Die Machbarkeitsstudie Verwaltungsgebäude und Sozialtrakt
des EB 77 wird zur Kenntnis
genommen.
Der Variante 2c, Neubau Bürogebäude mit Sozialtrakt, neue Pforte mit
Winterdienstbüro, wird
zugestimmt.
Die Verwaltung wird beauftragt, die weiteren Planungsschritte zu veranlassen.
Die erforderlichen Mittel sind zum Haushalt anzumelden.
1.
Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die Machbarkeitsstudie sowie die weiteren
Absichten wurden dem Werkausschuss im Rahmen eines Ortstermins bei EB 77
(12.03.13) dargestellt. Die wesentlichen Inhalte werden nachfolgend noch einmal
aufgezeigt. Mit zeitlichem Vorlauf zur Werkausschusssitzung ging die
Machbarkeitsstudie den Fraktionen zusätzlich in vollem Umfang, in gedruckter
Form zu.
Ausgangssituation/Bedarfsnachweis
(siehe auch Anlage: Lageplan/Luftbild):
§ Die
Verwaltungsanteile des EB 77 sind auf zwei Gebäude verteilt.
Der Zustand des Gebäudes A (Baujahr: 1991) ist in Ordnung, hier besteht kein
Baubedarf.
Der Verwaltungsbau, Gebäude B (Baujahr: 1961) ist in einem schlechten baulichen
Zustand. Es besteht dringender Sanierungsbedarf der veralteten und maroden Haustechnik.
Der energetische Zustand ist nicht akzeptabel (vgl. Maßnahmenliste Energiewende),
und es
besteht organisatorischer Änderungsbedarf (Anordnung und Zuschnitt der
Büroräume).
§ Der Sozialtrakt (Baujahr: 60er Jahre) erfüllt die operativen Anforderungen, ist aber energetisch in einem nicht akzeptablen Zustand (vgl. Maßnahmenliste Energiewende).
§ Das Sachgebiet 773-1, Grünplanung, ist räumlich ausgelagert und belegt mit 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Büroflächen bei Amt 34. Zur Verbesserung der räumlichen Situation in Amt 34 und zur Optimierung der Arbeitsabläufe ist eine Verlegung des Sachgebietes auf das Betriebsgelände EB 77 zwingend notwendig.
Zielsetzung
§ Bautechnische und energetische Sanierung Gebäude B und Sozialtrakt
§ Optimierung des Raumkonzeptes unter Beachtung arbeitsrechtlicher Vorgaben
§ Integration des Sachgebietes 773-1
Auflagen
§ Baumaßnahme mit möglichst geringen Einschränkungen für laufenden Betrieb
§ Pforte verbleibt an jetzigem Standort (Begründung: räumliche Nähe zum Eingang/zur Einfahrt Betriebsgelände; im Keller bei der jetzigen Pforte befinden sich zentrale Versorgungsanschlüsse für das Betriebsgelände, deren Verlegung enorme Zusatzkosten verursachen würde)
§ geplante Nutzungsdauer von mindestens 30 Jahren
Machbarkeitsstudie
Das mit einer Machbarkeitsstudie beauftragte Architekturbüro hat mit oben
genannter Zielsetzung vier mögliche Handlungsszenarien näher untersucht und
bewertet:
Variante 1
Sanierung Bestandsgebäude B und zusätzlicher Anbau an Gebäude A
Sanierung Sozialtrakt
Gesamtkosten (brutto + 20 % Puffer): 2.358.000,-
€
Vorteile:
§ (Vorgaben der EnEV sind umsetzbar)
Nachteile:
§ Rückführung in Rohbauzustand notwendig
§ keine Freiheitsgrade beim Grundriss wegen statischer Einschränkungen
§ Optimierung des Raumkonzeptes nicht möglich
§ keine Verbesserung der Architekturqualität
§ Anbau an Gebäude A nötig (vorhandene Grundflächen reichen nicht aus)
