsplanung
-
Neugestaltung der angrenzenden Teilbereiche der
Paulistraße und der Westlichen Stadtmauerstraße voraussichtlich im Jahr 2021
(gem. Entwurf des Investitionsprogrammes zum HH 2019)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Aufgrund der
immensen Bauzeitverzögerungen seitens der DB Projektbau GmbH mussten auch die
städtischen Maßnahmen jeweils neu terminiert werden.
Auf der Basis der letzten Kostenberechnung
für den Umbau der Rampe und der Treppenanlage der Unterführung Gerberei durch
das Ing.-Büro Leonhard, Andrä und Partner, Nürnberg wurde eine grobe
Kostenschätzung (Stand 06/2016) für die Gesamtmaßnahme „Gerbereitunnel“ mit
Gesamtkosten von ca. 1,2 Mio. € ermittelt.
Die Grobkostenschätzungen (Stand 02/2015)
für die Straßenbaumaßnahme belaufen sich wie folgt: Paulistraße West ca. 150.000,00 € Westliche Stadtmauerstraße ca. 390.000,00 €
Auf der Grundlage der präzisierten Planung
und hinsichtlich des spürbar gestiegenen Baupreisniveaus müssen die vorliegenden
Grobkosten präzisiert und überarbeitet werden.
Der Bayerische Landtag hat am 14.06.2018
das Gesetz zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes (Abschaffung der
Straßenausbaubeiträge) beschlossen. Es ist rückwirkend zum 01.01.2018 in Kraft
getreten. Straßenausbaubeiträge fallen damit für die Eigentümer der anliegenden
Grundstücke nicht mehr an.
Förderfähige Kosten können ggf. zu 60% aus
dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ gefördert werden.
Haushaltsmittel
Haushaltsmittel sind gemäß Entwurf des Investitionsprogramms zum HH 2019
wie folgt vorgesehen:
IP.-Nr.
541S.12 |
Paulistraße West |
HH 2019 HH 2021 |
10 000,00 € 150 000,00 € |
IP.-Nr.
541S.22 |
Westliche
Stadtmauerstraße |
HH 2019 HH 2021 |
15.000,00 € 390.000,00 € |
IP.-Nr.
541.8011 |
Unterführung
Gerberei |
HH 2019 VE´2 für 2020ff HH 2020 HH 2021 |
40.000,00 € 1.000.000,00 € 1.000.000,00 €
100.000,00 € |
Im Zuge der
noch anzufertigenden Entwurfsplanungen wird der Finanzmittelbedarf bei den
HH-Anmeldungen der nächsten Jahre berücksichtigt werden.
Anlagen: Anlage 1 Planung zur Gestaltung des Gerbereitunnels sowie der Straßenräume Westliche Stadtmauerstraße/Teilbereich und Paulistraße West/Teilbereich, Stand 21.08.2018