Betreff
Ausbildungsbericht 2014
Vorlage
II/038/2014
Aktenzeichen
II/WA
Art
Beschlussvorlage
  1. Vom Ausbildungsbericht 2014 über die Aktivitäten der Stadt über den JAZ e. V. wird Kenntnis genommen.
  2. Es besteht Einverständnis, dass das Engagement bezüglich Berufsorientierung bzw. Ausbildungsfähigkeit und Übergangsbegleitung fortzuführen, das Kommunale Beratungs- und Informationsbüro sowie die Akquise- und Vermittlungstätigkeiten weiterzuführen sind.
  3. Dem Aufbau der Koordinierungsstelle für das Freiwillige Soziale Schuljahr wird zugestimmt.

 


Sachbericht

Das Schuljahr 2013/2014 mit 165 Absolventen zeigt nachfolgend genannten Verbleibsquoten bzw. Einmündungswege: 21% Wiederholer, 16% Jugend ohne Ausbildung in der Staatlichen Berufsschule Erlangen, 19% weiterer Schulbesuch mit dem Ziel eines Mittleren Bildungsabschlusses und 44% in Ausbildung.

 

Drei Fakten sind hierbei als besonders erfreulich zu bewerten:

-       „Interne Mobilität“: 37% der Schüler-/innen der 8. Jahrgangsstufe wurden im Schuljahr 2014/2015 in den M-Zug aufgenommen

-       15 Schüler-/innen wurden nach der 9. Jahrgangsstufe in die 10m aufgenommen

-       4 Schüler-/innen entschieden sich für eine Ausbildung zum Pflegehelfer, um nach diesem Jahr die Ausbildung zum Altenpfleger bzw. Kranken- und Gesundheitspfleger zu beginnen

 

Drei weniger erfreuliche Fakten:

-       Die Zahl der unversorgten Schüler-/innen nach dem Erwerb des Mittleren Bildungsabschlusses ist mit 41 von 111 Entlassschüler-/innen zu hoch

-       Keine Besetzung von Ausbildungsplätzen in den Berufen Koch, Bäcker, Konditor und Metzger durch Absolventen der Mittelschule Erlangen (obwohl 40% den berufsorientierenden Zweig Soziales mit Hauswirtschaft und Ernährungslehre wählten!)

-       „Lieblingsberufe“ wie Industriemechaniker und Zerspanungsmechaniker wurden aus Mobilitätsgründen nicht gewählt, der „Modeberuf“ des Jahrgangs, Medizinische Fachangestellte, wurde schnell abgebrochen

 

Schwerpunkte im Schuljahr 2014/2015:

-       Intensives Bewerbungscontrolling in der 10. Jahrgangsstufe

-       Begeisterung für Berufe im Nahrungsmittelhandwerk durch Projekte wecken

-       „Berufseinstiegsseminar“ für abbruchsanfällige Berufe (Anlagenmechaniker, Friseur und Med. Fachangestellte).

-       Aufbau der Koordinierungsstelle für das Freiwillige Soziale Schuljahr („FSSJ)  

 

 

1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

1.1 Berufsorientierung an der Mittelschule Erlangen

 

Die im September 2012 geschlossene Kooperationsvereinbarung mit der Mittelschule Erlangen ist fortzuführen. Die Berufsorientierung ist ein Prozess, der die Elemente Persönlichkeits-, Kompetenz- und Leistungsentwicklung beinhaltet. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre kann festgehalten werden, dass die derzeitige Struktur der Berufsorientierung nicht zum gewünschten Ziel führt. Die Problematik besteht darin, dass BO-Maßnahmen einen „Sonderstatus“ im schulischen Alltag durch eine geblockte Durchführung erhalten.

Es ist daher zielführend, den BO-Prozess prozesshaft ab der 7. Jahrgangsstufe zu organisieren unter Einbeziehung des Lehrplanes. Ein zeitliches und inhaltliches Zusammenwirken von Unterricht, Projekten und Schulveranstaltungen ist anzustreben. Die Maßnahmen sollten dabei nach dem Gebot der Differenzierung/Individualisierung vorgenommen werden.

Die Berufsorientierung kann durchaus auch als ein Baustein der Qualitätsentwicklung an der MSE durch Dokumentation und Evaluation der Prozesse gesehen werden.

 

1.2 Steigerung der Ausbildungsfähigkeit

 

Die Ausbildungsfähigkeit ist ein Ergebnis eines Prozesses, der sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt: Familie, Schule, Lehrer, Unterricht sowie externe Partner. Innerhalb dieser Elemente gibt es zahlreiche Verknüpfungen und Verbindungen, welche die individuelle Entwicklung beeinflussen. Um dem Ziel der Aufnahme einer Ausbildung näher zu kommen, sind diese ent-sprechend zu berücksichtigen. Hierzu sind ein niederschwelliger Zugang sowie die individuelle Beratung und Unterstützung letzten Endes die wichtigsten Säulen.

Je näher der Ausbildungsstart rückt, umso mehr muss auf eine individuelle Begleitung und Unterstützung geachtet werden.

 

1.3 Koordinierungsstelle für das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ)

 

Das FSSJ sieht vor, dass Schüler-/innen ab der 8. Jahrgangsstufe einmal wöchentlich für 2 Stunden Unterstützung in einer sozialen und gemeinnützigen Einrichtung leisten (insgesamt 80 Stunden). Dabei sammeln sie wertvolle Erfahrungen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Die Erfolgserlebnisse führen dazu, dass sie lernen, dass Arbeit Freude bringt und das Selbstbewusstsein stärkt. Die Schüler erhalten auch Einblick in verschiedene Berufsfelder.

 

1.4 Unterstützung bei der Entwicklung von Einmündungsperspektiven für SchülerInnen jedweden Schultyps (im KOMBI-Büro).

 

In den Abgangsklassen ist die Fortführung des Bewerbungscontrollings Voraussetzung für die Anbahnung eines Ausbildungsverhältnisses. Hierbei können die Bewerbungsaktivitäten faktisch kontrolliert werden. Die Leistung der Unterstützung bei der Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen steht jedem Interessenten zur Verfügung. Von den 120 sind 80% Entlassschüler-/innen früherer Jahrgänge der Mittelschule Erlangen. Dies beginnt bei dem Jahr 2008 und „endet“, zumindest für diesen Berichtszeitraum, im Schuljahr 2013/2014.

 

1.5 Kooperationen mit Unternehmen zur Gewinnung geeigneten Nachwuchses

 

Nach wie vor wird das Ziel verfolgt, im Rahmen eines sog. Ausbildungsmarketings die Erlanger Wirtschaft auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs zu unterstützen.

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Fortführung des Engagements an der Erlanger Mittelschule als Kooperationspartner mit dem Ziel der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Berufsorientierung.

 

FSSJ: Verankerung des Programmes in Erlangen über die Koordinierungsstelle als Beitrag zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements sowie Erwerb von Schlüsselqualifikationen der Zielgruppe.

 

KOMBI: Fortführung der Informations-, Beratungs- und Vermittlungsleistung des Kommunalen Beratungs- und Informationsbüros rund um Ausbildung mit dem Ziel, die Unterstützungsleistung zur Einmündung in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt zu erhalten.

 

Ausbildungsmarketing: Kooperation mit Unternehmen aus verschiedenen Berufsfeldern zur „Werbung“ für bestimmte Berufe und Gewinnung geeigneten Nachwuchses.

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Durch regelmäßigen wöchentlichen Einsatz vormittags in den Schulen werden Kontakte zu Klassenlehrern, Fachlehrern und Schulleitern zur wechselseitigen Information und Planung angestrebt. Regelmäßig wird mit Klassen themenbezogen gearbeitet: Vor- und Nachbereitung von Praktika, Erarbeiten von Stärken-Schwächen, Betriebsbesichtigungen, Praxistage bei Unternehmen mit Gruppen organisiert sowie über Berufe, Arbeit und Regeln der Arbeitswelt.

Die Entwicklung eines berufsorientierenden Konzeptes erfolgt in Abstimmung mit Schulleiter, Klassenlehrer und Berufsberatung.

 

Beratung und Unterstützung von Schülern sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen abhängig vom Anliegen. Im Schuljahr 2013/2014 wurden 2.100 Bewerbungen mit Schülern verfasst. Durchschnittlich betrachtet werden drei Termine pro Nachmittag durchgeführt. Selbstverständlich werden auch Termine vereinbart, die dann weder eingehalten noch abgesagt werden. Dieser Umstand ist besonders schwierig zu steuern, da geblockte Termine nicht an Andere kurzfristig vergeben werden können.

 

Diese Kernaufgaben werden ergänzt durch Abstimmungs- und Organisationsgespräche, Gewinnung von Kooperationspartnern (FSSJ) sowie Planungsgespräche und Terminvereinbarungen für BO-Projekte.

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

 50.000 €

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                         werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr. 20.363A (s. HH-Entwurf 2015 – s. 340)

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                               sind nicht vorhanden


 

Anlage: