Den Verwaltungsvorschlägen zur Bezuschussung der vier Erlanger Naturschutzverbände Bund Naturschutz Kreisgruppe Erlangen e.V., Natur- und Umwelthilfe e.V., der Naturschutzgemeinschaft Erlangen e.V. und dem Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Erlangen e.V. wird zugestimmt.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die vier Erlanger Naturschutzorganisationen Natur- und Umwelthilfe e.V.(NUH), Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erlangen e.V. (BN), die Erlanger Kreisgruppe des Landesbund für Vogelschutz und die Naturschutzgemeinschaft Erlangen e.V.(NGE) haben wie im Vorjahr beantragt, im Jahr 2015 städt. Zuschüsse für ihre Naturschutzprojekte im Stadtgebiet zu erhalten (siehe Anlagen 1-4). Die vier Vereine haben die Verwendungsnachweise für die Zuschüsse des Jahres 2014 dem Umweltamt termingerecht vorgelegt. Die Prüfung der Verwendungsnachweise hat ergeben, dass die städt. Mittel sachgerecht verwendet wurden. Im Haushalt 2015 stehen insgesamt 40.900 EURO im Budget des Umweltamtes zur Verfügung, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 5.100 EURO.
Ausgehend von der bisherigen Praxis, dass alle vier Verbände zu gleichen Teilen gefördert werden sollen (somit 10.225 EURO pro Verband), werden zu den vorliegenden Zuschussanträgen von der Verwaltung folgende Aussagen getroffen bzw. folgende Vorschläge unterbreitet:
Natur - und Umwelthilfe e.V. -NUH- (Antrag vom 21.05.2015):
Im April 2015 wurde eine neue
Vorstandschaft des Vereins gewählt. Vorsitzender ist Herr Matthias Thurau,
Erlangen, der die Nachfolge von Herrn Otto Krämling übernommen hat. Vor diesem
Hintergrund wurde als Einzelfallentscheidung vereinbart, den nach der Ausschlussfrist
(31.03.) eingegangenen Zuschussantrag in diese Vorlage mitaufzunehmen.
Bezogen auf den o.g.
Förderantrag erachtet die Verwaltung folgende Positionen als förderfähig:
Pos. 1 Biotop-Pflege (Fläche ca.
8 ha)
Die NUH pflegt und unterhält
verschiedene Biotopflächen im Bereich der Stadt Erlangen, darunter der
Laubfroschweiher in Dechsendorf, das Stählin-Biotop (Langenaugraben), das
Feuchtbiotop mit Wasserrad-Wiesenbewässerungssystem (Schöpfrad) in Bruck,
Kleingewässer in den Obere Wiesen, sowie weitere Flächen in den Regnitzwiesen
und am Schronfeld. Diese dienen als Lebensraum für zahlreiche selten gewordene
Tier- und Pflanzenarten. Neben den regelmäßig notwendigen Arbeiten wie
beispielsweise Baum- und Strauch-Schneidearbeiten, sowie das fast tägliche
Entfernen von Treibgut vom Schutzrechen des Schöpfrades in der Regnitz, sind
dieses Jahr vor allem die Mäh- und
Instandhaltungsarbeiten zum Erhalt der Flächen am Stählin-Biotop sowie
Entfernung des Sandbodens aus den Kleingewässern im Biotop Obere Wiesen
geplant. Die dazu notwendigen Mittel sind voraussichtlich:
- Aushub- und Mäharbeiten 5.000
EURO
- Werkzeuge und
Arbeitsmaterialien (Neuanschaffungen/Reparatur) 800 EURO
- Erneuerung der Beschilderung
der Biotope 300 EURO
- Betriebskosten/Rücklagen für
NUH-Fahrzeug 1.000 EURO
- Verwaltung, Telefon, Post,
Papier 350 EURO
Summe: ca. 7.450 EURO
Die Verwaltung erachtet diese
Maßnahmen als förderfähig, wenn sie unter primärer Inanspruchnahme staatlicher
Zuschussmittel erfolgen und mit der Naturschutz- bzw. Wasserrechtsbehörde
abgestimmt sind. Hinsichtlich der anzuerkennenden Aufwendungen, die über die
sog. Aufwandspauschale abgerechnet werden können, gelten die bisherigen Festlegungen
des UVPA weiter; durch die Aufwandspauschale abgegolten sind damit sämtliche Aufwandentschädigungen
der Mitarbeiter, sämtliche Bürokosten (Materialien und Geräte), Fahrtkosten und
die Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit (Plakate, Ausstellungen, Vorträge,
Honorarkosten für Referenten u.ä.).
