Betreff
Städtische Zuschüsse an die Erlanger Naturschutzverbände im Jahr 2015
Vorlage
31/062/2015
Aktenzeichen
I/31
Art
Beschlussvorlage

Den Verwaltungsvorschlägen zur Bezuschussung der vier Erlanger Naturschutzverbände Bund Naturschutz Kreisgruppe Erlangen e.V., Natur- und Umwelthilfe e.V., der Naturschutzgemeinschaft Erlangen e.V. und dem Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Erlangen e.V. wird zugestimmt.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Die vier Erlanger Naturschutzorganisationen Natur- und Umwelthilfe e.V.(NUH), Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erlangen e.V. (BN), die Erlanger Kreisgruppe des Landesbund für Vogelschutz und die Naturschutzgemeinschaft Erlangen e.V.(NGE) haben wie im Vorjahr beantragt, im Jahr 2015 städt. Zuschüsse für ihre Naturschutzprojekte im Stadtgebiet zu erhalten (siehe Anlagen 1-4). Die vier Vereine haben die Verwendungsnachweise für die Zuschüsse des Jahres 2014 dem Umweltamt termingerecht vorgelegt. Die Prüfung der Verwendungsnachweise hat ergeben, dass die städt. Mittel sachgerecht verwendet wurden. Im Haushalt 2015 stehen insgesamt 40.900 EURO im Budget des Umweltamtes zur Verfügung, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 5.100 EURO.

Ausgehend von der bisherigen Praxis, dass alle vier Verbände zu gleichen Teilen gefördert werden sollen (somit 10.225 EURO pro Verband), werden zu den vorliegenden Zuschussanträgen von der Verwaltung folgende Aussagen getroffen bzw. folgende Vorschläge unterbreitet:


Natur - und Umwelthilfe e.V. -NUH- (Antrag vom 21.05.2015):

Im April 2015 wurde eine neue Vorstandschaft des Vereins gewählt. Vorsitzender ist Herr Matthias Thurau, Erlangen, der die Nachfolge von Herrn Otto Krämling übernommen hat. Vor diesem Hintergrund wurde als Einzelfallentscheidung vereinbart, den nach der Ausschlussfrist (31.03.) eingegangenen Zuschussantrag in diese Vorlage mitaufzunehmen.

 

Bezogen auf den o.g. Förderantrag erachtet die Verwaltung folgende Positionen als förderfähig:

 

Pos. 1 Biotop-Pflege (Fläche ca. 8 ha)

Die NUH pflegt und unterhält verschiedene Biotopflächen im Bereich der Stadt Erlangen, darunter der Laubfroschweiher in Dechsendorf, das Stählin-Biotop (Langenaugraben), das Feuchtbiotop mit Wasserrad-Wiesenbewässerungssystem (Schöpfrad) in Bruck, Kleingewässer in den Obere Wiesen, sowie weitere Flächen in den Regnitzwiesen und am Schronfeld. Diese dienen als Lebensraum für zahlreiche selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Neben den regelmäßig notwendigen Arbeiten wie beispielsweise Baum- und Strauch-Schneidearbeiten, sowie das fast tägliche Entfernen von Treibgut vom Schutzrechen des Schöpfrades in der Regnitz, sind dieses Jahr vor allem die  Mäh- und Instandhaltungsarbeiten zum Erhalt der Flächen am Stählin-Biotop sowie Entfernung des Sandbodens aus den Kleingewässern im Biotop Obere Wiesen geplant. Die dazu notwendigen Mittel sind voraussichtlich:

- Aushub- und Mäharbeiten                                                                            5.000 EURO

- Werkzeuge und Arbeitsmaterialien (Neuanschaffungen/Reparatur)              800 EURO

- Erneuerung der Beschilderung der Biotope                                                    300 EURO

- Betriebskosten/Rücklagen für NUH-Fahrzeug                                            1.000 EURO

- Verwaltung, Telefon, Post, Papier                                                                   350 EURO

                                                                                                    Summe: ca. 7.450 EURO

 

Die Verwaltung erachtet diese Maßnahmen als förderfähig, wenn sie unter primärer Inanspruchnahme staatlicher Zuschussmittel erfolgen und mit der Naturschutz- bzw. Wasserrechtsbehörde abgestimmt sind. Hinsichtlich der anzuerkennenden Aufwendungen, die über die sog. Aufwandspauschale abgerechnet werden können, gelten die bisherigen Festlegungen des UVPA weiter; durch die Aufwandspauschale abgegolten sind damit sämtliche Aufwandentschädigungen der Mitarbeiter, sämtliche Bürokosten (Materialien und Geräte), Fahrtkosten und die Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit (Plakate, Ausstellungen, Vorträge, Honorarkosten für Referenten u.ä.).

