Betreff
Elternbefragung in den Spiel- und Lernstuben - Ergebnisse und Anregungen
Vorlage
511/051/2017
Aktenzeichen
IV/51/SW009
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.   


Das Bayrische Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG) verlangt als eine Maßnahme zur  Qualitätssicherung eine jährliche Elternbefragung. Die als Anlage beigefügte Auswertung der Elternbefragung 2017 ist für uns eine  wichtige Rückmeldung, mit Anregungen und Wünschen der Eltern, die wir prüfen und denen wir ggf. zur Verbesserung der Qualität nachkommen wollen.

Die vorliegende Auswertung der Elternbefragung bestätigt unsere Arbeit in diesem Bereich. Dabei  ist es beeindruckend, wie differenziert und mit großer Sorgfalt und Ernsthaftigkeit viele Eltern den Fragebogen ausfüllen. Trotz teilweise offensichtlicher Sprachbarrieren wird sehr ausführlich geantwortet. Die Eltern zeigen, dass sie sich viele, tiefgehende Gedanken zur Entwicklung und Förderung ihrer Kinder machen. Immer wieder wird als besonderes Plus die individuelle Förderung in den kleinen Gruppen der Spiel- und Lernstuben genannt.

Fast alle Eltern zeigen ein großes Interesse an den schulischen Leistungen aber auch an der sozialen Entwicklung ihrer Kinder. Man spürt, dass es vielen Eltern ein großes Anliegen ist, den Pädagoginnen und Pädagogen für die gute Arbeit mit den Kindern und für die partnerschaftliche Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder zu danken. Besonders herausgehoben wird, dass man für sie als Eltern in der Spielstube bzw. Lernstube immer „ein offenes Ohr“ habe.

Exemplarisch einige bemerkenswerte Ergebnisse:

  • Der Rücklauf von über 50% zeigt das große Interesse der Eltern an der Entwicklung und Förderung ihrer Kinder
  • Über 91% der Eltern bewerten die Förderung ihrer Kinder in den Spiel- und Lernstuben als gut/ sehr gut.
  • Die Elternarbeit, ein unverzichtbarer Bestandteil in der Konzeption der Spiel- und Lernstuben,  wird von über 94% der Eltern mit gut bis sehr gut bewertet.
  • Das Essen wird positiv bewertet (das war so nicht immer und ist offensichtlich ein Erfolg unserer intensiven Arbeit an dem Thema)

 

Bei aller Zufriedenheit formulieren die Eltern Bedarfe und Wünsche:

  • Die Öffnungszeiten der Spielstuben, nach Satzung aktuell 7:30 bis 16:30 Uhr, sind bei Berufstätigkeit offensichtlich nicht ausreichend; Wunschzeit: 7:00/ 7:15 Uhr bis 17.00 Uhr.
  • Ähnlich sollen die Öffnungszeiten der Lernstuben für die Ferienbetreuung angepasst werden.
  • Intensivierung der Lernförderung
  • Mehr Eltern-Kind-Aktivitäten

 

Umgang mit den Anregungen

  • Mit der vorhanden personellen Ausstattung ist es nicht möglich, in den Spielstuben die Öffnungszeiten zu erweitern. Bereits zu den Haushaltsberatungen 2016 und 2017 wurde zusätzlicher Stundenbedarf für beide Spielstuben angemeldet, der im Haushalt dann allerdings nicht beschlossen wurde.
  • Im Bereich der Lernstube/ Ferienöffnungszeiten werden wir weiterhin einrichtungsbezogen in Abstimmung mit den Eltern den spezifischen Bedarf ermitteln und nach Möglichkeit entsprechende Öffnungszeiten oder auch andere Lösungsmöglichkeiten in den Ferien anbieten.
  • Bei Erstellung des Jahresprogramms werden wir die beiden anderen Wünsche nach Intensivierung der Lernförderung und mehr Eltern-Kind-Aktivitäten im Rahmen berücksichtigen.

 

Zusammenfassende Würdigung:

Die bundesweite Fachdiskussion bestätigt unseren präventiven Ansatz der Unterstützung und Förderung von Familien und Kindern mit besonderem Entwicklungsbedarf im Rahmen unserer Bildungskette. So stellt Bange in seiner Abhandlung „Kindertagesbetreuung und Kinder in Armutslagen“, erschienen 2016 im Nachrichtendienst des Deutschen Vereins, fest, dass der frühe Zugang, wie bei uns über die Koordinationsstelle Frühe Hilfen (KoKi) bzw. den Familienpädagogischen Einrichtungen für positive Wirkungen ein sehr wichtiger Faktor sei. Er benennt als weitere wichtige Faktoren, die den Erfolg von Kindertagesbetreuungen beeinflussen, die Beziehungs- bzw. die Bindungsqualität zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft und die Qualität der pädagogischen Arbeit. Diese wird durch folgende Faktoren anzeigt: Erzieher-Kind-Schlüssel ist angemessen, gutes Ausbildungsniveau der pädagogischen Fachkräfte, Gruppengröße ist für das Kind überschaubar, pädagogische Konzepte sind vorhanden und werden gelebt, Möglichkeit zur Supervision, Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern, Angebote der Familienbildung in der Kita, es wird mit anderen Einrichtungen im Sozialraum kooperiert, gutes Arbeitsklima in der Kita, das einen kritischen Austausch ermöglicht. Wichtig sei auch die Sozialstruktur mit einer sozialen Durchmischung für die Entwicklung der Kinder. Kitas, die entsprechend ausgestattet sind und so arbeiten/ arbeiten können leisten einen wichtigen Beitrag, die Bildungschancen von Kindern zu verbessern und gleichen ggf. vorhandene eingeschränkte Förder- und Bildungschancen der Familie zumindest teilweise aus. Wertschätzende Elternarbeit ist ein weiterer Baustein im Alltag der Einrichtung, die die Eltern stärkt und so die Kinder „heimisch“ werden lässt.

 

   


Anlage: Auswertung der Elternbefragung der Spiel- und Lernstuben