Im Jahr 2016 sollen bis zu 35 Nachwuchskräfte zur Ausbildung eingestellt
werden, davon
• 25 Nachwuchskräfte im Verwaltungsbereich
(darunter 3 Nachwuchskräfte nach dem Soldatenversorgungsgesetz)
• 7 Nachwuchskräfte im gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereich
• 3 Nachwuchskräfte im feuerwehrtechnischen Dienst
Ausgangslage
Die Stadt Erlangen erachtet es weiterhin als
vorteilhaft, insbesondere in den Verwaltungsberufen
Diplom-Verwaltungswirtin/Diplom-Verwaltungswirt (QE3nVD),
Verwaltungswirtin/Verwaltungswirt (QE2nVD) und
Verwaltungsfachangestellte/Verwaltungsfachangestellter (VFA-K) selbst
auszubilden, da eigens ausgebildetes Personal zielgerichteter auf die künftigen
Bedarfe und Anforderungen unserer Stadtverwaltung hin entwickelt werden kann.
Die Stadt Erlangen hält ihre Ausbildungsbemühungen kontinuierlich auf
einem hohen Stand und deckt damit ihren prognostizierten künftigen Bedarf.
Vergleich der Ausbildungskapazitäten der
letzten Jahre im Verwaltungsbereich:
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
2006 |
2005 |
25 |
25 |
25 |
18 |
16 |
18 |
18 |
17 |
17 |
14 |
13 |
12 |
Die Übersicht über die Ausbildungskapazitäten
zeigt eine erhebliche Steigerung der Ausbildungszahlen im Verwaltungsbereich.
Insbesondere im Bereich der 3. Qualifikationsebene wurde eine deutliche
Erhöhung der Einstellungszahlen vorgenommen. Mit dem Einstellungsbeginn 01.09.2016
werden drei sehr zahlenstarke Ausbildungsjahrgänge im Verwaltungsbereich
vorliegen, welche es auch sachgerecht einzusetzen gilt.
Flexibles Ausbildungsmarketing und zielgruppengerechte Ansprache
Ab dem Jahr 2014 sind in allen
Verwaltungsberufen wieder ansteigende Bewerbungszahlen zu verbuchen. Dieser
Trend konnte für das Einstellungsjahr 2015 fortgesetzt werden. Die umgesetzten
Maßnahmen im Rahmen des Ausbildungsmarketings zeigen damit ihre Wirkung.
Gegenüber dem Vorjahr konnten im Jahr 2015 die Bewerbungszahlen im Bereich der
3. Qualifikationsebene um ca. 20 %, im Bereich der 2. Qualifikationsebene um
ca. 1 % und im Bereich Verwaltungsfachangestellte um ca. 15 % gesteigert
werden.
Zielsetzung der Personalverwaltung ist es,
mit einem flexiblen Personalmarketing, welches die unterschiedlichen
Zielgruppen proaktiv und individuell anspricht, eine gute Bewerberzahl zu
erreichen. Der Marketing-Mix besteht aus unterschiedlichen Instrumenten,
welcher stetig ergänzt und evaluiert wird. So wurde in den letzten Monaten u.a.
die Beteiligung an regionalen Messen und Berufsinformationstagen erhöht, die
Online-Werbung über Jobbörsen sowie die Präsenz in Printmedien ausgebaut und
die Erarbeitung einer eigenen Unterseite im Rahmen der städtischen Homepage
vorangetrieben. Darüber hinaus wurden im Rahmen des XENOS-PIK-Projektes zwei
Videos zu den Berufen 2. und 3. Qualifikationsebene gedreht, welche als
interaktive Elemente integriert wurden.