Pos. 2 Schutz und
Pflegemaßnahmen für Horst, Nist-, Brut- und Ruheplätze für verschiedene Vogel-
und Fledermausarten:
Die Schaffung und Pflege von
Nistplätzen ist neben der Biotop-Pflege ein weiterer Schwerpunkt der NUH. So
unterhält die NUH mehrere Vogelschutzstationen (z. B. in alten Trafohäusern)
und betreut mehrere Kirchböden und Türme. Die NUH bemüht sich Vogelarten wie
Weißstorch, Schleiereule, Wander- und Turmfalke, Bekassine, Wiesenbrüter,
Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalbe im Gebiet der Stadt Erlangen geeignete
Lebensräume und Brutplätze zu ermöglichen. Die dazu notwendigen Mittel sind
voraussichtlich:
- Reparatur an der
Vogelschutzstation Weidenweg: 1.000 EURO
- Neuanschaffung/Ersatz von
Nisthilfen: 500 EURO
- Literatur 200 EURO
- Beringung der Jungstörche mit
Hubwagen und ggf. Horstschäden beseitigen
(nach Absprache und Genehmigung
durch die Regierung von Mittelfranken) 1.000
EURO
Summe: ca. 2.700 EURO
Die
Verwaltung sieht die Schutz- und Fördermaßnahmen wie dargestellt als
förderfähig an. Die genannten Aufwendungen für die Storchenhorstpflege und die
Kennzeichnung der Jungtiere werden dann als förderfähig erachtet, wenn die
Maßnahmen mit der Höheren Naturschutzbehörde abgestimmt bzw. von dieser
explizit genehmigt werden.
Gesamt (Pos. 1 und 2.): ca. 10.150
EURO
Sollten einzelne, im Zuschussantrag zur Förderung beantragte Projekte im Laufe des Zuwendungszeitraumes nicht durchgeführt werden, besteht in begründeten Einzelfällen die Möglichkeit, stattdessen andere Projekte in die Förderung mit einzubeziehen; dies bedarf der vorherigen schriftlichen Anzeige und der vorherigen Genehmigung durch die Stadt Erlangen.
Die
Verwaltung schlägt vor, dem Verein für
seine vorgenannten Arten- und Biotopschutzmaßnahmen den Betrag in Höhe von
10.225 EURO zu gewähren. Voraussetzung hierfür ist, dass die Projekte vorher
mit dem Umweltamt abgestimmt und naturschutzfachlich positiv bewertet werden.
Bund Naturschutz, Kreisgruppe
Erlangen e.V. – BN - (Antrag vom 31.03.2015)
Der vorliegende Förderantrag beinhaltet auf dem Sektor des
Arten- und Biotopschutzes die Weiterführung von Projekten der Flächenbetreuung
auf städtischen Grundstücken sowie Ausgaben für Veranstaltungen, die der Verein
(z.B. im Rahmen des Holzweg-Aktionstages in Büchenbach) der Erlanger
Bevölkerung anbietet. Wie im Vorjahr soll die städt. Förderung auch auf einer
von der Stadt Erlangen angepachteten Streuobstwiese bei Atzelsberg für
Pflegemaßnahmen verwendet werden. Das Grundstück wurde in den letzten Jahren zu
einem Obstlehrgarten entwickelt und dient u.a. vielen Erlanger Schulen und der
Bevölkerung zu Lehrzwecken.
Für das vereinseigene Fahrzeug werden Reparaturkosten in
Höhe von voraussichtlich 1.350 EURO incl. einer Rücklagenbildung veranschlagt,
die als förderfähig erachtet werden, da ohne das Fahrzeug die Arten- und Biotopschutzarbeiten
nicht möglich sind.
