Betreff
Busnetz Erlangen - Maßnahmen zum Fahrplanwechsel 2015/2016
Vorlage
613/048/2015
Aktenzeichen
VI/61
Art
Beschlussvorlage

Der Ausschuss stimmt den geplanten Maßnahmen im Busnetz Erlangen zum Fahrplanwechsel 2015/2016 gemäß Anlage 2 zu und empfiehlt diese durch die ESTW umsetzen zu lassen.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Im Rahmen der Bearbeitung der Meilensteine D) – ÖPNV- Konzept und E) – Nahverkehrsplan wurde das Plannetz Erlangen entwickelt. Mit dem Ziel, einen attraktiveren öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu schaffen, wurde dieses im UVPA (613/033/2015) beschlossen. Ziel ist u.a. eine verbesserte Verknüpfung der städtischen und stadtgrenzübergreifenden Buslinien an wichtige Ziele innerhalb Erlangens für alle Nutzergruppen.

 

Mit der Einführung des Semestertickets und der Eröffnung des neuen S-Bahn-Halts „Paul-Gossen-Straße“ zum Fahrplanwechsel 2015/2016 wird es notwendig, das Liniennetz im Erlanger Süden anzupassen. Auf Grundlage des Plannetzes wurde seitens der Stadtverwaltung und der ESTW ein Vorschlag zur Anpassung des Liniennetzes an die zu erwartenden neuen und verlagerten Verkehrsströme erarbeitet (Anlage 2). Die wesentlichste Änderung ist das Umsetzen einer ersten Maßnahme aus dem Plannetz, die sog. „U-Linie“.

 

Weiter betroffen sind die sich im Bestand befindenden Linien 20, 30/30E/30S, 286, 288, 289 und 293.

 

Ziele durch die Umsetzung der Maßnahmen:

 

Ø  Reaktion auf die Einführung des Semestertickets zum Wintersemester 2015/2016

·         Zeitnahe und flexible Reaktion auf die erwarteten Fahrgastzuwächse

·         Bessere Verteilung der Nachfragespitzen auf den Linien 30E und 30S durch die neue Linienführung der Linie 20 über Erlangen-Ost

·         Werbewirksame „Vermarktung“ des neuen Angebotes zum Start des Semestertickets am 12. Oktober 2015 möglich

·         Mehr Kapazitäten durch die zusätzliche Fahrtmöglichkeit mit der neuen Linie 290

 

Ø  Direkte Anbindung wichtiger Pendlerziele wie Uni-Südgelände und Siemens-Campus ohne die Führung über den Erlanger Hauptbahnhof. Diese gewährleisten eine attraktive Verknüpfung zur S-Bahn, insbesondere auf den zum Fahrplanwechsel 2015/2016 in Betrieb gehenden neuen S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße. Ein weiteres Ziel ist hierbei die Vernetzung der Erlanger Buslinien mit den Buslinien der Stadt Nürnberg. Hierdurch sollen möglichst umsteigefreie attraktive Fahrbeziehungen, u.a. für den Pendlerverkehr, angeboten werden. Gleichzeitig aber auch die wichtigsten Universitäts- und Schulstandorte erreicht werden.  

 

Ø  Umsetzung erster Maßnahmen aus dem öffentlichen Beteiligungsverfahren (u.a. Topliste,…)

 

Ø  Einheitliche Linienführungen und einheitliches Taktsystem

 

Ø  Einheitliche Information und Schaffung einer einfachen Verständlichkeit des ÖPNV für den Nutzer durch die Umbenennung der neuen Linien, die eine veränderte Linienführung aufweisen:

 

Bestand

Zielzustand

20

290

30

20

30E

30

30S

-

288

280

286

286

289

289

293

293

 

 

Im Folgenden sind die Maßnahmen erläutert. Die detaillierten Linienführungen im Bestand und im Zielzustand inklusive Takt in der Hauptverkehrszeit (HVZ), Nebenverkehrszeit (NVZ) und Schwachverkehrszeit (SVZ) können den Anlagen 1 und 2 entnommen werden:

 

Ø  Linie 290:

 

Die neue Linie 290 wird ganztägig über Boxdorf und Großgründlach nach Erlangen durchgebunden. Dadurch werden die Nürnberger Stadtteile Boxdorf und Großgründlach sowie Tennenlohe ganztags direkt an die beiden Schulstandorte „Emmy-Noether-Gymnasium“ und „Ohm-Gymnasium“ sowie dem Erlanger Zentrum angebunden. Eine Durchbindung der Linie erfolgt über den Martin-Luther-Platz bis zum Waldkrankenhaus.