§ 2 Baustellen/24 Monate Bauzeit
§ große und teure Containerlösung während Bauphasen
§ im Ergebnis 2 getrennte Verwaltungsgebäude
Variante
2
Umbau/Erweiterung Sozialtrakt zu Bürogebäude
Ersatzbau Pausenraum, Pforte, Winterdienstbüro (Standort B)
Gesamtkosten (brutto + 20 % Puffer): 2.449.000,-
€
Vorteile:
§ zusammenhängende Verwaltung
§ hoher energetischer Standard möglich
§ größere Freiheitsgrade beim Grundriss
Nachteile:
§ statische Probleme: Neubau auf alten Keller
§ vorhandene Flächen nicht ausreichend (Unterbringung von Einzelbüros in Ersatzbau)
§ schwierige Erschließung
§ 2 Baustellen/24 Monate Bauzeit
§ Containerlösung während zweitem Bauabschnitt
Variante
2b
Neubau Bürogebäude mit Sozialtrakt (Standort Sozialtrakt)
Ersatzbau Pausenraum, Pforte, Winterdienstbüro (Standort B)
Gesamtkosten (brutto + 20 % Puffer): 2.655.000,-
€
Vorteile:
§ zusammenhängende Verwaltung
§ hoher energetischer Standard möglich
§ größere Freiheitsgrade beim Grundriss
Nachteile:
§ vorhandene Flächen nicht ausreichend (Unterbringung von Einzelbüros in Ersatzbau)
§ schwierige Erschließung
§ 2 Baustellen/24 Monate Bauzeit
§ Containerlösung während zweitem Bauabschnitt
Variante
2c
Neubau Bürogebäude mit Sozialtrakt (Standort Sozialtrakt)
Minimal-Ersatzbau Pforte und Winterdienstbüro (Standort B)
Gesamtkosten (brutto + 20 % Puffer): 2.656.000,-
€
Vorteile:
§ zusammenhängende Verwaltung
§ Null-Emissionen-Gebäude realisierbar
§ maximaler Freiheitsgrad beim Grundriss
§ Raumprogramm optimal realisierbar
§ Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden
§ Barrierefreiheit möglich
§ keine Containerlösung notwendig
§ Schaffung einer Freifläche im Einfahrtsbereich
§ eine Baustelle/12 Monate Bauzeit
Nachteile:
§ Ersatzbau Pforte und Winterdienstbüro
Ergebnis
Zusammenfassung/Bewertungsmatrix des Architekturbüros:
|
Variante
1 |
Variante
2 |
Variante
2b |
Variante
2c |
Baukonstruktion |
o |
- |
(+) |
+ |
Technische
Gebäudeausrüstung |
o |
(+) |
(+) |
+ |
Raumprogramm |
o |
(+) |
(+) |
+ |
Funktionszusammenhang |
o |
(+) |
(+) |
+ |
Erschließung |
o |
- |
- |
+ |
Barrierefreiheit |
o |
? |
? |
+ |
Erweiterungsmöglichkeit |
- |
- |
- |
+ |
Bauzeit |
24 Monate |
24 Monate |
24 Monate |
12 Monate |
Interims-Container |
24 Monate |
12-24 Monate |
12-24 Monate |
Keine |
Störung
Betriebsablauf |
24 Monate |
24 Monate |
24 Monate |
12 Monate |
Gesamtkosten |
2.358.000,00
€ |
2.449.000,00
€ |
2.655.000,00
€ |
2.656.000,00
€ |
-
: nicht möglich/unbefriedigend
o
: keine Verbesserung
(+)
: eingeschränkte Verbesserung
+
: Verbesserung
Die Variante 2c verbindet eine optimale
Erreichung der Ziele mit den meisten zusätzlichen Vorteilen. Mit Mehrkosten von
nur 12,6 % im Vergleich zur Variante 1 (Sanierung Verwaltungsgebäude B und
Sozialtrakt) ist mit Variante 2c der Neubau eines funktionalen und
hocheffizienten Gebäudes in einer relativ kurzen Bauzeit, ohne Beeinträchtigung
des laufenden Betriebes möglich. Im Umkehrschluss betragen selbst bei der
günstigsten Lösung Variante 1 die Gesamtkosten 89 % der Neubauvariante 2c.
