Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2015 der Erlanger Schlachthof GmbH
Vorlage
II/158/2016
Aktenzeichen
II/BTM
Art
Beschlussvorlage
  1. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2015 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
  2. Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
  3. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 279.295,81 €  ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
  4. Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
  5. Der Aufsichtsrat wird entlastet (Mitglieder im Aufsichtsrat der ESG sollten an dieser Abstimmung nicht teilnehmen).

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2015.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

--

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresfehlbetrag in 2015 – 279,3 T€ (Vorjahr – 49,9 T€)

Zum dritten Mal in Folge schloss das Geschäftsjahr mit einem Verlust ab, nachdem 2009 – 2012 vier Jahre lang positive Jahresergebnisse erzielt wurden.

Seit 2006 arbeitet der Schlachthof ohne Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt – weder für die Betriebs- noch für die Investitionstätigkeit.

 

 

a) Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsordnung

 

Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen sowie den Aufsichtsrat zu entlasten.

 

Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2015 betrug 6.292 T€ (Vj. 6.587 T€), der Umsatz 3.813 T€ (Vj. 3.820 T€) und das Jahresergebnis – 279 T€ (Vj. – 50 T€).

 

Bei den Schlachtzahlen gab es wie schon im Vorjahr eine weitere Verschiebung von Schweinen zu Rindern. Während sich die Schlachtungen von Schweinen um 8.635 auf 202.484 reduzierten (- 4,1 %), nahmen die Schlachtungen von Rindern um 504 auf 73.806 zu (+ 6,9 %). Bei Kälbern wurden 368 geschlachtet gegenüber 488 im Vorjahr. Die Umsatzerlöse blieben nahezu konstant (- 0,2 %) und liegen im Fünfjahresvergleich auf dem zweithöchsten Wert.

 

Der Materialaufwand konnte um 63 T€ auf 2.015 T€ verringert werden; die Aufwendungen für Kanal, Strom, Gas, Wasser und Heizöl waren per Saldo um 105 T€ niedriger. Der Personalaufwand lag mit 757 T€ um 10 T€ über dem Vorjahr. Die Abschreibungen sanken um 75 T€ auf 500 T€. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 185 T€ auf 1.002 T€, im Wesentlichen aufgrund vermehrter Reparaturmaßnahmen.

 

Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 38 T€ um 304 T€ niedriger als im Vorjahr und erreichten damit im Fünfjahresvergleich einen Tiefstand. Die ESG konnte deshalb ihre liquiden Mittel um 53 T€ erhöhen und hat nun einen Finanzmittelbestand von 654 T€, der für weiter notwendige Erhaltungsinvestitionen und Reparaturen zur Verfügung steht. Weitergehende größere Investitionsmaßnahmen wären über neue Bankkredite zu finanzieren (seit Ende 2013 ist die ESG Bankschulden frei) bzw. falls diese nicht darstellbar wären über einen Zuschuss der Stadt.

 

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 159 T€ reichte aus, um die sehr niedrigen Investitionen in das Anlagevermögen zu bezahlen.

 

Die Gesellschaft beschäftigte 2015 durchschnittlich 16 (Vj. 16) Arbeitnehmer inklusive des Geschäftsführers (14 Mitarbeiter direkt bei der GmbH, zwei Mitarbeiter abgeordnet von der Stadt).

 

Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:

 

 

Ist
2015

Planung
2015

Ist
2014

Ist
2013

Umsatz

3.813

3.800

3.820

3.538

Ergebnis

-279

-171

-50

-199

Betriebs- o. Investitionszuschuss der Stadt

0

0

0

0

 

 

Auszug aus dem Lagebericht:

„Die Schlacht- und Zerlegebetrieb in Deutschland haben auch 2015 ihre Produktion gesteigert. Die gewerbliche Fleischerzeugung erhöhte sich laut Statistischem Bundesamt um 0,3 % auf 8,22 Mio. t. Der Zuwachs lag vor allem in der Schweineschlachtung, die sich um 0,8 % auf 59,3 Mio. Schweine erhöhte. Die gewerblichen Schlachtungen bei Rindern gingen um 1,5 % auf 3,5 Mio. Rinder zurück. Erstmals seit 2006 sanken auch die Geflügelschlachtungen.

 

…Die Erlöse aus der Schlachtung verringerten sich um 86 T€. Dies ist auf die verminderten Schweineschlachtungen zurück zu führen, wobei sich vor allem preislich lukrative Schlachtungen verringerten. Die Gesamterlöse blieben in etwa konstant, jedoch ist hier zu berücksichtigen, dass sich die Erlöse für die Konfiskatentsorgung um 87 T€ erhöhten, die an den Zweckverband weitergereicht werden mussten.

 

…Die Liquidität war 2015 immer sichergestellt.

 

…Für 2016 wird mit sinkenden Rinder- und Schweineschlachtungen, vor allem auch bei ertragsträchtigen Schlachtungen gerechnet. Der Umsatz aus der Schlachtung wird sinken.

 

Das Ergebnis wird negativ ausfallen.“

 

 

b) Feststellungen des Abschlussprüfers

 

Der Abschlussprüfer Joachim Specht/S. Audit hat den Jahresabschluss geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

 

Zum Lagebericht der Geschäftsführung schreibt der Wirtschaftsprüfer:

„Ergänzend weisen wir auf das erhöhte Liquiditäts- und Preisänderungsrisiko hin. Die Gesellschaft kann nach unserer Einschätzung die Erhaltungs-Investitionen gerade noch aus dem laufenden Geschäftsbetrieb finanzieren. Für ungeplante Ausgaben fehlt weitere Liquidität. Ferner ist das Unternehmen von laufenden Preiserhöhungen im Bereich der Energie, Wasser und Kanalgebühren betroffen, so dass die Rohgewinnmarge bei stagnierenden Umsatzerlösen weiter sinken wird.“

 

 

c) Aufsichtsratssitzung am 08.04.2016

 

Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 08.04.2016 den Jahresabschluss 2015 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den Jahresfehlbetrag in Höhe von 279.295,81 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung erteilt.

 

„Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr 2015 schriftlich und mündlich von der Geschäftsführung laufend über die Lage, die Geschäftsentwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle  der Gesellschaft unterrichtet.

Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.

Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2015 (27. März und 23. Oktober) alle anstehenden Entscheidungen der Gesellschaft beraten und behandelt. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.

 

Themen der AR-Sitzungen bzw. -Beratungen waren u. a.

 

·           der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2014

·           der Finanzplan 2015 – 2019

·           der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2016

·           allgemein der bauliche Zustand des Schlachthofes, insbesondere der des Schweinestalls mit der Abwägungsfrage „Erneuerung oder Instandsetzung“

·           die Änderungsanzeige nach § 15 BImSchG

·           die Einhaltung der wöchentlichen Schlachtleistung gem. BImSchG

·           die Regelung zur betrieblich notwendiger Samstagsarbeit durch Dienstvereinbarung

Umlaufbeschlüsse wurden nicht gefasst.

 

Der von der S. Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Erlangen, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2015 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die S. Audit GmbH hat den Jahresabschluss zum vierten Mal geprüft.

 

Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“

 

 


Anlagen:

Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2015

Anlage 2 GuV für den Zeitraum vom 1.1.2015 – 31.12.2015