Konkurrenzsituation
Diese positive Entwicklung
darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die nächsten
Jahre aufgrund der
demografischen Entwicklung dem hohen Bedarf an Nachwuchskräften
gleichzeitig ein Rückgang der
ausbildungsfähigen, jungen Menschen gegenüber stehen
wird. Die Stadt Erlangen steht
dabei im „Wettbewerb um die besten Köpfe“ in Konkurrenz mit
vielen anderen
Ausbildungsbetrieben, sowohl aus dem öffentlichen Sektor als auch aus der
Privatwirtschaft. Durch die
stetige Verschärfung der Ausbildungsmarktsituation wird dieser
Wettstreit zukünftig noch
stärker ausgeprägt sein.
Mittelfristige Prognose des Personalbedarfs
Für die Einschätzung des voraussichtlichen Personalbedarfs der kommenden
Jahre wurden Durchschnittswerte aus
• den Mutterschutz-/Elternzeiteintritten sowie den längerfristigen
Beurlaubungen mit notwendiger Stellenneubesetzung
• der externen Fluktuation aus anderen Gründen sowie
• dem Besetzungsbedarf durch Neuschaffung von Stellen
jeweils für Vollzeitkräfte ermittelt.
Zudem wurde die voraussichtliche Altersfluktuation, soweit derzeit
absehbar, nach der aktuellen Rechtslage ermittelt.
Um die aktuellen auf dem hohen Niveau von 2014 und 2015 gehaltenen
Ausbildungszahlen im Verwaltungsbereich zu erfüllen, ist eine deutliche
Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausbildung erforderlich wie
nachfolgend dargestellt.
Ausbildungsbeauftragte und Arbeitsplätze für Nachwuchskräfte in den
Dienststellen
Die Zahl der Ausbildungsplätze und der Ausbildungsbeauftragten in den
Dienststellen im Verwaltungsbereich müssen aufgrund der gestiegenen
Ausbildungszahlen nochmals ausgeweitet werden, um einen sachgerechten
Personaleinsatz und eine angemessene Betreuung während der Ausbildung
sicherzustellen.
In erster Linie ist
dabei die räumliche Situation anzugehen. Ohne die Ausweitung der Kapazitäten an
vorhandenen Büroarbeitsplätzen für Nachwuchskräfte in der Stadtverwaltung ist
eine Erhöhung der Anzahl an Ausbildungsbeauftragten und deren geplante
Qualifizierung nicht sinnvoll. Die vorhandenen Büroarbeitsplätze für
Nachwuchskräfte müssen auch dauerhaft erhalten bleiben.
Beitrag aller Dienststellen zur Ausbildung
Schon im eigenen Interesse müssen sich alle städtischen Dienststellen in
einem angemessenen Umfang an der Ausbildung beteiligen, soweit geeignete
Ausbildungsinhalte vorhanden sind. Die Gewährleistung einer qualitativ
hochwertigen Ausbildung stellt nach Ansicht der Personalverwaltung ein
gesamtstädtisches Ziel dar, von deren Realisierung auch die Dienststellen und
letztlich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlangen profitieren.
Zielsetzung ist die Gewinnung neuer Ausbildungsdienststellen und
zusätzlicher Ausbildungsplätze, genauso wie die Rekrutierung weiterer
Ausbildungsbeauftragter.
Im Jahr 2014 konnten zwar neue Dienststellen im Rahmen der
Ausbildungsarbeit hinzugewonnen
werden, mit Blick auf das Jahr 2016 wird diese positive Entwicklung
jedoch noch nicht ganz ausreichen, um den Ausbildungsauftrag angemessen zu
erfüllen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Dienststellen der Stadt Erlangen kann weitgehend aus dem Kreis der eigenen Auszubildenden sowie Anwärterinnen und Anwärtern kurz-, mittel- und langfristig gedeckt werden.
Infolge von Fluktuation frei werdende Stellen können vorwiegend mit eigenen ausgebildeten Nachwuchskräften schnell und mit hoher Qualifikation besetzt werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Migration, Integration und Inklusion im Auswahl- und
Einstellungsprozess
Bei den Auswahlverfahren für die Nachwuchskräfte wird hohes Augenmerk auf das Thema
Diversity (z.B. die Erhöhung des Migrationsanteils bei den Beschäftigten und die Inklusion
mit ihren verschiedenen Ausprägungen) gelegt.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Sicherstellung einer bedarfsgerechten Ausbildung
Auf die oben bereits ausgeführte Situation auf dem Ausbildungsmarkt wurde seitens der Personalverwaltung reagiert. Es wird in allen Ausbildungsberufen eine bedarfsgerechte Ausbildungskapazität angestrebt.
Durch die Umstellung auf eine bedarfsgerechte Ausbildung und der im Rahmen des Stellenplanverfahrens 2015 bewilligten zweckgebundenen zbV-Stellen für die flexible Übernahme von Nachwuchskräften bestehen bei entsprechenden Leistungen sehr gute Übernahmechancen für unsere Nachwuchskräfte.
Eine Übernahmeperspektive ist darüber hinaus im Rahmen des Ausbildungsmarketings ein starkes Argument für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, sich für eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Erlangen zu entscheiden.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
35 neue
Stellen für 4 Monate in 2016 |
|
|
Sachkosten
(Ausbildungskosten im
engeren Sinn) ohne
Eigenbetriebe |
67.205 € |
Kostenstelle: 110090 Kostenträger:
11150011 |
Personalkosten
(brutto)
ohne Eigenbetriebe |
150.177 € |
Kostenstelle:
113011 Kostenträger: 11150011 |
Für das Haushaltsjahr 2016
entstehen für alle bestehenden Ausbildungsverhältnisse
Sachkosten in Höhe von 526.221
€
Personalkosten in Höhe von 1.032.697
€
Die Gesamtkosten für das Haushaltsjahr 2016 belaufen sich auf 1.558.918 €
Im Rahmen der Haushaltsplanung 2016 werden die erforderlichen Sach- und Personalkosten bei der Stadtkämmerei angemeldet.
Die Sachkosten enthalten anteilig Finanzmittel für
Aufstiegsfortbildungen und Zuschüsse für Weiterbildungen.
5. Beschlusskontrolle 2015
Bis
auf drei gewerblich-technische Ausbildungsplätze in den Berufen Tiefbaufacharbeiterin/
Tiefbaufacharbeiter und Fachangestellte/Fachangestellter für Medien- und
Informationsdienste – Fachrichtung Bibliothek, welche aufgrund des vorhandenen Bewerberpotenzials nicht besetzt werden
konnten, wurden alle Ausbildungsplätze besetzt.
Speziell
in Bezug auf den Beruf Tiefbauchfacharbeiterin/Tiefbaufacharbeiter stand die
Verwaltung im engen Kontakt mit der GGFA. Die Verwaltung hat versucht,
zwei offenen Stellen mit Jugendlichen mit Vermittlungsschwierigkeiten zu
besetzen. Die von der GGFA
übermittelten Bewerber zeigten jedoch nicht die erforderliche Ausbildungsreife,
so dass eine Besetzung nicht möglich war. Es wird zum Zwecke einer Kompensation
momentan unter Nachdruck seitens der Verwaltung versucht, in einem anderen
Ausbildungsberuf einen „sozialen Ausbildungsplatz“ einzurichten und zu
besetzen. Die Vorstellungsgespräche hierfür haben bereits stattgefunden.
Darüber hinaus sind
seitens der Verwaltung beide obigen Berufsbilder im Rahmen der aktuellen
Ausbildungskapazität berücksichtigt worden, so dass eine Besetzung der
Ausbildungsplätze im Jahr 2016 angestrebt wird.
In den
Auswahlverfahren für das Einstellungsjahr 2015 konnten mehrere Personen für die
Stadtverwaltung Erlangen hinzugewonnen werden, welche unterschiedliche
Diversitätsmerkmale aufweisen.