Angesichts der nicht zufriedenstellenden Zielerreichung, der damit
einhergehenden zahlreichen Nachteile und Kosten in vergleichbarer Höhe,
scheiden auch die Varianten 2 und 2b aus.
Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich durch eine Lebenszykluskostenrechung („Life-Cycle-Costing“), als zusätzliches Entscheidungskriterium, ist zum jetzigen Planungsstand nicht sinnvoll und nur unzureichend möglich. Auch ein Betriebskostenvergleich auf Basis verlässlicher Zahlen ist bei der geplanten Baumaßnahme nicht möglich, da z. B. die Heizkosten für den Betriebshof nicht nach Gebäuden getrennt erfasst werden können. Vergleichbare Projekte des beauftragten Architekturbüros zeigen jedoch, dass sich ein Neubau auf energetisch höchstem Standard gegenüber einer Kernsanierung mit energetischer Optimierung nach ca. 15 – 20 Jahren amortisiert hat. Zusammenfassend hat das Architekturbüro dazu folgende Aussage getroffen: „Alle Funktionen im Neubau unter einem Dach lassen sich leichter bewirtschaften und unterhalten als in zwei sanierten Gebäuden mit allen Kompromissen des Bestandes. Resümee: Bei ganzheitlicher Betrachtung sprechen wir wiederum eine eindeutige Empfehlung für den Neubau aus.“
Schlussfolgernd
aus dem aufgezeigten Gesamtsachverhalt empfiehlt der EB 77 die
weitere Planung und Umsetzung der Variante 2c.
Hinweis zur Teilunterkellerung:
Da die geplante Teilunterkellerung der Variante 2c beim Ortstermin durch
Mitglieder des Werkausschusses EB 77 in Frage gestellt wurde, erfolgte im
Nachgang eine Kostenkalkulation dieser Variante mit Vollunterkellerung (siehe
Anlage der Machbarkeitsstudie). Mit einem Flächenzuwachs von 185 m² betragen
die Gesamtkosten dann 2.946.000,00 €, also + 290.000,00 €. Da für die dadurch
gewonnen Kellerflächen kein Bedarf besteht, rät der EB 77 von der
Vollunterkellerung ab.
Möglicher
zeitlicher Verlauf
2013: Planungs- und Vergabephase
2014: Bauphase Hauptgebäude
2015: Bezug
des neuen Gebäudes
Abriss Gebäude B
Bauphase Pforte und Winterdienstbüro
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Die Baumaßnahme
ist durch KfW-Programme förderfähig:
KfW 208 Investitionskredit Kommunen (momentaner Zinssatz: 0,99 %)
KfW 233 Barrierearme Stadt (momentaner Zinssatz: 0,21 %)
Mögliche Finanzierung
Kostenschätzung: 2.656.000,- €
Zinssatz: 2 % (höherer Ansatz, da KfW-Laufzeit nur maximal 10 Jahre)
Zins p.a.: 53.120,- €
Tilgung anfängl. 1 %: 26.560,- € (Laufzeit entsprechend Nutzungsdauer: 30 Jahre)
Kosten p.a.: 79.680,- €
Der städtische Haushalt würde mit ca. 1/3 der jährlichen Kosten belastet. Der Restbetrag würde durch den EB 77 getragen bzw. über die Gebührenbereiche ausgeglichen.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
Mittel von insgesamt 2,3 Mio € für die Jahre 2013 – 2015 wurden bereits im Wirtschaftsplan 2013 angemeldet. Zusätzliche benötigte Mittel werden in die Anmeldung zu den Wirtschaftplänen 2014 und 2015 des EB 77 aufgenommen.
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Lageplan/Luftbild