Betreff
Übersicht über Pflanzungen und Fällungen städtischer Bäume im Zeitraum
2012 - 2017
Antrag der CSU-Fraktion Nr. 166/2017 vom 05.12.2017
Vorlage
773/036/2018
Aktenzeichen
I/EB77
Art
Beschlussvorlage

Der Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Der Antrag der CSU-Fraktion Nr. 166/2017 vom 05.12.2017 ist damit bearbeitet.

 


Die beiden Diagramme in der Anlage liefern eine Übersicht über Pflanzungen und Fällungen städtischer Bäume im gesamten Stadtgebiet in den Jahren 2012 – 2017 (Anlage 1) sowie eine nach Pflegebezirken aufgeschlüsselte Übersicht über Pflanzungen und Fällungen städtischer Bäume im Gesamtzeitraum 2012 – 2017 (Anlage 2).

Die Daten für die Diagramme beruhen auf dem städtischen Baumkataster, das im Sachgebiet Baumpflege des EB 77 geführt wird, und auf Aufzeichnungen über Fällungen und Pflanzungen städtischer Bäume in den Sachgebieten Grünplanung, Grünunterhalt und Baumpflege.

Bei der Auswertung und Interpretation der Diagramme sind folgende Punkte zu beachten:

§  Die Statistik bezieht sich im Bereich der Fällungen ausschließlich auf Bäume, welche der städt. Baumschutzsatzung unterliegen, also Bäume mit mehr als 80 cm Stammumfang in einer Höhe von 100 cm.

§  Angegeben sind alle Fällungen von Bäumen auf städtischem Grund, auch wenn diese durch Dritte (im Zuge von Baumaßnahmen etc.) entfernt wurden oder für diese entfernt werden mussten. Der Hauptbestandteil dieser Zahlen bezieht sich jedoch auf die Entfernung der Bäume aufgrund der Ansprüche an die Verkehrssicherheit des öffentlichen Raumes.

§  Die Nachpflanzung von Bäumen erfolgt häufig nicht mehr im Jahr der Entfernung. Bei einer Ersatzpflanzung am selben Standort muss zunächst in einem weiteren Arbeitsgang der Wurzelstock entfernt/gefräst und ggf. der Wurzelbereich verbessert werden. Werden Bäume aufgrund von Baumaßnahmen entfernt, können die Ersatzpflanzungen auf dem Baugrundstück erst nach Abschluss der Bautätigkeiten zum Ende der Herstellung der Außenanlagen bzw. Verkehrsflächen erfolgen.

§  Ein Teil der Baumpflanzungen wird im Rahmen von Verträgen durch Dritte (z.B. private Investoren oder das staatliche Bauamt) erbracht, einschl. der üblicherweise 5-jährigen Fertigstellungs- und Entwicklungspflege. Häufig finden die Pflanzungen noch auf Privatgrund statt. Anschließend übernimmt die Stadt die Grundstücke und die Bäume. Hier geht das Jahr der Baumübergabe an die Abt. Stadtgrün in die Statistik ein. In den Jahren 2018 bis 2022 werden weitere ca. 130 bereits von Dritten gepflanzte Bäume an die Stadt und in die Baumstatistik übergehen.

Zu Anlage 1:
Insbesondere in den Jahren 2015-2017 ist die Zahl der Baumfällungen stark angestiegen. Hier wirken sich die sehr trockenen Jahresverläufe, die sehr heißen und dürren Sommerperioden und die daraus resultierenden Trockenheitsschäden aus. Hauptsächlich betroffen sind die Baumarten Birke, Erle, Kiefer und Hainbuche. Da sich die Schäden an den Bäumen meist mit ein bis zwei Jahren Verzögerung zeigen, und auch die beiden zurückliegenden Jahre verhältnismäßig heiß und trocken waren, ist auch in den Jahren 2018 und 2019 mit einer erhöhten Anzahl an Fällungen zu rechnen.

 

Zu Anlage 2:

Die nach Pflegebezirken differenzierte Auswertung zeigt die unterschiedliche Situation in den Stadtteilen.

Beispielsweise liegt die positive Bilanz im Bezirk Büchenbach darin begründet, dass neu entstehende Stadtgebiete im Rahmen einer Grünplanung mit zukunftsfähigen Baumstandorten ausgestattet werden und wenig Altbaumbestand vorhanden ist, welcher auch weniger Fällungen nach sich zieht. Der Röthelheimpark ist ebenfalls ein junger Pflegebezirk mit einem hohen Anteil an neu gepflanzten Jungbäumen und folglich auch mit einer positiven Bilanz.

In den historisch gewachsenen Pflegebezirken, beispielsweise Erlangen Nord und Süd, überwiegt die Zahl der Fällungen gegenüber den Nachpflanzungen, weil Baumstandorte wegfallen und wenig neue geschaffen werden. Dies ist der hohen Dichte an infrastrukturellen Einrichtungen geschuldet (Straßen, Parkplätze, Kanäle, Leitungen, Neubaumaßnahmen), die in Konkurrenz mit den Baumquartieren stehen.

Die Folgen des Klimawandels werden besonders in Dechsendorf deutlich. Hier mussten in den letzten Jahren viele große Birken und weitere Arten gefällt werden, weil sie die trockenen Sommer nicht kompensieren konnten. Ersatzpflanzungen mit trockenheitstoleranten Baumarten sind in Planung.

Insgesamt sollten verstärkte Bestrebungen zur Nachpflanzung von Bäumen besonders auf Bezirke mit negativer Entwicklung konzentriert werden.

 

Zu den im Fraktionsantrag genannten, absehbar geplanten Baumfällungen ist keine Prognose möglich, da diese meist von Baumaßnahmen abhängig sind.
Baumentnahmen sind auch weiterhin aufgrund der Verkehrssicherungspflicht bei massiven Schädigungen, z.B. auch wegen Trockenheitsschäden aufgrund des Klimawandels zu erwarten.


Anlagen:

Anlage 1:    Pflanzung und Fällung städtischer Bäume im gesamten Stadtgebiet in den Jahren 2012 bis 2017 

Anlage 2:    Pflanzung und Fällung städtischer Bäume nach Pflegebezirken im Gesamtzeitraum 2012 bis 2017

Anlage 3:    Antrag der CSU-Fraktion Nr. 166/2017 vom 05.12.2017