Im Jahr 2015 sollen bis zu 31
Nachwuchskräfte zur Ausbildung eingestellt
werden, davon
·
25 Nachwuchskräfte im
Verwaltungsbereich
(darunter 2 Nachwuchskräfte nach dem Soldatenversorgungsgesetz)
·
1 Nachwuchskraft für
den Vorbereitungsdienst für den Einstieg in der dritten Qualifikationsebene der
Fachlaufbahn Naturwissenschaft und Technik, fachlicher Schwerpunkt
bautechnischer und umweltfachlicher Verwaltungsdienst, Fachgebiet Technischer
Umweltschutz
·
5 Nachwuchskräfte im
gewerblich-technischen Bereich
Ausgangslage
Die Stadt Erlangen erachtet es
weiterhin als vorteilhaft, insbesondere in den Verwaltungsberufen
Diplom-Verwaltungswirtin/Diplom-Verwaltungswirt (QE3nVD), Verwaltungswirtin/Verwaltungswirt
(QE2nVD) und Verwaltungsfachangestellte/Verwaltungsfachangestellter (VFA-K)
selbst auszubilden, da eigens ausgebildetes Personal zielgerichteter auf die
künftigen Bedarfe und Anforderungen unserer dienstleistungsorientierten
Stadtverwaltung hin entwickelt werden kann.
Die Stadt Erlangen hält ihre
Ausbildungsbemühungen kontinuierlich auf einem hohen Stand und deckt damit
weitgehend Ihren prognostizierten künftigen Bedarf.
Mit der aktuellen Ausbildungskapazität wird innerhalb der Verwaltung an die
momentan bestehenden personellen Leistungsgrenzen sowohl im Personal- und
Organisationsamt als auch bei den Ausbildungsbeauftragten in den Dienststellen
gegangen. Zudem werden die in den Dienststellen für die Nachwuchskräfte
eingerichteten Büroarbeitsplätze mit den vorgeschlagenen Ausbildungszahlen
vollends ausgeschöpft.
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
ist für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger unverändert positiv. Die
Entwicklung der letzten Jahre – hin zu einem Bewerbermarkt – hat sich weiter
verstärkt. Analog zu den letzten Jahren gibt es im Bereich des Erlanger Ausbildungsmarktes mehr
Berufsausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Durch die gute Lage auf dem Ausbildungsmarkt steigen die
Chancen der Jugendlichen auf eine Ausbildungsstelle seit einigen Jahren
deutlich. Gleichzeitig können nicht alle Lehrstellen in der Region besetzt
werden.
Der Trend der Schulabgängerinnen und -abgänger zur
Erlangung höherer
Abschlüsse hält unvermindert an. Viele Realschülerinnen und Realschüler sowie
Mittelschülerinnen und Mittelschüler streben nach dem Mittleren Schulabschluss
die Fachhochschulreife oder das Abitur an, um im Anschluss ein Studium zu
beginnen. Gerade diese gut qualifizierten Jugendlichen fehlen den
Betrieben - auch der Stadtverwaltung Erlangen - zunehmend für die Besetzung
ihrer Ausbildungsstellen. Darüber hinaus fokussieren sich Schulabgängerinnen und -abgänger
häufig auf nur wenige, besonders beliebte Berufsfelder.
Ausbildungsmarketing
Ab dem Jahr 2014 sind in allen
Verwaltungsberufen (QE3nVD, QE2nVD und VFA-K) erstmals wieder ansteigende
Bewerbungszahlen zu verbuchen. Die implementierten Maßnahmen im Rahmen des
Ausbildungsmarketings zeigen damit Wirkung.
Mittelfristige Prognose des Personalbedarfs
Für die
Einschätzung des voraussichtlichen Personalbedarfs der kommenden Jahre wurden
Durchschnittswerte aus
- den Mutterschutz-/Elternzeiteintritten sowie den längerfristigen
Beurlaubungen mit notwendiger Stellenneubesetzung
- der externen Fluktuation aus anderen Gründen sowie
- dem Besetzungsbedarf durch Neuschaffung von Stellen
jeweils für
Vollzeitkräfte ermittelt.
Zudem wurde die
voraussichtliche Altersfluktuation, soweit derzeit absehbar, nach der aktuellen
Rechtslage insbesondere im Bereich des Sechsten Sozialgesetzbuches, für die
Jahre 2017 bis 2019 ermittelt.
Im Ergebnis werden
in den Verwaltungsberufen in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich
durchschnittlich jährlich 30 bis 35 Stellen zu besetzen sein. Bei einer
Verringerung der externen Fluktuation durch erfolgreiche Maßnahmen der
Mitarbeiterbindung im Rahmen des Gesamtkonzepts der Bildung einer Arbeitgebermarke
könnte diese Zahl noch sinken.
Vor
diesem Hintergrund hat die Ausbildung, die anschließende Weiterbeschäftigung
und auch die interne Weiterqualifizierung nach Abschluss der Ausbildung
weiterhin hohe personalpolitische und strategische Bedeutung.
Um die aktuellen, seit dem Jahr 2013 nochmals massiv gesteigerten, Ausbildungszahlen im Verwaltungsbereich zu erfüllen, ist eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausbildung erforderlich wie nachfolgend dargestellt.
Ausbildungsbeauftragte und Arbeitsplätze für
Nachwuchskräfte in den Dienststellen
Die Zahl der Ausbildungsplätze und der Ausbildungsbeauftragten in den
Dienststellen im Verwaltungsbereich müssen aufgrund der gestiegenen
Ausbildungszahlen nochmals ausgeweitet werden, um einen sachgerechten
Personaleinsatz und eine angemessene Betreuung während der Ausbildung
sicherzustellen.
In erster Linie ist dabei die
räumliche Situation anzugehen. Ohne die Ausweitung der Kapazitäten an
vorhandenen Büroarbeitsplätzen für Nachwuchskräfte in der Stadtverwaltung ist
eine Erhöhung der Anzahl an Ausbildungsbeauftragten und deren geplante
Qualifizierung nicht zielführend. Die vorhandenen Büroarbeitsplätze für
Nachwuchskräfte müssen auch dauerhaft erhalten bleiben.
Beitrag aller Dienststellen zur Ausbildung
Schon im eigenen Interesse müssen
sich alle städtischen Dienststellen in einem angemessenen Umfang an der
Ausbildung beteiligen, soweit geeignete Ausbildungsinhalte vorhanden sind. Die
Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung stellt ein gesamtstädtisches
Ziel dar, von deren Realisierung auch die Fachdienststellen und letztlich die
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlangen profitieren.
Zielsetzung ist die Gewinnung
neuer Ausbildungsdienststellen und zusätzlicher Ausbildungsplätze, genauso wie
die Rekrutierung weiterer Ausbildungsbeauftragter.
ZbV-Stellen zur Absicherung der Übernahme der Nachwuchskräfte
Um flexiblere Möglichkeiten für
eine Übernahme nach der Ausbildung für die Nachwuchskräfte der Stadt Erlangen zu
schaffen, wird die Bereitstellung von zusätzlichen zbV-Stellen aus dem
zentralen Budget im Rahmen des Stellenplanverfahrens ab dem Jahr 2015 benötigt.
Die Stellen sollen zweckgebunden für die fertig ausgebildeten Nachwuchskräfte
verwendet werden, um eine Übernahme auch in den Fällen sicherzustellen, in
denen nach der Abschlussprüfung nicht sofort, aber in einem absehbaren Zeitraum
eine Einsatzstelle in Aussicht steht.
Damit kann die Abwanderung
geeigneten Personals zu anderen Verwaltungen verhindert und die hohe
Investition in deren Ausbildung für die Stadt Erlangen gesichert werden.
Als Nebeneffekt kann dem Bedarf der Dienststellen nach befristeter personeller
Unterstützung aufgrund von Krankheitsfällen und kurzfristigen Aufgabenmehrungen
flexibler Rechnung getragen werden.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Der Bedarf an
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Dienststellen der Stadt Erlangen kann
weitgehend aus dem Kreis der eigenen Auszubildenden sowie Anwärterinnen und Anwärtern
kurz-, mittel- und langfristig gedeckt werden.
Infolge von Fluktuation frei werdende Stellen können vorwiegend mit eigenen ausgebildeten Nachwuchskräften schnell und mit hoher Qualifikation besetzt werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Durch ein intensives Ausbildungsmarketing soll ein qualifizierter Adressatenkreis erschlossen werden.
Die Ausbildungsplätze werden öffentlich ausgeschrieben und in einem transparenten Auswahlverfahren besetzt. Maßstab für die Einstellung ist der Grundsatz der Eignung, Befähigung und Leistung sowie die Chancengleichheit. Dabei wird ein hohes Augenmerk auf das Thema Diversity (z.B. die Erhöhung des Migrationsanteils bei den Beschäftigten und die Inklusion mit ihren verschiedenen Ausprägungen) gelegt.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Von der Ausbildung über Bedarf zu einer
bedarfsgerechten Ausbildung
Auf die oben bereits ausgeführte Situation auf dem Ausbildungsmarkt wird
seitens der Personalverwaltung reagiert. Künftig wird in allen
Ausbildungsberufen eine bedarfsgerechte Ausbildungskapazität angestrebt.
Während im Verwaltungsbereich bereits in den letzten Jahren bedarfsgerecht
ausgebildet wurde, ist dies auch im gewerblich-technischen sowie kaufmännischen
Bereich sachgerecht.
Regelmäßige Übernahme nach der Ausbildung
als Entscheidungsmerkmal für Bewerberinnen und Bewerber
Im gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereich war eine Übernahme in
den letzten Jahren aufgrund der vorhandenen Planstellensituation, trotz
Ausnutzung aller Spielräume, desöfteren nicht möglich. Davon waren selbst
Nachwuchskräfte betroffen, die ihre Ausbildung mit guten bis sehr guten
Ergebnissen absolviert haben.
Im Falle einer fehlenden Übernahme kommt erschwerend hinzu, dass die Ausbildung
im öffentlichen Dienst teilweise sehr spezifisch ist und von jenen der
Privatwirtschaft erheblich abweicht, mit der Folge, dass diese Personen auf dem
freien Arbeitsmarkt deutlich eingeschränkte Berufsperspektiven haben.
Durch die
Umstellung auf eine bedarfsgerechte Ausbildung besteht bei entsprechenden Leistungen
eine sehr gute Übernahmechance.
Eine Übernahmeperspektive ist im Rahmen des Ausbildungsmarketings ein starkes
Argument für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, sich für eine Ausbildung
bei der Stadtverwaltung zu entscheiden.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
31
neue Stellen für 4
Monate in 2015 |
|
|
Sachkosten
(Ausbildungskosten im
engeren Sinn) ohne
Eigenbetriebe |
81.850 € |
Kostenstelle: 110090 Kostenträger:
11150011 |
Personalkosten
(brutto)
ohne Eigenbetriebe |
159.171 € |
Kostenstelle: 113011 Kostenträger: 11150011 |
Für das Haushaltsjahr 2015
entstehen für alle bestehenden Ausbildungsverhältnisse
Sachkosten in Höhe von 613.793 €
Personalkosten in Höhe von 1.085.114
€
Die Gesamtkosten für das Haushaltsjahr 2015 belaufen sich auf 1.698.907 €
Im Rahmen der Haushaltsplanung 2015 werden die erforderlichen Sach- und Personalkosten bei der Stadtkämmerei angemeldet.
Die Sachkosten enthalten anteilig Finanzmittel für
Aufstiegsfortbildungen und Zuschüsse für Weiterbildungen.
6. Beschlusskontrolle 2014
Bis auf zwei gewerblich-technische Ausbildungsplätze in den Berufen Fachkraft für Veranstaltungstechnik und Gärtnerin/Gärtner – Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, welche aufgrund des vorhandenen Bewerberpotenzials nicht besetzt werden konnten, wurden alle Ausbildungsplätze besetzt.
Das Bewerbungsverfahren für den Vorbereitungsdienst für den Einstieg in der zweiten Qualifikationsebene der Fachlaufbahn Naturwissenschaft und Technik, fachlicher Schwerpunkt feuerwehrtechnischer Dienst ist noch nicht abgeschlossen. Zum Zwecke der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Ständigen Wache Erlangen ist es erforderlich, eine Ausweitung der beschlossenen Ausbildungskapazität um zwei auf insgesamt fünf Personen vorzunehmen.