Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Seit dem FDP-Fraktionsantrag 051/2013 wird in jeder Sitzung des Sportbeirates und des Sportausschusses über den aktuellen Sachstand berichtet.

 

Anbei soll noch einmal der bisherige Sachstand aufgezeigt werden.

 

1. Bedarf

1.1. Bedarf Schulsport

Der Bedarf an Sporthalleneinheiten für die Erlanger Schulen sowie der Privatschulen Montessori Schule und Franconian International School ist vorhanden und wird in den Anlagen nochmals dezidiert aufgezeigt. In der Anlage 1 befindet sich eine Gesamtübersicht des Sportstättenbedarfs für die städtischen bzw. staatlichen Erlanger Schulen (in der Anlage 2 wird der Teilplan Ost dargestellt). Die dieser Übersicht zugrunde liegenden Berechnungen für den Bedarf der gedeckten Sportstätten sind in den Tabellen der Anlage 3 für den Stadtwesten, Anlage 4 Stadtsüden und in der Anlage 5 Stadtnorden aufgeführt und dokumentiert. Diese Unterlagen wurden durch das Schulverwaltungsamt auch der Regierung von Mittelfranken vorgelegt. Aus diesen Unterlagen ist zu entnehmen, dass für das Marie-Therese-Gymnasium eine Sporthalleneinheit und für das Ohm-Gymnasium 2 Sporthalleneinheiten zur Ausübung des Sportunterrichts benötigt werden. Neben dem tatsächlich festgestellten Bedarf gibt es eine weitere Interessensbekundung durch das Gymnasium Fridericianum für die Intensivierung des Fachbereich Sport (siehe Anlage 7).

 

Der Bedarf der privaten Schulen Montessori Schule und Franconian International School wurde als Anfrage im Schulausschuss mit dem in der Anlage 6 beigefügten Vermerk aufgezeigt. Weiterhin wird mit einem Schreiben der FIS (Anlage 11) deutlich, dass auch eine Unterstützung im investiven Bereich vorstellbar. Hier wird deutlich, dass auch für Schülerinnen und Schüler, die eine private Schuleinrichtungen besuchen, ein Bedarf an gedeckten Sportflächen besteht.

 

1.2. Bedarf Vereinssport

Der Bedarf an gedeckten Sportstätten wurde bereits in der Integrierten Sportentwicklungsplanung im Jahr 2006 durch das Institut für Sportwissenschaften und Sport festgestellt. So ist u.a. in der Zusammenfassung der Ergebnisse folgender Hinweis festgehalten; „Bei der Berechnung des Bedarfs an Sporthallenfläche wurde für Erlangen ein deutliches Defizit ermittelt.“ Weiterhin wurde auf Antrag des Sportbeirates in der Sportausschusssitzung vom 17.07.2012 aufgelegt (52/149/2012), welchen zusätzlichen Bedarf die Sportvereine für ihre Sportangebote haben. Dabei wurde eine Abfrage (Anlage 8) vorgelegt, die nicht mit einem in der Sportentwicklungsplanung vorgesehenen Ansatz einer richtwertbezogenen, sportverhaltensorientierten oder kooperativen Bedarfsbestimmung gleichzusetzen ist. Die Ergebnisse der Abfrage sind nach Hallengröße, Belegungszeiten, voraussichtlicher Teilnehmerzahl und Standorten aufgelistet. Daraus ergibt sich ein Bedürfnis von mind. 135 Stunden pro Woche.


Der Bedarf an Sporthalleneinheiten für den Vereinssport und die Notwendigkeit für den Leistungssport im Bereich Handball – insbesondere für den Handball Club Erlangen – ist mehrfach diskutiert worden und in mehreren Fraktionsanträgen behandelt worden. Auch der Deutsche Alpenverein Sektion Erlangen sieht eine Dringlichkeit für ein Grundstück zum Bau einer Boulderhalle mit Geschäftstelle für den Erlanger Osten (siehe Anlage 10).

 

2. Machbarkeitsstudie

Zur Behebung des Sporthallendefizits wurde das Sportamt beauftragt eine Machbarkeitsstudie für den Neubau einer Sporthalle vorzulegen. In der Sportausschusssitzung am 09.04.2013 wurde die Machbarkeitsstudie aufgelegt (52/189/2013) und vorgestellt. Für die Ausarbeitung der Studie wurde die Kommunale Sporthallen GmbH mit der Vorgabe eine Bearbeitung und Beurteilung von Standortvorschlägen beauftragt. Im Fazit der Ausarbeitung der Standortvorschläge ist folgendes festgehalten: „Die Kommunale Sporthallen GmbH empfiehlt für den Bedarf im Schulsport eine Erweiterung direkt am Schulzentrum West zu verfolgen. Für einen Standort einer Sporthalle, der dem Handballsport gerecht wird und gleichzeitig dem Schulsport dient, ist der Standort im Bereich der Hartmannstraße sinnvoll und zweckmäßig.“

Durch den Bau einer Vierfeldsporthalle sowie einen gesonderten Bereich für den DAV kann der Bedarf für den Schulsport im Erlanger Osten verbessert werden und ein Teil des Vereinssport insbesondere des Handballsports befriedigt werden. Die Einbeziehung als Anbau oder Zusatzbau für für Einrichtungen des Instituts für Sportwissenschaft und Sport (Diagnostik- und Breitensportzentrum, Fitnessbereich) ist denkbar.

