Betreff
Sachstand zur bisherigen Nutzung des ErlangenPasses
Vorlage
501/006/2016
Aktenzeichen
V/50/WM021 T. 2442
Art
Beschlussvorlage

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.


Inanspruchnahme des ErlangenPasses:

 

Das Interesse der berechtigten Erlanger und Erlangerinnen am ErlangenPass ist sehr groß, so dass bis heute (Stand 13.02.2016 ) bereits 2000 ErlangenPässe ausgestellt wurden. Bei einer Zahl von etwa potentiell berechtigten 8000 Personen hat damit bereits mehr als ein Viertel den ErlangenPass erhalten. An Spitzentagen wurden mehr als 100 ErlangenPässe ausgestellt. Dieser Ansturm konnte nur durch das engagierte und professionelle Arbeiten der beiden Kolleginnen in der ErlangenPass – Stelle und mit Unterstützung der Kolleginnen aus der Stelle „Bildung- und Teilhabe“ bewältigt werden. Auch jetzt im Februar ist noch eine sehr hohe Nachfrage erkennbar.

 

Der Kreis der Berechtigten setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

 

 

 

Öffentlichkeits- und Pressearbeit

 

Sicherlich ein Grund für die hohe Inanspruchnahme sind die zahlreichen Aktivitäten der ErlangenPass – Stelle um den ErlangenPass bekanntzumachen und zu bewerben.

Über folgende Medien wurde auf den Pass und die Angebote aufmerksam gemacht:

 

  • Flyer
  • Informationsschreiben an alle potentiell Berechtigten
  • Internetpräsentation – www.erlangenpass.de
  • Informationsgespräche mit Aushändigung der Flyer bei Sozialpädagogen der Obdachlosenhilfe, Seniorenberaterinnen, Asylberatern, Sachbearbeitern der einzelnen Rechtsgebiete, einschließlich ehrenamtlicher Berater und IB (freier Träger der Jugend-,Sozial- und Bildungsarbeit e.V.)
  • Erstes Anschreiben (Mails) an Vereine
  • Telefonische Kontakte mit Verantwortlichen verschiedener Vereine
  • Verschiedene Presseberichte (Erlanger Nachrichten, Stadtzeitung Rathausplatz 1, Marktspiegel,)
  • Plakate
  • Spot in den Erlanger Stadtbussen

 

Antragstellung und Beratung

 

Die Antragstellung erfolgt – bei persönlicher Vorsprache - mit einem schriftlichen Kurzantrag. Die Bearbeitungszeit von der Antragstellung bis zur Aushändigung der Karte liegt bei einer Einzelperson ohne weiteren Beratungsbedarf unter 5 Minuten. So werden in dieser Zeit die Angaben im Antrag überprüft, die Karte mit Namen, Vornamen und Geburtsdatum versehen, sowie Kartennummer und dazugehörige Daten ins BUT-Webportal eingegeben und die Karte mit einem Infoblatt ausgehändigt.

Gleichzeitig wird den Antragstellern ein Infoblatt mit wichtigen allgemeinen Hinweisen und Auflistung aller aktuellen Angebote ausgehändigt. Zahlreiche AntragstellerInnen nutzen die persönliche Vorsprache für eine Beratung zu den Angeboten.

 

Eine solche umfassende Beratung nimmt erheblich Zeit in Anspruch; so muss insbesondere das Angebot zum öffentlichen Nahverkehr bezüglich folgender Punkte ausführlich erklärt werden:

 

  • Ermäßigung nicht für alle Fahrkarten möglich – nur bestimmte Angebote
  • Kauf und Nutzung der ermäßigten Fahrkarten nur mit ErlangenPass und Ausweis
  • Ermäßigte Fahrkarten nur im Kundenbüro und nicht in anderen Verkaufsstellen erhältlich

 

Besonders aufwändig ist die Antragstellung von AsylbewerberInnen. Die Mehrzahl dieser Personengruppe spricht noch vor Erhalt eines Leistungsbescheides bei der ErlangenPass-Stelle vor um den ErlangenPass zu beantragen.

