- Es
wird davon Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der
Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen
Rechts der Stadt Erlangen beschlossen hat,
a) den geprüften Jahresabschluss festzustellen,
b) den Jahresfehlbetrag in Höhe von 11.881,48 Euro mit der allgemeinen Rücklage zur Verlustabdeckung zu verrechnen,
c) den Vorstand zu entlasten. - Der Verwaltungsrat wird entlastet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Vorstand und Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen, berichten an den Gewährträger Stadt Erlangen über das Geschäftsjahr 2014.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Jahresergebnis in 2014: - 11.881,48 €
(Vorjahr – 99 T€, Vorvorjahr – 177 T€).
Betriebszuschuss (Grundzuschuss) aus
städt. Haushalt inkl. Zahlung aus Bürgschaft zur Ausschöpfung d.
Integrationsbudgets 2014: 0 € (Vorjahr 78
T€, Vorvorjahr: 150 T€)
Zweckgebundene städtische Zuschüsse
(Sozialkaufhaus, Hauptschulabschluss, Kompetenzagentur,
Sprachkursunterstützung) in 2014: 250 T€ (Vorjahr 179 T€, Vorvorjahr 218 T€).
Die
Zuschüsse sind ertragserhöhend unter den Aufwandszuschüssen gebucht.
1 Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Lagebericht für 2013
Nach § 6 Abs. 3 Buchstabe g der Unternehmenssatzung der „Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) – Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen“ hat der Verwaltungsrat den geprüften Jahresabschluss festzustellen, über die Verwendung des Jahresgewinns bzw. die Behandlung eines Jahresverlustes zu entscheiden sowie über die Entlastung des Vorstandes abzustimmen.
Der Jahresabschluss der GGFA AöR schließt per 31.12.2014 (Vorjahre 2013 und 2012) mit folgenden Zahlen (in T€) ab:
|
Ist |
WiPlan |
Ist |
Ist |
Bilanzsumme |
1.863 |
k. A. |
2.070 |
2.580 |
Eigenkapital |
1.228 |
k. A. |
1.240 |
1.339 |
Umsatzerlöse |
327 |
342 |
352 |
440 |
Aufwandszuschüsse |
4.431 |
4.283 |
4.425 |
4.779 |
Jahresergebnis |
-12 |
-157 |
-99 |
-177 |
Betriebszuschuss der Stadt |
0 |
0 |
79*) *) aus Bürgschaft zum Integrationsbudget |
150 |
Stammpersonal
ges. (inkl.
EAZ bezuschussten Mitarb. und Azubis ) |
78 |
k. A. |
79 |
83 |
Die Eigenkapitalquote beträgt 65,9% (Vorjahr 59,9%)
sowie weitere 4,5% (Vj. 3,0%) Verbindlichkeiten gegenüber dem Anstaltsträger,
der Stadt Erlangen.
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt -33 T€ (Vorjahr -351 T€). Für Investitionen in das Anlagevermögen wurden 2 T€ (Vorjahr 36 T€) eingesetzt.
Das Jahresergebnis 2014 ist 88 T€ besser als im Vorjahr und 145 T€ besser als geplant. Aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 07.10.2014, durch das eine Grundlage für Erstattungsansprüche des BMAS entfallen ist, konnten die Rückstellungen für Abrechnungsrisiken gegenüber dem BMAS um 176 T€ reduziert werden. Ohne die ungeplante erfolgswirksame Auflösung von Rückstellungen hätte das Jahresergebnis bei -238 T€ und damit 82 T€ unter Plan gelegen, u.a. aufgrund von Tarifsteigerungen, unerwarteten Umzugskosten sowie geringeren Erlöse im Sozialkaufhaus. Für 2015 wird aktuell mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet.
Die Spartenrechnung 2014 stellt sich für die beiden Unternehmensbereiche wie folgt dar:
in T€ |
Betrieb
gewerblicher Art |
Hoheitlicher
Bereich |
Gesamt |
Umsatzerlöse |
327 |
0 |
327 |
Zuschüsse |
1.238 |
2.603 |
3.841 *) |
Sonstiges |
89 |
219 |
308 *) |
Personalkosten |
-1.201 |
-2.298 |
-3.499 *) |
Sachkosten |
-469 |
-430 |
-899 *) |
Materialeinsatz |
-92 |
2 |
-90 |
Ergebnis |
-108 |
96 |
-12 |
*) Abweichungen zu den Werten
der GuV aufgrund von verschiedenen Ermittlungswegen.
