Betreff
Burgberggarten Erlangen - Sicherung Steilwand Enkesteig / Burgberggarten incl. Umbau Enkesteig
Vorlage
66/186/2012
Aktenzeichen
VI/66
Art
Entwurfsplanungsbeschluss nach DA Bau

Den Ausführungen in der Begründung wird zugestimmt. Die vorhandenen einsturzgefährdeten Bereiche im Burgberggarten unterhalb des Enkesteiges und der Burgbergstraße werden mittels einer qualifizierten Vorschüttung gesichert und die Standsicherheit wiederhergestellt. Der Enkesteig in diesem Bereich soll aufgelassen werden, die neue Wegeverbindung zur Burgbergstraße soll zukünftig durch den Burgberggarten geführt werden.

Die erforderlichen Mittel für die Hangsicherung in Höhe von 220.000,- € stehen dem Fachamt für 2013 zur Verfügung. Die Mehrkosten für die Verlegung des Enkesteiges und die Aufwertung des Burgberggartens in Höhe von 85.000,- € sind zum Haushalt 2013 nachzumelden bzw. in die Haushaltsberatungen einzubringen.

Der ausgehängten Planung wird zugestimmt.

 

Folgende Pläne werden ausgehängt:

Lageplan Entwurf Freianlage            M = 1:200                   62201 - 302
Schnitt A-A                                        M = 1:50                     61201 -  351
Schnitt B-B                                        M = 1:50                     61201 - 362
Schnitt C-C                                        M = 1:50                     61201 - 352


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

Der im Burgberggarten vorhandene eingeschnittene Sandstein unterhalb des Enkesteiges sowie die vorhandenen maroden Stützmauern unterhalb der Burgbergstraße sind einsturzgefährdet und sollen dauerhaft gesichert werden, um so den derzeitig gesperrten Bereich des Burgberggartens, der ebenfalls als Skulpturengarten genutzt wird, wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Vor den betroffenen einsturzgefährdeten Bereichen werden eine qualifizierte Vorschüttung sowie in Teilbereichen mit Sandsteinen gefüllte Gabionen eingebracht.

Der Enkesteig oberhalb dieses Bereichs wird vollständig zurückgebaut. Die neue Wegeverbindung durch den Burgberggarten wird unter Einbeziehung des Bestandes als befestigte Wegfläche bis zum Bestand verlängert. Die Art der Befestigung wird im Rahmen der Fortschreibung der Planung mit den beteiligten Ämtern abgestimmt.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Die Leistungen werden gem. VOB öffentlich ausgeschrieben.

Mit der Durchführung der Baumaßnahme muss auf Grund naturschutzrechtlicher Auflagen als Ergebnis der durchgeführten SAP ab ca. Mitte März 2013 begonnen werden.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

220.000,- €
85.000,- €

bei IPNr.: 541.819
als zusätzliche Mittelbereitstellung

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind auf IvP-Nr. 541.819 in Höhe von 220.000,- € im HH-Entwurf für 2013 einge-                       stellt, weitere 85.000,- € werden zusätzlich benötigt.

                  bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk

             sind nicht vorhanden

 

Bearbeitungsvermerk des Rechnungsprüfungsamtes

 

              Die Entwurfsplanungsunterlagen mit ergänzender Kostenermittlung haben dem RPA vorgelegen. Bemerkungen waren

                         nicht veranlasst

                         veranlasst (siehe anhängenden Vermerk)

                  Für die Mehrkosten von 85.000 € ist eine zusätzliche Mittelbereitstellung im Fachausschuss zu beantragen.

                                                                                        15.11.2012 gez. Deuerling

 

 

Sachbericht

 

 

Wie im UVPA am 22.11.2011 mitgeteilt, musste der nördliche Teil des Burgberggartens auf Grund von starken Schädigungen des eingeschnittenen Sandsteines des vormaligen Steinbruches sowie der vorhandenen Stützmauern aus Verkehrssicherheitsgründen gesperrt werden. Mit Ergebnis des daraufhin beauftragten Gutachtens des TÜV Rheinland, LGA Nürnberg wurde zudem wegen verminderter Standsicherheit der Steilwand die Sperrung des unmittelbar oberhalb verlaufenden Enkesteigs notwendig.

 

Sicherung der Stützmauern und der Steilwand:

 

Auf Basis des Gutachtens des TÜV Rheinland, LGA Nürnberg wurde durch das Büro EGL, Erlangen die notwendigen landschaftsplanerische Leistungen zur Wiederherstellung der Sicherheitsverhältnisse erbracht.

Zusätzlich wurden für die weitere Bearbeitung des Projektes ein Gutachten zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (SAP) sowie ein Gutachten zum Fledermausschutz eingeholt. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse wurde die notwendige Maßnahme geplant und vorbereitet.

Für die Sicherung der geschädigten Bereiche sind jeweils qualifizierte Vorschüttungen notwendig. Im Bereich der Steilwand wird bis zu einer Höhe von ca. 2,15 m mit einer Neigung von i. d. R. ca. 1:3 angeböscht. Bei einem Teilbereich wird zur Berücksichtigung des Baumschutzes, des Fledermausschutzes und des Denkmalschutzes eine Gabionenwand, gefüllt mit Sandsteinen, angeordnet, oberhalb dieser Wand wird dann unter einer Neigung von ca. 1:1,5 angeböscht.

Im Bereich der abgetreppten Sandsteinmauern unterhalb der Burgbergstraße wird bis zu einer Höhe von ca. 7,50 m mit einer jeweiligen Neigung von ca. 1:3 angefüllt.

Für den Fledermausschutz ist zusätzlich der vorhandene Felsenkeller als Winterquartier zu optimieren.

Die in diesem Bereich notwendigen Fällarbeiten wurden bereits im Oktober 2012 durchgeführt. Die verbleibenden Gehölze werden während der Baumaßnahme durch Schutzzäune vor Beschädigungen geschützt.

 

Wegeverbindung Enkesteig und Gestaltung Burgberggarten:

 

Im Rahmen des Gutachtens der LGA wurde auch der bauliche Zustand der Tragkonstruktion des Enkesteiges oberhalb der Steilwand beurteilt und wegen der z.T. freiliegenden Bewehrungseisen und des insgesamt maroden baulichen Zustandes als dringend sanierungsbedürftig eingestuft.

Eine grobe Abschätzung der Erneuerungskosten des Enkesteiges an gleicher Stelle hätte incl. Hangsicherung eine Investitionssumme von mind. 430.000,- € zur Folge. Gegenüber der nunmehr geplanten Lösung wird diese Variante wegen der mehr als 120.000,- € höheren Investitionssumme als nicht wirtschaftlich eingestuft und nicht weiter verfolgt. Ungeachtet der im Vorfeld nicht abschließend zu beantwortenden Frage, ob die Erneuerung oberhalb der Steilböschung überhaupt möglich wäre, hätte diese Variante zusätzlich ein sehr hohes Kostenrisiko zur Folge, da insbesondere die Sandsteinformation unterhalb des Weges nicht abschließend beurteilt werden kann.

Weiterhin würde diese Variante auch hinsichtlich der Unterhalts- und Erhaltungslast deutliche Nachteile mit sich bringen.

Die nunmehr vorgesehene Wegeführung berücksichtigt zu großen Teilen bereits bestehende Wegeverbindungen. Der bisher sehr beengte und durch beidseitige Zäune eingeengte Enkesteig kann somit offen und großzügig und mit einer deutlichen Einbindung/Einbeziehung in das Gelände des Burgberggartens geführt werden. Der bestehende Enkesteig im Bereich der Steilwand wird zurückgebaut und die Flächen renaturiert und bepflanzt. Entsprechend dem bisherigen Beleuchtungskonzept des Burgbergs und den Zugängen zur Bergkirchweih wird der Weg mit LED Leuchten beleuchtet. Die neue Wegeverbindung berücksichtigt die Einbeziehung in den Fluchtwegeplan der Bergkirchweih. Durch die Verbreiterung des Weges, den Verzicht auf Treppen sowie eine Ausstattung mit LED-Leuchten werden die wesentlichen Randbedingungen der Fluchtwegsicherung für die Bergkirchweih berücksichtigt.

Weitergehende Begründungen zur Planung und Aufwertung des Burgberggartens können dem beiliegenden Erläuterungsbericht entnommen werden und sind in den ausgehängten Plänen dargestellt.

 

Bauliche Realisierung:

 

Im Rahmen der SAP wurden auch die naturschutzrechtlichen Auswirkungen der baulichen Realisierung bewertet. Entsprechend dem Gutachten muss die Bauabwicklung unmittelbar nach dem erwachen der Fledermäuse aus dem Winterschlaf beginnen. Dies wird üblicherweise für Mitte März erwartet. Daher ist beabsichtigt, die geplanten Vorschüttungen einschließlich der Bepflanzungen sowie die Auflassung des darüber verlaufenden Enkesteiges mit der Erstellung der neuen Wegeverbindung in Absprache mit dem lokalen Fledermausschutz ab Mitte März 2013 zu beginnen. Während der Bergkirchweih müssen die Arbeiten aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden. Unmittelbar nach dem Ende der Bergkirchweih werden die Arbeiten fortgesetzt und voraussichtlich Ende Sept. 2013 abgeschlossen.

Die Maßnahme soll Anfang 2013 nach den Bestimmungen der VOB ausgeschrieben werden.


Anlagen:          Übersichtslageplan (Anlage 1)
                        Lageplan (Anlage 2)
                       
Erläuterungsbericht (Anlage 3)