Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die Verwaltung wurde mit Beschluss des UVPA vom 12.11.2013 (Vorlagenummer VI/035/2013) beauftragt, weitere Planungsschritte bezüglich der Machbarkeit einer städtebaulichen Entwicklung des Großparkplatzes zu veranlassen.
Die ersten konzeptionellen Planungen bilden mit der räumlichen Ausarbeitung und Darstellung wichtiger Grundsätze und Zielvorstellungen die Grundlage für das weitere Planungsverfahren, welches zur Sicherung der städtebaulichen Qualität dient.
Die Verwaltung sieht folgende planerische Meilensteine bei der Entwicklung des Großparkplatzes:
1. Diplomarbeit TU Dresden (WS 2013/2014 - Ergebnisse April/Mai 2014)
Titel: „Städtebauliche Entwicklung des Großparkplatzes Erlangen“ / Verfasser: Thomas Kuske / TU Dresden (vgl. Anlage 1)
2. Diplomarbeit TH Nürnberg (SS 2014 - Ergebnisse August/September 2014)
Titel: „Erlangen Quer“ / Verfasser: Carina Drechsler / TH Nürnberg
3. Machbarkeitsstudie/Rahmenplan Großparkplatz (2014 bis 2015)
4. Bürgerworkshop zur Definition der Rahmenbedingungen (2015)
5. Städtebaulicher Wettbewerb (2015)
Sachstand zu 1.
Im Rahmen der Konzeptfindung und Auslotung der
Rahmenbedingungen einer möglichen baulichen Entwicklung des Großparkplatzes in
Erlangen wurde im Wintersemester 2013/2014 eine
Diplomarbeit „Städtebauliche Entwicklung des Großparkplatzes Erlangen“ mit
städtebaulichem Schwerpunkt erstellt. Die beigefügte Arbeit wurde von Herr
Thomas Kuske, in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden,
Institut für Städtebau, vertreten durch Herrn Dipl.-Ing. Manuel Bäumler und
Herrn Dipl.-Ing. Boris Harbaum sowie in Abstimmung mit dem Referat VI der Stadt
Erlangen, verfasst. Die eingereichte Arbeit wurde seitens der Universität mit
1,5 - „sehr gut“ bewertet.
Auszug aus der Diplomarbeit „Städtebauliche Entwicklung des Großparkplatzes Erlangen“ von Herrn Thomas Kuske:
„Vom Großparkplatz zum neuen Stadtquartier
[…] Zum einen gilt
es, die gegebene Verkehrsinfrastruktur nicht als Hindernis, sondern vielmehr
als Motor für die Entwicklung anzuerkennen. Das Gelände des Großparkplatzes
wird als vorrangiger Verkehrsknotenpunkt der Stadt Erlangen ausgebaut. Dies
beinhaltet die Integration des bestehenden Bahnhofgebäudes, der Ausbau des
Fernbusbahnhofs und die Schaffung einer günstigen Anbindung an die Autobahn mit
angemessenen Ankunftssituationen. Gleichzeitig muss das Gelände für Fußgänger
und Radfahrer gut erschließbar sein und die bestehenden Wege in die Stadt
erweitern. Das Entwurfsgebiet wird so zu einem funktionalen und repräsentativen
Entrée für die Stadt.
Konkret wird der
bestehende Bahnhof zur Westseite geöffnet und ergänzt. Er bekommt eine zweite
Seite. Auf dieser Westseite des Bahnhofs entsteht ein neuer Bahnhofsvorplatz,
der zentrale Verknüpfungsfunktion zwischen den genannten Verkehrssträngen
übernimmt und als Drehscheibe fungiert. Unter einem architektonisch
ausformulierten Gründach entstehen Haltepunkte für Fernbusse, Taxen,
Carsharing, Mitfahrgelegenheiten und Tram sowie Fahrradstellplätze. Unterhalb
des Platzes befindet sich die Einfahrt zu einer Parkgarage. Diese weist die
gleiche Anzahl an Stellplätzen auf wie der gegenwärtige Parkplatz. Durch eine
neue Brücke vom Regnitztal über die Autobahn wird ein weiterer Zugang für
Radfahrer und Fußgänger geschaffen. […]
Auch die Nutzungen
des Entwurfsgebiets ergeben sich aus der bestehenden, vielfältigen Nutzung des
Streifens, der durch seine zentrale Lage und günstige Verkehrsanbindung bereits
aus der Stadt ausgelagerte Funktionen übernahm. Diese drei Stadtfelder erhalten
jeweils eigene Nutzungsschwerpunkte. Vorrangige Nutzungsart sind
Dienstleistungen, die Felder differenzieren sich aber durch eigene
Schwerpunkte. Das nördliche Feld dient der Erweiterung des bestehenden
gewerblich genutzten Gebietes mit möglicher gewerblicher Wohnnutzung. Das
mittlere Feld bietet Raum für Dienstleistungen und Büros, es schafft einen
neuen Aufenthaltsraum. Unterhalb dieses Feldes befindet sich die Parkgarage.
Sie bildet den Sockel des Feldes und hebt somit das Niveau des Stadtboden auf
das Niveau der Innenstadt an. Das südliche Gebiet erfüllt den steigenden
Wohnungsbedarf der Stadt Erlangen […]. Die Differenzierungen der Nutzungen
spiegeln sich in einer räumlichen Differenzierung wider. Die Felder werden
durch Einschnitte gegliedert, die jeweils spezifische, intime Raumsituationen
schaffen. Diese Einschnitte nehmen außerdem bestehende fußläufige Verbindungen
auf und schaffen neue. […]“
Anlagen: Diplomarbeit Kuske, Technische Universität Dresden