Betreff
Jahresbericht JAZ e. V. 2016
Vorlage
II/204/2017
Aktenzeichen
II/WA
Art
Beschlussvorlage

1. Vom Jahresbericht 2016 über die Aktivitäten des JAZ e. V. mit ihrem Schwerpunkt an den Erlanger Mittelschulen wird Kenntnis genommen.

2. Für die Personalkosten erhält der JAZ e. V. für 2017 einen städtischen Zuschuss in Höhe von 50.000,-- Euro.

 


Sachbericht

 

Das Schuljahr 2015/2016 mit 139 (122 Vj.) Absolventen der Mittelschule Erlangen aus den Regelklassen der 9. Jahrgangsstufe zeigt nachfolgend genannten Verbleibsquoten bzw. Einmündungswege: 13% (16% Vj.) Wiederholer, 29% (25% Vj.), Jugend ohne Ausbildung in der Staatlichen Berufsschule Erlangen, 20% (15% Vj.) weiterer Schulbesuch mit dem Ziel den Mittleren Bildungsabschluss zu erwerben und 40% (43% Vj.) in Ausbildung.

 

Zwei Fakten sind hierbei als positiv zu bewerten:

 

a) Eichendorffschule: Ausbildungsplätze

       - Ausbildungsquote Schüler*innen gesamt                               60,50% davon
       - Schüler*innen mit Abschluss der Mittelschule:                      28,50%
       - Schüler*innen mit Qualifizierendem Abschluss:                     32,00%

 

      

b) Ernst-Penzoldt-Schule: Weiterführender Schulbesuch (Mittlerer Bildungsabschluss)
       - 50% der Schüler*innen mit Qualifizierendem Abschluss
      

 

 

Als suboptimal aus Sicht unserer Ziele zu bewerten ist die Einmündungsquote in die Staatliche Berufsschule Erlangen:

 

Berufsvorbereitungsklasse und Jugend ohne Ausbildung
       -  29% der Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Erlangen (im Vorjahr 25%)

       -  Eichendorff-Schule 13%, Hermann-Hedenus-Schule 30% und Ernst-Penzoldt-Schule 33%


 

 

 

 

 

 

Der Ausbildungsmarkt in Erlangen bietet eine ausreichende Zahl an Ausbildungsplätzen an. Eine Vielfalt der Ausbildungsberufe ist zwar faktisch gegeben, praktisch jedoch eingeschränkt. Von den ca. 350 Ausbildungsberufen werden nicht alle in Erlangen angeboten. Erfahrungsgemäß konzentriert sich die Wahl eines Ausbildungsberufes auf das Handwerk mit Anlagenmechaniker, Maler und Elektroniker, auf den medizinischen Bereich mit Medizinischen Fachangestellten, dem Handel mit Verkäufer, Bau- und Baunebenberufen wie Maurer, Rohrleitungsbauer und Straßenbauer sowie Fahrzeugtechnik mit Fahrzeuglackierer und Kfz-Mechatroniker.

 

Ziel der Beratung bzw. Unterstützung ist die Verknüpfung realistischer Einmündungsperspektiven mit Anschlussperspektiven. Kern ist, dass Ausbildung als Basis für einen beruflichen Entwicklungsweg zu sehen ist und nicht als „Endstation“. Eine gelungene berufliche Orientierung in der Schule sollte die Aufnahme einer Ausbildung zum Ziel haben. Dazu gehört auch die realistische Einschätzung von Fähigkeiten, Eignung und Interesse sowie schulische Qualifikation.

 

Neben den Projekten mit Klassen/Gruppen (z. B. Betriebsbesichtigungen, Teilnahme an Ausbildungsbörsen, Informationsveranstaltungen etc.) ist die nachmittägliche Einzelarbeit im KOMBI-Büro in der Innenstadt wesentliches Element der Aktivitäten. Dabei geht es überwiegend um den Prozess des Bewerbens, Üben von Vorstellungsgesprächen und Rückmelde-Gespräche bezüglich Bewerbungsaktivitäten.

