Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Gemeinsame Planung
von Gesundheitsförderung und Prävention für Stadt und Landkreis im Rahmen des
Projektes Gesundheitsregion+
In Erlangen gibt es
viele erfolgreiche Einzelprojekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung. So
hat auch das Sportamt bereits viele Erfahrungen mit strukturverändernden
Netzwerkprojekten (Netzwerk Bewegte Unternehmen, Bewegung tut gut) und mit
Projekten zur Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit sowie
kooperativer Planung (BIG und GESTALT) gesammelt. Die Erfahrung ist aber, dass
in dem Gesundheitsbereich Angebote und Maßnahmen ohne eine gemeinsame,
konzeptionelle Leitlinie, bzw. inhaltliche oder strukturelle Abstimmung nebeneinanderher
laufen. Analog zum Bereich der Integration braucht Erlangen, als Medizin- und
Gesundheitsstadt ein integriertes Handlungskonzept oder eine strategische
Ausrichtung zum Thema „Gesundheit und Gesundheitsförderung“, das partizipativ,
unter Einbeziehung aller relevanten Akteure und Entscheidungsträger in einem
nachhaltigen Planungsprozess entstehen muss. So ein Prozess ist zukunftsweisend
und notwendig, denn integrierte
Handlungskonzepte ermöglichen planmäßiges Handeln zur Bewältigung neuer (z.B.
demographischer) Herausforderungen bei sinnvoller Einsetzung begrenzter Mittel.
Wir verstehen Gesundheitsförderung als einen Prozess, der Menschen
befähigen soll, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern
durch Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit – Stichpunkt „Teilhabe“. Gesundheitsförderung will nicht
nur individuelle Lebens- und Handlungsfähigkeiten beeinflussen und Menschen zur
Verbesserung ihrer Gesundheit befähigen. Sie zielt darüber hinaus auf
ökonomische, soziale, ökologische und kulturelle Faktoren und auf die
politische Intervention zur Beeinflussung dieser gesundheitsrelevanten Faktoren.
Deshalb muss Gesundheitsförderung auf den nachfolgenden Ebenen erfolgen und
verfolgt nachfolgende, übergeordnete Ziele:
·
Entwicklung einer gesundheitsfördernden
kommunalen Gesamtpolitik
·
Gesundheitsförderliche Lebenswelten
schaffen
·
Gesundheitsbezogene
Gemeinschaftsaktionen unterstützen
·
Persönliche Kompetenzen entwickeln
·
Die Gesundheitsdienste neu orientieren
Einerseits würde
ein Handlungskonzept die Strategie der Stadt Erlangen zum Thema
Gesundheitsförderung schärfen und der Problematik, Entscheidungen über eine
Vielzahl von zugetragenen Projekten treffen zu müssen, entgegenwirken. Eine
klare Struktur und klare Eckpunkte würden zukünftige Arbeitsschwerpunkte (damit
auch Projekte) herauskristallisieren und die zukünftige kommunale Gesundheitspolitik
vorantreiben. Ein gemeinsames Qualitätsverständnis sowie gemeinsame Ziele und
Visionen würden zu einer Verbesserung in der Zusammenarbeit sowie zu effektive
und schnelle Abstimmungen führen. Dadurch wird die Gesundheitsförderung und
Gesundheitsversorgung der Bürger verbessert, bei nachhaltiger und bewusster
Umgang mit knapper werdenden Ressourcen.
Zudem passt diese
partizipative und auf Kooperationen basierende Vorgehensweise genau zu den
Zielen der „Teilhabe“ und „Bürgernähe“, muss aber in der Kommune deutlich im
Gesundheitsbereich verortet werden. Das Thema Gesundheit soll dazu führen, dass
eine Öffnung aller Ressorts für das Thema gestärkt wird.
Mit der Möglichkeit
der Finanzierung als Modellprojekt durch das Gesundheitsministerium, kann all
dies mit einer sehr überschaubaren Beitrag im Rahmen der Laufzeit der Förderung
von fünf Jahren gelingen.
Da viele
Gesundheitsprojekte an das Sportamt herangetragen werden und hier bereits auch
Know-how und Engagement für das Thema vorhanden ist, hat das Sportamt bereits
das zweite Mal einen Antrag auf eine halbe Stelle zu diesem Thema gestellt.
Der Stadtrat hat
nun in seiner Sitzung vom 22.01.2015 einer Beteiligung am Modellprojekt
Gesundheitsregion+ einstimmig zugestimmt.