Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Das Theater bittet, den im Bauausschuss vom 19.3.2013 getroffenen Beschluss bezüglich der Gestaltung der Freifläche des Markgrafentheaters zu überprüfen und abzuändern. Es fordert nachdrücklich, dass die Möglichkeit geschaffen wird, den ansonsten öffentlich nutzbaren Platz im Bedarfsfall für künstlerische Zwecke verschließbar zu gestalten.
Diese dringende Bitte wird wie folgt begründet:
Im vergangenen Jahr gab es für die Gestaltung der
Außenanlage mehrere gemeinsame Treffen mit allen betroffenen Anliegern sowie
konstruktive Einzelgespräche. Es wurde von Seiten des Fachamtes 61 stets
betont, dass deren Bedürfnisse in die Planung einbezogen würden. In den Plänen
vom Oktober 2012, die dem Theater vorgelegt wurden, entstand der Eindruck, dass
das Theater mit seinen Anliegen bzgl. der Freiflächennutzung berücksichtigt
wird.
Im BWA vom 19.3.2013 wurde diese Planung jedoch
ohne nochmalige Rücksprache mit dem Theater gravierend geändert.
Der Theaterinnenhof soll demnach künftig Teil eines
öffentlichen Platzes werden, wodurch jede Form von künstlerischer und
kultureller Aktivität unterbunden wird (zu den Details siehe unten). In der
Beschlussvorlage vom 24.9.2012 war gerade diese Nutzung noch ein wichtiger
Punkt in der Begründung des Ausbaus der Freifläche. Nun wird diese Grundlage
stillschweigend vereitelt.
Auch das Theater begrüßt eine optische
Großzügigkeit und Transparenz und ein ästhetisches Einheitsbild. Doch ist es
für sein künstlerisches Wirken elementar, einen Bereich des Platzes, bei Bedarf
und gerade nachts, abschließen zu können.
Sollte keine Möglichkeit für eine bedarfsweise
Abtrennung des bisherigen Hofbereichs vom öffentlichen Platz geschaffen werden,
hätte dies weitreichende Konsequenzen:
Es werden dort keine kulturellen Veranstaltungen
jedweder Art stattfinden, da aufzubauendes Equipment nicht gesichert werden
kann und ein Einlass mit Kartenkontrolle unmöglich ist. Dies untergräbt die
erwünschte Erweiterung des künstlerischen Angebots, die mit der Neugestaltung
des Theaterinnenhofs angestrebt wurde. Weil auch bislang übliche
Veranstaltungen nicht mehr stattfinden können, entstehen dem Theater darüber
hinaus Einnahmenminderungen.
Da es sich nicht um einen freizügigen Platz,
sondern um eine dunkel verschattete Sackgasse kurz vor dem Schlossgarten
handelt, befürchten wir mit gutem Grund gerade zu Nachtzeiten ungebetene
Nutzer, die einen stillen Ort suchen; seien es angetrunkene Gäste oder
Vierbeiner. Das Theater kann unter diesen Umständen keine Verantwortung mehr
für die Sauberkeit und Ordnung übernehmen. (Als Theaterinnenhof haben wir den
Platz gekehrt, gepflegt und für das Theaterpublikum hergerichtet.) In der
Theaterpause tritt das Publikum auf einen öffentlichen Platz mit öffentlicher
Verschmutzung.
Die Umwidmung hat auch massive Auswirkungen auf die Festivals der Stadt, die
diesen Innenhof immer als Diskussionsforum und offenen Begegnungsraum zwischen
dem Publikum und den Künstlern genutzt haben.
Virulent wird dies auch während der Bayerischen
Theatertage 2014. Mit dem Wegfall der Möglichkeit den offenen Platz abschließen
zu können, müsste einer der wichtigsten Festivaltreffpunkte vor Ort mit Speisen
und Getränken täglich neu auf- und in der Nacht abgebaut oder kostenintensiv
bewacht werden.
Das Theater befürchtet außerdem, dass es keinen
Einfluss auf die widerrechtliche Nutzung (Wendehammer, Parkmöglichkeit für
Autos etc.) hat, solange die Feuerwehreinfahrt frei ist.
Anlagen: