- Es
wird davon Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der
Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen
Rechts der Stadt Erlangen beschlossen hat,
a) den geprüften Jahresabschluss festzustellen,
b) den Jahresüberschuss in Höhe von 43.381,93 Euro in die allgemeine Rücklage einzu-
stellen,
c) den Vorstand zu entlasten. - Der Verwaltungsrat wird entlastet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Vorstand und Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen, berichten an den Gewährträger Stadt Erlangen über das Geschäftsjahr 2015.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Jahresergebnis in 2015: + 43
T€ (Vorjahr – 12 T€, Vorvorjahr – 99 T€).
Betriebszuschuss
(Grundzuschuss) aus städt. Haushalt inkl. Zahlung aus Bürgschaft zur
Ausschöpfung d. Integrationsbudgets 2015: 0 € (Vorjahr 0 T€, Vorvorjahr: 78 T€)
Zweckgebundene städtische Zuschüsse
(Sozialkaufhaus, Hauptschulabschluss, Kompetenzagentur,
Sprachkursunterstützung) in 2015: 410 T€ (Vorjahr 250 T€,
Vorvorjahr 179 T€).
Die
Zuschüsse sind ertragserhöhend unter den Aufwandszuschüssen gebucht.
1 Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Lagebericht für 2015
Nach § 6 Abs. 3 Buchstabe g der Unternehmenssatzung der „Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) – Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen“ hat der Verwaltungsrat den geprüften Jahresabschluss festzustellen, über die Verwendung des Jahresgewinns bzw. die Behandlung eines Jahresverlustes zu entscheiden sowie über die Entlastung des Vorstandes abzustimmen.
Der Jahresabschluss der GGFA AöR schließt per 31.12.2015 (Vorjahre 2014 und 2013) mit folgenden Zahlen (in T€) ab:
|
Ist |
WiPlan |
Ist |
Ist |
Bilanzsumme |
1.849 |
k.A. |
1.863 |
2.070 |
Eigenkapital |
1.271 |
k.A. |
1.228 |
1.240 |
Umsatzerlöse |
520 |
338 |
327 |
352 |
Aufwandszuschüsse |
4.844 |
4.725 |
4.431 |
4.425 |
Jahresergebnis |
+43 |
+35 |
-12 |
-99 |
Betriebszuschuss der Stadt |
0 |
0 |
0 |
78*) *) aus Bürgschaft zum Integrationsbudget |
Stammpersonal ges. |
78 |
k.A. |
78 |
79 |
Die Eigenkapitalquote beträgt 68,7% (Vorjahr 65,9%)
sowie weitere 3,0% (Vj. 4,5%) Verbindlichkeiten gegenüber dem Anstaltsträger,
der Stadt Erlangen.
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt -39 T€ (Vorjahr -33 T€). Für Investitionen in das Anlagevermögen wurden 50 T€ (Vorjahr 2 T€) eingesetzt (v.a. Fuhrparkersatz, Betriebs-/Geschäftsausstattung, Parkplatzbau).
Das Jahresergebnis 2015 ist 55 T€ besser als im Vorjahr und 8 T€ besser als geplant. Für 2016 wird aktuell mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 170 T€ gerechnet, geplant war ursprünglich ein Jahresergebnis von -122 T€. In der Prognose zum Jahresende wurde die Bildung einer Altersteilzeitrückstellung für den Vorstand der GGFA AöR in Höhe von 64 T€ berücksichtigt.
Die Spartenrechnung 2015 stellt sich für die beiden Unternehmensbereiche wie folgt dar:
in T€ |
Hoheitlicher
Bereich |
Betrieb
gewerblicher Art |
Gesamt |
Umsatzerlöse |
0 |
520 |
520 |
Zuschüsse |
2.814 |
1.408 |
4.222 |
Sonstiges |
46 |
13 |
59 |
Personalkosten |
-2.368 |
-1.260 |
-3.628 |
Sachkosten |
-485 |
-506 |
-991 |
Materialeinsatz |
0 |
-139 |
-139 |
Ergebnis |
7 |
36 |
43 |
Die Erlöse im Betrieb gewerblicher Art (BgA) zu 520
T€ (Vj. 327 T€) setzen sich zusammen aus dem Sozialkaufhaus mit 303 T€ (Vj. 245
T€), der Beschulung Berufsintegrationsjahr mit 110 T€ (Vj. 0 T€), dem
Bike-Projekt mit 62 T€ (Vj. 77 T€), der Miete für die Containeranlage mit 36 T€
(Vj. 3 T€) sowie sonstigen Erträgen von 9 T€ (Vj. 2 T€).