 

3. Vorgehen

 

Für die Verortung einer Vierfeldsporthalle im Erlanger Osten sind Flächen zu prüfen, die sich an der Hartmannstraße befinden (Flurnummer 1945/445 und 1945/22). Die Eigentumsverhältnisse sind auf die Stadt Erlangen und den Freistaat Bayern verteilt (siehe Anlage 12). Ein Freistellungsantrag ist an die Friedrich-Alexander Universität gestellt worden. Eine Festlegung für eine gemeinsame Nutzung der Grundstücke ist herbeizuführen. Dies soll über einen wertgleichen Tausch von Flächen erreicht werden.

Synergieeffekte für die Erschließung der Grundstücke, Infrastrukturmaßnahmen und gegebenenfalls Hochbaumaßnahmen sind mit den Einrichtungen, die Interesse bekundet haben (DAV Sektion Erlangen, Franconian International School abzustimmen und vertraglich zu definieren. Die Planungen und Finanzierung für Einrichtungen des Instituts für Sportwissenschaft und Sport (Diagnostik- und Breitensportzentrum, Fitnessbereich) haben nicht über die Stadt Erlangen zu erfolgen.

 

Im Laufe der Verfahren müssen u.a. folgende städtebauliche Themen bearbeitet werden.

·      Platzierung und bauliche Integration der neuen Halle

·      verkehrliche Erschließung, evtl. Verkehrsuntersuchung / Anordnung des ruhenden Verkehrs

·      abwassertechnische Erschließung

·      Energiekonzept

·      Lärmschutz zu den nördlich und westlich angrenzen Wohngebieten (liegt bereits vor)

·      Umweltbelange durch Umweltprüfung

Die sonstigen erforderlichen Planungsschritte des Gesamtprojektes sind für einen optimalen Projektverlauf aufeinander abzustimmen.

 

Vorgesehen ist ein klassisches Verfahren mit Architektenwettbewerb:

- Erarbeitung des Raumprogramms, Definition der funktionalen Anforderungen

- Auslobung eines Architektenwettbewerbs

- Planungsleistungen, Abstimmen mit Nutzern, Erwirken der Baugenehmigung

- Bauausführung mit Einzelgewerksvergabe, Vergabegenehmigung durch BWA/STR

Für die Vorbereitung zur Planung der Sporthalle im Erlanger Osten hat das Sportamt nach Vorgabe der Lenkungsgruppe ein Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben. Im Rahmen einer schallimmissionsschutztechnischen Voruntersuchung wurde die durch die Nutzung der Sporthalle im Umfeld zu erwartende Immissionssituation für Geräusche untersucht und gemäß der Sportanlagenlärmschutzverordnung (18.BlmSchV) beurteilt. Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass die Nutzung der geplanten Sporthalle für Schul- und Vereinssport aus schallimmissionsschutztechnischer Sicht als unkritisch einzustufen sind. Schalltechnisch relevant ist insbesondere die geplante Nutzung für den Handballsport, so dass für den vorgesehenen Architektenwettbewerb Empfehlungen bzw. Vorgaben für die Bauausführung der Sporthalle angegeben werden.

 

 

4. Raumprogramm

 

Die Sporthalle wird in Bezug auf die vielfältigen in ihr angebotenen bzw. durchführbaren Sportmöglichkeiten multifunktional ausgestattet und von einem breiten Nutzerspektrum genutzt werden. Wichtiges bauliches Ziel ist deswegen, dass sich die angebotenen Sportarten gegenseitig nicht stören. Andererseits sollen die dazugehörigen Infrastrukturräume so angeordnet werden, dass sich mögliche Synergien optimal einstellen.

Folgende Nutzergruppen waren bei der Erstellung des Raumprogramms beteiligt: Ohm Gymnasium, Wirtschaftsschule im Röthelheimpark, Franconian International School, DAV Sektion Erlangen, Institut für Sportwissenschaft und Sport, HC Erlangen, Sportverband Erlangen, BLSV, Schulverwaltungsamt und Sportamt Erlangen. Das Raumprogramm wird mit der Regierung von Mittelfranken abgestimmt.

Das bisherige Ergebnis des Raumprogramms (Stand September 2013) befindet sich in der
Anlage 9.

 


Anlagen:        Anlage 1 Gesamtplan Schulsport

                        Anlage 2 Teilplan Ost

                        Anlage 3 Sporthallenbedarf West

                        Anlage 4 Sporthallenbedarf Süd

                        Anlage 5 Sporthallenbedarf Nord

                        Anlage 6 Bedarf private Schulen

                        Anlage 7 Fridericianum

                        Anlage 8 Abfrage Hallenkapazitäten Vereine

                        Anlage 9 Raumprogramm Version September 2013

                        Anlage 10 Bedarf Alpenverein

                        Anlage 11 Bedarf FIS

                        Anlage 12 Lageplan