Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2012 der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) AöR, Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen
Vorlage
II/239/2013
Aktenzeichen
II/BTM
Art
Beschlussvorlage
  1. Es wird davon Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen beschlossen hat,
    a) den geprüften Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen,
    b) den Jahresfehlbetrag in Höhe von 176.945,01 Euro und den Verlustvortrag des Vorjahres in Höhe von 9.112,55 Euro mit der allgemeinen Rücklage zu verrechnen.
    c) den Vorstand zu entlasten.
  2. Der Verwaltungsrat wird entlastet.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Vorstand und Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen, berichten an den Gewährträger Stadt Erlangen über das Geschäftsjahr 2012.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresergebnis in 2012: - 176.945,01 Euro (Vorjahr - 9,1 T€, Vorvorjahr + 4,4 T€)

Betriebszuschuss aus städt. Haushalt 2012: 150.000 Euro (Vorjahr 0 Euro)

Zweckgebundene städtische Zuschüsse – Integrationsmittel (Sozialkaufhaus, etc.) in 2012: 278,6 T€ (Vorjahr 123,5 T€).

Beide Zuschüsse sind ertragserhöhend unter den Aufwandszuschüssen gebucht.

 

 

 

 

 

1      Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht für 2012

Nach § 6 Abs. 3 Buchstabe g der Unternehmenssatzung der „Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) – Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen“ hat der Verwaltungsrat den geprüften Jahresabschluss festzustellen, über die Verwendung des Jahresgewinns bzw. die Behandlung eines Jahresverlustes zu entscheiden sowie über die Entlastung des Vorstandes abzustimmen.
Der Jahresabschluss der GGFA AöR schließt per 31.12.2012 (Vorjahr 31.12.2011) mit folgenden Zahlen (in T€) ab:

 

 

Ist
31.12.2012

WiPlan
2012

Ist
31.12.2011

Ist
31.12.2010

Bilanzsumme

2.580

 

2.646

2.702

Eigenkapital

1.339

 

1.516

1.525

Umsatzerlöse

440

520

567

627

Aufwandszuschüsse

4.779

5.229

5.263

5.623

Jahresergebnis

-177

-191

-9

+23

Betriebs-/Grundzuschuss der Stadt

150

171

0

0

Stammpersonal ges./

(incl. EAZ bezuschussten Mitarb. und Azubis )

83

 

95

88

 

Die Eigenkapitalquote beträgt 51,9 % (Vorjahr 57,3%) sowie weitere 4,9 % (Vj. 15,5 %) Verbindlichkeiten gegenüber dem Anstaltsträger, der Stadt Erlangen.
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 218 T€ (Vorjahr -13 T€); hierin enthalten sind jedoch BMAS-Mittel in Höhe von 214 T€, welche in 2013 zurückzuzahlen sind. Für Investitionen wurden in das Anlagevermögen 34 T€ (Vorjahr 108 T€) eingesetzt.

Das Jahresergebnis 2012 ist 200 T€ schlechter als im Vorjahr, aber 14 T€ besser als geplant. Auch für 2013 wird mit einem Verlust von -156 T€ gerechnet. Diese Verluste ergeben sich vor dem Hintergrund der Kürzungen von Aufwandszuschüssen des BMAS. Die Anpassung der Kosten auf diese Situation ist eingeleitet, der zahlenmäßige Niederschlag erfolgt allerdings etwas zeitversetzt. Die Umsatzerlöse und die Aufwandszuschüsse liegen unter dem Vorjahresniveau und verteilen sich auf die beiden Unternehmensbereiche wie folgt:

 

Erfolgsübersicht 2012

 

 

 

in T€

Betrieb gewerblicher Art

Hoheitlicher Bereich

gesamt
Hoheit+BGA

Umsatzerlöse

440

0

440

Materialeinsatz

-141

0

-141

Zuschüsse ohne Mittel an Dritte*

1.968

2.303

4.271

Personalkosten

-1.678

908

-1.029

Sachkosten

-681

348

-1.384

Sonstiges

-114

-22

-136

Summe

-201

24

-177

Die Erlöse im Betrieb gewerblicher Art (BgA) zu 440 T€ setzen sich zusammen aus der Kulturwerkstatt mit 11 T€, der Umweltwerkstatt mit 138 T€ und den Sozialkaufhäusern mit 291 T€.

Die Aufwandszuschüsse sind um 485 T€ auf 4.779 T€ gesunken. Sie gliedern sich - unterteilt nach
Zuwendungsgebern - folgendermaßen:

 

2012

2011

Stadt Erlangen/BMAS

4.447

4.827

Regierung von Mittelfranken

106

177

Europäischer Sozialfonds

177

190

Übrige

49

69

 

Zur ersten Zeile: die städtischen Zuschüsse sind um 305 T€ angestiegen, während die Bundeszuschüsse um knapp über 700 T€ zurückgegangen sind.

 

2      Ausblick 2013 – Auszüge aus dem Lagebericht 2012 des Vorstands

„Die Anzahl der Optionskommunen wurden aufgrund eines Bundesverfassungsgerichtsurteils von 69 auf 110 erhöht. Damit sind ca. 25% aller Grundsicherungsträger Optionskommunen. Die kommunale Umsetzung der SGB II Option im eigenen Jobcenter ist mittlerweile auch ein vom Bund akzeptiertes Regelgeschäft und wird nicht mehr als solches in Frage gestellt“.

