Das Amt für
Umweltschutz und Energiefragen der Stadt Erlangen hat Kontakt zum Geologischen
Institut (Hydrogeologie) der Friedrich-Alexander-Universität aufgenommen.
Der Fraktionsantrag Nr. 014/2014 der SPD-Fraktion ist damit abschließend bearbeitet.
Mit Verweis auf den erfolgten Baubeginn der o.g. Maßnahme und dem
Umstand, dass sich im Sediment des Dechsendorfer Weihers seit seiner
Entschlammung in den Jahren 2002/2003 vermutlich erneut Nährstoffe angereichert
haben, wurde im vorstehenden Fraktionsantrag eine wissenschaftliche Begleitung
des Projektes angeregt.
Gemäß Antrag sollen Oberbürgermeister und Umweltamt der Stadt Erlangen
Kontakt zum Geologischen Institut (Hydrogeologie) der
Friedrich-Alexander-Universität (FAU) aufnehmen. Ziel soll die
wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung der Sedimente und Wasserqualität
sein.
Im UVPA am 13.05.2014 wurde über die erfolgte Kontaktaufnahme mit der FAU
berichtet. Das Erfordernis einer wissenschaftlichen Begleitung des Projektes
wird auch von den Vertretern der FAU gesehen. Denkbar ist eine
wissenschaftliche Begleitung des Projektes im Rahmen einer Doktorarbeit oder
aber im Zuge von Master-Arbeiten über einen mehrjährigen Verlauf.
Zwischenzeitlich wurde von der FAU eine Projektskizze mit Kostenschätzung
vorgelegt. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der neuen Maßnahme wird ein
Monitoring der Wasserqualität über mehrere Jahre vorgeschlagen. Dies umfasst
neben kontinuierlichen automatisierten Messungen der Wassergüte (Tiefenprofile)
mittels Loggern, die Auswertung von Fernerkundungsdaten von
RAPIDEYE-Satellitenaufnahmen sowie 4 – 5 Kampagnen der Befliegung mittels
Drohnen unterhalb der Wolkendecke, um mögliche Algenblüten detailliert erfassen
zu können. Diese Befliegungen sind erforderlich, da die Frequenz der
Satelittenaufnahmen eine Algenblüte, die sich innerhalb weniger Tage
entwickelt, nicht erfassen kann. Begleitet werden die Untersuchungen von
Sedimentanalysen zum Zeitpunkt der Baumaßnahmen (Status quo 2014) sowie in zeitlichem
Abstand von 1-2 Jahren nach der Maßnahme. Die Daten werden unter Einbeziehung
der bisherigen Untersuchungen der Vorjahre ausgewertet und interpretiert.
Die Kosten für die wissenschaftliche Begleitung werden von der FAU auf
rd. 170.000 € geschätzt. Im Ansatz enthalten ist eine Doktorandenstelle (50 %)
für 3 Jahre mit insgesamt rd. 120.000 €, 4-5 Befliegungskampagnen mittels
Drohnen mit insgesamt 45.000 € für 3 Jahre sowie 5 Messsensoren + Data-Logger
für das Gewässermonitoring, mit teilweiser Kostenübernahme durch das Institut
für Geographie, mit insgesamt 5.000 €. Das Institut für Geographie stellte
einen Arbeitsplatz mit zeitgemäßer EDV und übernimmt die Kosten für Probenahme
und Analyse der Sedimente einschließlich Material.
Dieser Kostenansatz ist in den Gesamtkosten der Maßnahme nicht enthalten.
Aus der Sicht der Verwaltung sind die Kosten in Bezug auf Ergebnis und Wirkung,
insbesondere auf ableitbare mögliche Nachbesserungen bei den Baumaßnahmen,
nicht zu rechtfertigen.
Die Wirksamkeit der neuen Maßnahmen in Bezug auf die Wassergüte wird
nicht zuletzt auch wesentlich durch die Witterungsverhältnisse im
Betrachtungszeitraum bestimmt. Eine klare Zuordnung, inwieweit Verbesserungen
oder aber auch Verschlechterungen auf die neuen Maßnahmen zurückzuführen sind
und / oder auch von den unkalkulierbaren Witterungsverhältnissen im
Betrachtungsjahr beeinflusst oder sogar überlagert werden, lässt sich nach
Auffassung des Fachamtes wissenschaftlich nicht ausreichend genau treffen.
Mit der aktuell anstehenden Baumaßnahme wird ein Bypass für den
Dechsendorfer Weiher gelegt. Ziel ist einer Reduzierung der bislang zwangsweise
eingetragenen Nährstoffe, Sedimente und Fische. Dies soll und kann mit
Abschluss der Baumaßnahmen durch eine Bewirtschaftung des zulaufenden Wassers
aus dem Einzugsgebiet erfolgen. Das Wasserregime im Einzugsgebiet des Weihers
erhält mit dem wiederhergestellten Röttenbach eine echte Stellgröße.
Das bisherige Monitoring, das gemeinsam von Stadt und
Wasserwirtschaftsamt getragen wird, soll weitergeführt werden. Eine Verdichtung
der Untersuchungen bei Bedarf bleibt möglich.
Noch in 2014 sollen Sedimentkerne im Weiher gezogen und analysiert werden, um
den Status quo 2014 festzuhalten. Auf das Angebot des Instituts für Geographie
der FAU wird insoweit zugegriffen.
Anlagen: Fraktionsantrag Nr. 014/2014 – SPD-Fraktion