Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2015 der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) AöR, Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen
Vorlage
II/167/2016
Aktenzeichen
II/BTM
Art
Beschlussvorlage
  1. Es wird davon Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen beschlossen hat,
    a) den geprüften Jahresabschluss festzustellen,
    b) den Jahresüberschuss in Höhe von 43.381,93 Euro in die allgemeine Rücklage einzu-
        stellen,
    c) den Vorstand zu entlasten.
  2. Der Verwaltungsrat wird entlastet.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Vorstand und Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen, berichten an den Gewährträger Stadt Erlangen über das Geschäftsjahr 2015.

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresergebnis in 2015: + 43 T€ (Vorjahr – 12 T€, Vorvorjahr – 99 T€).

Betriebszuschuss (Grundzuschuss) aus städt. Haushalt inkl. Zahlung aus Bürgschaft zur Ausschöpfung d. Integrationsbudgets 2015: 0 € (Vorjahr 0 T€, Vorvorjahr: 78 T€)

Zweckgebundene städtische Zuschüsse (Sozialkaufhaus, Hauptschulabschluss, Kompetenzagentur, Sprachkursunterstützung) in 2015: 410 T€ (Vorjahr 250 T€, Vorvorjahr 179 T€).

 

Die Zuschüsse sind ertragserhöhend unter den Aufwandszuschüssen gebucht.

1      Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht für 2015

Nach § 6 Abs. 3 Buchstabe g der Unternehmenssatzung der „Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) – Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen“ hat der Verwaltungsrat den geprüften Jahresabschluss festzustellen, über die Verwendung des Jahresgewinns bzw. die Behandlung eines Jahresverlustes zu entscheiden sowie über die Entlastung des Vorstandes abzustimmen.

Der Jahresabschluss der GGFA AöR schließt per 31.12.2015 (Vorjahre 2014 und 2013) mit folgenden Zahlen (in T€) ab:

 

 

Ist
31.12.2015

WiPlan
2015

Ist
31.12.2014

Ist
31.12.2013

Bilanzsumme

1.849

k.A.

1.863

2.070

Eigenkapital

1.271

k.A.

1.228

1.240

Umsatzerlöse

520

338

327

352

Aufwandszuschüsse

4.844

4.725

4.431

4.425

Jahresergebnis

+43

+35

-12

-99

Betriebszuschuss der Stadt

0

0

0

78*)

*) aus Bürgschaft zum Integrationsbudget

Stammpersonal ges.
(inkl. Auszubildende )

78

k.A.

78

79

 

Die Eigenkapitalquote beträgt 68,7% (Vorjahr 65,9%) sowie weitere 3,0% (Vj. 4,5%) Verbindlichkeiten gegenüber dem Anstaltsträger, der Stadt Erlangen.

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt -39 T€ (Vorjahr -33 T€). Für Investitionen in das Anlagevermögen wurden 50 T€ (Vorjahr 2 T€) eingesetzt (v.a. Fuhrparkersatz, Betriebs-/Geschäftsausstattung, Parkplatzbau).

Das Jahresergebnis 2015 ist 55 T€ besser als im Vorjahr und 8 T€ besser als geplant. Für 2016 wird aktuell mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 170 T€ gerechnet, geplant war ursprünglich ein Jahresergebnis von -122 T€. In der Prognose zum Jahresende wurde die Bildung einer Altersteilzeitrückstellung für den Vorstand der GGFA AöR in Höhe von 64 T€ berücksichtigt.

Die Spartenrechnung 2015 stellt sich für die beiden Unternehmensbereiche wie folgt dar:

 

in T€

Hoheitlicher Bereich

Betrieb gewerblicher Art

Gesamt
Hoheit + BGA

Umsatzerlöse

0

520

520

Zuschüsse

2.814

1.408

4.222

Sonstiges

46

13

59

Personalkosten

-2.368

-1.260

-3.628

Sachkosten

-485

-506

-991

Materialeinsatz

0

-139

-139

Ergebnis

7

36

43

 

Die Erlöse im Betrieb gewerblicher Art (BgA) zu 520 T€ (Vj. 327 T€) setzen sich zusammen aus dem Sozialkaufhaus mit 303 T€ (Vj. 245 T€), der Beschulung Berufsintegrationsjahr mit 110 T€ (Vj. 0 T€), dem Bike-Projekt mit 62 T€ (Vj. 77 T€), der Miete für die Containeranlage mit 36 T€ (Vj. 3 T€) sowie sonstigen Erträgen von 9 T€ (Vj. 2 T€).


