Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2013 der Erlanger Schlachthof GmbH
Vorlage
II/300/2014
Aktenzeichen
II
Art
Beschlussvorlage
  1. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2013 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
  2. Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
  3. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 198.628,49 € ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
  4. Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
  5. Der Aufsichtsrat wird entlastet (Mitglieder im Aufsichtsrat der ESG sollten an dieser Abstimmung nicht teilnehmen).

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2013.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

--

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

--

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresfehlbetrag in 2013 – 198.628,69 € (Vorjahr Jahresüberschuss + 178,3 T€).

Nach zuletzt vier aufeinander folgenden Geschäftsjahren mit positiven Ergebnissen (das 2012-Ergebnis war sogar das historisch beste Jahresergebnis), hat die ESG GmbH in 2013 wieder einen Fehlbetrag ausweisen müssen.

Seit 2006 arbeitet der Schlachthof ohne Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt – weder für die Betriebs- noch für die Investitionstätigkeit.

a)        Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsordnung

 

Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen/festzustellen sowie den Aufsichtsrat zu entlasten.

 

Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2013 betrug 6,645 Mio. EUR (Vorjahr 6,957 Mio. EUR), der Umsatz 3,538 Mio. EUR (Vorjahr 3,539 Mio. EUR) und das Jahresergebnis – 199 TEUR (Vorjahr + 178 TEUR). Die Schlachtzahl bei Schweinen hat sich um 465 auf 212.632 erhöht (+0,2%), bei Großvieh/Rind wurden 64.434 geschlachtet gegenüber 63.024 im Vorjahr (+ 1.410 bzw. +2,2%). Kälber wurden 507 geschlachtet gegenüber 656 im Vorjahr. Trotzdem sind die Umsatzerlöse um 1,4 T€ zurückgegangen.

 

Auf der Kostenseite ist der Materialaufwand um 184 TEUR auf 1,95 Mio. EUR angestiegen; die Aufwendungen für Strom, Kanal, Gas, Wasser, Heizöl waren per Saldo um 297 TEUR höher. Der Personalaufwand war mit 740 TEUR um 70 TEUR höher als im Vorjahr. Die Abschreibungen sind um 4 TEUR auf 528 TEUR leicht angestiegen. Die Zinsaufwendungen für Bank-Darlehen waren mit 1,3 TEUR um über 4 TEUR niedriger als im Vorjahr. Seit November 2013 ist die ESG Bank-Schulden frei.

 

Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 613 TEUR und 42 TEUR höher als im Vorjahr und damit im Fünfjahresvergleich 2009 – 2013 auf dem höchsten Wert.

 

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit + 134 TEUR (Vj. + 630) reichte nicht aus, um die Tilgung von Krediten mit 19 TEUR und die Investitionen in das Anlagevermögen mit 613 TEUR zu bezahlen; die ESG musste deshalb um 500 TEUR ihren Bestand an liquiden Mitteln vermindern. Für weiter anhaltend notwendige Erhaltungsinvestitionen steht dem Schlachthof ein Finanzmittelbestand von 482 TEUR (Vj. 982 TEUR) zur Verfügung. Weitergehende größere Investitionsmaßnahmen wären über neue Bankkredite zu finanzieren bzw. falls diese nicht darstellbar wären über einen Zuschuss des Gesellschafters Stadt.

 

Im Unternehmen waren zum 31.12.2013 17 (Vj. 16) Mitarbeiter beschäftigt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:

 

 

Ist
2013

Planung
2013

Ist
2012

Ist
2011

Umsatz

3538

3600

3539

3663

Ergebnis

-199

+31

+178

+171

Betriebs- o. Investitions-zuschuss der Stadt

0

0

0

0

 

Auszug aus dem Lagebericht: „Weltweit wächst nach wie vor die Nachfrage nach Lebensmitteln, die in Konkurrenz steht zum Bedarf an pflanzlichen Rohstoffen für die Energiegewinnung. Dies führt zu internationalen Spekulationen auf den Rohstoffmärkten für agrarische Produkte. Ferner gibt es erhebliche Auswirkungen auf die Pacht- und Grundstückspreise. Eine Vermaisung der Kulturlandschaft ist nicht auszuschließen.

 

Laut Statistischem Bundesamt steigert die deutsche Fleischwirtschaft ihre Produktionsmengen bereits seit 1997. In dieser Zeit wurde aus einer Schweinefleischproduktion unter dem Gesichtspunkt der Selbstversorgung eine Überproduktion und eine Erhöhung des Exportanteils. 2013 blieb die Produktionsmenge konstant. Die Konzentration auf dem Schlachtsektor schreitet weiter fort. So haben die Top Ten der Schweineschlachtbetriebe ihren Marktanteil inzwischen auf 76% gesteigert.

 

…Die Kosten waren bei Gas höher als im Vorjahr, da ab Oktober 2012 ein neuer Gasvertrag mit höheren Preisen anlief. Die verfeuerte Gasmenge blieb etwa gleich. Ferner wurde mehr Öl verbraucht, was auf den kalten Winter und den längeren Ausfall der Wärmerückgewinnung zurückzuführen ist. Die Stromkosten waren 2013 deutlich höher. Auch erhöhten sich 2013 die Aufwendungen für Wasser, da eine Gebührenerhöhung zum Tragen kam. Vor allem auch die Erhöhung der Lohnkosten führte zu dem negativen Betriebsergebnis.

 

…Im Jahr 2014 sind Investitionen in Höhe von 890.000 Euro vorgesehen, die aus liquiden Mitteln getätigt werden sollen.
…Eine Änderung der Personalstruktur wurde 2013 vollzogen, da immer mehr Aufgaben im Zusammenhang mit Tierschutz und Produktsicherheit bewältigt werden müssen. Hierzu ist ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt worden.

 

…Für 2014 wird mit konstanten Rinder- und Schweineschlachtungen gerechnet. Der Umsatz aus der Schlachtung sollte konstant bleiben.“

 

b)       Feststellungen des Abschlussprüfers

Der Abschlussprüfer Joachim Specht/S. Audit hat den Jahresabschluss geprüft und in seinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt, dass „seine Prüfung zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach seiner Beurteilung entspricht aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage von der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar“.

 

Der Prüfbericht enthält folgende weitere Kennzahlen:

 

Eigenkapitalquote: 94,1%

VJ. 92,7%

Verbl. ggü. Kreditinstituten: 0 TEUR

Vj. 81,3 TEUR

Sachanlagevermögen: 5,591 Mio. EUR

VJ. 5,504 Mio. EUR

 

 

c)        Aufsichtsratssitzung am 11.04.2014

Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 11.04.2014 den Jahresabschluss 2013 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den Jahresfehlbetrag in Höhe von 198.628,49 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung erteilt.

 

„Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr 2013 schriftlich und mündlich von der Geschäftsführung laufend über die Lage, die Geschäftsentwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet.

Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.

Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2013 (19. April und 11. Oktober) alle anstehenden Entscheidungen der Gesellschaft beraten und behandelt. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.

Themen der AR-Sitzungen waren u. a. der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2012, der Finanzplan 2013 – 2017, der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2014 sowie der Fortgang der für 2013 beschlossenen Investitionen (u.a. Umbau der Frigenkühlung) und der Vollzug des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Umlaufbeschlüsse wurden nicht gefasst.

Der von der S. Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Erlangen, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2013 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die S. Audit hat nach 2012 zum zweiten Mal den Jahresabschluss geprüft.

Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“

 


Anlagen:

Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2013

Anlage 2 GuV für den Zeitraum vom 1.1.2013 – 31.12.2013