 

Zahlreiche AsylbewerberInnen können weder Englisch, Arabisch oder Russisch, so dass in diesen Fällen auch unsere Informationsschreiben nicht verstanden werden. Mithilfe kurzer Texte in weiteren Sprachen und gelegentlich auch durch Hilfe der Flüchtlingsberater muss versucht werden auf die fehlenden Nachweise hinzuweisen.

 

Besonders schwierig ist es diesen Personen die Angebote des ErlangenPasses zu vermitteln und Fragen diesbezüglich zu beantworten. Hierbei wird seitens der Asylbewerber auch auf Übersetzungsprogramme per Handy aus dem Internet zugegriffen, dies beansprucht zusätzlichen Zeitaufwand.

 

Angebote zum ErlangenPass

 

Aktuell bietet der ErlangenPass Vergünstigungen in folgenden Bereichen:

 

  • Städtische Einrichtungen
  • Vergünstigungen des Erlanger Stadtverkehrs
  • Ermäßigte Fahrkarten
  • Einige Sportvereine
  • Gemeinnütziger Theater- und Konzertverein e.V.
  • Erlanger Mieterinnen- und Mieterverein e.V
  • CarSharing e.V.
  • Kinderschutzbund
  • Angebote der Diakonie
  • Angebot EntdeckerPass

 

Die aktuellen Angebote können dem beiliegenden Infoblatt (siehe Anlage) entnommen werden. Einige Angebote sind kostenfrei z.B. die der Diakonie. Bei den anderen Angeboten sind größtenteils Ermäßigungen von ca. 20 – 50 % möglich.

 

Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem ErlangenPass waren die personellen Ressourcen mit der Ausgabe der Pässe gebunden; weitere Aufgabenbereiche, wie weitere Öffentlichkeitsarbeit und Anbieterakquise mussten zurückgestellt werden.

 

Kurzbewertung nach der Einführungsphase

 

Viele Bürger und Bürgerinnen beantragten nach eigenen Aussagen den ErlangenPass vor allem wegen der Vergünstigungen des öffentlichen Nahverkehrs. Bürger und Bürge-rinnen, die bereits Dauerkarten nutzen und Leistungen nach dem SGB XII und SGB II beziehen, konnten das Angebot der ermäßigten Dauerkarten bereits vorher in Anspruch nehmen und benötigten nun zur Verlängerung der Dauerkarten statt der bisherigen Bescheinigung den ErlangenPass.

 

Bei der Personengruppe der AsylbewerberInnen ist ebenfalls das Angebot der ermäßigten Fahrkarten, aber auch das Angebot des ermäßigten Schwimmbadeintritts vorrangig. Oft wird nach weiteren sportlichen Angeboten (insbesondere Fitnesscenter) gefragt.

 

Einige freuten sich jetzt dank der Ermäßigungen auch kulturelle Veranstaltungen, wie Theaterbesuch leisten zu können.

 

Viele zeigten sich erstaunt über das nach ihrer Meinung bereits umfangreiche Angebot.

 

Enttäuscht zeigen sich vor allem Arbeitnehmer, deren Arbeitsplatz nicht innerhalb Erlangens liegt, dass Fahrkarten außerhalb der Tarifzone 400 (Erlangen) nicht ermäßigt sind. Viele wünschten sich Fahrkarten nach Nürnberg oder sogar Kooperationen mit Nürnberg und Fürth, so dass auch die dortigen Angebote, wie z.B. Tiergarten etc. genutzt werden können.

 

Eine abschließende Bewertung ist zum heutigen Zeitpunkt verfrüht. Insbesondere ist noch keine Abrechnung der Fahrkarten mit den Stadtwerken erfolgt, aus die tatsächliche Nutzung der ermäßigten Fahrkarten entnommen werden könnte.

 

Die Anzahl der ausgestellten Pässe auf der einen Seite und die Reaktionen der Bürger und Bürgerinnen sind deutliche Indizien für den Erfolg des ErlangenPasses.

 


Anlagen:        1. Infoblatt zum ErlangenPass