Die Aufwandszuschüsse sind mit 4.844 T€ (Vj. 4.431 T€) um über 400 T€ im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. 352 T€ dieser Zuschüsse wurden für das Projekt „ZusammenArbeit-Inklusion in eine gemeinsame Zukunft“ direkt an die beteiligten Einrichtungen weitergeleitet. Sie gliedern sich – unterteilt nach Zuwendungsgebern – folgendermaßen:

 

 

2015

2014

2013

2012

2011

Stadt Erlangen/BMAS*

4.523

4.187

4.165

4.447

4.827

Regierung von Mittelfranken

115

109

106

106

177

Europäischer Sozialfonds

155

126

147

177

190

Übrige

51

9

7

49

69

*davon Eingliederungstitel (EGT) nach Umschichtung

1.100

1.023

1.055

1.614

2.202

 

               

 

2      Ausblick 2015 – Auszüge aus dem Lagebericht 2015 des Vorstands

 

·         Der Arbeitsmarkt entwickelte sich im Jahr 2015 weiter mit positivem Trend. Mit 900 Integrationen (ohne Minijob) konnten fast 100 Integrationen mehr als im Vorjahresvergleich erreicht werden. Auch die Anzahl der besetzten Ausbildungsplätze stieg von 92 im Vorjahr auf 113. Die Anzahl der zeitlich befristeten Arbeitsplätze, vor allem für über 50jährige, nahm jedoch zu.

 

·         Im Jahr 2015 konnten insgesamt 6.134 Maßnahmeteilnahmen und Aktivierungen, teils bei externen Trägern oder im gemeinnützigen Betriebsteil der gewerblichen Art der GGFA durchgeführt werden (VJ 5.036). Neben Maßnahmen für SGB II-Empfänger/innen zählen hierzu auch die rechtskreisübergreifenden Angebote des BgA wie JuSTiQ, Berufsintegrations- und Vorbereitungsklassen oder die Ganztagesbetreuung an der Eichendorfschule. Die Steigerungen zum Vorjahr fanden vorrangig in Maßnahmen der Bereiche Bewerbungszentrum, Werkakademie, 50plus und weiteren Drittmittelprojekten statt.

 

·         Nach den extremen Einschnitten der Bundesmittel in den Vorjahren, mit einer Reduktion in der Summe von 55%, haben sich die Eingliederungsmittel auf dem flachen Niveau stabilisiert. Die nicht auskömmlichen Verwaltungsmittel haben sich von T€ 2.927 im Vorjahr auf T€ 3.014 erhöht.

 

·         Durch die Einwerbung von 410 T€ kommunalen Mitteln und 1,88 Mio. € Drittmitteln konnten die geringen Eingliederungsmittel weitreichend kompensiert werden und erneut ein doch umfangreiches Maßnahmenangebot zur Verfügung gestellt werden. Der finanzielle Mangel schlägt sich vor allem in den nur sehr geringen Platzzahlen im Angebot eines Sozialen Arbeitsmarktes nieder.

·         Die Steigerung der gesamten Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr um 14% bei einer im Verhältnis geringeren Kostensteigerung, ließen das geplante Jahresziel von plus 35 T€ mit einem Jahresergebnis von 43,38 T€ sogar leicht überschreiten. Nach vier negativen Jahresergebnissen kann die GGFA wieder ein Plus im Jahresergebnis vorweisen.

 

·         Die zum Jahresschluss terminierte Beendigung des Bundesprogramms 50plus mit einem Fördervolumen von ca. 740 T€ konnte zumindest fiskalisch durch die Etablierung vom Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose (LZA), dem Teilhabeprojekt für sehr marktferne SGB II Arbeitslose und dem Programm für arbeitslose Schwerbehinderte bis ins Jahr 2018 mehr als nur ersetzt werden. Es gelang so auch die Personalkompetenz der 50plus Mitarbeiter über das LZA- und Teilhabeprogramm für die weitere Zukunft zu erhalten.

·         Auch konnten die Förderkontinuität beim Übergang der bayerischen Förderungen aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) in die neue Förderperiode für die Projekte Coaching von Bedarfsgemeinschaften und Kajak (Projekt für Alleinerziehende) sichergestellt werden. Zusätzlich wurde der neue ESF Antrag für das Coaching für die Teilnehmer am Teilhabeprojekt bewilligt.

