- Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2015 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
- Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
- Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 279.295,81 € ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
- Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
- Der Aufsichtsrat wird entlastet (Mitglieder im Aufsichtsrat der ESG sollten an dieser Abstimmung nicht teilnehmen).
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2015.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
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3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Jahresfehlbetrag in 2015 – 279,3 T€ (Vorjahr – 49,9 T€)
Zum dritten Mal in Folge schloss das Geschäftsjahr mit einem
Verlust ab, nachdem 2009 – 2012 vier Jahre lang positive Jahresergebnisse
erzielt wurden.
Seit 2006 arbeitet der Schlachthof ohne
Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt – weder für die Betriebs- noch
für die Investitionstätigkeit.
a) Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsordnung
Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger
Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den
Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen sowie den Aufsichtsrat zu
entlasten.
Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2015
betrug 6.292 T€ (Vj. 6.587 T€), der Umsatz 3.813 T€ (Vj. 3.820
T€) und das Jahresergebnis – 279 T€ (Vj. – 50 T€).
Bei den Schlachtzahlen gab es wie schon im Vorjahr
eine weitere Verschiebung von Schweinen zu Rindern. Während sich die
Schlachtungen von Schweinen um 8.635 auf 202.484 reduzierten (- 4,1 %), nahmen
die Schlachtungen von Rindern um 504 auf 73.806 zu (+ 6,9 %). Bei Kälbern
wurden 368 geschlachtet gegenüber 488 im Vorjahr. Die Umsatzerlöse blieben
nahezu konstant (- 0,2 %) und liegen im Fünfjahresvergleich auf dem
zweithöchsten Wert.
Der Materialaufwand konnte um 63 T€ auf 2.015 T€ verringert
werden; die Aufwendungen für Kanal, Strom, Gas, Wasser und Heizöl waren per
Saldo um 105 T€ niedriger. Der Personalaufwand lag mit 757 T€ um 10 T€ über dem
Vorjahr. Die Abschreibungen sanken um 75 T€ auf 500 T€. Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen stiegen um 185 T€ auf 1.002 T€, im Wesentlichen
aufgrund vermehrter Reparaturmaßnahmen.
Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 38
T€ um 304 T€ niedriger als im Vorjahr und erreichten damit im
Fünfjahresvergleich einen Tiefstand. Die ESG konnte deshalb ihre liquiden
Mittel um 53 T€ erhöhen und hat nun einen Finanzmittelbestand von 654 T€, der
für weiter notwendige Erhaltungsinvestitionen und Reparaturen zur Verfügung
steht. Weitergehende größere Investitionsmaßnahmen wären über neue Bankkredite
zu finanzieren (seit Ende 2013 ist die ESG Bankschulden frei) bzw. falls diese
nicht darstellbar wären über einen Zuschuss der Stadt.
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe
von 159 T€ reichte aus, um die sehr niedrigen Investitionen in das Anlagevermögen
zu bezahlen.
Die Gesellschaft beschäftigte 2015 durchschnittlich 16 (Vj.
16) Arbeitnehmer inklusive des Geschäftsführers (14 Mitarbeiter direkt bei der
GmbH, zwei Mitarbeiter abgeordnet von der Stadt).
Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:
|
Ist |
Planung |
Ist |
Ist |
Umsatz |
3.813 |
3.800 |
3.820 |
3.538 |
Ergebnis |
-279 |
-171 |
-50 |
-199 |
Betriebs- o.
Investitionszuschuss der Stadt |
0 |
0 |
0 |
0 |
Auszug aus dem Lagebericht:
„Die Schlacht- und Zerlegebetrieb in Deutschland haben auch
2015 ihre Produktion gesteigert. Die gewerbliche Fleischerzeugung erhöhte sich
laut Statistischem Bundesamt um 0,3 % auf 8,22 Mio. t. Der Zuwachs lag vor
allem in der Schweineschlachtung, die sich um 0,8 % auf 59,3 Mio. Schweine
erhöhte. Die gewerblichen Schlachtungen bei Rindern gingen um 1,5 % auf 3,5
Mio. Rinder zurück. Erstmals seit 2006 sanken auch die Geflügelschlachtungen.
…Die Erlöse aus der Schlachtung verringerten sich um 86 T€.
Dies ist auf die verminderten Schweineschlachtungen zurück zu führen, wobei
sich vor allem preislich lukrative Schlachtungen verringerten. Die Gesamterlöse
blieben in etwa konstant, jedoch ist hier zu berücksichtigen, dass sich die
Erlöse für die Konfiskatentsorgung um 87 T€ erhöhten, die an den Zweckverband
weitergereicht werden mussten.
…Die Liquidität war 2015 immer sichergestellt.
…Für 2016 wird mit sinkenden Rinder- und
Schweineschlachtungen, vor allem auch bei ertragsträchtigen Schlachtungen
gerechnet. Der Umsatz aus der Schlachtung wird sinken.
Das Ergebnis wird negativ ausfallen.“
b) Feststellungen
des Abschlussprüfers
Der Abschlussprüfer Joachim Specht/S. Audit hat den
Jahresabschluss geprüft und den uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk erteilt.
Zum Lagebericht der Geschäftsführung schreibt der
Wirtschaftsprüfer:
„Ergänzend weisen wir auf das erhöhte Liquiditäts- und
Preisänderungsrisiko hin. Die Gesellschaft kann nach unserer Einschätzung die
Erhaltungs-Investitionen gerade noch aus dem laufenden Geschäftsbetrieb
finanzieren. Für ungeplante Ausgaben fehlt weitere Liquidität. Ferner ist das
Unternehmen von laufenden Preiserhöhungen im Bereich der Energie, Wasser und
Kanalgebühren betroffen, so dass die Rohgewinnmarge bei stagnierenden
Umsatzerlösen weiter sinken wird.“
c) Aufsichtsratssitzung
am 08.04.2016
Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 08.04.2016
den Jahresabschluss 2015 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der
Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den
Jahresfehlbetrag in Höhe von 279.295,81 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag
zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung
erteilt.
„Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH
Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr 2015 schriftlich und mündlich von der Geschäftsführung laufend über die Lage, die Geschäftsentwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle der Gesellschaft unterrichtet.
Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.
Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2015 (27. März und 23. Oktober) alle anstehenden Entscheidungen der Gesellschaft beraten und behandelt. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.
Themen der AR-Sitzungen bzw. -Beratungen waren u. a.
· der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2014
· der Finanzplan 2015 – 2019
· der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2016
· allgemein der bauliche Zustand des Schlachthofes, insbesondere der des Schweinestalls mit der Abwägungsfrage „Erneuerung oder Instandsetzung“
· die Änderungsanzeige nach § 15 BImSchG
· die Einhaltung der wöchentlichen Schlachtleistung gem. BImSchG
· die Regelung zur betrieblich notwendiger Samstagsarbeit durch Dienstvereinbarung
Umlaufbeschlüsse wurden nicht gefasst.
Der von der S. Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Erlangen, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2015 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die S. Audit GmbH hat den Jahresabschluss zum vierten Mal geprüft.
Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“
Anlagen:
Anlage 1 Bilanz zum
31.12.2015
Anlage 2 GuV für den Zeitraum vom 1.1.2015 – 31.12.2015