- Der Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
- Der Antrag der FDP Stadtratsfraktion Nr. 092/2015 vom 12.06.2015 ist damit abschließend bearbeitet.
Sachbericht:
Die Verwaltung und die Abt. CM im ETM hat die Möglichkeiten geprüft,
freies WLan für Bürgerinnen und Bürger sowie für Gäste der Stadt kostenlos zur
Verfügung zu stellen. Dabei wurden vorrangig die im Fraktionsantrag
vorgeschlagenen Umsetzungsmöglichkeiten geprüft:
1 Zusammenarbeit
mit der Freifunk-Initiative
Ziel der gemeinnützigen Freifunk‐Initiative ist die Etablierung von freien, unabhängigen und
nichtkommerziellen Funknetzen. Aufgebaut wird das Netz über spezielle, mit
einer Freifunk‐Firmware versehene Router, die mit den heimischen Routern verbunden
werden. Der Freifunk‐Router stellt eine eigene, technisch vom heimischen Router getrennte
Verbindung mit dem Freifunknetz her und nutzt nur einen Teil der insgesamt
verfügbaren Bandbreite des heimischen DSL‐Anschlusses für die Öffentlichkeit.
Der Anschluss der in der Regel durch die Freifunkvereine bereits
vorbereiteten Router ist denkbar einfach. Die Freifunker unterstützen im
Bedarfsfall bei technischen Fragestellungen (nähere Informationen unter https://wiki.freifunk-franken.de).
Die Verwaltung und ETM/CM hat Kontakt zur örtlichen Freifunk-Initiative
aufgenommen, eine gemeinsame Begehung der Innenstadt gemacht und Möglichkeiten
der Zusammenarbeit analysiert. Die Gespräche verliefen sehr konstruktiv, so
dass man sich auf folgende gemeinsame Vorgehensweise bei der Versorgung der
Hauptverkehrsachse der Fußgängerzone geeinigt hat:
Freifunkverein kümmert sich um die technische
Infrastruktur und den Ausbau des Freifunknetzes einschließlich Unterstützung
bei technischen Problemen
ETM/CM spricht Einzelhändler und Partner in der
Fußgängerzone an, inwieweit sie sich an dem Projekt beteiligen möchten,
übernimmt die Beschaffung der erforderlichen WLan-Router und kümmert sich um
ein entsprechendes Marketing. Etwaige Kosten müssten dem ETM/CM über einen
städtischen Zuschuss aus dem Subbudget der Wirtschaftsförderung zugeführt
werden.
eGov klärt die technische Möglichkeit, Freifunk
an städtischen Gebäuden in der Fußgängerzone und im sonstigen Stadtgebiet zu
realisieren und übernimmt deren Finanzierung aus dem laufenden eGov-Budget.
>>Hinweis: hier sollte
Freifunk noch eine Stellungnahme zum Thema Störerhaftung liefern.>>
2 Zusammenarbeit
mit dem RRZE der FAU
Die Verwaltung hat das RRZE der FAU angefragt; inwieweit hier
Möglichkeiten der Zusammenarbeit beim Thema freies WLan für Bürger bestehen.
In einer offiziellen Stellungnahme der FAU vom 05.08.2015 heißt es dazu:
„ Der Betrieb und die Pflege
der WLAN-Infrastruktur an der FAU werden mit Sach- und Personalmitteln des
Freistaates Bayern finanziert.
Für die Sachmittel stellt das
RRZE Investitionsanträge beim Land und begründet diese durch den Bedarf in
Forschung und Lehre.
Für das Personal erfolgt in
allen Campusbereichen mit überwiegend studentischer Nutzung (>90%) eine
Finanzierung aus Studienzuschüssen (früher: Studiengebühren) des Landes Bayern.
Beide Finanzierungen sind
gebunden an den Kontext von Forschung und Lehre. Das RRZE ist daher nicht
berechtigt, die Nutzung für Personenkreise freizugeben, für die eine private
oder kommerzielle Nutzung im Vordergrund steht.“
3 Eigener Betrieb
Bei der Entscheidung für den eigenen Betrieb von freien
WLan-Einrichtungen für Bürger sind die rechtlichen Konsequenzen zu prüfen.