„Der im hohen Maße entfristete Personalkörper ist eine gute Ressource und das Fundament anspruchsvoller Arbeitsergebnisse. Andererseits stellt die große Anzahl entfristeten Personals aufgrund des sicheren Auslaufens des 50up Projektes ab 2016 eine unbedingte Herausforderung dar.“

„Die bevorstehenden drei relativ stabilen Geschäftsjahre bieten die Möglichkeit, aus der Umbruchsituation wieder mit der gebotenen Aufmerksamkeit voranbringen zu können. Gesundheit am Arbeitsplatz, Führen von Mitarbeitergesprächen, Qualifizierungen und Etablierung von Dienstvereinbarungen sind solche wichtigen Aufgabenfelder.“

„Der Fünfjahresplan 2013 bis 2017 weist für die Jahre 2013 bis 2015 unter Zugrundelegung der zum Planungszeitpunkt bekannten Parameter und unter Einbeziehung von GGFA Rücklagen eine relativ stabile Planungserweiterung aus. Die Eingliederungsmittel des Bundes werden in etwa auf der Höhe von 2013 zur Verfügung stehen bleiben. Eine kleine natürliche Personalfluktuation aufgrund von Renteneintritten wird einen geringen Spielraum schaffen“.

„Im Jahr 2013 macht 50up über 40% der insgesamt zur Verfügung stehenden Bundesmittel aus. Es wird so eine vordringliche Aufgabe darstellen, diesen absehbaren Mitteleinbruch strategisch und planerisch vorzubereiten. Akquise weiterer Drittmittel, wie ESF- oder Stiftungsmittel, weitere Auftragsannahmen im Rahmen der möglichen Inhouse-Grenzwerte sind gebotene Schritte. Im Bereich der Personalentwicklung gilt es ebenso vorzuplanen, damit der Wechsel in das Jahr 2016 keinen massiven Einbruch in den Personalkörper geben wird. Eine Abkehr von der Vorgabe, dass alle tariflich beschäftigten Mitarbeiter unbefristet angestellt sein sollten, wäre, wie teilweise projektbezogen bereits angewandt, bei Neueinstellungen ein unbedingten Mittel der Wahl.“

 

3      Feststellungen des Abschlussprüfers

Die Wirtschaftsprüfer Herren Dr. Storg und Dr. Schrenker von der Kanzlei Dünkel/Storg haben den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2012 geprüft und mit Datum vom 21.06.2013 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Jahresabschlussprüfung wurde nach § 317 HGB und Artikel 107 GO Bay unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Nach Beurteilungen aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen entspricht der Jahresabschluss den deutschen handelsrechtlichen und den ergänzenden landesrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt.

Zum Lagebericht führt der Abschlussprüfer aus, dass dieser im Einklang mit dem Jahresabschluss steht und ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt vermittelt. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend dargestellt.

 

4      Bericht des Verwaltungsrates der GGFA

Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 12.07.2013 den Jahresabschluss 2012 und den Prüfungsbericht beraten. An den Abschlussprüfer, Herrn Dr. Storg, wurden Fragen gerichtet, diskutiert und beantwortet. Der Verwaltungsrat hat den Jahresabschluss mit dem Lagebericht einstimmig zur Kenntnis genommen, festgestellt und dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2012 ausgesprochen.

Des Weiteren hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Jahresfehlbetrag 2012 in Höhe von 176.945,01 € zusammen mit Verlustvortrag von 9.112,55 € mit der allgemeinen Rücklage (1.499.392,13 €) zu verrechnen.

Vorstand bzw. Stellvertreterin des Vorstands haben den Verwaltungsrat während des Geschäftsjahres regelmäßig schriftlich und mündlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. Der Verwaltungsrat hat die Tätigkeit des Vorstands überwacht und in seinen Sitzungen am 02.03., 27.04., 06.07. und 23.11.2012 die grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik ausführlich beraten. Zusätzlich gab es eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Vorstand bzw. der Stellvertreterin des Vorstands und dem VR-Vorsitzenden.

 

5      Sozialbericht

a) Betriebsteil gewerblicher Art - Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote der GGFA in 2012

Ausgewählt die wichtigsten Daten im Überblick:

Abteilung

Platzangebot

Teilnehmer 2012

AGH GGFA intern + sozialintegrierte AGH

44

176

AGH extern mit Coaching

16

13

H.A.N.S.

5

4

Quickstep

20

16

transit/last Minute/BIBER

38

127

Werkakademie SIZ/PAS/FEZ

102

381

BaE/abH/EQ

17

7

Alleinerziehenden-Projekt

20

28

HaWi/ESF

20

25

Präsenzmaßnahmen L+L, V+W, HAHE

17

23

4service!

20

12

it. Basics/ECDL

3

25

C Modell (50up)

160

167

Integrationscoach (50up)

50

41

Bewerbungszentrum

nach Bedarf

1.098

Gesamtangebot und Teilnehmer

730

2.373

 

b) Hoheitlicher Bereich/Eingliederungsbereich

Ausgewählt die wichtigsten Daten:

 

 

2012

2011

2010

Alg2-Bezieher Dezember:

2.979

2.975

3.256

- davon arbeitslos (gem. BA Definition):

1.450

1.296

1.337

entspricht Al-Quote SGB II in %

2,4

2,2

2,3

- davon aktivierbar

*)

1.871

2.046

Eingliederungsleistungen gesamt:

2.663

3.955

3.430

Vermittlungen in Arbeit oder Ausbildung

1.019

1.109

1.156

 

*) keine Auswertung wegen Software-Wechsel

 


Anlagen:

Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2012

Anlage 2 G+V