Betreff
Anfrage der erlanger linken bzgl. der Biotopwertigkeit der Südinsel der Wöhrmühle in Zusammenhang mit der geplanten Landesgartenschau
Vorlage
31/114/2016
Aktenzeichen
I/31
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

Umgangssprachlich ist der Begriff „Biotop“ weiter gefasst als die amtliche Stadtbiotopkartierung, die nach den Kriterien des Landesamtes für Umweltschutz in den Jahren 2010 bis 2012 für das Stadtgebiet erstellt wurde. Die Stadtbiotopkartierung ist nicht auf Tierarten ausgerichtet, sondern erfasst die wertvollen Biotoptypen eines Gebietes wie die der Feldgehölze, Magerrasen oder Nasswiesen.

 

Der Südteil der Wöhrmühlinsel wird größtenteils landwirtschaftlich als Grünland genutzt und ist in diesem Wiesenbereich nicht in der amtlichen Biotopkartierung erfasst. In der textlichen Beschreibung der amtlichen Biotopkartierung vom 04.10.2010 werden zwei kleinere Teilflächen bei Biotopnummer 1081 erfasst und so beschrieben:

 

Südlich des Wöhrmühlsteges ist an einem längeren Teilabschnitt am westlichen Ufer ein schmaler, aber überwiegend dichter Erlen-Weiden-Auwaldsaum ausgebildet. Einzelne Pappeln sind ein-gestreut. Der Unterwuchs wird von auentypischen Feuchtezeigern wie Knolligem Kälberkropf, Brennnessel, Zaunwinde und zum Teil auch Sumpf-Segge bestimmt. Gehölzfreie Zwischenberei-che sind mit einem wenige Meter breiten Schilfröhricht-Saum bewachsen.

Das Gebüsch in der Wiese: Auf der Wöhrmühlinsel am Nordrand einer nährstoffreichen Wiese gelegenes kleines Weiden-Feuchtgebüsch. Wertgebend sind einige sehr alte und totholzreiche Bruchweiden, die von Holunder, Strauchweiden, Erlen und Hopfen umsäumt werden. Im Unter-wuchs ist ein Brennnesselsaum ausgebildet.

 

Ein Schutz für diese Teilflächen besteht durch § 30 Bundesnaturschutzgesetz und Art. 16 und 23 Bayerisches Naturschutzgesetz sowie die Landschaftsschutz-Verordnung.

 

 

Die abgesperrte Lage ist für wildlebende Tierarten sicherlich von Vorteil und mit einer Änderung der Pflegeintensität könnte die Wiese zur Biotopfläche entwickelt werden.

Zu Beginn der weiteren Planungen zur Landesgartenschau muss die genaue Erfassung des IST-Zustandes incl. Biotopwertigkeiten und Tierartenerfassung erfolgen.

Die Schonung der wertvollsten Bereiche und ihre Abpufferung wird Planungsgrundsatz sein. Soweit für die LGS und das dafür nötige Wegenetz in manche Biotope eingegriffen werden muss, sind entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen.

 

Die amtliche Stadtbiotopkartierung von 2012 für das Stadtgebiet von Erlangen, die nach Vorgaben des bayerischen Landesamtes für Umweltschutz erstellt wurde, nach der die erfassten Biotope eine gewisse Mindestwertigkeit haben müssen, ist bereits weltöffentlich, siehe:

 

http://www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-1272/3516_read-28427/         


Anlagen:       
Anlage 1_Anfrage erli Wöhrmühlinsel ökologisch wertlos
Anlage 2_Biotopkarte Bereich Wöhrmühlinsel