Neben den Naturschutzprojekten wird der Stadtzuschuss noch
für folgende Planungen erbeten:
Die Fortführung des Projektes „Gärten in der Stadt“
umfasst in erster Linie die Anschaffung neuer Arbeitsgeräte und
Pflanzmaterialien.
Auf dem Gebiet des Energie- und Klimaschutzes
wird die städt. Förderung schwerpunktmäßig für Vortragsreihen,
Demonstrationsobjekte (u.a. für Wärmepumpen, Windkraft und Lichttechnik) und themenbezogene Informationsmaterialien
erbeten. Der BN wirkt auch an den Projekten EnergieeffizientER, Energierunde
GewoBau und der Agenda21 mit und bittet, hierfür die städtischen Fördermittel
einsetzen zu dürfen.
Das Projekt „Umweltbildung“ umfasst div. Exkursionen
für Schulklassen zum Thema „Sehnsucht Wildnis“, Naturerlebnisführungen während
der Schulferien und div. andere Kinderprogramme.
Die Erlanger BN-Kreisgruppe möchte des Weiteren ihr Projekt „Umweltbildung
für ältere Mitbürger“ fortführen.
Das Projekt „Verbraucherschutz, Ernährung und Gesundheit“
beinhaltet publikumswirksame Aktionen zur regionalen Vermarktung von Produkten
und Erzeugnissen aus Streuobstbeständen;
hierfür soll ein neuer Sonnenschirm angeschafft werden.
Auf dem Gebiet der Verbraucherberatung ist der BN
mit seiner Bildungsarbeit vom Bayer. Volkshochschulverband anerkannt; in
Ergänzung zu den städt. Beratungsstellen werden zusätzliche Serviceleistungen
erbracht, die mit rd. 60 Arbeitsstd./ jährlich beziffert werden. Hier erbittet
der BN die Übernahme der Personalkosten.
Zusammenfassung: Für die nachgenannten Projekte ergeht
folgender Fördervorschlag (mit anrechnungsfähigen Beträgen):
Arten- und
Biotopschutz auf städt. Flächen bis
8.740 EURO
Garten in der Stadt: bis 610 EURO
Energie und Klimaschutz: bis
2.320 EURO
Umweltbildung: bis
1.090 EURO
Verbraucherschutz, Gesundheit, Ernährung bis 330 EURO
Verbraucherberatung (Personalkosten, 40 Std.) bis
1.560 EURO
Die Planungen umfassen Ausgaben
in einer Gesamthöhe von 14.650 EURO. Seitens der Verwaltung wird ein Förderbetrag in Höhe von insgesamt 10.225
EURO für die vorstehenden Projekte vorgeschlagen.
Naturschutzgemeinschaft Erlangen
–NGE- (Anträge vom 18.01.2015 und
25.03.2015)
Für
das lfd. Jahr ist beabsichtigt, die neue Toilettenanlage auf dem Weihergrundstück
an der Barthelmeßstraße auszubauen und u.a. eine Hebeanlage zu integrieren. Der
ebenfalls letztes Jahr begonnene Ausbau der Informationshütte mit neuen
Exponaten, Strom und Wasser wird im lfd. Jahr abgeschlossen. Für die
wechselnden Ausstellungen werden neue Materialien angeschafft.
Der
Verein wird für die auf dem Weihergrundstück gehaltenen Tierarten eine sog.
Wintergrube erstellen. Zudem muss am bestehenden Gehege für Feuersalamander
eine größere Reparatur durchgeführt werden, da hier ein Frostschaden entstanden
ist.
Im
„Grünen Klassenzimmer“ sollen die Sitzgelegenheiten erneuert und ausgebaut
werden.
Der
Verein führt zudem seine landschaftspflegerischen Maßnahmen auf ökologisch
wertvollen Grundstücken in der Umgebung
des Wasserwerks-West fort und organisierte im März 2015 wie jedes Jahr die
Amphibienschutzmaßnahmen am Kuhwasen und dem Hellersweiher.
Wie in den Vorjahren beantragt
die Naturschutzgemeinschaft die Bezuschussung der Personalstelle für eine
pädagogische Kraft mit einem Anteil in Höhe von 2.000 EURO, die die zahlreichen
Schulklassenführungen auf dem Weihergrundstück in diesem Jahr durchführen wird.
Das Umweltamt vertritt hierzu die Auffassung, dass der Verein damit einen
wichtigen Beitrag zur familien- und kinderfreundlichen Stadt Erlangen leistet,
was im Jahr 2014 durch 45 Veranstaltungen mit rd. 2.000 Besuchern dokumentiert
wurde.
Insgesamt werden für das
Weihergrundstück, die Landschaftspflegemaßnahmen und für die Personalstelle
12.350 EURO als städt. Zuschuss erbeten, der im Hinblick auf das Budget des
Umweltamtes wie folgt gewährt werden sollte:
Weiterer Ausbau des
Weihergrundstücks und
Aufwendungen für landschaftspflegerische Maßnahmen: 8.225 EURO
Zuschuss für die
Personalkostenaufwendungen für Führungen 2.000
EURO
Die Verwaltung schlägt somit
eine Förderung in einer Gesamthöhe von 10.225 EURO vor.
Landesbund für Vogelschutz,
Kreisgruppe Erlangen (Antrag vom 25.02.2015)
Die örtliche Kreisgruppe des LBV
hat mit dem sich in der Anlage befindlichen Schreiben einen Zuschuss in Höhe
von 11.570 EURO beantragt. Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter planen auch 2015 elf naturkundliche
Führungen im Bereich des Erlanger Stadtgebietes, u.a. im Rahmen der
bayernweiten „BayernTourNatur-Aktion“ .sowie bei der „Rädli“ und dem
Büchenbacher „Holzweg-Aktionstag“ im Juni 2015. Der Verein beteiligt sich zudem
am Ferienprogramm und dem der Jugendkunstschule der Stadt Erlangen. Die
LBV-Kindergruppe im Ortsteil Bruck hat regen Zulauf und möchte ihre
Umweltbildungsaktionen intensivieren.
Das im Jahr 2008 begonnene Gebäudebrüterprojekt
soll im lfd. Jahr weiter ausgebaut werden. Näheres kann unter der Internetseite
www.gebaeudebrueter-erlangen.de in Erfahrung gebracht werden.
Der Verein kooperiert hier im Besonderen mit Bauträgern, um auf die Vereinbarkeit
von baulicher Nachverdichtungen mit den Lebensräumen heimscher Tierarten
hinzuweisen.
Die Zusammenarbeit mit dem
Botanischen Garten soll intensiviert werden mit dem Angebot einer neuen
Futterstelle und neuen Informationstafeln für die Besucher.
Auch die vom LBV in Erlangen
angebrachten Nisthilfen bedürfen weiterer Pflege und müssen ggf. ersetzt
und ausgebaut werden. Der LBV möchte
zudem die örtlichen Amphibienschutzmaßnahmen unterstützen und ein
„Fledermaustelefon“ für den Bürger anbieten, um aufgefundene Tiere pflegen zu
können.
Die Verwaltung schlägt im
Hinblick auf die im Budget des Umweltamtes enthaltene Summe eine Förderung in
einer Gesamthöhe von 10.225 € vor.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Bezuschussung unter dem Aspekt der vorgelegten Förderanträge und einem Pauschalbetrag für wiederkehrende Aufwendungen.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Vorprüfung der Zuschussanträge durch die Verwaltung; Vorlage und Prüfung der Verwendungsnachweise; eine Bezuschussung im Folgejahr ist nur bei einer sachgerechten Verwendung der Vorjahresmittel möglich.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Es handelt sich um eine freiwillige
Leistung. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 22.01.2015 beschlossen, die
Haushaltsmittel im Budget des Umweltamtes um 5.100 EURO zu erhöhen; insgesamt
steht ein Betrag in Höhe von 40.900 EURO zur Verfügung.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk 31.00.90/55410031
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Anlage 1_Zuschussantrag Bund Naturschutz, Kreisgruppe
Erlangen e. V.
Anlage 2_Zuschussantrag Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Erlangen
Anlage 3_Zuschussantrag Naturschutzgemeinschaft Erlangen
Anlage 4_Zuschussantrag Natur- und Umwelthilfe e. V.