Darüber hinaus wird durch Bedienung der Haltestellen Felix-Klein-Straße, Am Bachgraben, Henri-Dunant-Str. und Roncalli-Stift eine auch für Pendler attraktive Linienführung geschaffen. 

 

Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Einrichtung einer Haltestelle am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in der Brucker Lache. Diese wurde im Rahmen einer umfangreichen Bürgerbeteiligung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) zum Thema „Busse und Bahnen – wo müssen wir ran?“ gefordert.

 

Die neue Linie 290 entspricht in ihrer Linienführung, Aufgabe und Verknüpfungspunkte dem Plannetz.

 

Ø  Linie 20:

 

Die Linie 20 bedient zukünftig Tennenlohe (über Sebastianstraße) und wird dann über die Kurt-Schumacher-Str., Erwin-Rommel-Str. und Hartmannstraße ins Erlanger Zentrum (Arcaden) geführt. Langfristig soll diese Linie über die neue Verbindungsstraße parallel zur Kurt-Schumacher-Str. über Max-Planck-Institut und Allee am Röthelheimpark geführt werden. Entlang der B4 werden alle Haltestellen zwischen Thon und Tennenlohe bedient. Im Bereich Erwin-Rommel-Str. wird eine provisorische Haltestelle aufgestellt.

Durch diese Linie werden die Universitätsstandorte in Tennenlohe und in der Sebaldussiedlung (Uni-Südgelände) direkt miteinander verbunden, was mit Blick auf die Einführung des Semestertickets zu deutlichen Fahrgaststeigerungen führen wird. Diese Linie verkehrt zunächst nur Montag bis Freitag in der HVZ und NVZ. 

 

Die neue Linie 20 entspricht in ihrer Linienführung, Aufgabe und Verknüpfungspunkte dem Plannetz.

 

Ø  Linie 30:

 

Die Linienführung der Linie 30 bleibt zum Bestand (30E) unverändert und verkehrt in Zukunft ganztägig zwischen Nürnberg und Erlangen. In der SVZ entfallen allerdings die „Stichfahrten“ über Tennenlohe Nord (Böhmlach, Saidelsteig, Haselhofstraße), da die neue Linie 290 diese Haltestellen in allen Betriebszeiten bedient.

 

Ø  Bestand Linie 30S:

 

Die Linie 30S wird zum Semesterbeginn (12.10.2015) von Montag bis Freitag in der HVZ von 6-10 Uhr und von 15-18 Uhr bis zur Haltestelle „Sebaldussiedlung“ verkehren. Es wird ein direkter Umstieg in die 293S eingeplant. Zum Fahrplanwechsel 2015/1016 übernimmt die Linie 20 die Bedienung dieser Achse.

 

Ø  Linie 280:

 

Mit der neuen Linie 280 wird ein wichtiger Teil des Plannetzes umgesetzt, das sogenannte „U“. So wird eine direkte Verbindung wichtiger Nutzergruppenziele ohne Führung über den Erlanger Hauptbahnhof geschaffen. Die neue „U-Linie“ verkehrt zunächst von Montag bis Freitag vom Dechsendorfer Weiher über Büchenbach, Paul-Gossen-Str., Sebaldussiedlung und Kurt-Schumacher-Straße zum Busbahnhof in Spardorf.

 

Neben einer attraktiven Verbindung der räumlichen Schwerpunkte (u.a. Büchenbach) gewährleistet das „U“ eine Verknüpfung der zum Fahrplanwechsel 2015/2016 in Betrieb gehenden neuen S-Bahn-Haltestelle Paul-Gossen-Straße an den westlichen Aufkommensschwerpunkt Siemens-Campus und das Uni-Südgelände, sowie eine häufigere Bedienung des Ortsteils Dechsendorf und eine bessere Anbindung des Schulzentrum West an die durch die Linie verbundenen Stadtteile.

 

Dies stellt nicht nur eine wesentliche Verbesserung für die Berufspendler und Schüler und Studierende dar, auch die Nutzergruppe Freizeit- und Versorgungsverkehr erhält eine bessere ÖPNV- Anbindung. Eine  spätere Verlängerung in die Region wird in Kooperation mit dem Landkreis angestrebt. 

