Der aktuelle Sachstandsbericht der Verwaltung hat den Mitgliedern des BWA zur Kenntnis gedient.
Das Tiefbauamt der Stadt Erlangen hat im Zeitraum der Jahre 2011 und 2012 im Stadtgebiet eine Messtechnische Straßenzustandserfassung (MZE) und –bewertung durchführen lassen.
Hierbei wurden auf verkehrswichtigen Straßen insgesamt 210
Fahrstreifenkilometer mit einem Gesamtvolumen von ca. 740.000 m² Fläche durch
ein im Verkehr „Mitschwimmendes“ Messfahrzeug befahren und
Folgende Ergebnisse wurden hierbei festgestellt (siehe Anlage 1):
- Zustandsklasse 1: 27,86 % = 207.000 m²
- Zustandsklasse 2: 18,23 % = 136.000 m²
- Zustandsklasse 3: 12,03 % = 88.000 m²
- Zustandsklasse 4: 17,15 % = 126.000 m²
- Zustandsklasse 5: 23,93 % = 176.000 m²
Aus der Bewertungsnormierung (Anlage 2) ist ersichtlich, dass 24 % des verkehrswichtigen Erlanger Straßennetzes ein stark ausgeprägtes Schadensbild aufweist, das kurzfristige Erhaltungsmaßnahmen / Sofortmaßnahmen innerhalb der nächsten 2 Jahre bedarf und weitere 17 % ein ebenfalls stark ausgeprägtes Schadensbild haben, das Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen innerhalb der nächsten 4 – 5 Jahren zwingend erfordern.
Insgesamt sind hierbei Straßen mit einer Gesamtfahrbahnfläche von ca. 300.000 m² betroffen.
Da sich das im Jahr 2011/2012 messtechnisch befahrene Straßennetz im Vergleich zur Ersterfassung aus dem Jahr 2007 (im Zuge der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagement Erlangen) wesentlich vergrößert hat (Zunahme um 60 Fahrstreifenkilometer (Anlage 4)), ist ein tendenzieller Entwicklungsvergleich sowie eine objektscharfe Zuordnung der jeweiligen Zustandsklassen der beiden Messkampagnen nicht möglich.
Festzustellen ist lediglich, dass bereits 2007 32% der Fahrbahnflächen in der ZSK 5 und 16% in der ZSK 4 waren und in dem Zeitraum von 2008 – 2012 mit einem finanziellen Aufwand von 1,93 Mio. Euro Fahrbahndecken in einem Umfang von ca. 98.000 m² erneuert werden konnten.
Darüber hinaus haben sich die
zusätzlichen und außerplanmäßigen Finanzmittel aus dem Konjunkturprogramm II
der Bundesrepublik Deutschland positiv auf den Investitionsstau im
Fahrbahndeckenerneuerungs- und Fahrbahnsanierungsbereich ausgewirkt. So konnten
mit
Aufgrund des sich fortlaufend
ändernden baulichen Zustands der Straßen, und zur Kontrolle und Optimierung der
Eingriffzeitpunkte für Maßnahmen, bedarf es auch dringendst für
Zusammenfassend bleibt anzumerken, dass mit den zur Verfügung gestellten Haushaltsmitteln der substanzielle und vor allem monetäre Verfall des Erlanger Straßennetzes nicht aufgehalten werden kann. Vielerorts ist der Substanzverlust der letzten Jahre so groß, dass Fahrbahndeckenerneuerungen als Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahme nicht mehr angewandt werden können und es dringend grundhafter Neuherstellung des Straßenkörpers bedarf.
Die Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht wird so immer kostspieliger und schwieriger zu bewerkstelligen.
Anlagen: Anlage 1 Ergebnisdarstellung
Anlage 2 Bewertungsnormierung
Anlage 3 Balkendiagramm Gesamtwert (GW) Zustandsklassen
Anlage 4 Beispiel Erweiterung des Befahrungsnetzes