Der Bericht der Verwaltung zur Elektro-Grillstation wird zur Kenntnis genommen.
Ausgangssituation:
Die Stadt Erlangen
verfolgt grundsätzlich das Ziel, ihren Bürgerinnen und Bürgern attraktive und
gut ausgestattete Freizeitanlagen zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen auch
Grillplätze. Um dieses Ziel zu erreichen, betreibt die Stadt einen großen
Aufwand um die Plätze und deren Einrichtungen sauber und ordentlich zu halten.
In der Innenstadt
sind in den letzten Jahren sehr viele Studierenden Appartements und Wohnheime
entstanden. Damit hat die Nutzungsintensität auf den innenstadtnahen
Freizeitanlagen stark zugenommen. Vermehrt wird auch in Grünanlagen in der
Innenstadt gegrillt.
Das Amt für
Soziokultur wurde vom Stadtrat mit Finanzen ausgestattet um die innenstadtnahen
Freizeitanlagen und Grillplätze aufzuwerten und besser auszustatten.
Durch diese
Aufwertung können die Innenstadt-Grünanlagen, sowie der Schlossgarten und der
Bohlenplatz entlastet werden.
Aufwertung der
Lewin-Poeschke-Anlage am Bürgermeistersteg:
Als erste
innenstadtnahe Freizeitanlage ist vom Amt für Soziokultur die
Lewin-Poeschke-Anlage aufgewertet worden. Die Grünanlage ist eine der am
stärksten frequentierten innenstadtnahen Freizeitanlagen und wurde in den
letzten Jahren immer stärker auch zum Grillen genutzt. Die Reinigungsintensität
musste daher mehrmals erhöht werden. Zu beobachten waren auch vermehrte Schäden
an den Rasenflächen, die vor allem auf Einweggrills und verstreute heiße
Grillasche zurückzuführen waren. Fest installierte Grillmöglichkeiten gab es an
dieser Stelle nicht. Auch die Anzahl und Größe der Mülleimer reichte nicht mehr
aus.
Auf der Suche nach
Alternativen zu Holzkohlegrills aus Metall oder Beton hat sich das Amt für
Soziokultur schließlich für die
Installation eines Elektrogrills entschieden. Bei dem Grill handelt es sich um
ein in Australien und dem asiatischen Raum und seit einigen Jahren auch in
Hamburg und in der Schweiz vielfach im Außenbereich eingesetztes Modell, das
sich dort bewährt hat und robust genug für den öffentlichen Raum ist.
Statt der
herkömmlichen Mülleimern hat sich das Amt für Soziokultur nach Abstimmung mit
der Abteilung Stadtgrün entschieden, einen Mülleimer zu testen, der den Müll
nicht nur aufnimmt, sondern auch presst. Diese Mülleimer werden in
verschiedenen Städten in Deutschland und auch weltweit eingesetzt.
Finanzieller
Aufwand:
Für die Anlage des
gepflasterten Grillplatzes mit Grillstation einschließlich Elektrozuleitung,
Mülleimer mit Presse, Aschecontainer, Hinweisschild und Sitzsteinen wurden ca.
33.000,- € aufgewendet.
Zustand der
Anlage:
Die Freizeitanlage
ist in einem guten Zustand. Durch den EB 773 wird die Lewin-Poeschke-Anlage
aktuell in den Sommermonaten bis zu sechs Mal in der Woche gereinigt. Die
Reinigungsfrequenz ist in diesem Jahr noch einmal erhöht worden, nachdem die
Nutzungsintensität und damit der Reinigungsbedarf nach der Aufwertung der
Anlage und der Inbetriebnahme des Elektrogrills weiter zugenommen hat. Stärkere
Verunreinigungen kommen vor, sind aber gemessen an dem hohen Nutzungsgrad nicht
auffällig.
Elektro-Grill:
Der Elektrogrill
ist in einem guten Zustand und hält den Belastungen stand. Er wird gerne
genutzt und lässt sich gut reinigen. Die Grillstation wird in der Regel während
der Grillsaison pro Woche zweimal durch eine Fremdfirma gereinigt. In den
letzten beiden Wochen der Schulferien wurden die Reinigungszyklen verkürzt ,
denn sie war stark gefragt. Je nach Wetterentwicklung wird die Grillstation
voraussichtlich bis Mitte Oktober in Betrieb bleiben und dann über den Winter
mit einer Edelstahlhaube abgedeckt und außer Betrieb genommen. Die
Wiederinbetriebnahme ist dann witterungsabhängig ab Mai 2017 gedacht. Für die
Reinigung der Grillstation werden im Haushaltsjahr 2016 ca. 3.500 € aufgewendet
werden.
