Die Verwaltung wird beauftragt, das in der Sachverhaltsdarstellung geschilderte Pilotprojekt zur nachhaltigen Stadtlogistik durch Kurier-Express-Paket-Dienste (KEP) mit dem Mikro-Depot-Konzept weiter zu verfolgen.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Die Analyse und Optimierung des Wirtschaftsverkehrs in Erlangen ist ein Baustein des VEP. Übergeordnetes Ziel ist es, die vom Wirtschaftsverkehr ausgehenden negativen Auswirkungen gering zu halten und dabei gleichzeitig die Erreichbarkeit der städtischen Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte zu gewährleisten. Eines der größten Probleme ist das Parken von KEP-Dienstleistern in der zweiten Reihe. Besonders stark davon betroffen ist beispielsweise die Goethestraße. Ziel ist es, die Anzahl von Lieferfahrzeugen in der Innenstadt zu reduzieren und dadurch die Konkurrenz mit dem zunehmenden MIV sowie den Verkehrsarten des Umweltverbundes um die Fläche des öffentlichen Raums einzudämmen. Außerdem soll neben der Emissionsreduzierung der Luftschadstoffe auch die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer bei den neuen logistischen Prozessen gewährleistet sein.

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Erlangen bietet als Fahrradstadt hervorragende Voraussetzungen für ein Mikro-Depot-Konzept mit Lastenrädern. Basierend auf den ersten Erfahrungen in Nürnberg (siehe Anlage 2) könnte die Übertragbarkeit dieses Konzeptes auf Erlangen in Zusammenarbeit mit der TH Nürnberg und dem KEP-Unternehmen DPD in Form eines Pilotprojektes geprüft werden (siehe auch Beschlussvorlage 613/107/2016). Unter dem Mikro-Depot-Konzept versteht man die Einrichtung von Mikro-Depots in Form von Anhängern, Containern oder geeigneten Immobilien in den Zustellbezirken von KEP-Diensten, in denen Pakete zwischengelagert werden können. Die Abholung und Zustellung erfolgt mit Lastenfahrrädern (siehe Anlage 3) oder fußläufig mit Transporthilfen effizient und emissionsfrei. Um eine möglichst schnelle Umsetzung des Pilotprojektes sicherzustellen, ist eine Eingliederung in das bereits bestehende VALUE@SERVICE Projekt der TH Nürnberg vorstellbar. Genauere Informationen zu diesem Projekt befinden sich in Anlage 1. Für die Pilotphase (ca. 1 Jahr) wird der Parkplatz westlich der Arcaden als Standort für das Mikro-Depot aufgrund seiner zentralen Lage und Bedeutung für die Innenstadt vorgeschlagen. Für den Standort des Mikro-Depots wird eine Stellfläche für zwei dauerhaft nebeneinander aufgestellte 20-Fuß-Container (ca. 5,0m * 6,50m = 32,5qm), zuzüglich Zufahrts- und Abstellmöglichkeit für einen leichten LKW direkt davor zur täglichen Ver- und Entsorgung benötigt. Für das Aufladen der Lastenräder ist ein 220V-Anschluss der Container notwendig. Der Arcaden Parkplatz soll nur für die Pilotphase als Standort dienen. Beim Übergang des Pilotprojektes in den dauerhaften Betrieb muss DPD beziehungsweise weitere KEP-Unternehmen eigene Standorte finden. Ziel ist es, dass DPD bzw. weitere KEP-Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes den Lieferverkehr mit Lastenrädern weiter ausbauen und somit den Wirtschaftsverkehr in Erlangen dauerhaft verändern.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Das Kompetenzzentrum Logistik der Fakultät Betriebswirtschaftslehre der Georg Simon Ohm Hochschule Nürnberg würde ein Konzept für das Projekt erarbeiten und anhand einer Datenanalyse aufzeigen, ob und in welchen Gebieten ein solches Projekt in Erlangen logistisch und wirtschaftlich umsetzbar wäre. Laut Auskunft des Lehrstuhles würden für das Projekt Kosten i.H.v. 16.000 Euro entstehen. Die TH bietet an, diese Mittel über 2018 und 2019 hälftig verteilt dem Projekt zufließen zu lassen. Für Erlangen wird von der Verwaltung geprüft, ob Fördergelder genutzt werden können und Projektpartner, wie z.B. die IHK, gewonnen werden können. Die IHK-Mittelfranken hat gegenüber der Hochschule bereits signalisiert, dass die IHK das Erlanger Vorhaben gerne mitunterstützen würde. Im Anschluss an die Datenanalyse würde das KEP-Unternehmen DPD noch in diesem Jahr alle erforderlichen Maßnahmen zur Projektumsetzung in die Wege leiten (Aufbau eines Mikro-Depots mit Ladestationen sowie Bereitstellung von Lastenrädern) und das Projekt eigenwirtschaftlich betreiben. In einer Testphase würde DPD zuerst zwei Lastenräder einsetzen, die Anzahl bei erfolgreicher Testphase aber weiter erhöhen.

 

Darüber hinaus könnte Erlangen als möglicher Partner für das Forschungsprojekt LEV@KEP der TH Nürnberg neu entwickelte Lastenräder während der Pilotphase in Erlangen testen. Das LEV@KEP Projekt wird in Anlage 1 ausführlicher beschrieben.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

 

Haushaltsmittel

              werden nicht benötigt

              sind vorhanden im Budget auf 613090/51100010/543222 (Kst/KTr/Sk)        

                    sind nicht vorhanden


Anlagen:

 

Anlage 1: Projektsteckbrief LEV@KEP und VALUE@SERVICE der TH Nürnberg

Anlage 2: Projektsteckbrief Mikro-Depot-Projekt Nürnberg

Anlage 3: Foto Lastenfahrrad