 

Pos. 2 Schutz und Pflegemaßnahmen für Horst, Nist-, Brut- und Ruheplätze für verschiedene Vogel- und Fledermausarten:

Die Schaffung und Pflege von Nistplätzen ist neben der Biotop-Pflege ein weiterer Schwerpunkt der NUH. So unterhält die NUH mehrere Vogelschutzstationen (z. B. in alten Trafohäusern) und betreut mehrere Kirchböden und Türme. Die NUH bemüht sich Vogelarten wie Weißstorch, Schleiereule, Wander- und Turmfalke, Bekassine, Wiesenbrüter, Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalbe im Gebiet der Stadt Erlangen geeignete Lebensräume und Brutplätze zu ermöglichen. Die dazu notwendigen Mittel sind voraussichtlich:

- Reparatur an der Vogelschutzstation Weidenweg:                                                  1.000 EURO

- Neuanschaffung/Ersatz von Nisthilfen:                                                                       500 EURO

- Literatur                                                                                                                        200 EURO

- Beringung der Jungstörche mit Hubwagen und ggf. Horstschäden beseitigen

(nach Absprache und Genehmigung durch die Regierung von Mittelfranken)         1.000 EURO

                                                                                                              Summe:  ca. 2.700 EURO

 

Die Verwaltung sieht die Schutz- und Fördermaßnahmen wie dargestellt als förderfähig an. Die genannten Aufwendungen für die Storchenhorstpflege und die Kennzeichnung der Jungtiere werden dann als förderfähig erachtet, wenn die Maßnahmen mit der Höheren Naturschutzbehörde abgestimmt bzw. von dieser explizit genehmigt werden.

 

 

                                                                                          Gesamt (Pos. 1 und 2.): ca. 10.150 EURO

 

 

Sollten einzelne, im Zuschussantrag zur Förderung beantragte Projekte im Laufe des Zuwendungszeitraumes nicht durchgeführt werden, besteht in begründeten Einzelfällen die Möglichkeit, stattdessen andere Projekte in die Förderung mit einzubeziehen; dies bedarf der vorherigen schriftlichen Anzeige und der vorherigen Genehmigung durch die Stadt Erlangen.

 

Die Verwaltung schlägt vor, dem Verein  für seine vorgenannten Arten- und Biotopschutzmaßnahmen den Betrag in Höhe von 10.225 EURO zu gewähren. Voraussetzung hierfür ist, dass die Projekte vorher mit dem Umweltamt abgestimmt und naturschutzfachlich positiv bewertet werden.

 

 

Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erlangen e.V. – BN - (Antrag vom 31.03.2015)

 

Der vorliegende Förderantrag beinhaltet auf dem Sektor des Arten- und Biotopschutzes die Weiterführung von Projekten der Flächenbetreuung auf städtischen Grundstücken sowie Ausgaben für Veranstaltungen, die der Verein (z.B. im Rahmen des Holzweg-Aktionstages in Büchenbach) der Erlanger Bevölkerung anbietet. Wie im Vorjahr soll die städt. Förderung auch auf einer von der Stadt Erlangen angepachteten Streuobstwiese bei Atzelsberg für Pflegemaßnahmen verwendet werden. Das Grundstück wurde in den letzten Jahren zu einem Obstlehrgarten entwickelt und dient u.a. vielen Erlanger Schulen und der Bevölkerung zu Lehrzwecken.

Für das vereinseigene Fahrzeug werden Reparaturkosten in Höhe von voraussichtlich 1.350 EURO incl. einer Rücklagenbildung veranschlagt, die als förderfähig erachtet werden, da ohne das Fahrzeug die Arten- und Biotopschutzarbeiten nicht möglich sind.