Die Aufwandszuschüsse sind mit 4.844 T€ (Vj. 4.431 T€) um über 400 T€ im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. 352 T€ dieser Zuschüsse wurden für das Projekt „ZusammenArbeit-Inklusion in eine gemeinsame Zukunft“ direkt an die beteiligten Einrichtungen weitergeleitet. Sie gliedern sich – unterteilt nach Zuwendungsgebern – folgendermaßen:
|
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011
|
Stadt Erlangen/BMAS* |
4.523 |
4.187 |
4.165 |
4.447 |
4.827 |
Regierung von Mittelfranken |
115 |
109 |
106 |
106 |
177 |
Europäischer Sozialfonds |
155 |
126 |
147 |
177 |
190 |
Übrige |
51 |
9 |
7 |
49 |
69 |
*davon Eingliederungstitel
(EGT) nach Umschichtung |
1.100 |
1.023 |
1.055 |
1.614 |
2.202 |
2 Ausblick 2015 – Auszüge aus dem
Lagebericht 2015 des Vorstands
·
Der Arbeitsmarkt
entwickelte sich im Jahr 2015 weiter mit positivem Trend. Mit 900 Integrationen
(ohne Minijob) konnten fast 100 Integrationen mehr als im Vorjahresvergleich
erreicht werden. Auch die Anzahl der besetzten Ausbildungsplätze stieg von 92
im Vorjahr auf 113. Die Anzahl der zeitlich befristeten Arbeitsplätze, vor
allem für über 50jährige, nahm jedoch zu.
·
Im Jahr
2015 konnten insgesamt 6.134 Maßnahmeteilnahmen und Aktivierungen, teils bei
externen Trägern oder im gemeinnützigen Betriebsteil der gewerblichen Art der
GGFA durchgeführt werden (VJ 5.036). Neben Maßnahmen für SGB II-Empfänger/innen
zählen hierzu auch die rechtskreisübergreifenden Angebote des BgA wie JuSTiQ,
Berufsintegrations- und Vorbereitungsklassen oder die Ganztagesbetreuung an der
Eichendorfschule. Die Steigerungen zum Vorjahr fanden vorrangig in Maßnahmen
der Bereiche Bewerbungszentrum, Werkakademie, 50plus und weiteren
Drittmittelprojekten statt.
·
Nach
den extremen Einschnitten der Bundesmittel in den Vorjahren, mit einer
Reduktion in der Summe von 55%, haben sich die Eingliederungsmittel auf dem
flachen Niveau stabilisiert. Die nicht auskömmlichen Verwaltungsmittel haben
sich von T€ 2.927 im Vorjahr auf T€ 3.014 erhöht.
·
Durch
die Einwerbung von 410 T€ kommunalen Mitteln und 1,88 Mio. € Drittmitteln
konnten die geringen Eingliederungsmittel weitreichend kompensiert werden und
erneut ein doch umfangreiches Maßnahmenangebot zur Verfügung gestellt werden.
Der finanzielle Mangel schlägt sich vor allem in den nur sehr geringen
Platzzahlen im Angebot eines Sozialen Arbeitsmarktes nieder.
·
Die
Steigerung der gesamten Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr um 14% bei einer
im Verhältnis geringeren Kostensteigerung, ließen das geplante Jahresziel von
plus 35 T€ mit einem Jahresergebnis von 43,38 T€ sogar leicht überschreiten.
Nach vier negativen Jahresergebnissen kann die GGFA wieder ein Plus im
Jahresergebnis vorweisen.
·
Die zum
Jahresschluss terminierte Beendigung des Bundesprogramms 50plus mit einem
Fördervolumen von ca. 740 T€ konnte zumindest fiskalisch durch die Etablierung
vom Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose (LZA), dem Teilhabeprojekt für sehr
marktferne SGB II Arbeitslose und dem Programm für arbeitslose Schwerbehinderte
bis ins Jahr 2018 mehr als nur ersetzt werden. Es gelang so auch die
Personalkompetenz der 50plus Mitarbeiter über das LZA- und Teilhabeprogramm für
die weitere Zukunft zu erhalten.
·
Auch
konnten die Förderkontinuität beim Übergang der bayerischen Förderungen aus dem
Europäischen Sozialfond (ESF) in die neue Förderperiode für die Projekte
Coaching von Bedarfsgemeinschaften und Kajak (Projekt für Alleinerziehende)
sichergestellt werden. Zusätzlich wurde der neue ESF Antrag für das Coaching
für die Teilnehmer am Teilhabeprojekt bewilligt.
·
Im
Rahmen der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wurden wir neben der
weiteren Durchführung der Kompetenzagentur, jetzt unter dem Namen Jugend
stärken im Quartier, mit der Durchführung einer Berufsvorbereitungsklasse
beauftragt.
·
Darüber
hinaus erhielten wir vom Schulverwaltungsamt den Auftrag für die
sozialpädagogische Begleitung der Berufsintegrationsklassen für jugendliche
Geflüchtete, sowie für die Durchführung des Deutschunterrichts.
·
Der
vorhergesagte starke Anstieg von SGB II Beziehern mit Fluchthintergrund im
letzten Quartal 2015 stellte sich nicht ein. Zur Entwicklung von entsprechenden
fachlichen Prozessen und Angeboten wurde ein Fachteam Flüchtlinge aufgebaut und
ein spezielles Flüchtlingskonzept entwickelt.
3 Feststellungen des Abschlussprüfers
Der Wirtschaftsprüfer Herr Klaus Dehner von der Erlanger Kanzlei Steinacker Müller Dehner hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2015 geprüft und mit Datum vom 27.06.2016 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Die
Jahresabschlussprüfung wurde nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.
Nach Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen
Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Zum Lagebericht führt der Abschlussprüfer
aus, dass dieser im Einklang mit dem Jahresabschluss steht und insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt. Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend dargestellt.
4 Bericht des Verwaltungsrates der GGFA
Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 22.07.2016 den Jahresabschluss 2015 und den Prü-fungsbericht beraten. An den anwesenden Abschlussprüfer, Herrn Dehner, wurden Fragen gerichtet, diskutiert und beantwortet. Der Verwaltungsrat hat den Jahresabschluss mit dem Lagebericht einstimmig zur Kenntnis genommen, festgestellt und dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2015 ausgesprochen.
Des Weiteren hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Jahresüberschuss 2015 in Höhe von 43.381,93 € in die allgemeinen Rücklage einzustellen.
Der Vorstand hat den Verwaltungsrat während des Geschäftsjahres regelmäßig schriftlich und mündlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. Der Verwaltungsrat hat die Tätigkeit des Vorstands überwacht und in seinen Sitzungen am 17.07. und 20.11.2015 die grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik ausführlich beraten. Zusätzlich gab es eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Vorstand und VR-Vorsitzenden.
5 Geschäfts-/Sozialbericht
a)
Betriebsteil
gewerblicher Art – Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote der GGFA in 2015
Ausgewählt die wichtigsten Daten im Überblick:
Abteilung |
Platzangebot |
Teilnehmer 2015*) |
20 |
46 |
|
AGH
extern mit Coaching |
10 |
22 |
Betrieblicher
Sozialdienst (BSD-AGH) |
20 |
64 |
Werkakademie
PAS |
24 |
127 |
CLEO |
10 |
8 |
transit/last
Minute |
37 |
71 |
Eichendorffschule
(GTB) |
80 |
80 |
BaE/abH/EQ |
11 |
17 |
Berufsvorbereitungsklasse
(BVK) |
20 |
51 |
Berufsintegrationsjahr |
100 |
97 |
BG-Coaching |
40 |
50 |
Coaching
Soziale Teilhabe Erlangen |
40 |
35 |
JuStiQ |
80 |
145 |
KAJAK |
40 |
96 |
C
Modell (50up) |
160 |
132 |
Bewerbungszentrum |
nach
Bedarf |
4.038 |
Gesamtangebot
und Teilnehmer |
692 |
5.079 |
*)
differenzierte Kundenzählung ab 2014
b)
Hoheitlicher
Bereich/Eingliederungsbereich
Ausgewählt die wichtigsten Daten:
|
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
Alg2-Bezieher Dezember: |
3.020 |
3.063 |
3.042 |
2.979 |
2.975 |
- davon arbeitslos (gem. BA
Definition): |
1.456 |
1.566 |
1.450 |
1.450 |
1.296 |
entspricht Al-Quote SGB II in % |
2,4 |
2,4 |
2,4 |
2,4 |
2,2 |
Eingliederungsleistungen gesamt: |
6.134 |
5.063 |
3.164 |
2.663 |
3.955 |
Vermittlungen in Arbeit oder
Ausbildung |
1.196 |
1.067 |
1.044 |
1.019 |
1.109 |
Passivleistungen in Mio. Euro |
24,6 |
23,3 |
22,7 |
21,5 |
21,8 |
Anlagen:
Anlage 1 Bilanz zum
31.12.2015
Anlage 2 GuV für das Geschäftsjahr 2015