Betreff
Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Erlangen e.V. stellt sich und Elterntalk vor
Vorlage
51/059/2015
Aktenzeichen
IV/51/OIA-Tel.1795
Art
Beschlussvorlage
  1. Der Bericht des Kinderschutzbundes wird zur Kenntnis benommen.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Zusatzkosten i.H.v. 1.500,00 Euro bei der Beschlussfassung über die Zuschüsse im Jahr 2016 zu berücksichtigen.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Anhebung des Zuschusses für Elterntalk um 1.500 Euro.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Erlangen e.V.

 

Der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Erlangen versteht sich als Lobby für Kinder und Familien und arbeitet überparteilich, überkonfessionell und immer im besten Interesse der Kinder und Jugendlichen. In Erlangen zählt der eingetragene Verein 560 Mitglieder und wird zu einem großen Teil von ehrenamtlicher Arbeit getragen. Selbstverständlich sind die Ehrenamtlichen für ihre Aufgabe geschult und es gibt in mehreren Bereichen Fachleute, die entweder angestellt oder auf Honorarbasis für den Kinderschutzbund tätig sind.

 

Angebote des Kinderschutzbundes:

 

Ein wichtiger Aspekt  ist sicher die Niederschwelligkeit der Angebote. Offensichtlich ist das bei den telefonischen, kostenfreien und anonymen Beratungstelefonen für Kinder und Jugendliche und für Eltern und Erziehende. Aber auch die persönliche Beratung wird von den Familien sehr gerne angenommen. Hier werden die Rechtsberatung, die Stillberatung und immer häufiger die Beratung durch zwei Psychologinnen in Anspruch genommen. Die Erziehungskompetenz von Eltern stärken heißt immer, das Familienleben vielleicht ein wenig leichter zu machen. Dazu tragen mit Sicherheit die Elternkurse „Starke Eltern-Starke Kinder®“ bei, aber auch die Vortragsabende zu Erziehungsthemen, Marte meo und vor allem auch ELTERNTALK. Ganz konkrete finanzielle Unterstützung erhalten Familien durch die Notfallfonds, und ausgebildete Babysitter des Kinderschutzbundes sorgen ab und zu für eine Auszeit der Eltern. Ein sehr gut etabliertes Gewaltpräventionsprogramm an Schulen „Sicher-Stark-Frei“ hat seit Beginn über 60 000 Schüler/innen erreicht. Seit nunmehr 25 Jahren sorgen die Damen des Arbeitskreises „Krankes Kind“ für eine Entlastung der Eltern, indem sie sich ihren kranken Kindern auf der onkologischen Station der Uni-Kinderklinik widmen.

 

Nicht zuletzt hat der Kinderschutzbund bereits 1998 mit dem „Begleiteten Umgang“ eine Aufgabe der Jugendhilfe übernommen und kann heute auf diesem Gebiet eine Menge Erfahrung vorweisen.

(Bei der JHA-Sitzung werden Jahresrückblicke und aktuelle Programmflyer verteilt).

 

Die Grundhaltung jeder/s Mitarbeiters/in im Kinderschutzbund ist immer eine ressourcenorientierte Arbeitsweise, die nach individuellen Lösungen sucht und Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte von Familien ist die Basis für jede Unterstützung. Die breite Angebotspalette wird finanziert durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Bußgelder und (meist projektbezogene) Zuschüsse.

 

ELTERNTALK

 

ELTERNTALK ist ein Projekt der Aktion Jugendschutz Bayern e.V. mit derzeit 23 Standorten in Bayern. Standortpartner in Erlangen ist seit 2008 der Kinderschutzbund. Die beiden Jugendämter in Stadt und Landkreis, das Gesundheitsamt und BildungEvangelisch sind wichtige Kooperationspartner.

 

Das Besondere an diesem Projekt: Eltern treffen sich ohne Fachleute im privaten Rahmen. Mütter und Väter, die durch die Koordinatorin des Projekts im Kinderschutzbund geschult wurden, moderieren die Gesprächsrunden, die häufig auf türkisch, russisch, deutsch, englisch oder auch in anderen Sprachen stattfinden. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Medien(Handy, Computerspiele, Smartphone, Fernsehen), Konsum, Suchtvorbeugung oder Übergänge wie Schulwechsel, Umzug, Krankheit o. ä. im Leben von Familien.