Neben den Naturschutzprojekten wird der Stadtzuschuss noch für folgende Planungen erbeten:

Die Fortführung des Projektes „Gärten in der Stadt“ umfasst in erster Linie die Anschaffung neuer Arbeitsgeräte und Pflanzmaterialien.

Auf dem Gebiet des Energie- und Klimaschutzes wird die städt. Förderung schwerpunktmäßig für Vortragsreihen, Demonstrationsobjekte (u.a. für Wärmepumpen, Windkraft und Lichttechnik)  und themenbezogene Informationsmaterialien erbeten. Der BN wirkt auch an den Projekten EnergieeffizientER, Energierunde GewoBau und der Agenda21 mit und bittet, hierfür die städtischen Fördermittel einsetzen zu dürfen.

Das Projekt „Umweltbildung“ umfasst div. Exkursionen für Schulklassen zum Thema „Sehnsucht Wildnis“, Naturerlebnisführungen während der Schulferien und div. andere Kinderprogramme.
Die Erlanger BN-Kreisgruppe möchte des Weiteren ihr Projekt „Umweltbildung für  ältere Mitbürger“ fortführen.

Das Projekt „Verbraucherschutz, Ernährung und Gesundheit“ beinhaltet publikumswirksame Aktionen zur regionalen Vermarktung von Produkten und  Erzeugnissen aus Streuobstbeständen; hierfür soll ein neuer Sonnenschirm angeschafft werden.

Auf dem Gebiet der Verbraucherberatung ist der BN mit seiner Bildungsarbeit vom Bayer. Volkshochschulverband anerkannt; in Ergänzung zu den städt. Beratungsstellen werden zusätzliche Serviceleistungen erbracht, die mit rd. 60 Arbeitsstd./ jährlich beziffert werden. Hier erbittet der BN die Übernahme der Personalkosten.

Zusammenfassung:  Für die nachgenannten Projekte ergeht folgender Fördervorschlag (mit anrechnungsfähigen Beträgen):

 

Arten- und Biotopschutz auf städt. Flächen               bis 8.740 EURO
Garten in der Stadt:                                                    bis    610 EURO
Energie und Klimaschutz:                                           bis 2.320 EURO
Umweltbildung:                                                           bis 1.090 EURO
Verbraucherschutz, Gesundheit, Ernährung              bis    330 EURO
Verbraucherberatung (Personalkosten, 40 Std.)        bis 1.560 EURO

 

Die Planungen umfassen Ausgaben in einer Gesamthöhe von 14.650 EURO. Seitens der Verwaltung wird  ein Förderbetrag in Höhe von insgesamt 10.225 EURO für die vorstehenden Projekte vorgeschlagen.

 

 

Naturschutzgemeinschaft Erlangen –NGE-  (Anträge vom 18.01.2015 und 25.03.2015)

 

Für das lfd. Jahr ist beabsichtigt, die neue Toilettenanlage auf dem Weihergrundstück an der Barthelmeßstraße auszubauen und u.a. eine Hebeanlage zu integrieren. Der ebenfalls letztes Jahr begonnene Ausbau der Informationshütte mit neuen Exponaten, Strom und Wasser wird im lfd. Jahr abgeschlossen. Für die wechselnden Ausstellungen werden neue Materialien angeschafft.

Der Verein wird für die auf dem Weihergrundstück gehaltenen Tierarten eine sog. Wintergrube erstellen. Zudem muss am bestehenden Gehege für Feuersalamander eine größere Reparatur durchgeführt werden, da hier ein Frostschaden entstanden ist.

Im „Grünen Klassenzimmer“ sollen die Sitzgelegenheiten erneuert und ausgebaut werden.

Der Verein führt zudem seine landschaftspflegerischen Maßnahmen auf ökologisch wertvollen Grundstücken in der  Umgebung des Wasserwerks-West fort und organisierte im März 2015 wie jedes Jahr die Amphibienschutzmaßnahmen am Kuhwasen und dem Hellersweiher.