·         Im Rahmen der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wurden wir neben der weiteren Durchführung der Kompetenzagentur, jetzt unter dem Namen Jugend stärken im Quartier, mit der Durchführung einer Berufsvorbereitungsklasse beauftragt.

·         Darüber hinaus erhielten wir vom Schulverwaltungsamt den Auftrag für die sozialpädagogische Begleitung der Berufsintegrationsklassen für jugendliche Geflüchtete, sowie für die Durchführung des Deutschunterrichts.

·         Der vorhergesagte starke Anstieg von SGB II Beziehern mit Fluchthintergrund im letzten Quartal 2015 stellte sich nicht ein. Zur Entwicklung von entsprechenden fachlichen Prozessen und Angeboten wurde ein Fachteam Flüchtlinge aufgebaut und ein spezielles Flüchtlingskonzept entwickelt.

 

 

3      Feststellungen des Abschlussprüfers

Der Wirtschaftsprüfer Herr Klaus Dehner von der Erlanger Kanzlei Steinacker Müller Dehner hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2015 geprüft und mit Datum vom 27.06.2016 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

 

Die Jahresabschlussprüfung wurde nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Nach Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

Zum Lagebericht führt der Abschlussprüfer aus, dass dieser im Einklang mit dem Jahresabschluss steht und insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend dargestellt.

 

4      Bericht des Verwaltungsrates der GGFA

Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 22.07.2016 den Jahresabschluss 2015 und den Prü-fungsbericht beraten. An den anwesenden Abschlussprüfer, Herrn Dehner, wurden Fragen gerichtet, diskutiert und beantwortet. Der Verwaltungsrat hat den Jahresabschluss mit dem Lagebericht einstimmig zur Kenntnis genommen, festgestellt und dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2015 ausgesprochen.

 

Des Weiteren hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Jahresüberschuss 2015 in Höhe von 43.381,93 € in die allgemeinen Rücklage einzustellen.

Der Vorstand hat den Verwaltungsrat während des Geschäftsjahres regelmäßig schriftlich und mündlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. Der Verwaltungsrat hat die Tätigkeit des Vorstands überwacht und in seinen Sitzungen am 17.07. und 20.11.2015 die grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik ausführlich beraten. Zusätzlich gab es eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Vorstand und VR-Vorsitzenden.

 

5      Geschäfts-/Sozialbericht

a)      Betriebsteil gewerblicher Art – Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote der GGFA in 2015

Ausgewählt die wichtigsten Daten im Überblick:

Abteilung

Platzangebot

Teilnehmer 2015*)

AGH GGFA intern + sozialintegrierte AGH

20

46

AGH extern mit Coaching

10

22

Betrieblicher Sozialdienst (BSD-AGH)

20

64

Werkakademie PAS

24

127

CLEO

10

8

transit/last Minute

37

71

Eichendorffschule (GTB)

80

80

BaE/abH/EQ

11

17

Berufsvorbereitungsklasse (BVK)

20

51

Berufsintegrationsjahr

100

97

BG-Coaching

40

50

Coaching Soziale Teilhabe Erlangen

40

35

JuStiQ

80

145

KAJAK

40

96

C Modell (50up)

160

132

Bewerbungszentrum

nach Bedarf

4.038

Gesamtangebot und Teilnehmer

692

5.079

*) differenzierte Kundenzählung ab 2014

 

b)     Hoheitlicher Bereich/Eingliederungsbereich

Ausgewählt die wichtigsten Daten:

 

 

2015

2014

2013

2012

2011

Alg2-Bezieher Dezember:

3.020

3.063

3.042

2.979

2.975

- davon arbeitslos (gem. BA Definition):

1.456

1.566

1.450

1.450

1.296

entspricht Al-Quote SGB II in %

2,4

2,4

2,4

2,4

2,2

Eingliederungsleistungen gesamt:

6.134

5.063

3.164

2.663

3.955

Vermittlungen in Arbeit oder Ausbildung
(inkl. Minijob)

1.196

1.067

1.044

1.019

1.109

Passivleistungen in Mio. Euro

24,6

23,3

22,7

21,5

21,8

 

 

 


Anlagen:

Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2015

Anlage 2 GuV für das Geschäftsjahr 2015