hier: BPläne 435 und 436 - Siemens-Campus (Module 1 und 2)
Im Geltungsbereich der Bebauungspläne 435 und 436 (Siemens-Campus Modul 1 und 2) ist die Benennung von Straßen und Wegen erforderlich.
Zuvor ist die Rücknahme der Platzbenennung „Schuckertplatz“ zu beschließen, da der Name innerhalb des Siemens-Campus eine neue Verwendung finden soll.
- Die Benennung
„Schuckertplatz“, gelegen zwischen Werner-von-Siemens-Straße und
Beethovenstraße sowie westlich der Sieboldstraße, wird aufgehoben.
- Die neu entstehenden
öffentlichen Erschließungsstraßen im Geltungsbereich der Bebauungspläne
435 und 436 erhalten die Bezeichnungen:
·
Halskestraße (BPlan 435)
· Schuckertstraße (BPlan 436)
- Der MIV-freie zentrale
Grünzug in West-Ost-Richtung der Bebauungspläne 435 und 436 wird benannt
mit:
· Siemenspromenade
- Die Wege in Nord-Süd-Richtung
werden benannt mit:
·
Wattweg (BPlan 435)
·
Ampèreweg (BPlan 435)
·
Faradayweg (BPlan 435)
·
Einsteinweg (BPlan 436)
·
Nernstweg (BPlan 436)
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Gemeinden haben gemäß Art. 56 Abs. 2 GO für eine zuverlässige Orientierung im Gemeindegebiet zu sorgen. Dazu tragen Straßen, Wege- und Platznamen, Straßennamensschilder und Hausnummern wesentlich bei. Dadurch wird insbesondere bei Notfällen ein effektiver Einsatz der Rettungsdienste und der Polizei gewährleistet, sowie Zustellungen, Lieferungen und der geschäftliche sowie private Besuchsverkehr erleichtert. Für die Erteilung der Namen ist gemäß Art. 53 Abs. 1 BayStrWG die Gemeinde zuständig.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Die zentrale Haupterschließung des Siemens-Campus in Nord-Süd-Richtung erfolgt über die vorhandene Günther-Scharowsky-Straße. Westlich und östlich dieser Achse und im Norden angrenzend an die Paul-Gossen-Straße entstehen zuerst die Module 1 und 2 des Siemens-Campus. Einerseits wird es neue öffentliche Erschließungsstraßen geben, andererseits Wege und einen prägnanten zentralen MIV-freiem Grünzug, die nicht öffentlich gewidmet werden. Die vorzunehmenden Benennungen erfolgen in Abstimmung mit der Siemens AG.
1.
Aufhebung der Benennung „Schuckertplatz“ (Anlage
1)
Die Namen Schuckert und Siemens sind bereits lange im Straßenverzeichnis der Stadt Erlangen zu finden. Aus Anlass des Jubiläums zum 50-jährigen Bestehen der Siemens-Schuckert-Werke wurde mit Stadtratsbeschluss vom 25.02.1953 die ehemalige „Ringstraße“ umbenannt in „Werner-von-Siemens-Straße“. Der damals von Siebold-, Beethoven-, Gerstenberg- und Ringstraße umgrenzte und noch unbebaute Platz (westlich „Himbeerpalast“) wurde „Schuckertplatz“ benannt.
Während die „Werner-von-Siemens-Straße“ heute eine der wichtigsten innerstädtischen Straßen darstellt, wurde die seinerzeit vorgesehene Ausgestaltung des Platzes zu einer Grünanlage nie realisiert. Aktuell ist der „Schuckertplatz“ im südlichen Teil mit Bürogebäuden bebaut und wird im nördlichen Teil als Parkplatz für Siemens-Mitarbeiter genutzt.
Die Verwaltung schlägt vor die Benennung des Platzes von 1953 aufzuheben. Einerseits existieren hierzu keine Adressen und andererseits wurde die ursprünglich geplante Gestaltung zur öffentlichen Grünanlage bzw. Platz nie umgesetzt, sondern der Bereich wird aktuell als private Parkplatzfläche genutzt und ist z.T. auch bebaut. Im Hinblick auf die künftig vorgesehene Umnutzung des unmittelbar westlich gelegenen Himbeerpalastes ohne die Fa. Siemens ist die Benennung nach Schuckert an dieser Stelle entbehrlich. So ist es auch Wunsch der Siemens AG die Benennung einer Straße im Siemens-Campus nach Schuckert vorzunehmen, wo der Name dann künftig angemessen gewürdigt wird.
2. Benennung
der Straßen und Wege im Siemens-Campus (Anlage 2)
Es besteht der Wunsch den Namen „Siemens“ im Campus zur Image- und
Identitätsbildung zu platzieren. Um den prägnanten Charakter des MIV-freien
zentralen Grünzuges im Campus herauszustellen wird die Benennung „Siemenspromenade“
vorgeschlagen. Eine Adressbildung an dieser zentralen Benennung sollte aus
Sicht der Verwaltung in jedem Fall stattfinden. Es sind pro Gebäude auch
diverse Adressbildungen (je nach Anzahl und Lage der Eingänge) möglich.
Problemlagen wegen der dann vorhandenen doppelten Benennung mit dem Namen
Siemens in Erlangen („Werner-von-Siemens-Straße“ bzw. „Siemenspromenade“) sind
nach Ansicht der Verwaltung nicht zu erwarten.
Mit dem Namen Werner von Siemens eng verbunden sind auch Georg Halske und Johann Siegmund Schuckert. Auch diese beiden Herren sollen im Siemens-Campus durch eine Straßenbenennung geehrt werden. Dafür vorgesehen sind die beiden öffentlichen Erschließungsstraßen östlich und westlich der Günther-Scharowsky-Straße. Somit werden diese Haupterschließungsstraßen wie folgt benannt:
·
Halskestraße
(nach Johann
Georg Halske, Mitbegründer der Telegraphen-Bauanstalt Siemens&Halske)
·
Schuckertstraße
(nach Johann
Siegmund Schuckert, Mitbegründer der Siemens-Schuckert-Werke)
Der MIV-freie zentrale und prägnante
Grünzug im Campus in West-Ost-Richtung der Bebauungspläne 435 und 436 wird
benannt mit:
·
Siemenspromenade
(nach Werner
von Siemens; zur Identitäts- und Imagebildung)
Zur Verbesserung der Orientierung im Siemens-Campus schlägt die Verwaltung weiterhin vor, auch einige zentrale MIV-freie Wege (-achsen) in Nord-Süd-Richtung zu benennen. Die Vorschläge basieren auf dem Vorschlagskonzept der Siemens AG vom Januar 2016, in dem deren auf dem Gelände bisher internen und nicht offiziell benannten Wegebenennungen aufgegriffen wurden.
·
Wattweg (James Watt, schottischer Erfinder und Mechaniker)
·
Ampèreweg
(Andre-Marie
Ampère, franz. Physiker u. Mathematiker)
·
Faradayweg
(Michael
Faraday, engl. Naturforscher u. Experimentalphysiker)
·
Einsteinweg
(Albert
Einstein, dt. theoretischer Physiker)
·
Nernstweg
(Walther Nernst, dt.
Physiker u. Chemiker)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Generell soll in der Stadt Erlangen bei der Benennung nach Personen der „Gender Mainstreaming“ – Gedanke entsprechende Würdigung finden. Im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit sind insbesondere Straßenbenennungen nach Frauen zu berücksichtigen.
Im Einvernehmen mit der Siemens
AG werden im ersten Bauabschnitt des Siemens Campus Benennungen nach Personen
aus der Zeit der Firmengründung verwendet. Recherchen in der Verwaltung (incl.
Einbindung des Stadtarchivars) haben hierzu keine adäquaten Namensvorschläge
nach Frauen ergeben. Auch Siemens selbst hat intensiv nach weiblichen Vorschlägen
gesucht. In der Rückmeldung der Siemens AG (Real Estate - Siemens Campus) heißt
es:
„Zu Zeiten der Firmengründung … waren Geschäft und Wissenschaft eine noch
überwiegend männliche Domäne. Daher konnten wir leider keine passenden Frauen
bzw. Naturwissenschaftlerinnen finden, die … einen Bezug zu Siemens haben.
Gerne verfolgen wir aber diesen Ansatz für die folgenden Module weiter.“
Der „Gender Mainstreaming“ – Gedanke wird in jedem Fall für erforderliche Straßen- und Wegebenennungen in den weiteren Bauabschnitten des Siemens Campus weiterverfolgt und erneut geprüft.
Die Benennungen erfolgen gemäß den Grundsätzen des „Leitfadens für Straßenbenennungen“ (UVPA-Beschluss vom 16.11.2010).
Die vorherige Aufnahme der Namen in die Vorschlagsliste – wie üblicherweise vorgesehen – wird hier ausgesetzt und stattdessen zuvor im Ältestenrat beraten.
Die Benennung wird direkt mit Beschlussfassung wirksam. Die Umsetzung vor Ort (Anbringen/Aufstellen der Schilder) erfolgt zu gegebener Zeit durch die Verwaltung in Abstimmung und zu Lasten des Vorhabenträgers (Regelung gemäß der Städtebaulichen Verträge).
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Anlage 1: Lageplan zur Aufhebung der Benennung „Schuckertplatz“
Anlage 2: Lageplan zu den Benennungen in den BPlänen 435 und 436