Wie in den Vorjahren beantragt die Naturschutzgemeinschaft die Bezuschussung der Personalstelle für eine pädagogische Kraft mit einem Anteil in Höhe von 2.000 EURO, die die zahlreichen Schulklassenführungen auf dem Weihergrundstück in diesem Jahr durchführen wird. Das Umweltamt vertritt hierzu die Auffassung, dass der Verein damit einen wichtigen Beitrag zur familien- und kinderfreundlichen Stadt Erlangen leistet, was im Jahr 2014 durch 45 Veranstaltungen mit rd. 2.000 Besuchern dokumentiert wurde.

Insgesamt werden für das Weihergrundstück, die Landschaftspflegemaßnahmen und für die Personalstelle 12.350 EURO als städt. Zuschuss erbeten, der im Hinblick auf das Budget des Umweltamtes wie folgt gewährt werden sollte:

 

Weiterer Ausbau des Weihergrundstücks und
Aufwendungen für landschaftspflegerische Maßnahmen:                8.225 EURO

Zuschuss für die Personalkostenaufwendungen für Führungen       2.000 EURO

 

Die Verwaltung schlägt somit eine Förderung in einer Gesamthöhe von 10.225 EURO vor.

 

 

Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Erlangen (Antrag vom 25.02.2015)

 

Die örtliche Kreisgruppe des LBV hat mit dem sich in der Anlage befindlichen Schreiben einen Zuschuss in Höhe von 11.570 EURO beantragt. Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter planen auch 2015 elf  naturkundliche Führungen im Bereich des Erlanger Stadtgebietes, u.a. im Rahmen der bayernweiten „BayernTourNatur-Aktion“ .sowie bei der „Rädli“ und dem Büchenbacher „Holzweg-Aktionstag“ im Juni 2015. Der Verein beteiligt sich zudem am Ferienprogramm und dem der Jugendkunstschule der Stadt Erlangen. Die LBV-Kindergruppe im Ortsteil Bruck hat regen Zulauf und möchte ihre Umweltbildungsaktionen intensivieren.

 

Das im Jahr 2008 begonnene Gebäudebrüterprojekt soll im lfd. Jahr weiter ausgebaut werden. Näheres kann unter der Internetseite www.gebaeudebrueter-erlangen.de in Erfahrung gebracht werden. Der Verein kooperiert hier im Besonderen mit Bauträgern, um auf die Vereinbarkeit von baulicher Nachverdichtungen mit den Lebensräumen heimscher Tierarten hinzuweisen.

 

Die Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten soll intensiviert werden mit dem Angebot einer neuen Futterstelle und neuen Informationstafeln für die Besucher.

 

Auch die vom LBV in Erlangen angebrachten Nisthilfen bedürfen weiterer Pflege und müssen ggf. ersetzt und ausgebaut werden. Der LBV möchte  zudem die örtlichen Amphibienschutzmaßnahmen unterstützen und ein „Fledermaustelefon“ für den Bürger anbieten, um aufgefundene Tiere pflegen zu können.

 

Die Verwaltung schlägt im Hinblick auf die im Budget des Umweltamtes enthaltene Summe eine Förderung in einer Gesamthöhe von 10.225 €  vor.

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Bezuschussung unter dem Aspekt der vorgelegten Förderanträge und einem Pauschalbetrag für wiederkehrende Aufwendungen.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Vorprüfung der Zuschussanträge durch die Verwaltung; Vorlage und Prüfung der Verwendungsnachweise; eine Bezuschussung im Folgejahr ist nur bei einer sachgerechten Verwendung der Vorjahresmittel möglich.

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Es handelt sich um eine freiwillige Leistung. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 22.01.2015 beschlossen, die Haushaltsmittel im Budget des Umweltamtes um 5.100 EURO zu erhöhen; insgesamt steht ein Betrag in Höhe von 40.900 EURO zur Verfügung.

 

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk   31.00.90/55410031

                   sind nicht vorhanden


Anlagen:

Anlage 1_Zuschussantrag Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erlangen e. V.
Anlage 2_Zuschussantrag Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Erlangen
Anlage 3_Zuschussantrag Naturschutzgemeinschaft Erlangen
Anlage 4_Zuschussantrag Natur- und Umwelthilfe e. V.