Sollte die Stadt Erlangen selbst ein freies WLan betreiben, würde sie
über diesen Zugang begangene Rechtsverletzungen haften (Betreiberhaftung). Um
dieses unkalkulierbare Risiko zu vermeiden, könnten Verträge mit
professionellen Providern eingegangen werden, die im Auftrag der Stadt
WLan-Funktionalitäten für die Bürger bereitstellen.
Es wurden mehrere Gespräche mit Providern geführt. Diese zeigten z.T.
kein Interesse bzw. unterbreiteten Angebote in einer Kostendimension an
laufenden jährlichen Kosten, die die einmaligen Kosten für die Bereitstellung
von Freifunk-Routern um ein vielfaches überstieg.
Aus Wirtschaftlichkeitsgründen wurde dieser Lösungsansatz nicht
weiterverfolgt.
Fazit:
Die Verwaltung und
ETM/CM sieht gute Chancen, mit Hilfe der Freifunkinitiative schnell ein offenes
WLAN‐Angebot
zu schaffen. Dabei ist die Lösung in mehrerlei Hinsicht reizvoll:
- Freifunk
basiert auf bürgerschaftlichem Engagement.
- Die
Kosten sind für alle Beteiligten überschaubar. Freifunkrouter kosten ca.
20 – 80 Euro. Darüber hinaus kann man den Verein freiwillig durch Spenden
oder durch eine Mitgliedschaft
unterstützen. Die Einnahmen ermöglichen es, die Infrastruktur des
Netzes z.B. durch die Anschaffung von Servern auszubauen.
- Durch
die Nutzung von Freifunk besteht eine gute Chance, freies WLAN tatsächlich
in größerem Umfang – also über Kernbereiche der Innenstadt hinaus – in die
Stadt zu tragen, Ortsteilzentren oder auch markante Punkte und
Einrichtungen zu versorgen. Dies wäre mit einer kommerziellen Lösung nur
schwer vorstellbar.
- Auch
ohne eigenen Internetanschluss können sich Interessierte an dem Ausbau des
Freifunknetzes beteiligen, solange sie sich in Reichweite des bestehenden
Netzes befinden. Hierzu ist es allein erforderlich, einen Freifunkrouter
an den Strom anzuschließen, da die Router sich automatisch untereinander
verbinden und das Signal weiterleiten.
- Auf
die Verwaltung kommen nur geringe laufende Kosten zu, wenn im Einzelfall
ein DSL‐Anschluss
zusätzlich angemietet werden muss. Darüber hinaus gibt es keinerlei
vertragliche Bindungen.
Die Verwaltung und ETM/CM schlägt vor, auf eine kommerzielle
Lösung für die Einrichtung eines offenen WLANs zu verzichten und stattdessen
das starke bürgerschaftliche Engagement der Freifunkinitiativen in
Erlangen zu unterstützen. Die Überlegungen sehen vor, zunächst
geeignete Partner/Betriebe und städtische Einrichtungen zu benennen und
anzusprechen, um somit eine durchgängige WLan Verbindung im Innenstadtgebiet
zwischen Rathausplatz und Martin –Luther Platz zu gewährleisten. Dieses System
bietet zudem die Möglichkeit es weiter in Nebenstraßen und sonstigen
Stadtteilen schrittweise auszubauen.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Nach ersten Erkenntnissen
müssten für die Hardware Einrichtungen und deren Bewerbung inkl. Beschilderung
einmalig rund ca. 5.000.- Euro anfallen. Eine mögliche Förderung durch das
Projekt „Aktive Zentren“ zu 50% der Gesamtkosten, wird derzeit geprüft. Die
Kosten für WLan-Router an städtischen Gebäuden werden aus dem laufenden
eGov-Budget finanziert.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
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Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Antrag der FDP Stadtratsfraktion Nr. 092/2015 vom 12.06.2015