Borsigstraße 2b; Fl.-Nr. 731/10;
Az.: 2017-848-VO
Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Das Wohngebäude Borsigstraße 2b liegt im
Geltungsbereich des Baulinienplanes Nr. 95. Das bestehende Gebäude wurde mit
zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss errichtet.
Das bestehende Gebäude soll auf der Südseite
um 9,50 m erweitert werden. Die Gestaltung des geplanten Anbaus orientiert sich
mit Gebäudeform und Dachneigung am Bestandsgebäude. Die Erweiterung erfolgt
analog dem Bestandsgebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss. Der
Anbau erstreckt sich teilweise auf das südlich angrenzende Flurstück 731/54;
dieses Flurstück soll erworben werden und zu einer Einheit mit dem Flurstück
731/10 verschmolzen werden. Der bestehende Doppel-Carport entlang der
Borsigstraße mit ca. 6 m Länge ist mit Satteldach ausgebildet. Der Carport soll
nach Süden um ca. 3,50 m zum 4-fach-Carport erweitert werden. Das Satteldach
soll durch ein Flachdach ersetzt werden.
Mit dem
Vorbescheid sollen zwei Fragen geklärt werden.
Frage 1:
Wird bei Erweiterung des Carports nach Süden um ca. 3,50 m einer Überschreitung der Baugrenze analog zur Genehmigung des Bestandscarports 2007-28-VG unter Einhaltung der Abstandsflächen zugestimmt?
Einer geringfügigen Überschreitung der Baugrenzen durch die Erweiterung des Carports nach Süden kann befürwortet werden, sofern der Carport von der nördlichen Hoffläche aus anzufahren ist. Eine weitere Zufahrt im Süden wird aufgrund mangelnder prägender Bezugsfälle in der näheren Umgebung nicht befürwortet. Zudem ist die Nutzbarkeit als Abstellplatz für drei PKW wie in den Plänen dargelegt zweifelhaft.
Frage 2:
Wird der geplanten Erweiterung des Wohnhauses 2b entsprechend der vorgelegten Planunterlagen zugestimmt unter Voraussetzung der grundbuchrechtlichen Verschmelzung der beiden Grundstücke und der notariellen Aufteilung der Wohnflächen in Wohneigentum?
Der Bebauungsplan setzt vordere und hintere Baugrenzen sowie die zulässige Anzahl der Wohnschichten (Vollgeschosse) fest. Für den Bereich, in dem das Vorhaben liegt, ist keine Anzahl der Wohnschichten festgesetzt. Das Vorhaben ist deshalb nach § 34 BauGB zu beurteilen, d.h. ob es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt.
Die nähere Umgebung ist geprägt von ein- bis zweigeschossiger Wohnbebauung mit Wandhöhen von ca. 5 m bis 6,5 m. Die Grundstücke sind durchgrünt und weisen teilweise einen üppigen Gehölzbestand auf.
Der Anbau fügt sich aufgrund einer Wandhöhe von bis zu 9 m und der Baumasse/Kubatur nicht in die nähere Umgebung ein. Außerdem entspricht das Verhältnis zwischen bebauter und unbebauter Fläche nicht der Prägung der näheren Umgebung.
Daher kann das Vorhaben diesbezüglich nicht befürwortet werden.
Ein Beratungsgespräch mit dem Bauherrn/Planer, Stadtplanung und Bauaufsicht fand am 09.11.2017 statt. Der Bauherr und Planer sagte eine Umplanung zu, der Abgabetermin für diese wurde auf Ende Januar gesetzt.
Anlage: Lageplan und Ansichten