Der EB 77 setzt mit der Abteilung
Stadtgrün die bestehende Praxis zur Gewinnung von Blumen-/Insektenwiesen und
zum Bereitstellen von Standorten für Bienenkästen fort.
Der Fraktionsantrag der SPD und der Grünen Liste Nr. 035/2018 ist damit bearbeitet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die vielfältigen Insektenarten haben eine enorm hohe Bedeutung im Naturhaushalt und für die Lebensgrundlagen der Menschen. Insbesondere die Leistung der Bienen für die Reifung zahlreicher Lebensmittel kann nicht hoch genug geschätzt werden. Die Rolle der Wildbienen ist dabei noch bedeutender als die von den Imkern betreuten Honigbienen. Wildbienen leben meist solitär und sind oft auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert. Die Pflanze ist von der Bestäubung durch die Biene abhängig, es ist ein symbiotisches Verhältnis.
Im Stadtgebiet von Erlangen sind gemäß der Artenschutzkartierung von 2012 immerhin 348 der ca. 560 in Deutschland heimischen Wildbienenarten nachgewiesen. Leider sind viele davon im Bestand gefährdet. Neben dem geeigneten Platz für die Brutröhre wie es zum Beispiel ungestörte Sandböden sein können, benötigen alle Bienen in relativer Nähe dazu das entsprechende Blütenpollenangebot. Honigbienen können hier weitere Distanzen zurücklegen wie Wildbienen. Bei Erhöhung des Blütenangebots für die Wildbienen profitieren auch die Honigbienen.
Die Abteilung Stadtgrün hat in diesem Jahr
ca. 11 ha an Blumenwiesen definiert und wird auf diesen Flächen das Mähkonzept
hinsichtlich der Entwicklung einer artenreichen Wiese optimieren. Es werden
hier maximal 2 Mähdurchgänge durchgeführt und das Schnittgut wird abgefahren.
Die Sichtachsen an Kreuzungspunkten werden aufgrund der Verkehrssicherheit
unter 80cm gehalten. Alle Mitarbeiter/innen der Abteilung Stadtgrün sind für
dieses Thema sensibilisiert und gehalten, weitere geeignete Flächen zu melden
bzw. nach kurzer Rücksprache diese auch sofort mit in das Mähkonzept
aufzunehmen.
Um den Wildbienen Platz für ihre Brutröhren zu lassen bzw.
zu schaffen, ist es sinnvoll sonnige sandige Bodenstellen sowie Totholz, hohle
Pflanzenstängel und andere Hohlräume zu belassen. Zusätzlich können sogenannte
Insektenhotels an sonnigen Stellen aufgestellt werden – siehe Faltblatt des
Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz in der Anlage.
Musterlösungen können beim Weihergrundstück der Naturschutzgemeinschaft
Erlangen, beim Wasserschutzgebiet West und beim Rodelhügel am Naturschutzgebiet
Exerzierplatz betrachtet werden. Letzteres wird demnächst runderneuert.
Das Aufstellen von Bienenkästen ist vom Grundstückseigentümer und in naturgeschützten Bereichen wie den Landschaftsschutzgebieten auch von der unteren Naturschutzbehörde im Umweltamt zu genehmigen. Konkreten Anfragen von Imkern zu bestimmten Standorten werden wohlwollend geprüft. Derzeit bestehen 12 Honigbienenstandorte auf städtischen Grundstücken.
Im Rahmen der Beteiligung haben der EBE und die städtischen Töchter folgende
Stellungnahmen abgegeben:
EBE:
Der EBE steht der Bereitstellung von Lebensraum für Insekten grundsätzlich
positiv gegenüber. Wo es möglich war, wurden verschiedene Grünflächen des EBE
schon bisher ökologisch angelegt und bewirtschaftet (z.B. Blumenwiese im
Klärwerk, Magerrasen am RÜB Tennenlohe). Seit Dezember 2017 steht der EBE mit
dem Imkerverein in Kontakt, um geeignete Standorte zur Aufstellung von
Bienenkästen abzustimmen. Auf dem Klärwerk Erlangen wurde ein möglicher
Standort für Bienenkästen festgelegt.
ESTW:
Für die ökologische Flächenpflege, die auch dem Erhalt der Wildbienen
dient, arbeiten die ESTW bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit dem
Landschaftspflegeverband Mittelfranken zusammen. Die ESTW haben im Laufe der
Zeit viele Flächen für den Grundwasserschutz aufgekauft. Diese Flächen wurden
zum Teil aufgeforstet, unter Bewirtschaftungsbeschränkungen an Landwirte weiterverpachtet
oder im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen extensiviert oder umgewandelt. Der
Luftbildeintrag in der Anlage macht das Engagement der ESTW deutlich, der
nördliche Teil befindet sich bereits im Gemeindegebiet von Möhrendorf im
Landkreis Erlangen-Höchstadt.
GEWOBAU:
Hier die Standorte der von der GEWOBAU bereits aufgestellten Bienenhotels:
Ritzerstr. 37,
Westseite
Am Brucker
Bahnhof, Parkhaus, Westseite
Hertleinstr. 63,
Westseite
Im Umfeld dieser
Behausungen sind je nach Standort zertifizierte Saatgutmischungen von
Magerrasen bis hin zu Fettwiesenmischungen angesät worden. Weitere Flächen
bezüglich der Anlage von Blumenwiesen folgen noch.
Nebenbei ist noch zu erwähnen, dass im vergangenen Herbst 20
Igelwinterquartiere gebaut wurden, welche größtenteils gut angenommen wurden.
Leider sind auch einige der Bauten durch Vandalismus zerstört worden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Faltblatt „Wildbienenhotel“ des Umweltministeriums
Luftbild der EStW Bereich Wasserwerk West
Fraktionsantrag 035/2018 der SPD und der Grünen Liste