Mülleimer mit
integrierter Müllpresse:
Der Test-Mülleimer
hat sich in den ersten Wochen und Monaten im Einsatz bewährt, da deutlich
größere Müllmengen aufgenommen werden konnten. Mittlerweile musste der
Mülleimer demontiert werden, nachdem dieser bei einem Feuerwehreinsatz
aufgebrochen wurde. Besucher hatten die Feuerwehr alarmiert, nachdem Rauch aus
dem Mülleimer quoll. Durch das
Aufbrechen wurde der Mülleimer so stark beschädigt, dass dieser nicht mehr
eingesetzt werden kann. Hier laufen noch die Auswertungen, ob sich das Modell
grundsätzlich für Grillplätze eignet. Daher wurde der Mülleimer übergangsweise
durch ein Standard-Modell ersetzt.
In den nächsten
Monaten soll ein weiterentwickeltes Modell des Mülleimers mit integrierter
Presse an einem anderen noch nicht festgelegtem Standort getestet werden. Zum
Öffnen wird hier ein Feuerwehr-Dreikant eingebaut, der das gewaltsame Öffnen
bei Rauchentwicklung unnötig macht.
Zwischenbewertung:
Ohne dies mit
Zahlen belegen zu können, hat nach subjektiver Einschätzung die
Nutzungsintensität der Freizeitanlage an der Lewin-Poeschke-Anlage weiter
zugenommen. Dies kann aus Sicht des Amtes für Soziokultur auch auf die
Aufwertung der Anlage mit der Einrichtung eines Grillplatzes und der
Ausstattung mit der Elektro-Grillstation zurückgeführt werden.
Das Amt für Soziokultur geht daher davon aus, dass in einem gewissen Umfang die
gewünschte Lenkungswirkung erreicht und die Nutzungsintensität am Bohlenplatz
und den Innenstadtgrünanlagen verringert werden konnte.
Elektrogrills
können trotz der zum Teil sehr heftigen Reaktionen aus Teilen der Bevölkerung
gerade für innenstadtnahe öffentliche Freizeitflächen eine sinnvolle
Ausstattungsergänzung sein. Neben vielen negativen Rückmeldungen liegen auch
etliche positive Rückmeldungen von Nutzer*innen vor, die die Anlage gerne und
zum Teil regelmäßig nutzen.
Positive
Rückmeldungen erreichen uns auch von Menschen, die in Australien oder
Neuseeland baugleiche oder bauähnliche Modelle im öffentlichen Bereich
kennengelernt und sehr positive Erfahrungen gemacht haben. Wesentlicher
Unterschied ist nach deren Schilderung, dass die dort installierten
Grillstationen in der Regel nach der Benutzung auch wieder sauber hinterlassen
werden.
Ausblick:
Da die
Nutzungsintensität der Freizeitanlagen angesichts der zunehmenden Bevölkerung
in Erlangen voraussichtlich weiter zunehmen wird, ist die Aufwertung weiterer
Anlagen notwendig. Neben der Aufwertung der neuen Freizeitanlage an der
Wöhrmühle und der Wiederinbetriebnahme des Grillplatzes am Brucker Radweg soll
je nach Arbeitskapazität der Abteilung Stadtgrün und der bei Amt 41 zur
Verfügung stehenden Investitionsmittel die Freizeitanlage nördlich des
Westbades in den Regnitzwiesen mit fest installierten Grills ausgestattet
werden.
Durch die
gesteigerte Nutzung und die Aufwertung von Grillplätzen musste in den letzten
beiden Jahren seitens des EB 77 die Reinigung der Freizeitanlagen zu Lasten der
Grünpflege deutlich vermehrt werden. So hat sich nach den Aufzeichnungen des EB
773 der Personalaufwand im Vergleich von 2014 zu 2015 rechnerisch
um 21.000,- € erhöht. Für das Jahr 2016 ist mittlerweile eine vorläufige
Auswertung erstellt und der Personalbedarf bis Jahresende hochgerechnet worden.
Im Vergleich zu 2015 zeichnet sich für 2016 eine Zunahme des rechnerischen
Personalaufwands um weitere 26.000,- € ab. Damit haben sich die rechnerischen Personalkosten im EB 77 für die
Reinigung der Grün- und Freizeitanlagen in der Stadt in den letzten beiden Jahren so stark erhöht,
dass für die Reinigung der Freizeitanlagen schon jetzt mindestens eine
zusätzliche Planstelle erforderlich wäre. Nachdem die weitere Erhöhung des Reinigungsbedarfs in 2016 zum Zeitpunkt
der Anmeldungen für den Stellenplan noch nicht absehbar war, konnte der EB 773
den gestiegenen Personalaufwand nicht zum Stellenplan 2017 anmelden und wird
dies in jedem Fall zum Stellenplan 2018 nachholen.
EB 773 und das Amt für Soziokultur sind überzeugt, dass gut ausgestattete und gepflegte Anlagen positive Auswirkungen auf das Nutzungsverhalten hat und sich ebenso positiv für das persönliche Sichheitsgefühl zeigen. Mittel- bis langfristig zu einem pfleglicheren Umgang mit den Anlagen zu kommen ist ein wichtiges Ziel.
Anlagen: