Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis
Der ödp-Fraktionsantrag Nr. 138/2014 vom 01.10.2014 ist hiermit bearbeitet.
Sachbericht:
Basierend auf dem einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 29.11.2011 wurde
im Rahmen des Stellenplans 2012 die Planstelle Strategisches
Übergangsmanagement mit dem Schwerpunkt „Übergang Schule/Beruf – insbesondere
Mittelschule“ geschaffen und organisatorisch als Stabsstelle dem
Oberbürgermeister zugeordnet; die Planstelle ist seit 1. Dezember 2013 voll
besetzt. Der Aufgabenbereich wurde zum 1. September 2014 dem Referat für
Bildung, Kultur und Jugend zugeordnet.
1. Ergebnis/Wirkungen
Tenor des
Grundlagenbeschlusses vom 29.11.2011 bildet die Aussage „Keiner darf verloren
gehen“.
Zielsystem
Ziel ist es, das „Erlanger
Übergangssystem“ strukturell so zu gestalten, dass es eine Lotsen- und
Begleitfunktion für alle Jugendlichen im Übergang „Schule – Beruf“ bietet. Die
Jugendlichen befinden sich zukünftig in einem transparenten System, mit
kompetenten Ansprechpartnerinnen/ Ansprechpartnern, die untereinander vernetzt
sind und rechtskreisübergreifend zusammen arbeiten. Insbesondere bedarf es auch
einer engen Einbindung der Wirtschaft bzw. der Arbeitgeber, um allen Jugendlichen eine Integration in die
Ausbildung und den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Nachdem der Einfluss der
Eltern nach wie vor eine der
Hauptstellschrauben im Berufswahlprozess ist, muss ergänzend besonderes
Augenmerk auf die Partizipation der Eltern und die Stärkung ihrer
Handlungskompetenzen gelegt werden.
Relevante Oberziele
sind dabei die Aspekte:
·
Chancengerechtigkeit,
·
Prävention
und
·
Nachhaltigkeit
Dies bedeutet, dass perspektivisch nicht allein das „engere
Übergangsgeschehen“ an der Schnittstelle
„Schule/Beruf“ zu betrachten ist, sondern im Rahmen einer ganzheitlichen
Ansatzes die Entwicklung von Persönlichkeits-, Sozial- und Methodenkompetenz
junger Menschen unterstützt werden muss; dazu werden gemeinsam mit den Partnern
nachhaltige Maßnahmenkonzepte entwickelt und umgesetzt.
2.
Programme/Produkte/Leistungen/Auflagen
2.1.Aufbau
und Implementierung eines strategischen Übergangsmanagements in Erlangen
Grundlage für ein
zielorientiertes Übergangsmanagement ist ein lokales Konzept; daher bedarf es
zunächst der unter 3.1. – 3.7 dargestellten Handlungsschritte.
2.2.Mitwirkung
am Bildungsbericht 2015, insbesondere Schulabsolventinnen-/
Schulabsolventenbefragung
Die Stabsstelle Strategisches
Übergangsmanagement übernimmt die Federführung für die
Schulabsolventinnen-/Schulabsolventenbefragung, die im Jahr 2015 durchgeführt
werden soll. Dazu wurde bereits ein Schülerinnen-/Schülerfragebogen erarbeitet.
Ein effektives, kommunales Übergangsmanagement ist auf lokale Problemdiagnosen
angewiesen. Daher ist es eines der ersten Ziele des strategischen
Übergangsmanagements, eine valide Datenbasis zu schaffen, die möglichst
umfassend die Erlanger Situation am Übergang „Schule – Beruf/weitere
Ausbildung“ abbildet. Zwar sind in Erlangen schon viele Zahlen, z.B. durch regelmäßige Erhebungen an Schulen,
vorhanden, diese bilden jedoch nur Querschnittsdaten: d.h. es werden Abschluss-
und Eintrittszahlen dokumentiert, aber nicht die Wege dazwischen. Dringend
werden aber auch Verlaufsdaten benötigt, Zahlen, die erfolgreiche Wege zwischen
Schulabschluss und Berufseinstieg aufzeigen und Daten, die Umwege und
Sackgassen dokumentieren. Nur so lassen sich die Muster besser verdeutlichen,
nach denen Übergänge in Erlangen verlaufen und Faktoren bestimmen, die Einfluss
auf die Berufsorientierung, die Berufswahl und den Berufseinstieg haben. Die
Ergebnisse dieser Befragung und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen
sollen in den 2. Erlanger Bildungsbericht einfließen.
2.3.Öffentlichkeits- und Gremienarbeit
3. Prozesse
und Strukturen
3.1.Kontakt
– und Orientierungsgespräche mit den Akteuren
In der Anlage 1 sind die bisher geknüpften
Kontakte visuell dargestellt. Insbesondere wurde ein enger Kontakt zu den
kommunalen Akteuren (Stadtjugendamt, GGFA, JAZ e.V.) hergestellt und die
Zusammenarbeit verstetigt. Die Stabsstelle ist Mitglied im Arbeitskreis „Schule
– Wirtschaft“; am 25.02.2014 war der Arbeitskreis „Schule – Wirtschaft“ auf
Einladung der Stabsstelle bei der Stadt Erlangen zu Gast und hat sich im Rahmen
eines Workshops mit den „Handlungsfeldern für ein strategisches
Übergangsmanagement“ befasst. Handlungsbedarf wurde u.a. zu folgenden Themen
gesehen: Formulierung von Qualitätsstandards am Übergang, fortlaufendes
Monitoring und Wirkungsmessung, engere Vernetzung der Übergangsakteure und
–aktivitäten, Elternarbeit, Stärkung des Images der dualen Berufsausbildung,
die Erlanger Übertrittsquote von der Grundschule aufs Gymnasium und die daraus
resultierenden Folgen.
3.2.IST-Analyse: Analyse
der Strukturen und Prozesse in der Landschaft des Übergangssystems
3.3.Einrichtung eines
Steuergremiums/einer Lenkungsgruppe
Nachdem im lokalen Übergangsmanagement eine Vielzahl von rechtlich
selbstständigen Akteuren tätig ist, ist die Einrichtung eines zentralen
Steuergremiums erforderlich, um als Stabsstelle Strategisches
Übergangsmanagement zielorientiert und verbindlich handeln zu können. Ziel ist
es, entsprechend der Weinheimer Erklärung eine „kommunale
Verantwortungsgemeinschaft“ zu bilden.
3.4.Erstellung
einer „Landkarte Übergangsmanagement“ - Herstellung von Transparenz über die
Institutionen, Maßnahmen und Angeboten
Es wurde begonnen, die Erlanger Angebote
systematisch zu strukturieren, mit dem Ziel diese zukünftig in einer öffentlich
zugänglichen Datenbank bzw. geeigneten Darstellungsform zu veröffentlichen.
3.5.Schaffung
einer lokalen Datengrundlage zu den Übergangswegen Jugendlicher
In den
verschiedenen Einrichtungen und Institutionen werden bereits Daten zu
Übergängen von Erlanger Jugendlichen erhoben. Diese Daten sind aber nicht immer
deckungsgleich, daher ist es Ziel – unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Vorgaben – eine
schlüssige lokale Datengrundlage zu schaffen.
3.6.Erarbeitung
eines lokalen Handlungs- und
Maßnahmenkonzeptes
3.7.Kontinuierliche
Evaluation und Überprüfung der Zielstellung
4. Ressourcen
Derzeit steht lediglich die Personalressource (Volumen 1) zur Verfügung.
Für das Jahr 2015 wurden 5000 € in die
Nachtragshaushaltsliste der Stadtkämmerei aufgenommen. Im weiteren Fortgang des Aufbaus und der
Implementierung wird Bedarf an Projektmitteln bestehen, die zu gegebener Zeit
angemeldet werden.
Anlagen: Präsentation