Die Erlöse im Betrieb gewerblicher Art (BgA) zu 327 T€ (Vj. 352 T€) setzen sich zusammen aus dem Sozialkaufhaus mit 245 T€ (Vj. 285 T€), dem Bike-Projekt mit 77 T€ (Vj. 61 T€) sowie sonstigen Erträgen von 5 T€ (Vj. 6 T€). Die Aufwandszuschüsse bewegen sich mit 4.431 T€ (Vj. 4.425 T€) auf Vorjahresniveau. Sie gliedern sich – unterteilt nach Zuwendungsgebern – folgendermaßen:
|
2014 |
2013 |
2012 |
2011
|
2010 |
Stadt Erlangen/BMAS |
4.187 |
4.165 |
4.447 |
4.827 |
5.279 |
Regierung von Mittelfranken |
109 |
106 |
106 |
177 |
181 |
Europäischer Sozialfonds |
126 |
147 |
177 |
190 |
108 |
Übrige |
9 |
7 |
49 |
69 |
55 |
2 Ausblick 2014 – Auszüge aus dem
Lagebericht 2014 des Vorstands
· Durch verfassungsgerichtliche Entscheidung wurde die kommunale Option auf Dauer gesichert. Die Konstruktion der GGFA AöR, der Selbstvornahme von Maßnahmen (Grundsicherungsträger ist Maßnahmenträger) wird seit 2012 weiterhin durch das BMAS unter der Vorgabe der Einhaltung von Mindeststandards akzeptiert. Die ordnungsgemäße Einhaltung der Mindeststandards wurde durch eine Vorortprüfung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im März 2015 mit positivem Ergebnis geprüft.
· Der Arbeitsmarkt entwickelte sich im Jahr 2014 qualitativ schwieriger als im Vorjahr. Eine leichte Steigerung der Integrationen bei der Zeitarbeit von 18,0% auf 20,3% ging mit fallender Nachhaltigkeit der Integrationen einher. Dies ist auch ein Reflex auf die verfestigten Strukturen der Zielgruppe.
· Die zentralen finanziellen Risiken erwachsen aus der unsicheren, rückläufigen Bundesfinanzierung, dies in Verbindung mit der nicht adäquaten Ausfinanzierung der übertragenen Jobcenteraufgaben. Kosten- und Tarifsteigerungen werden im Finanzierungsmodell des Bundes nicht berücksichtigt.
· Zur Sicherstellung der Angebote für Erlanger SGB II-Empfänger und der rechtskreisübergreifenden Angebote für Jugendliche im Übergang Schule-Beruf hat die GGFA in den letzten Jahren massiv ihre Rücklagen geschmälert. Es ist deshalb eine zentrale Forderung, dass die Stadt Erlangen einen Finanzierungsbeitrag zur Verfügung stellt, der es der GGFA auch in Zukunft ermöglichen wird, sich an nicht 100%igen kostendeckenden Förderprogrammen zu beteiligen.
· Durch den Einsatz von - eigentlich nach Programmende 2015 wieder in den allgemeinen Eingliederungstitel EGT zurückfließenden - 50plus Mitteln in die neuen Bundesprogramme werden die in Erlangen ankommenden Eingliederungsmittel in Zukunft deutlich knapper werden. Um hier keine wesentliche Förderlücke erwachsen zu lassen, hat sich die GGFA erfolgreich in der Akquise von SGB II - Drittmitteln und Projekten der Jugendberufshilfe für die zukünftigen Jahre engagiert.
· Hervorzuhebende Drittmittelakquisitionen sind:
- die ESF-Projekte Bedarfsgemeinschaftscoaching, und Kajak, ein Projekt für Alleinerziehende in der neuen bayerischen ESF-Förderperiode bis 2020 mit einem voraussichtlichen Gesamtvolumen von 1 Mio. €
- das Projekt im Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose ab Juni 2015 bis Mai 2018 mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Mio. €.
- die Programmteilnahme am Bundesprogramm für arbeitslose Schwerbehinderte mit einem Volumen über 1,6 Mio. € ab April 2015 bis März 2018. Diese Mittel werden ausschließlich an regionale externe Träger fließen.
- Die Entwicklung des BGAs mit seiner starken Einbindung in die kommunale Jugendberufshilfe und im Übergangsmanagement Schule/Beruf lassen ebenfalls sehr positive Prognosen zu.
- Die Entwicklung der BGAs mit seiner starken Einbindung in die kommunale Jugendberufshilfe und im Übergangsmanagement Schule/Beruf lassen ebenfalls sehr positive Prognosen zu.
- Für die Teilnahme am Wettbewerb für das Bundesprogramm für Teilhabearbeitsplätze wurde von Seiten des BMAS auf Basis der vom Jobcenter eingereichte Konzeption grüne Licht für 30 Teilhabearbeitsplätze gegeben.