 

Die neue Linie 280 entspricht in ihrer Linienführung, Aufgabe und Verknüpfungspunkte dem Plannetz.

 

Ø  Linie 288:

 

Die Linie 288 wird zum Fahrplanwechsel aufgrund der zum Teil identischen Linienführung zu den neuen Linien 280 und 290 und dem Ziel die Kosten im Rahmen der Umsetzung des Plannetzes zum Bestand gleich zu halten, eingestellt. Die Linie 289 wird im Gegenzug ganztägig zum Klinikum am Europakanal verlängert werden.

 

Ø  Linie 293:

 

Die Linie 293 verkehrt zukünftig ganztägig zwischen Zambellistr. bzw. Rudeltplatz und Sebaldussiedlung. Die Fahrten über die Henri-Dunant-Straße werden von der Linie 290 übernommen.

 

 

Ø  Linien 286 und 289:

 

Die Linien 286 und 289 werden im Vergleich zum Bestand nicht verändert. Um Anschlüsse zwischen den einzelnen Linien sicherzustellen, werden im Zuge der Änderungen die Takte vereinheitlicht. Die geplanten Takte im Zielnetz können der Anlage 2 entnommen werden.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Die dargestellten Maßnahmen verbessern wesentlich das Angebot für die ÖPNV-Nutzer innerhalb Erlangens aber auch für die aus dem Nürnberger Norden kommenden Berufspendler, Studierenden und Schüler.

 

Durch die schon lange geforderten Direktverbindungen von Thon über Großgründlach und Boxdorf nach Erlangen sowie ins Uni-Südgelände und den Röthelheimpark sind deutliche Fahrgastzuwächse und zusätzliche Einnahmen zu erwarten. Durch die neuen Ziele im Stadtgebiet Erlangen reduzieren sich darüber hinaus für zahlreiche Fahrgäste die Fußwege um Ziele im Erlanger Osten zu erreichen, z.B. ins Uni-Südgelände.

 

Ein weiterer Vorteil der neuen Linien sind Verlagerungseffekte zwischen den schnellen und den langsameren Linien. Insbesondere im Berufsverkehr warten die Fahrgäste in Thon und in Erlangen derzeit bewusst auf die zwar volleren, aber schnelleren Linien 30E und 30S, während die Linie 30 aufgrund der längeren Fahrzeit deutlich weniger Fahrgäste erhält. Nachfragespitzen auf den Linien 30E und 30S können mit den Verlagerungen im neuen Zielnetz entzerrt werden. Darüber hinaus geht im Herbst 2016 die Straßenbahnverlängerung der Linie 4 über Thon hinaus bis Am Wegfeld in Betrieb und damit einher eine attraktive und schnelle Verbindung nach Nürnberg.  

 

Mit Bezug auf das vom Ausschuss zur Umsetzung beschlossene Plannetz und dem vorliegenden Zielnetz wird ein erster Schritt in Richtung der Gestaltung eines attraktiveren ÖPNV gemacht. Auf die im Rahmen des Semestertickets und durch die Öffnung des S-Bahn-Halts Paul-Gossen-Str. entstehende Nachfrage wird hiermit kurzfristig reagiert.

 

Mit Bezug auf die Finalisierung der Feinerschließung des Plannetzes finden derzeit parallel zur fachlichen Abstimmung Workshops mit den Nutzergruppen statt. Das Plannetz inkl. der Feinerschließung wird mit Hilfe dieser Anregungen und den bereits gesammelten Ideen und Zielen des projektbegleitenden Arbeitskreis Nahverkehrsplan (NVP) sowie der Delegierten aus dem Forum weiter konkretisiert und dem Ausschuss präsentiert werden. Ziel ist es dann, das finale Konzept schrittweise in den kommenden Jahren umzusetzen. Die detaillierte Linienplanung erfolgt in enger Abstimmung und unter betrieblichen und wirtschaftlichen Aspekten mit den betroffenen Verkehrsbetrieben.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Die Verwaltung bittet um Zustimmung zu den Maßnahmen gemäß Anlage 2, damit diese im Rahmen des Fahrplanwechsels 2015/2016 bereits umgesetzt werden können.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                   sind nicht vorhanden


Anlagen:        Anlage 1 – Bestandsnetz

                        Anlage 2 – Zielnetz zum Fahrplanwechsel 2015/2016

                        Anlage 3 – Plannetz Erlangen – Stand 01.04.15