 

Ziel ist immer, die Erziehungskompetenz von Eltern durch Eltern zu stärken. Und das Bemerkenswerte: dieses Angebot erreicht häufig die Eltern, die andere Familienbildungsangebote nicht nutzen, vor allem Migranten, Familien in prekären Lebenssituationen und in letzter Zeit vermehrt auch Flüchtlinge. Und es erreicht Väter: ein türkischer Moderator talkt seit zwei Jahren kontinuierlich mit türkischen Vätern überwiegend in Moscheeräumen. Dabei zeigt sich, dass diese Väter ein echtes Interesse haben, sich mit anderen Vätern über Erziehungsthemen auszutauschen und dabei ihre Rolle als Vater zu reflektieren.

 

Auffallend ist auch, dass es auf dem Umweg über ELTERNTALK immer öfter möglich wird, Eltern mit einem erweiterten Unterstützungsbedarf an weiterführende Angebote zu verweisen. Das können Beratungsangebote des Kinderschutzbundes sein, aber auch Angebote von Netzwerkpartnern. Diese Eltern können solche Informationen von einer/einem der Ihren offenbar gut annehmen.

Die Talkzahlen haben sich in Erlangen zwischen 2012 und 2014 nahezu verdoppelt. Zählte der Kinderschutzbund 2012 noch 99 Talks, so waren es 2013 bereits 144 und 2014 sogar 195, so viele wie in keiner anderen Region in Bayern. Für dieses Jahr zeichnet sich eine weitere Steigerung auf über 200 Talks ab. Eine erfreuliche Entwicklung!

 

Doch dadurch mussten immer größere Anstrengungen unternommen werden, um die Finanzierung zu sichern. Von Anfang an war klar, dass die Förderung durch die Aktion Jugendschutz rückläufig angelegt war im Sinne einer Anschubfinanzierung.

 

Die Aktion Jugendschutz zahlt nur eine Grundabdeckung über Förderprämien. Damit können allerdings noch nicht einmal die reinen Honoraraufwendungen für die Koordinatorin finanziert werden, Kosten für die Talks (wie Aufwandsentschädigungen für Moderatoren und Gastgeber) und weitere Gemeinkosten wie z.B. Schulungs- und Fortbildungskosten sind über andere Zuschüsse abzudecken. Die Gesamtausgaben für ELTERNTALK werden sich für 2015 auf ca. 20.000 EUR belaufen, bei über 200 angenommenen  Talks. Von der Aktion Jugendschutz sind finanzielle Förderungen in Höhe von ca. 50% der diesjährigen Gesamtkosten zu erwarten - ein Betrag, der als Absolutbetrag anzusehen ist und auch bei steigenden Talkzahlen zukünftig weitestgehend unverändert bleiben wird. Durch dieses Förderungskonzept führen alle weiteren Talks zu einer immer größeren Unterdeckung.

 

 

 

Beide Jugendämter leisten einen Zuschussbeitrag, für den der Kinderschutzbund sehr dankbar ist (für 2015 zugesagt 3.500 EUR Erlangen, 4.000 EUR Erlangen-Höchstadt). Trotz dieser Unterstützung wird aktuell für 2015 mit einem Defizit von etwa 2.700 EUR zu rechnen sein. Dieses Defizit muss dann vom Kinderschutzbund getragen werden und zwar zusätzlich zu dem bereits im Haushalt eingestellten Zuschussbetrag des Kinderschutzbundes von 1.000 EUR.

 

Niemand hat mit so einer positiven Entwicklung gerechnet wie sie sich jetzt abzeichnet. Deshalb bittet der Kinderschutzbund darum, zu überprüfen, ob nochmals eine Anhebung des Zuschusses auf dann 5.000 EUR gewährt werden kann.

 

Denn ein so gut laufendes Projekt der Familienbildung aus finanziellen Gründen zu begrenzen, ist sicher nicht der richtige Weg, insbesondere, weil hier ein Klientel angesprochen wird, das sonst kaum erreicht werden kann.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                   sind nicht vorhanden


Anlagen: