hier: Dringlichkeitsantrag der Erlanger Linke 089/2016 vom 2.9.2016
hier: Dringlichkeitsantrag der Erlanger Linke 094/2016 vom 26.9.2016
Der Sachbericht zu den Dringlichkeitsanträgen 089/2016 vom 02.09.2016 und 094/2016 vom 26.9.2016 der Erlanger Linke dient zur Kenntnis.
Die Dringlichkeitsanträge der Erlanger Linke 089/2016 vom 2.9.2016 und 094/2016 vom 26.9.2016 sind damit abschließend bearbeitet.
Die GEWOBAU Erlangen
mbH plant, zur Schaffung von neuem, bezahlbarem Wohnraum im Erlanger Stadtteil
„Am Anger“ rund 90 bis 100 neue Wohnungen zu errichten. Bis zum Jahr 2018
sollen im Gebiet Äußere Brucker Straße 82, 86, 88 / Johann-Jürgen-Straße
1 - 7 / Mainstraße 1 überwiegend Sozialwohnungen entstehen. Die
GEWOBAU plant, davon rund 20 Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge zur Verfügung
zu stellen. Die neu zu errichtenden Sozialwohnungen sind mit zeitgemäßen
Grundrissen versehen, barrierefrei und energetisch auf dem neuesten Stand. Sie
werden durchschnittlich für eine Kaltmiete von rund 5,30 € je qm vermietet.
Die zum Abriss
vorgesehenen Wohnhäuser stammen aus den 1930er Jahren. Im Vergleich zur
angrenzenden ERBA-Werkssiedlung sind sie eher bescheiden in der Qualität der
Konstruktion und der Ausführung. Die Funktionalität der Grundrisse ist
überkommen. Die Kaltmieten nach der Modernisierung würden sich von
derzeit rund 4,50 € qm auf 9,27 € qm nach Modernisierung erhöhen. Bis auf einen Baukörper wurden bereits alle
zum Abriss vorgesehenen Gebäude vom Landesamt für Denkmalschutz begutachtet und
zum Abriss freigegeben.
Wie bei vergangenen
Baumaßnahmen der GEWOBAU wurden auch hier die Mieter, die in der Zeit der
Bauarbeiten umziehen müssen, bereits ab Oktober 2015 mündlich wie schriftlich
umfänglich informiert. Die GEWOBAU hat allen Mietern höherwertige, auf Wunsch auch
barrierefreie, Ersatzwohnungen im gewünschten Wohngebiet angeboten. Die Kosten
für den Umzug wurden übernommen. Allen Bestandsmietern wurde angeboten, nach
Abschluss der Bauarbeiten, in ihr altes Wohnumfeld zurückzukehren.
Die Nachbarn konnten
die Pläne der GEWOBAU schon aus dem entsprechenden Pressebericht der Erlanger
Nachrichten Anfang Januar 2016 zur Kenntnis nehmen. In der Bürgerversammlung
für den Stadtteil Am Anger am 31. Mai 2016 hat Oberbürgermeister Dr. Janik auch
die Nachbarn ausführlich informiert. Die weiteren, von der Baumaßnahme nicht
betroffenen Mieter der GEWOBAU im Gebiet, insbesondere die Mieter der sog.
ERBA-Siedlung, wurden im September
2016 schriftlich darüber informiert, dass es keinerlei Pläne gäbe, ihre Gebäude
abzureißen; zumal sie unter
Denkmal- und Ensembleschutz stehen. Die GEWOBAU versucht, mit Vertretern der
Initiative gegen den Abriss Gespräche zu führen. Sie hatte Dieser anlässlich
der Gebietsbegehung zum Tag des offenen
Denkmals 2016 die Teilnahme von Vertretern der GEWOBAU und des Architekten
angeboten, ist jedoch nicht auf Interesse gestoßen. Zeitnah werden auch Gespräche mit dem sich noch konstituierenden
Stadtteilbeirat vereinbart.
Gerade um den
Siedlungscharakter des Gebiets zu erhalten, wird der beauftragte Architekt eine
sog. aufgelockerte Planung, die sich insgesamt in das Gebiet einfügen wird,
erarbeiten. Das hat der Aufsichtsrat der GEWOBAU in seiner letzten Sitzung im
Juli 2016 auch so diskutiert. Das Wohnumfeld, sowie der Anteil an Grünfläche,
sollen dabei entsprechend berücksichtigt werden. Bei der Neuplanung sind die
Wahrung der zusammenhängenden Grünräume und die Verbesserung der
stadträumlichen Zwischenräume wesentlich.
Der nächste Schritt
ist nun die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens. Wie üblich findet dabei die
Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und aller interessierter
Bürgerinnen und Bürger statt. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan soll
spätestens im November 2016 dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorgestellt
werden. Die Entscheidung über das zu gewährende Baurecht trifft der Stadtrat
voraussichtlich bis zum Ende des 1. Quartals 2017. Der Abriss der
Bestandsgebäude ist geplant, sobald Klarheit über das Baurecht besteht.
Die GEWOBAU hält an ihren Plänen fest, in der ersten Hälfte des Jahres 2017 mit dem Neubau zu beginnen. Lediglich der Termin für den Abriss hatte sich - schon wegen des Erwerbs eines weiteren Gebäudes im Gebiet - in das erste Quartal 2017 verschoben. Auch aufgrund der umfangreichen Bautätigkeit und der damit zusammenhängenden Aufgaben sieht sich die GEWOBAU nicht in der Lage an Studenten die an sich auch für WGs ungeeigneten, teilweise auch mit Kohleöfen versehenen Zimmer für maximal zwei bis drei Monate zu vermieten. Die Vermietung an Studenten in der Brüxerstraße erfolgte für eine Zeitdauer von rund drei Jahren. Zuvor waren Heizungen montiert worden und die Zimmer in der Wohnung möbliert und bezugsfertig gemacht worden.
Anlagen: Dringlichkeitsantrag der Erlanger Linke 089/2016 vom
2.9.2016
Dringlichkeitsantrag
der Erlanger Linke 094/2016 vom 26.9.2016