Betreff
Intercultural Cities - Ergebnisse des Intercultural Index und des Expertenbesuchs 2016 sowie Weiterarbeit in 2017
Vorlage
13/170/2017
Aktenzeichen
OBM/13-3/KSJ
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Nach einem entsprechenden Beschluss des HFPA vom 22.07.2016 ist die Stadt Erlangen im Oktober 2016 als 100. Mitglied dem internationalen Netzwerk „Intercultural Cities – ICC“ beigetreten. Das Programm Intercultural Cities des Europarats unterstützt Städte bei der Entwicklung von Strategien und Programmen zur Förderung der interkulturellen Integration von Migrantinnen und Geflüchteten in Städten. Das Programm bietet eine Reihe von analytischen und praktischen Werkzeugen um lokale Akteure in den verschiedenen Phasen des Prozesses zu unterstützen und setzt auf Beratung durch internationale Experten und den Austausch mit weiteren europäischen Städten.

ICC hilft Städten auf ihrem Weg zu offenen und inklusiven Gesellschaften und unterstützt sie bei ihren Vorhaben, die Vorteile von Vielfalt zu nutzen und die Risiken zu verringern.

 

In einem ersten Schritt wurde im September 2016 ein „Intercultural Cities INDEX“ für Erlangen erhoben, der sich aus 73 Fragen zu 11 Indikatoren zusammensetzt. Erlangen hat hier unter 75 teilnehmenden Städten Rang 32 und eine Gesamt Index von 63 % erreicht.

Der Index enthält Ergebnisse zum momentanen Stand sowie Erläuterung zu Handlungsbedarfen und passenden good practice Beispielen aus anderen Städten.

In folgenden Bereich schneidet die Stadt Erlangen besser ab als der Durchschnitt der anderen Mitgliedsstädte: Politisches Commitment, Medien, Interkulturelle Intelligenz/Kompetenz, Willkommenskultur, Führungsstrukturen, Stadtteilstrukturen, öffentliche Dienstleistungen und öffentliche Plätze.

In folgenden Bereichen liegt die Stadt Erlangen unter dem Durchschnitt der anderen Mitgliedsstädte, Mediation, Sprache, kulturelles Zusammenleben, Internationale Ausrichtung, Bildung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt.

Die Zusammenfassung auf Deutsch finden Sie in Anlage 1

 

 

Im Anschluss an die Unterzeichnung im Oktober fand der obligatorische Expertenbesuch statt. Zwei externe Programmexperten und eine Repräsentantin des Europarates trafen dabei offizielle Vertreter*innen der Stadt Erlangen und unterschiedlichste Akteure der Stadtgesellschaft, um die INDEX Ergebnisse zu prüfen, eine tiefgreifende „Diagnose“ zu städtischen Aktivitäten zu erstellen und Handlungsempfehlungen auszusprechen.

Die deutsche Kurzfassung des Expertenberichts finden Sie in der Anlage 2

 


 

Nach Vorlage des Expertenberichts im Januar 2017 wurde – korrespondierend zu den Handlungsempfehlungen – die Weiterarbeit an folgenden Themen in einem Workshop am 20.02.2017 festgelegt:

  1. Fremdenfeindlichkeit/Populismus – wie können wir unsere Aktivitäten besser vernetzen und mit einer Medien- und Kommunikationsstrategie darstellen?
    Moderator: 13-3/Herr Fichtner und 13-1/Hr. Dr. Zwanzig
  2. Wie können wir Flüchtlinge – und hier besonders Frauen – in die Gestaltung von städtischen Angeboten stärker einbeziehen und ihre Ressourcen nutzen?
    Moderatorin 41/Fr. Lippert und 52/Fr. Majzik
  3. Bildungs- und Ausbildungsangebote für Neuzuwanderer – wie können wir die Aktivität des dualen Ausbildungssystems stärken?
    Moderator*innen: V/Hr. Sharifov und IV/Fr. Pilz

 

Die drei Arbeitsgruppen werden eigenständig weiterarbeiten und ihre Ergebnisse im Herbst 2017 vorstellen.

 

Darüber hinaus wurde Erlangen als eine von sechs Städten in Europa angefragt, sich an dem Projekt „StoryCities“ des Europarats zu beteiligen. Ziel der Aktion ist das Sichtbarmachen von Menschen und Organisationen, die Vielfalt und Interkulturalität in der Stadt als Bereicherung für alle Bürger*innen erleben und/oder diese in ihrem Alltag umsetzen.

Mitarbeiter von Intercultural Cities und der Kommunikationsabteilung des Europarats kommen dazu Anfang Juli 2017 nach Erlangen um mit Vertreter*innen aus Politik, Stadtverwaltung zu Zivilgesellschaft im Bereich der interkulturellen und interreligiösen Arbeit Interviews zu führen, Geschichten zu sammeln, Bilder und Videos zu machen, „Damit soll die Stadt nicht nur als Knotenpunkt für menschliche Beziehungen dargestellt werden, sondern vielmehr als Ort, der durch die Alltagserfahrungen der Bürger*innen“.

Die teilnehmenden Städte erhalten „ihre“ Geschichte in einem interaktiven Format.

 


Anlagen:       

Anlage 1: Erlangen – Ergebnisse des Intercultural Cities Index, September 2016

Anlage 2: Deutsche Kurzfassung des Berichts von Matthew Cannon zum ICC-Expert-Visit,
Januar 2017