- Aktiv hat die GGFA für das Stadtjugendamt den Förderantrag für das Nachfolgeprogramm der Kompetenzagentur (Jugend stärken im Quartier) gestellt und den Zuschlag erhalten. Die Kofinanzierung und Beauftragung erfolgt durch das Jugendamt. Das Programmvolumen bis 31.12.2018 umfasst insgesamt 816 T€.
3 Feststellungen des Abschlussprüfers
Der Wirtschaftsprüfer Herr Klaus Dehner von der Erlanger Kanzlei Steinacker Müller Dehner hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2014 geprüft und mit Datum vom 30.06.2015 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Die
Jahresabschlussprüfung wurde nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.
Nach Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnissen entspricht der Jahresabschluss den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Zum Lagebericht führt der Abschlussprüfer
aus, dass dieser im Einklang mit dem Jahresabschluss steht und insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt. Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend dargestellt.
4 Bericht des Verwaltungsrates der GGFA
Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 17.07.2015 den Jahresabschluss 2014 und den Prü-fungsbericht beraten. An den anwesenden Abschlussprüfer, Herrn Dehner, wurden Fragen gerichtet, diskutiert und beantwortet. Der Verwaltungsrat hat den Jahresabschluss mit dem Lagebericht einstimmig zur Kenntnis genommen, festgestellt und dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 ausgesprochen.
Des Weiteren hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Jahresfehlbetrag 2014 in Höhe von 11.881,48 € mit der allgemeinen Rücklage in Höhe von 1.213.880,82 € zu verrechnen.
Der Vorstand hat den Verwaltungsrat während des Geschäftsjahres regelmäßig schriftlich und mündlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. Der Verwaltungsrat hat die Tätigkeit des Vorstands überwacht und in seinen Sitzungen am 11.07. und 21.11.2014 die grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik ausführlich beraten. Zusätzlich gab es eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Vorstand und VR-Vorsitzenden.
5 Geschäfts-/Sozialbericht
a)
Betriebsteil
gewerblicher Art – Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote der GGFA in 2014
Ausgewählt die wichtigsten Daten im Überblick:
Abteilung |
Platzangebot |
Teilnehmer 2014*) |
20
(Vj. 24) |
69
(Vj. 86) |
|
AGH
extern mit Coaching |
10
(Vj. 5) |
23
(Vj. 11) |
Betrieblicher
Sozialdienst (BSD-AGH) |
20
(Vj. 2) |
69
(Vj. 97) |
Werkakademie
PAS |
24 (Vj. 24) |
153 (Vj. 218) |
CLEO |
10
(Vj. 10) |
21
(Vj. 17) |
FAKT |
10
(Vj. 10) |
9
(Vj. 9) |
transit/last
Minute |
42 (Vj. 52) |
87 (Vj. 92) |
Eichendorffschule
(GTB) |
80 (Vj. 85) |
80 (Vj. 79) |
BaE/abH/EQ |
9 (Vj. 7) |
17 (Vj. 11) |
Berufsvorbereitungsklasse
(BVK) |
20 |
25 |
BG-Coaching |
40
(Vj. 46) |
77
(Vj. 89) |
Kompetenzagentur |
80 (Vj. 80) |
131 (Vj. 134) |
KAJAK
Start |
40
(Vj. 40) |
55
(Vj. 34) |
Kombimaßnahme
(50up) |
38
(Vj. 120) |
37
(Vj. 90) |
C
Modell (50up) |
160 (Vj. 160) |
104 (Vj. 140) |
Bewerbungszentrum |
nach
Bedarf |
3.537
(Vj. 1.192) |
Gesamtangebot
und Teilnehmer |
603 (Vj. 750) |
4.494 (Vj. 2.641) |
*)
differenzierte Kundenzählung ab 2014
b)
Hoheitlicher
Bereich/Eingliederungsbereich
Ausgewählt die wichtigsten Daten:
|
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
Alg2-Bezieher Dezember: |
3.063 |
3.042 |
2.979 |
2.975 |
3.256 |
- davon arbeitslos (gem. BA
Definition): |
1.566 |
1.450 |
1.450 |
1.296 |
1.337 |
entspricht Al-Quote SGB II in % |
2,4 |
2,4 |
2,4 |
2,2 |
2,3 |
Eingliederungsleistungen gesamt: |
5.063 |
3.164 |
2.663 |
3.955 |
3.430 |
Vermittlungen in Arbeit oder
Ausbildung |
1.086 |
1.044 |
1.019 |
1.109 |
1.156 |
Passivleistungen in Mio. Euro |
23,3 |
22,7 |
21,5 |
21,8 |
25,1 |
Anlagen:
Anlage 1 Bilanz zum
31.12.2014
Anlage 2 GuV für das Geschäftsjahr 2014