Betreff
Bewerbung der Stadt Erlangen für ein Forschungsprojekt des BMBF "Ressourcen effiziente Stadtquartiere für die Zukunft - Zukunft des Straßenraums / Straße der Zukunft"
Vorlage
VI/142/2018
Aktenzeichen
Referat VI
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die Stadt Erlangen bewirbt sich im Rahmen der Förderrichtlinie des BMBF „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ zusammen mit der Siemens AG und elf weiteren Verbundpartnern aus Forschung (z.B. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO), Wirtschaft und Kommunen mit einem Forschungsvorhaben zur Zukunft des Straßenraums (vgl. Anlage 1 und 2). Das BMBF fördert dabei Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu den Themen Wasserwirtschaft, Flächennutzung und Stoffstrommanagement, um den drängenden Fragen einer nachhaltigen Stadtentwicklung nachzugehen.

 

Ziel des interdisziplinären Forschungsvorhabens „Straße der Zukunft“ ist es, kommunale Entscheidungs- und Handlungsträger beim vorausschauenden und effizienten Planungs- und Umsetzungsprozess ressourceneffizienter Musterstraßen zu unterstützen. Der Straßenraum als attraktiver und für jeden zugänglicher öffentlicher Raum ist eine zentrale Komponente im Quartier der Zukunft. Diese trifft allerdings auf eine Realität von häufig durch Autoverkehr dominierte Stadtstrukturen, welche geprägt sind von Barrieren für Fußgänger und Radfahrer, Parkflächen sowie Schadstoff- und Lärmemissionen. Die Straße der Zukunft ist daher als mehrdimensionaler Straßenraum im Quartier zu betrachten, der entlang der Integration verschiedener Komponenten wie nachhaltiger Mobilität, Lebensqualität im Quartier und wassersensibler Stadtentwicklung zu gestalten ist und dessen Verteilung an unterschiedliche Funktionen und Nutzer eine große Herausforderung für die Städte darstellt.

 

Während in der Projektstadt Ludwigsburg die Umsetzung konkreter Musterstraßen anhand von zweier Vorhaben im Vordergrund steht, wird in Erlangen der Planungsprozess und vor allem das Nutzerverhalten in einem Quartier fokussiert. Als Versuchsquartier in Erlangen fungiert der „Siemens Campus“, der zukünftig neben seiner Rolle als moderner Bürostandort auch der Stadtbevölkerung als öffentlich zugänglicher Stadtteil zur Verfügung stehen wird. Vorgesehen ist es, ein Mobilitätskonzept für das Modul 1 (ggf. auch Modul 2) zu entwickeln, welches zukünftig auch in weiteren Quartieren / Unternehmensstandorten in Erlangen angewendet werden kann. Dieses soll das Mobilitätsverhalten und die Mobilitätsbedürfnisse der zukünftigen Nutzer erfassen, unterschiedliche Mobilitätsangebote verknüpfen und erproben (z.B. Mobilitätsstationen, Bikesharing etc.) sowie Maßnahmen eines betrieblichen Mobilitätsmanagements umsetzen. Darüber hinaus gilt es auch, die unterschiedlichen vorhandenen Straßenräume (z.B. Fußgängerbereiche, Parkhäuser, Zufahrtsstraße, Hauptverkehrsstraße, S-Bahn Halt etc.) zu berücksichtigen.

 

Das Projekt besitzt eine Laufzeit von drei Jahren (März 2019 – Februar 2022) und bei einem positiven Zuwendungsbescheid stehen der Stadt Erlangen ca. 200.000 € Fördermittel zur Planung und Umsetzung zur Verfügung sowie zusätzliche Mittel für Personal.

 

Das Forschungsprojekt bietet somit die Chance, neue und innovative Lösungsansätze für ein intermodales Mobilitätsmanagement in Erlangen zu entwickeln, im Rahmen der Besiedlung des „Siemens Campus“ in der Praxis zu erproben und anschließend in weiteren Quartieren / Unternehmensstandorten anzuwenden.

 


Anlagen:

 

Anlage 1 Förderrichtlinie BMBF „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“

Anlage 2 Verbundpartner „Straße der Zukunft“