 

 

1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

Die individuelle Beratung im KOMBI-Büro in der Innenstadt steht allen Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Erlangen, aber auch Schülern anderer Schularten aus Stadt und Land offen. Die Beratungszeiten konzentrieren sich auf den Nachmittag (außerhalb des Unterrichts) und die Ferien.

 

Im Berichtsjahr nahmen von der 8. Jahrgangsstufe 13 (mit 27 Kontakten), von der 9. Jahrgangsstufe 98 (mit 269 Kontakten) und von der 10. Jahrgangsstufe 45 (mit 166 Kontakten) Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Erlangen das Angebot wahr. Die Intensität und Häufigkeit der Inanspruchnahme korreliert positiv mit den Ergebnissen zum Verbleib, vor allem in Bezug auf Ausbildung.

 

 

grafik ute

 

 

 

Im Durchschnitt sind drei bis vier Termine für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess nötig. Die Leistung ist als Beitrag zur Chancengerechtigkeit zu sehen. Nicht jeder Schüler verfügt über die für eine erfolgreiche Bewerbung erforderlichen Ressourcen. Schwerpunkte in den Jahrgangsstufen sind:

 

8. Klasse: Beratung über Praktika, Bewerbung für Praktika

9. Klasse: Spitzenzeiten im April, Juni und Juli für Bewerbungen, sowie im Oktober für Praktika

10. Klasse: Bewerbungen im Herbst, zum Juli rückläufig wegen FOS-Anmeldungen, im August
                   wegen Absagen der FOS.

 

 

In den letzten Jahren stieg der Bedarf an Unterstützungsleistung von 70 auf 140 Jugendliche im Jahr 2016 an. Überwiegend ging es um Anschlussperspektiven nach abgebrochener sowie erfolgreich bestandener Ausbildung, Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen und Fortsetzung der Ausbildung in anderen Betrieben. 40% der Besucher kamen von der Mittelschule Erlangen, 60% verteilen sich auf Realschulen und Wirtschaftsschule, FOS-Abbrecher und junge Erwachsene ohne Ausbildung. Ein Anstieg von Bewerbungen bei Zeitarbeitsfirmen und Sicherheitsdiensten ist erkennbar, diese werden vor allem von jungen, männlichen Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung als „Zwischenlösung“ gewählt. Ziel der Beratungs- und Unterstützungsleistungen ist auch für die Aufnahme einer Ausbildung zu motivieren.

 

Die 140 Besucher verteilen sich mit durchschnittlich sechs Besuchen auf einen Zeitraum von ca. drei Monaten:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

-       Organisation von Betriebsbesichtigungen

-       Aufbau von verbindlichen Partnerschaften mit Unternehmen in Bezug auf Praktika und Ausbildung

-       Organisation der „Zukunftswoche“ an der Eichendorff-Schule mit Vor- und Nachbereitung

-       Vor- und Nachbereitung der Orientierungs- und Entscheidungspraktika

-       Individuell: Begleiten des Bewerbungsprozesses und Entwicklung von Einmündungsperspektiven (offener Adressatenkreis)

-        

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

3.1 Zusammenarbeit mit Schulen

Durch regelmäßigen wöchentlichen Einsatz vormittags in den Schulen werden Kontakte zu Klassenlehrern, Fachlehrern und Schulleitern zur wechselseitigen Information und Planung angestrebt.

 

3.2 Kooperation mit der VHS

Im gebundenen und offenen Ganztag durch Übernahme von Arbeitsgemeinschaften zur Vermittlung von Kompetenzen.

 

3.3. Der Aufbau verbindlicher Partnerschaften mit Unternehmen als Basis der Informations- und Vermittlungstätigkeit.

 

 

Der fertiggestellte Bericht ist dem Bildungsbüro zur Kenntnis zugeleitet worden.

 

 

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

50.000,-- €

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                         werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                               sind nicht vorhanden


Anlagen: